Scheinheiligkeit? Teletac = nein / Elektrozaun = ja

  • Ich sehe den Unterschied zwischen Zaun und Stromkasten um den Hals darin, dass der Zaun nur ein unerwünschtes Verhalten massregegelt, das Weglaufen über eben jene Grenze. Übers Teletac versuchen die Anwender alles Mögliche an Verhalten zu verändern, immer wieder neu iund unvorhersehbar für den Hund. Sicher wird auch mal aus Wut gedrückt, aus Versehen..
    Ich finde es richtig und gut, dass solche Geräte für Hinz und Kunz tabu sind.
    Es mag erfahrene Trainer geben, die perfekt damit arbeiten können, aber als Erziehungsmittel für die breite Masse ein Unding.


    LG, Friederike

  • @ Schnauzermädel
    Das geht gar nicht, dass sehe ich so wie du. Was ist aber mit denen die es nutzen, um den Hund am Wild kontrollierbar zu kriegen, bei Jägern ja ein sehr gängiges Mittel der Wahl.


    Ulixes
    Du gehst ja erstmal davon aus, dass die meisten es nicht korrekt nutzen (wovon ich auch ausgehe) aber dann wäre es also ok für dich, wenn ein Trainer den TT es zielgerichtet einsetzt und die korrekte Anwendung zeigt? Dann hätte es die selbe "Qualität" wie ein Elektrozaun?

  • Ich sehe den Unterschied vor allem in der Absicht, die dahinter steht, prinzipiell ist Strom erstmal Strom, egal, woher es kommt.


    Habe ich Vieh (Schaf, Schwein, Rind, Pferd usw.) muss ich es zwangsläufig mit Strom sichern (evtl. plus Fest- und/oder Stacheldrahtzaun, wie bei Rindern üblich), weil alles andere völlig leichtsinnig wäre.
    Es wird doch aber Vieh nicht eingezäunt, um Hund zu "erziehen".


    Das TT ziehe ich dem Hund in der Absicht über ihm bei "Fehlverhalten" (oder was ich dafür halten würde) eine zu knallen.


    Ich habe Pferde und es lässt sich bei aller Vorsicht nicht vermeiden, dass Hund mal eine gewischt bekommt, auch ich gehe "fliegen", wenn ich dran komme, was mir übrigens oft passiert :verzweifelt: weil ich einfach viel schusseliger/dämlicher :lol: als die Hunde bin...und ich lerne es trotzdem nicht.


    Persönliche Erfahrung: Hunde, die tagtäglich aufgrund der Wohn/Lebensituation mit nem Stromzaun leben "müssen", lernen das verdammt schnell.
    Besuchshunde, die nur bei mir nen Stromzaun "erleben" und selten mal auf einem Spaziergang, die können schon zehn/zwanzig Mal bei mir gewesen sein, sie kapieren es entweder nur sehr langsam oder überhaupt nicht.
    Da mache ich den Strom meistens einfach aus ;) sind dann ja draussen und haben alles im Blick und solche Ausbrecher sind meine Pferde nicht, dass sie ne halbe Stunde ohne Strom gleich zum ausbüxen nutzen würden.


    Neu ist mir, dass man Hunde mit nem Stromzaun sichert, habe ich noch nie gehört. :ops: Finde ich aber echt eine schlaue Idee, man denke nur mal an die ganzen Ausbrecherkönige, die sich über nen 2,20m Zaun totlachen.
    Und ist letztlich auch nix anderes, als Vieh zu sichern...meine Hunde sind manchmal auch eher "Viehcher" :lol:

  • Also meine Freundin macht für ihren neuen Hund auch einen Stromzaun.
    Er soll nicht vom Grundstück weglaufen, u. hat auf dem Grundstück genügend Platz.


    Ihre verstorbene Hündin ist nämlich weggelaufen, u. wurde überfahren.
    Bis zur nächsten Straße sind es über 1 KM.


    Ich finde Stromzäune nicht schlimm. Der Hund hat genügend Platz, kann sich frei bewegen,
    u. kennt seine Grenzen. Immer noch besser als so ne Laufvorrichtung.


    LG Anke

  • Um Hunde damit einzuzäunen, kommt es sicher auf den Hund an.
    Unsere sind ja nu nicht gerade klein, aber denen reicht ein 1m (im neuen Heim sind wir auf sensationelle 1,20m "hoch") Zaun, die kommen gar nicht auf die Idee den zu überspringen, haben wir einfach Glück gehabt und/oder sind interessanter als "draussen".

  • Eigentlich dachte ich, ich hätte mich klar ausgedrückt und eigentlich denke ich, dass ein Elektrozaun und ein elektrisches Erziehungshalsband so verschieden sind wie ein Ei und ein Toastbrot, obwohl man beides essen kann.


