Hund hat Angst, will nicht gassi gehen und beißt!

  • Hallo liebe Community,


    Ich bin total verzweifelt und ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben.


    Seit einiger Zeit will mein Hund (JackRussel, 9 Jahre) nicht mehr gassi gehen. Er verkriecht sich, knurrt mich an und schnappt auch nach mir. Dabei wirkt er Ängstlich. Bisher haben mein Freund und ich ihn immer wieder rausbekommen, indem wir ihn mit Bällchen und Leckerchen lockten. Nun, dass klappte heute morgen nicht mehr.
    Irgendwie habe ich es dann geschaft, ihn am nacken festzuhalten. Er wehrte sich und hat mich in den Unterarm gebissen. Ich war total geschockt und innerlich total zerisssen, weil mich mein eigener Hund gebissen hat, sodass ich mich dann erstmal von ihm zurückgezogen und ignoriert habe.


    Ich denke mein Hund hat Angst vor Geräuschen (Flugzeug, Wind, Gewitter etc.) und will deswegen nicht raus. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, er will eine Show abziehen (Machtspielchen), denn nicht immer wenn wir raus wollten, sind da Geräusche. Außerdem treibt er das Spielchen auch, wenn wir abends ins Schlafzimmer gehen. Dann will er auch nicht mit und verkriecht sich.


    Beim Gassi gehen verhält er sich unterschiedlich. Mal läuft er mit, als ob nichts vorher gewesen war, mal ist er aber auch total panisch und zieht immer zurück. (Meistens dann, wenn ein Flugzeug vorbei kam oder Industriekrach aus der Ferne donnerte).


    Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten und ihn wieder zum gassi gehen animieren soll. Und vor allem, wie ich es anstellen soll, das er nicht mehr schnappt/beißt.


    Also ich will auf jeden Fall, nach dem Vorfall heute morgen, einen Hundetrainer aufsuchen.
    Dennoch wäre ich euch Dankbar, wenn ihr mir noch zusätzlich ein paar Ratschläge geben könntet.


    Liebe Grüße
    Julia

  • Hallo,


    dein Hund ist 9 Jahre alt.


    Wie lange hast du ihn?
    Seit wann zeigt er das Verhalten genau?
    Kann er noch gut hören und sehen?
    Hast du ihn diesbezüglich schon bei einem Tierarzt durchchecken lassen?


    Zitat

    Er verkriecht sich, knurrt mich an und schnappt auch nach mir. Dabei wirkt er Ängstlich.


    Was machst du dann?



    Zitat

    Irgendwie habe ich es dann geschaft, ihn am nacken festzuhalten. Er wehrte sich und hat mich in den Unterarm gebissen.


    Naja, ich denke mal, dass der Hund sich durch dich bedroht fühlte.
    Erst knurrte er, das hast du ignoriert und ihn gepackt, obwohl er dich warnte.
    Der Griff in den Nacken war keine besonders gute Idee, nicht umsonst hat er sich dagegen gewehrt.
    Auf solche Kämpfchen solltest du dich als HH nicht einlassen - bei einem Bernhardiner wäre der Arm durch gewesen.


    Zitat

    Ich denke mein Hund hat Angst vor Geräuschen (Flugzeug, Wind, Gewitter etc.) und will deswegen nicht raus.


    Wieso nimmst du das an?
    Wie verhält er sich bei diesen Geräuschen und wie reagierst du darauf?


    Zitat

    Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, er will eine Show abziehen (Machtspielchen), denn nicht immer wenn wir raus wollten, sind da Geräusche. Außerdem treibt er das Spielchen auch, wenn wir abends ins Schlafzimmer gehen. Dann will er auch nicht mit und verkriecht sich.


    Hmm, so wie ich es nun verstehe, ist das so ein Gefühl bei dir, die Begründung für sein Verhalten in den Geräuschen zu finden, aber ganz sicher bist du nicht diesbezüglich, schließlich geschieht es auch unabhängig davon.
    Vorweg:
    Ein Machtspiel ist das wohl kaum.
    Wenn ich das so lese, könnte ich mir vorstellen, dass er Angst vor dir hat.
    Er will nicht mit dir raus, wenn da Geräusche sind.
    Er will nicht mit dir raus, wenn keine Geräusche vorhanden sind (Hunde hören mehr als Menschen).
    Er will nicht mit mit dir ins Schlafzimmer.


