Bösartiger Hund ??

  • Zitat

    Meiner Erfahrung nach ist es weniger das Mitleid, dass ein Problem bei der Erziehung eines Problemhund darstellt und warum in gewissen Fällen eine Internatsausbildung sinnvoll macht.
    Es ist die Vergangenheit, der Ballast, die Erwartungshaltung an den Hund, die ganzen Gefühle dem Hund gegenüber.
    Wenn ich einen meiner Pflegehunde bekomme, ist das neu, unvorbelastet, ich habe keine Vergangenheit mit diesem Hund und er nicht mit mir, es fällt also ungleich leichter dem Hund neue Regeln nahe zubringen.
    Wenn ich einen neuen Hund bekomme, hab ich keinen Balast, es fällt also ungleich leichter ihm uneingeschränkt positiv, wertschätzend und offen entgegen zu treten und ihm das nötige Vertrauen entgegen zu bringen, das er braucht um sich neu zu entwickeln.
    Mir geht immer wieder ein Schauer den Rücken runter, wenn beim Besitzer, der Zerrspiegel zerspringt durch den sie ihren zugegeben nicht ganz unproblematischen Hund gesehen haben und sie erkennen, was für eine tolle Seele da vor ihnen steht.
    Genau diesen Vorteil sehe ich bei gewissen Fällen in der Internatsausbilung, wenn da eben auch eine gezielte Schulung des Besitzers erfolgt


    :gut:

    • Neu

    Hi


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    • Hm, vielleicht sollten wir die Leute zusammen in einen Raum sperren - wenn sie wieder rauskommen haben sie sich vielleicht geistig genug durchmischt um einen gesunden Mittelweg in Sicht auf die Dinge zu haben :D


      Spaß bei Seite. Den Typus "Mein Hund ist sooo schrecklich" kenn ich auch. Aber da hatten meist die Hunde keine ernstzunehmenden Probleme, die Besitzer machten nur aus jeder Mücke nen Elefanten. Bei den wirklich ernstzunehmenden Kandidaten - die allerdings eine verschwindend geringen Teil ausmachten - redeten die Besitzer meist schön.



    • Ich als Hundebesitzer waere da genau so zwiegespalten und misstrauisch meinen Hund in fremde Obhut zu geben....aber fuer den Hund und seine Verhaltensmodifikation ist's eben oftmals so die bessere Variante. Solange danach (eben nachdem beim Hund erstmal der Schalter umgelegt wuerde und sein Verhalten in neue Bahnen gelenkt wurden) auch eine intensive Einfuehrung mit Hund und Halter vorgenommen wird.

    • Wenn es jetzt um normales Lernen von Komandos oder etws Rüpelverhalten geht- ok.


      Aber einen Hund, der jeden Menschen außer seine Besitzerin angeht, 2 Wochen ohne Kontakt wegzugeben, halte ich für falsch.

    • Zitat


      Aber einen Hund, der jeden Menschen außer seine Besitzerin angeht, 2 Wochen ohne Kontakt wegzugeben, halte ich für falsch.


      Wieso?

    • Ich stell es mir halt so vor:
      um zu wissen, wo und wann beim Hund die Frustrations- /Toleranzgrenze erreicht ist, wird sich der Trainer wahrscheinlich dort rantasten müssen - was wiederum für den Halter wahrscheinlich nicht so toll zu gucken ist, dessen geliebter Hund hier gezielt "auf die Palme gebracht" bzw. "geärgert" wird.


      Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege mit meiner Vermutung....

    • Zitat

      Ich stell es mir halt so vor:
      um zu wissen, wo und wann beim Hund die Frustrations- /Toleranzgrenze erreicht ist, wird sich der Trainer wahrscheinlich dort rantasten müssen - was wiederum für den Halter wahrscheinlich nicht so toll zu gucken ist, dessen geliebter Hund hier gezielt "auf die Palme gebracht" bzw. "geärgert" wird.


      Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege mit meiner Vermutung....


      Mir persoenlich waere die Anwesenheit des Halters bei der Arbeit mit dem Hund aus dem Grund nicht foerderlich da ich mich auf den Hund - und nur den Hund - konzentrieren moechte, ich seinen Einfluss auf den Hund nicht dabei haben moechte weil es mir ein verfaelschtes Bild von seinem Verhalten geben kann.


      Nicht weil ich irgendwelche duestere Praktiken und Foltermethoden anwenden moechte im stillen Kaemmerchen.

    • Erklärst du mir auch warum?


      lotus: Noch nichtmal das. Oft ist die Beziehung zum Halter derart verzwackt und konfliktbehaftet, dass der Hund unter so einer Spannung steht, dass er sich nicht auf neue Beziehungen und Regeln einlassen kann.
      Also nimmt man den Hund aus dem bekannten Umfeld und den Beziehungen und nutzt gezielt diese neue Umgebung um neue Dinge zu etablieren.
      Es ist ungleich leichter für einen Halter zu maintainen als neu zu erarbeiten.

    • Weil ich es so gelesen habe, dass der Hund jeden anderen Menschen angeht. Wie muss der sich fühlen, wenn er plötzlich von den einzigen beiden getrennt wird, denen er vertraut? Und dann "experimentieren" Fremde an ihm rum. Was wird er wohl machen?

    • Schon mal drüber nachgedacht, dass dieser Hund gerade in der Beziehung zum Hunefüher reagiert wie er reagiert?
      Ja das verunsichert den Hund mit Sicherheit, plötzlich alleine da zu stehen, aber auch das bietet ihm die Möglichkeit neue Verhaltensweisen an den Tag zu legen.
      Die allermeisten Hunde die bei mir auftauchten, zeigten bei mir deutlich wenigere Aggression als beim Vorbesitzer und das liegt nicht an irgendwelchen übersinnlichen Fähigkeiten meiner Person, sondern daran, dass ihnen eben eine neue Chance in einer neuen, unbelasteten Mensch-Hund-Beziehung gegeben wurde.

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