    Nein, ich bin nicht für Teletac.
    Nein, kein Trainer sollte einem Halter den Umgang mit einem solchen Gerät zeigen.
    Die Einsatzmöglichkeiten eines Elektrozaunes werden sich immer von dem eines Teletac unterscheiden, weil es zwei völlig verschiedene Sachen sind, anderen Zwecken dienen und nur, weil sie beide mit Strom laufen, sind sie noch nicht wirklich vergleichbar.


    Liebe Grüße aus Absurdistan,
    Friederike

  • Zitat

    Eigentlich dachte ich, ich hätte mich klar ausgedrückt und eigentlich denke ich, dass ein Elektrozaun und ein elektrisches Erziehungshalsband so verschieden sind wie ein Ei und ein Toastbrot, obwohl man beides essen kann.


    Nein, ich bin nicht für Teletac.
    Nein, kein Trainer sollte einem Halter den Umgang mit einem solchen Gerät zeigen.
    Die Einsatzmöglichkeiten eines Elektrozaunes werden sich immer von dem eines Teletac unterscheiden, weil es zwei völlig verschiedene Sachen sind, anderen Zwecken dienen und nur, weil sie beide mit Strom laufen, sind sie noch nicht wirklich vergleichbar.


    Liebe Grüße aus Absurdistan,
    Friederike



    Genau deiner Meinung :gut:


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Erst mal vorweg, ich finde beides nicht gut. Würde beides nicht machen. Aber ich finde der Unterschied ist schon da.


    In dem einem Fall sieht der Hund den bösen Zaun, der weh tut. Er meidet ihn geziehlt. Er bringt vielleicht nicht sein Verhalten in den Zusammenhang, sondern nur Zaun=Böse, darum lieber nicht dran gehen.


    In dem anderen Fall kommt es erst mal aus heiterem Himmel. Er sieht nix und spürt es nur. Er muß das erst mal mit seinem Verhalten in Verbindung bringen.


    Also das eine ist ein Gegenstand, der gemieden wird, das andere ist sein Verhalten, was gestraft wird.


    Ich hoffe, ich habe mich so ausgedrückt, dass es verständlich ist.

  • Fanta,


    ich sehe die meisten Teles beim Training. Theoretisch kann man sie da sehr gut einsetzen, weil man "die Umwelt unter Kontrolle" hat, genau den Ablauf kennt, also wirklich vorbereitet ist.
    Praktisch klappt das bei fast keinem, da hat man den falschen Moment, den Versuch den Hund per starkem Reiz zum Meiden zu bringen, etc.. Im großen und ganzen ein Trauerspiel.


    Wenn ich mir nun den Einsatz in freier Wildbahn vorstelle, dann sehe ich ganz schwarz. Das erfordert noch viel mehr Wissen und Können und das ist bei Jägern halt auch nicht besser als bei anderen Hundehaltern.
    Es gibt im Jagdbereich wirklich gute Seminare, nur Theorie und Praxis sind dann eben doch 2 Welten.


    Und es gibt noch einen nicht zu verachtenden Unterschied:
    Da, wo ich trainiere, ist das erlaubt. Man geht ganz offen damit um, fachsimpelt, bespricht sich, besucht Seminare und trotzdem läuft es meist sehr schlecht.
    Der Jäger hat dagegen auch noch ständig das Problem sich nicht erwischen zu lassen. Ein Großteil der Bevölkerung mag eh keine Jäger, Jäger mit Tele schon gar nicht. Unter dem Stress bildet es sich schlecht fort und arbeitet sich auch schlecht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Also meine Freundin macht für ihren neuen Hund auch einen Stromzaun.
    Er soll nicht vom Grundstück weglaufen, u. hat auf dem Grundstück genügend Platz.


    Ihre verstorbene Hündin ist nämlich weggelaufen, u. wurde überfahren.


    Der Haken ist nur, dass es ziemlich begabte Tiefbauingenieure gibt, die sich einfach drunter durchgraben würden und auch echte Sprungwunder: "Aus Liebe und Anhänglichkeit zu uns, hat einer unserer Komondore eine Mauer von 2.20m Höhe überwunden, legte sich auf die Strasse, auf welcher wir immer nach Hause kommen, und blieb einfach liegen, und wartete und wartete".
    Also man sollte sich mit sowas nicht unbedingt auf der sicheren Seite wähnen.


    Ansonsten finde ich die Diskussion etwas fragwürdig. Wirklich fies sind Stacheldrahtzäune oder der 0815-Holzgartenzaun mit Spitzen drauf. Da kann sich ein Hund wirklich verletzten. Ein Vergleich mit Stromhalsbändern ist sinnfrei. Ein E-Zaun ist für den Hund eine mehr oder minder natürliche Barriere, wie es Buntnesseln, ein tiefer Graben oder ein Dornbusch wäre. Mit einer Starkzwang-Erziehungsmethode samt menschlicher Willkür hat das nichts zu tun.

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