Heikles Problem mit Nachbarshund - etwas länger...
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Hallo,
ich habe mich extra wg. diesem Probelm angemeldet, denn die Sache macht mir schwer zu schaffen und ich weiß mir keine Lösung. So ist die Situation:
Mein Nachbar besitzt einen sehr großen Mischlingshund. Mein Wohnzimmerfenster geht (sehr niedrig) direkt auf seinen Garten raus.
Der Hund ist den ganzen Tag und auch Nachts alleine in dem mittelgroßen Garten. 1x am Tag kommt jemand und führt ihn aus. Der Hund hat Schattenplätze, es steht Trofu bereit und auch Wasser. Als Schlafplatz hat er einen wind- und wettergeschützten Platz in einem Schuppen. Der Hund ist so gut wie nie im Haus.
Da der Garten nicht einzusehen ist, hat er auch keine Unterhaltung durch vorübergehende Menschen/ Artgenossen. Der Hund ist "draußen-geeignet", will heißen, er hat ein gutes Fell + friert nicht.Ich bin neu zugezogen und habe erst langsam mitbekommen, was da läuft, und mich auch mit dem Nachbarn lange unterhalten. Der lebt in Scheidung, und arbeitet sehr hart, oft auch über nacht aushäusig. Er ist sich der nicht zufriedenstellenden Situation für den Hund bewusst, aber er kann sich wohl nicht für eine "Endlösung" (Abgabe an anderen Halter oder Tierheim) entscheiden, wofür ich auch Versändnis habe. Dazu sind wir hier auf dem Land; hier wird so eine Haltung eigentlich als OK angesehen - ich habe behutsam versucht zu erklären, was dem Hund fehlt, aber der Nachbar hat auch nicht so überragende Hundekenntnisse...
Ich hatte den Hund draußen kennengelernt (auf einem seiner, wie ich damals noch nicht wusste, seltenen Spaziergänge) und nun steht er sehr oft vor meinem Fenster und will mehr Kontakt - was 1. wegen meines Katers nicht geht, und 2. will ich keinen Präzedenzfall schaffen.
Ich will auch keine Spaziergänge anfangen, da ich 1. diese nicht mehr einhalten könnte, wenn ich (hoffentlich bald) Arbeit bekomme, 2. ich befürchte, dass der Nachbar mir langsam die komplette Sorge für den Hund überträgt, 3. der Hund nicht gut Leine läuft + ich eine kaputte Schulter habe.Mir tut das Tier Leid. Mit Wissen des Nachbarn gehe ich öfter mal rüber zu ihm. Ich wechsle auch schon mal das Wasser (das öfter länger steht) und gebe dem Hund mal ein Stück getr. Pansen (sowas kannte der gar nicht...). Bei Gewitter hat der Hund Angst + wenn ich ihn dann beruhige, muss ich mit zu seinem Schlafplatz... Dieser bestand aus einer alten, stinkenden, verkrümpelten Decke... ich habe auf eigene Rechnung ein großes Hundepolster für draußen gekauft + es als Geschenk meiner hundehaltenden Freundin ausgegeben: Ich will nicht als "sich einmischende Tante" da stehen, andererseits kann ich nicht zusehen, wie der Hund vereinsamt.
Zeitweise war der Hund sogar angeleint, weil er ausgebüxt war (wen wundet's) aber ich habe es durch vorsichtige Intervention hinbekommen, dass der Garten besser gesichert wurde + der Hund wenigstens wieder frei laufen kann...
Ich mag diesen Nachbarn, er ist sehr nett und hat eine Menge Schwierigkeiten in seinem Leben im Moment - aber der Hund leidet sehr unter der fehlenden Ansprache + dem fehlen den Anschluss an Menschen. Er lebt nicht so gern im Garten, wie das der Nachbar denkt, sondern wäre gern Nachts im Haus.
Das ist eine heikle Lage und Zwickmühle für mich: Ich habe bei dem Nachbarn schon angefragt, wie ich denn helfen könnte, aber da kam keine Resonanz... Ich will kein böses Blut mit ihm (was ich bekäme, wenn ich beim Vet.amt anrufen würde), denn, wie gesagt, ich verstehe seine Lage, andererseits will ich eine bessere Lebensqualität für diesen Hund.
Ich hab mich auch schon mal nach Gassi-Geh-Services hier umgesehen, aber in der Gegend gibt es gar nichts.