    So, da scheint aber mehr im Argen zu liegen als "nur" die Geräusche, denn dieses Verhalten zeigt er schließlich auch unabhängig davon.
    Wieso denkst du, es sei ein Machtspiel?
    Wie sieht es mit Grundgehorsam aus?
    Wie hast du ihn erzogen?
    Wie korrigierst du deinen Hund?


    Einen guten Hundetrainer hinzuzuziehen, ist eine sehr gute Idee.
    Tierärztlich sollte er gecheckt werden.


    Naja, vielleicht kann man noch ein paar Tipps geben, wenn du die Fragen beantworten magst.


    Gruß
    Leo

  • Hallo Leo,


    erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort!
    Zu Deinen Fragen und Gedanken:


    Zitat


    dein Hund ist 9 Jahre alt.
    Wie lange hast du ihn?


    Ich habe den Hund als Welpen bekommen.



    Zitat

    Seit wann zeigt er das Verhalten genau?


    Er zeigt es NICHT durchgehend. Vor einem Jahr ist es zum ersten Mal aufgetreten.



    Zitat

    Kann er noch gut hören und sehen?


    Es gibt zumindest keinerlei Anzeichen dafür, dass er nicht mehr gut hören oder sehen kann.


    Zitat

    Hast du ihn diesbezüglich schon bei einem Tierarzt durchchecken lassen?


    Was das Hören betrifft gab es keine Untersuchung.
    Was das Sehen betrifft, ist er erst vor Kurzem gecheckt worden, weil er eine Hornhautverletzung hatte.


    Zitat

    Was machst du dann?


    Ich versuche ihn aus seinem Versteck zu holen, um mit ihm Gassi gehen zu können, weil er ja schließlich nicht ins Haus machen soll. Manchmal locke ich ihn aus seinem Versteck heraus mit einem Quitschebällchen. Das funktioniert aber immer seltener und schlechter. Wenn es gar nicht mehr anders geht, lege ich ihm entweder einen Maulkorb an oder "schmeiße" eine Decke über ihn und schnappe ihn mir dann.


    Zitat


    Naja, ich denke mal, dass der Hund sich durch dich bedroht fühlte.
    Erst knurrte er, das hast du ignoriert und ihn gepackt, obwohl er dich warnte.
    Der Griff in den Nacken war keine besonders gute Idee, nicht umsonst hat er sich dagegen gewehrt.
    Auf solche Kämpfchen solltest du dich als HH nicht einlassen - bei einem Bernhardiner wäre der Arm durch gewesen.


    Ok, die Alternative wäre dann ja, dass er ins Haus macht? Genau an diesem Punkt weiß ich ja keine Lösung!


    Zitat

    Wieso nimmst du das an?
    Wie verhält er sich bei diesen Geräuschen und wie reagierst du darauf?


    Er liegt z.B. friedlich auf dem Bett, ich streichle ihn und alles ist gut, er ist entspannt und fühlt sich sichtlich wohl. Dann gibt es einen Knall in dem Rohrwerk was etwa 1 Kilometer entfernt ist und er springt auf, läuft weg und verkriecht sich. Das Gleiche gilt bei Regen auf den Dachfenstern (ich wohne mit ihm unter einer Dachschräge), bei Gewitter, Flugzeugen, Hubschraubern, knallenden Autotüren usw... er steht sehr sehr oft nur da und spitzt die Ohren, als wenn er unter Dauerstress stehen würde, dann hört er was, Schwanz runter und weg ist er...


    Sowohl ich als auch mein Freund reden dann oft beruhigend auf ihn ein, streicheln ihn, nehmen ihn eng zu uns, damit er sich beschützt fühlt. Manchmal probiere ich es auch mit einer deutlicheren Ansage wie "Komm, jetzt ist aber mal gut, ist doch nur xyz...". Es ist aber eigentlich egal, was ich oder mein Freund machen, in der Regel bewirkt es nichts.


