Heikles Problem mit Nachbarshund - etwas länger...

  • Also Vetamt würde ich tunlichst sein lassen. Es bringt rein gar nichts und bringt den Besitzer doch nur gegen die TS auf.


    Übrigens schreie ich sicher nicht wenn ein Hund 4 Std. am Tag alleine ist. Er muss es halt lernen. Meine sind auch 6 Std. alleine. Ein schlechtes Gewissen habe ich dabei überhaupt nicht.


    Und hier von Tierquälerei zu reden finde ich doch etwas übertrieben. Der Hund wird immerhin noch Gassi geführt und hat ansonsten alles bis auf Beschäftigung. Natürlich finde ich das alles andere als ideal. Ich will das auch nicht schönreden! Aber mir tun Hunde in Kettenhaltung oder reiner Zwingerhaltung deutlich mehr leid wie dieser Hund.

  • Ich versteh eigentlich nicht ganz warum die dir mehr Leid tun. Weil er sich mehr bewegen kann? Weil in alle paar Tage/Wochen (aus dem Ausgangspost nicht klar heraus zu lesen) jemand an der Leine eine Runde drehen laesst (wo er nicht leinenfuehrig ist, eh klar). Und laut TS nun tlw. eh Kette (weil ausgebuechst).


    Wie ichs bei meinem Hund und den Hunden, die ich bislang in Pflege hatte, kenne, ist Einsamkeit das bei Weitem schlimmste Leid!


    Ich find im Tierschutzgesetz auf Anhieb was ueber "Gemeinschaftsbeduerfnisse", die in der Tierhaltung beachtet werden muessen.


    Aber ich werd mich ein ander Mal bei Bedarf schlauer machen.


    Wuerd mich wie gesagt ueber News freuen.

  • du hast geschrieben, dass einmal am tag jemand kommt zum gassi gehen,kennst du die person?könnte diese person sich evtl auch noch etwas mehr einbringen?spielen,länger raus,öfter raus etc?

  • Ich frag mich grad, welche Art von Antworten der TS und dem Hundi hilft.


    Liebe Marion,
    der Hund ist unterfordert, aber das sind hier im Viertel gut die Hälfte aller Luckys und Co.. Da musst Du Dir noch gar keinen Stress machen. Das könnten wir nicht bewältigen. Der Hund wir nicht gequält, wird genährt ... Aber ich kann gut verstehen, dass alleine die räumliche Nähe es schwer macht, sich nicht einmischen zu wollen.


    Du hast gute Gründe geschrieben, warum Du Dich nicht weiter einbringen möchtest. Aber was spricht dagegen, die nette Tante aus Amerika zu spielen? Ich habe als Kind diese Tante geliebt und mich über ihre Existenz gefreut. Sie war nur selten da, aber wenn, hat es in meinem Leben gerasselt - ich erinner mich noch immer gerne daran :)


    Ich denke, es ist schöner, es 10 Minuten so richtig gut zu haben, als das Gute nie kennen zu lernen. Deshalb greif die bereits geäußerte Idee auf und trainier mit dem Hundi ein paar Tricks ein, die den Hund direkt viel attraktiver für den Halter und seine Kinder machen, kauf ein paar Spielzeuge aus dem Kinder-Secondhand (z.B. diesen Turm, auf dem Ringe aufgesteckt werden müssen, das können Hundis lernen) und schnapp Dir die Töle, wenn Du Zeit hast und mach Hundewellness :) (Eisdiele, groooße Schnupperrunde, mal nen Rund auf der Windhundbahn ausgeben) Ich hab es so verstanden, dass das finanziell drin sein könnte.


    Und Dein Problem, kein Exempel zu statuieren .. *ach ja* ... tust Du doch schon :D


    Das alles kannst Du tun mit der Gewissheit, für die Zeit eine gute Zeit zu schaffen. Wenn es irgendwann nicht mehr geht, bist Du nicht in der Verantwortung, es ist nicht Dein Hund, aber Du hast ihm schöne Stunden geschenkt.


    Ich bin ja dreifache Mutter und zweifache Großmutter. Jeh, was hat es immer schlimme Zustände rund um uns herum gegeben, in denen Kinder leben mussten/müssen. Ich kann ja nunmal nicht alle Kinder adoptieren und außerdem lieben die Kinder ihre Familien, selbst wenn sie dort nicht optimal versorgt und betreut werden. Aber dieses Tante-Herangehen hat bestimmt dem einen oder anderen Kind gute Erinnerungen geschenkt.


    Lieben Gruß

  • Danke für eure Antworten - ich seh das übrigens so, wie die meisten von euch, dass das Vet.amt gar nix machen würde/ könnte.