Ich weiß nicht mehr weiter. Vielleicht gibt es hier im Forum jemanden, der so ein Problem schon mal gelöst hat? Ich bin um jede Antwort wirklich dankbar.
LG,
Marion. -
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Hi
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Hallo Marion,
ich glaube, du hast schon deutlich mehr getan, als die meisten anderen Leute getan hätten.
Wenn du den Nachbarn magst, kannst Du ja vielleicht mal einen Gassiservice vorschlagen. Vielleicht gibt es ja ältere Schüler/innen in der Nachbarschaft, die sich da ein paar Euro verdienen könnten.
Ansonsten wäre es auch eine Sache, ihn dafür zu begeistern, selbst mehr mit dem Hund zu machen. Dass das zeitlich schwierig ist, ist klar - aber wenn er, wie es scheint, ja nicht an eine endgültige Abgabe denkt, sollte er sich schon mit dem Gedanken anfreunden.
Solange Du noch keine Arbeit hast, könntest Du ja versuchen, dem Hund ein paar Tricks beizubringen, die der eigentliche Besitzer dann einfach "weitertrainieren" kann. Und vielleicht findet er sogar Spass daran.
Insgesamt scheint es dem Hund ja nicht wirklich schlecht zu gehen, ausser dass er halt den ganzen Tag alleine ist. Und wenn der Nachbar eigentlich ein netter Kerl ist, wäre wahrscheinlich auch jede "offizielle" Massnahme wie Information ans Veterinäramt oder so kontraproduktiv.
Wenn Du uns mitteilen möchtest, wo Du wohnst, hat vielleicht auch der eine oder andere aus dem Forum noch eine ortsnahe Idee.Gruss
Gudrun -
Danke Gudrun, es beruhigt mich ein bisschen, dass du es so siehst. Ich wohne übrigens 973... für ortsnahe Ideen...
Ich gebe zu, ich bin etwas sehr zartbesaitet; alles auch nur im Geringsten Vernachlässigte, was mir begegnet, geht mir wirklich ewig nach. Eine Charakterschwäche - aber ich trage lieber das, als am Extrem am anderen Ende der Skala zu liegen. Balance wäre natürlich super - aber wann hat man die schon ;-).
Aber es ist schwer für mich; ich muss darauf achten, dass ich die Perspektiven immer wieder gerade bekomme (es gibt ja auch noch Somalia, Fukushima, etc. - aber diese Menschen stehen halt nicht vor meinem Fenster im Regen....) Aber damit, dass ich einen Käfer auf einer erhobenen Hand aus dem See ans Ufer schwimme, bin ich nicht ganz allein - Hanns Dieter Hüsch hat da mal ein schönes Stückchen dazu geschrieben ;-)Dass der Nachbar mehr mit dem Hund macht, ist nicht zu erhoffen, solange er noch diese Arbeit(szeiten) hat; natürlich macht er was mit ihm, wenn er zuhause ist, aber das ist eben nicht so oft der Fall. Und dann sind da noch seine 2 kleinen Kinder, mit denen er glücklich etwas tut, wenn er sie mal sieht ;-(. Und der Hund ist auch eher ein Laufhund als ein Lernhund... Alles nicht so einfach und glatt...
Mehr Meinungen willkommen!
Lieben Gruß,
Marion. -
Die einzigste Idee die mir einfällt ist wirklich das mit dem Gassiservice.
An eine Anzeige brauchst du gar nicht denken, denn dem Hund gehts nach deiner Beschreibung her gut. Er hat nen Wettergeschützten Unterschlupf, genug Platz, Futter und Wasser. Das einzigste was ihm Fehlt ist Beschäftigung.
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Zitat
An eine Anzeige brauchst du gar nicht denken, denn dem Hund gehts nach deiner Beschreibung her gut. Er hat nen Wettergeschützten Unterschlupf, genug Platz, Futter und Wasser. Das einzigste was ihm Fehlt ist Beschäftigung.
Jap, wollte ich auch grad sagen ... fürs Vet. Amt vollkommen OK...
Ich finde es super, dass du dich für den Hund so einsetzt...