    Ich habe inzwischen noch mal mit dem Halter gesprochen, und etwas mehr erfahren: So hat sich auch seine Ex schon öfter angeboten, einen neuen Halter für den Hund zu suchen (mit allem drum + dran, i.e., Bilder machen für entsprechende Foren, Texte schreiben, Leute sichten...), und eine andere Nachbarin hat auch dahin gedrängt - und sich zum kostenlosen (!) Gassigehen angeboten (wie ich inzwischen auch) - allein, der Halter will das nicht.


    Wie er selbst zugibt, ist sein egoistischer Standpunkt "Ich habe diesen Hund erzogen, jetzt ist er gerade richtig und gut zum Spazierengehen, da gebe ich ihn doch nicht weg". (Warum nicht mal zwischendurch jd. anders mit ihm gehen kann, weiß ich auch nicht...)


    Okaaaay, das ist jetzt nicht so sehr im Sinn des Tieres gedacht, aber der Mann denkt generell ein wenig verquer; so hat er es als seine bemerkenswerte Leistung hingestellt, dass er "stundenlang mit dem Hund trainiert" habe - ich habe nur geantwortet "Das ist doch völlig normal" (dass man mit einem Hund trainiert, weil man ihn lieber erzogen hat als unerzogen...).


    Es geht hier also mehr um männlichen Trotz und Macht als um Verlustängste anlässlich der Auflösung der Ehe... und es geht nicht so sehr um den Hund, wie das der Halter darstellen will, vor allem ist sein Hundewissen begrenzt und er will es auch nicht erweitern:


    - Ich hab dem Hund große Filzplacken aus dem Bauchhaar geschnitten - auf eine Platte hinter dem Ohr hatte ich den Halter hingewiesen - nach 2 Wochen war die immer noch da


    - Mein Bettpolster nimmt der Hund gut an - aber lt. Halter hat er vorherige Decken/ Betten/ Körbe alle zerfetzt + zerrissen - jou, natürlich wird der Hund sich Unterhaltung suchen, wenn er immer allein gelassen wird, und im Zuge dessen auch einiges kaputt machen - aber mit einer kleinen Recherche finder man diese Außenpolster in allen Preislagen, die er kaum zerkauen kann (aber halt ur, wenn man will :-(.


    - Der Halter weiß, dass der Hund bei Gewitter Angst hat - und da denkt er dann auch drüber nach, wenn er wieder mal später abends bei seiner Freundin in deren Wohnung sitzt und es gewittert...
    Warum sitzt er mit ihr nicht in seinem Haus, wo auch der Hund ist? Diese Freundin ist dem Hund gegenüber positiv eingestellt + rät dem Halter, sich Zeit zu lassen...


    - Als ich meinte, der Winter käme bestimmt und dann WÜRDE das ein wirkliches Problem mit dem Hund, meinte der Halter, er dächte da noch gar nicht drüber nach... Wann denn dann? Wenn der Wassereimer zufriert?


    Es gibt im selbsen Garten noch ein ähnliches Problem: Ein Huhn, das von mehreren übrig geblieben ist, und nun ganz allein sein Dasein fristen muss. Seit es nicht nur Reste von der Mutter des Halters bekommt, sondern auch Hühnerfutter von mir, lebt es auf - aber ihr glaubt es nicht: Jedes Mal, wenn jd. in den Garten kommt, wird dieses Huhn richtig laut vor Freude - weil es eben auch einsam ist. (Vergemeinschaftg. mit anderen Hühnern ist wohl schwierig, und für's Schlachten ist der Halter zu weichherzig - aber nicht für langsame, isolierte über Jahre alt + klapprig werden lassen.... ich VERSTEHE die Leute nicht!)


    Nun bemüht sich der Halter um etwas mehr Anwesenheit - keine Ahnung wie lange das anhält...


    LG,
    Marion.

  • @ frodo: Danke für deinen wohlüberlegten Beitrag. Eigentlich will ich mich hier gar nicht so einbringen: Ich bin frisch geschieden und frisch hierher umgezogen - ich muss mich eher um meinen neuen Freundeskreis/ Arbeit und Spaß etc. kümmern (ich bin nämlich selbst ganz schön alleine hier). Und supergroße Hunde wie dieser sind nicht meins (- kleine auch nicht, ihr wisst, wie ich das meine). Du hast tolle Ideen für den Hund - aber ich will das nicht anfangen und dann wieder aufhören müssen, wenn ich Arbeit finde.


    Und geldmäßig ist auch nichts drin - für das Hundepolster habe ich die Tatsache, dass ich sparen muss, schlicht "vergessen".


    Ihr merkt es - das alles wäre eine viel leichter lösbare Situation, wenn der Hund in den Keller gesperrt wäre - dann reichte ein Anruf beim Vet. amt...