LG
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Das Vetamt hat gar keine Handhabe in diesem Fall. Das Tier hat alles was das Tierschutzgesetz verlangt:
Futter, Wasser, Unterschlupf, sogar Spaziergänge........da gibt es NICHTS was das Vetamt tun kann. Die sind an das Tierschutzgesetz gebunden, nicht an Vorstellungen von Hundehaltern wie es sein soll.Hört sich hart an, ist aber die Lage im Moment.
Entweder du klinkst dich ein, bietest Spaziergänge an und betreust den Hund, oder du ignorierst das ganze.
(Ich würde ja ersters machen)
Die Erfahrung sagt mir das weitere Versuche den Halter zu einer Änderung zu bewegen zum Scheitern verurteilt sind.
Wird gerne als Einmischung verstanden " wer glaubt die denn wer sie ist, unterstellt mir schlechte Hundehaltung??!" und führt dazu das jeglicher Kontakt zum Hund untersagt wird.Entscheide dich........
du könntest doch über die Schwächen des Halters hinwegsehenund dir und dem Hund eine Freude machen.........an und ab gassigehen, bissle knuddeln, usw. Damit wäre doch allen geholfen. Wie ein Gassigänger im Tierheim.....
Birgit
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Ich finds schade für den Hund. Auch wenn der Nachbar nett ist, sollte er sich vielleicht als verantwortungsvoller Hundehalter entweder jemanden suchen der mit dem Hund Gassi geht und sich etwas mit ihm beschäftigt oder auf lange Sicht (sollte er keine andere Arbeit oder keine Möglichkeit seine Arbeitszeiten zu ändern) jemand anderen suchen, der ihm den Hund abnimmt, auch wenn es ihm nicht schlecht geht. Vielleicht finden sich ja verantwortungvolle Leute auch in der Umgebung.
Ich meine, er hat ja auch keine Freude am Hund, wenn er nur im Garten sitzt. Genauso wie der Hund keine Freude am Herrchen hat, wenn er sich nicht mit ihm beschäftigt.
Ich finds toll, dass du dir solche Gedanken machst und dich anscheinend nur dafür in einem Hundeforum anmeldest -
Ein Hund ist nun mal ein Rudeltier, deshlab finde ich es schon grausam, das der arme Kerl den ganzen Tag allein sein muß. Das könnte ich auch nicht mit ansehen und verstehe Dein Mitleid seht gut. Wenn mit dem Halter zu reden ist, würde ich versuchen, ihn zur Abgabe des Hundes zu bewegen. Er scheint ja durch Job, Familie etc. ohnehin nur wenig Freiräume für den Hund zu haben. Praktisch wäre, Du hättest vielleicht schon einen Abnehmer parat, den Du präsentieren könntest.
Sollte das nicht umsetzbar sein würde ich auch Gassirunden anbieten. Obwohl das keine Dauerlösung ist, denn es ist ja nicht Dein Hund. Schwierige Situation... -
Ich wunder mich gerade ein bissl über bisherige Antworten. Wenn jemand hier schreibt, was er tun soll, er hat seit zwei Monaten einen Hund und muss 4 Stunden täglich weg arbeiten, dann ist großes Trara nach dem Motto "Man muss sich doch bewusst sein, dass ein Hund das nicht so schnell lernt" usw. Aber ein Hund, der praktisch 7/24 allein ist - das ist jetzt nochmal ganz was anderes.
Also obwohl das keinerlei Hilfe ist, ich muss der TS schon zustimmen, dass das eine Qual für einen Hund ist!
Ich weiß aber auch nicht, wie man mit sowas umgehen soll. Gibts bei uns im Dorf auch in Form von "Hofhunden", glaub ich
Als letzten Ausweg wäre vllt. eine anonyme Meldung beim Veterinäramt möglich. Ich kenn jetzt das deutsche Tierschutzgesetz nicht, meine aber schon, dass da soziale Zuwendung mit drin ist. Und wenns der tägliche Spaziergang ist - davon ist der Arme ja anscheinend weit entfernt!Ich würde für eine Abgabe plädieren. Also viel schlimmer als allein im Garten gehts ja doch fast nicht. Da sollte man was Besseres finden können.
Halt uns auf dem Laufenden!
GLG -
Zitat
Als letzten Ausweg wäre vllt. eine anonyme Meldung beim Veterinäramt möglich.
Wie schon gesagt - Vet.Amt bringt gar nix da dort alles OK ist ... lt. Tierschutzgesetz...
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