    LG,
    Marion

  • Zitat


    Der Halter weiß, dass der Hund bei Gewitter Angst hat - und da denkt er dann auch drüber nach, wenn er wieder mal später abends bei seiner Freundin in deren Wohnung sitzt und es gewittert...
    Warum sitzt er mit ihr nicht in seinem Haus, wo auch der Hund ist? Diese Freundin ist dem Hund gegenüber positiv eingestellt + rät dem Halter, sich Zeit zu lassen...


    - Als ich meinte, der Winter käme bestimmt und dann WÜRDE das ein wirkliches Problem mit dem Hund, meinte der Halter, er dächte da noch gar nicht drüber nach... Wann denn dann? Wenn der Wassereimer zufriert?


    Das sind beides Sachen, die ich so gar nicht nachvollziehen kann. Wo ist denn das Problem, wenn die Freundin dem Hund gegenüber positiv eingestellt ist, warum muss man dannn immer in deren Wohnung sitzen statt gemeinsam beim Hund zu sein.? :???:


    Und der Winter .... da tut der Hund mir jetzt schon leid, aber vielleicht wird es dann endlich tierschutzrelevant. :???:


    Trotzdem finde ich es gut, dass Du ein Auge drauf hast, auch wenn Du Dich nicht zu sehr einbringen willst. :gut:

  • Ich habe ja Gassigehen angeboten, wie auch eine Freundin des Nachbarn - unverständlicherweise geht er darauf nicht ein. Seine Ex-Frau hat auch offeriert, einen neuen Halter für den Hund zu suchen - aber da gibt der Halter zu, egoistisch zu sein: "ich habe den Hund trainiert, jetzt kann ich ihn "genießen", da gebe ich ihn doch nicht ab. Ja, verquere und nicht im Sinne des Tieres-Denke - was will ich da machen?


    Letzte Nacht rappelte der Hund um 12 am Rollo meines Fensters, weil er ja bei Gewitter Angst hat - ich dachte, das sind Einbrecher + bin zu Tode erschrocken - natürlich bin ich auch um 12 nachts nicht mehr raus + rüber zu dem Tier: Ich kann das (genausowenig wie ein Spielprogramm) anfangen, da dann eine (natürliche) Erwartungshaltung einer Routine da ist, der ich nicht gerecht werden kann - und, wenn ich ehrlich bin, auch nicht will: Es ist nicht mein Hund (so hart das für mich selbst ist).


    Aber wißt ihr, ich kann ja schlecht zu ihm sagen "warum bleibst du nicht daheim für dein Tier?" - er ist ein eigenständiger Erwachsener, und das wäre der Einmischung zu viel. Im letzten Gespräch habe ich mir sowieso schon seinen Unmut zugezogen, weil ich mich weit aus dem Fenster gelehnt habe (nein, schüchtern bin ich nicht ;-). Geholfen hat es nichts...


    Völlig ANDERE Frage: der Hund hat gern eine "Knabberablenkung", also habe ich außer getr. Pansen auch Rinderohren (sind ja wenigr fett) gekauft, die er gerne annimmt - darf er davon jeden Tag eines haben? Wie gesagt, er hat Riesenschnauzergröße und ist schlank.


    Im übrigen - unnwichtig, aber trotzdem - hat sich der Halter nie für irgendetwas bei mir bedankt, oder mir angeboten, mir Geld (z.B. auch für das Futter seines einsamen Hühnchens) zu erstatten, und ich bin keine Krösine...


    LG,
    Marion.



  • Ein gaanz, gaaanz toller Beitrag! :gut:

  • Könnt ihr mir bitte noch eine Antwort auf meine FUTTERFRAGE geben? Mit Katzen kenne ich mich ja in dieser Hinsicht aus, aber mit Hunden nicht so sehr... ich danke euch!


    Übrigens wird der Hund jetzt bei Gewitter wohl reingenommen - dazu geführt hat aber nicht Einsicht oder Verständnis, sondern nur, dass ICH vielleicht rabiater werden könnte, wenn ich jedesmal, wenn es gewittert, mitten in der Nacht durch Getöse am Rolladen aufgeweckt werde - oder dass besagter Rolladen durch den Hund kaputt gehen könnte... SEUFZ.


    Im Moment kommt Hund zumindest jeden Morgen raus, und hat wohl auch Spaß im Bach, denn er ist patschnass, wenn er sich seinen Morgenhundebiskuit abholt... wenigstens kleine Verbesserungen. Im Moment ist es ja auch so heiß, dass anstrengende Ausgänge in der Mittagshitze (die ja bis in den Abend anhält) gar nicht so schön sind. In seinem Garten hat er genug Schatten und der Steinschuppen, wo er schläft, ist relativ kühl, wie ich gestern gecheckt hab.


    Euch allen nochmals Dank,
    LG,
    Marion.

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