    Außer gestern Abend, wo ich ihm vor dem Einschlafen, wo er wieder am Hecheln war wegen Regengeräuschen auf dem Fenster, ein Schlaflied gesungen habe, woraufhin er ganz ruhig wurde und schnell einschlief. :smile:


    Es ist insgesamt unser Eindruck, dass der Hund viel zu viel, was um ihn herum passiert, in sich aufnimmt und das eben vor allem akustisch.





    Stopp! Hier ist etwas falsch rüber gekommen. Ich muss dazu sagen, wir schlafen unter der Dachschräge direkt unter einem größeren Kippfenster, das Nachts oft auf ist, weil sonst die Luft zu dick ist unter dem Dach. Der Hund sitzt dann oft da und starrt zu dem offenen Fenster rauf, um dann irgendwann wieder Panik zu bekommen, weil er wieder irgendwas gehört hat. Bei Gewitter oder Regen fängt er an zu hecheln wie verrückt und kann überhaupt nicht mehr schlafen - auch wenn das Fenster zu ist! Dass er dann nicht mehr ins Schlafzimmer kommen will geschweige denn raus will, ist wohl mehr als klar und hat meiner Wahrnehmung nach nichts mit Angst vor mir zu tun. Der Hund ist sonst nämlich bei mir super anschmiegsam, das reinste Kuschelbärchen, schläft mit Wonne im Bett zwischen mir und meinem Freund usw...


    Zitat


    So, da scheint aber mehr im Argen zu liegen als "nur" die Geräusche, denn dieses Verhalten zeigt er schließlich auch unabhängig davon.


    Ok, aber BEVOR wir rausgehen kann er ja nicht wissen, ob es Geräusche geben wird oder nicht und da es oft so ist, dass Geräusche zu hören sind, wie das nun mal so ist in der Stadt, denke ich verbindet er diese pauschal mit dem Rausgehen. Manchmal hat man das Gefühl er braucht nur einen Floh husten zu hören schon ist der Schwanz runter und er versucht zurück nach Hause zu laufen.


    Zitat


    Wieso denkst du, es sei ein Machtspiel?


    Weil er dieses Verhalten oft zeigt VOR dem Gassi gehen oder VOR dem Schlafen gehen, wenn wir dann aber Gassi gehen oder im Bett liegen ist alles in bester Ordnung!


    Zitat


    Wie sieht es mit Grundgehorsam aus?


    Er hört auf die Grundbefehle wie Platz, Sitz usw. sehr sehr gut, er kommt, wenn man ihn ruft, er springt vom Bett, wenn man es ihm bedeutet usw... der Ungehorsam kommt nur in den Situationen wo er wieder im Geräuschestress ist oder halt bevor wir Gassi gehen wollen oder ins Bett gehen wollen.


    Zitat


    Wie hast du ihn erzogen?


    Mhm, wie soll ich das erklären? Tendenziell wohl eher zu lieb. Er darf im Prinzip so gut wie alles, sprich auch jede Nacht im Bett schlafen, überall mit Knochen usw. spielen, er kriegt beim Essen auch mal was ab, bettelt aber nicht... Es wird weder von mir noch von meinem Freund angeschrien, geschlagen oder sonst irgendwie auf eine negative oder verletzende Art und Weise behandelt. Wir lieben unseren Hund sehr und er gibt uns das Gefühl, dass das andersrum ebenso ist. Das ist genau das, was mit seinem aggressiven Verhalten in den angesprochenen Situationen absolut nicht zusammenpasst, denn das Leben mit dem Hund ist sonst für alle immer super harmonisch!


    Zitat


    Wie korrigierst du deinen Hund?


    Was meinst Du damit genau? Also, ich versuche schon immer mit klaren, aber nicht aggressiven Anweisungen und Lob ("fein", Leckerli usw.) zu arbeiten. Allerdings nimmt er Leckerchen in der Regel nicht an.


    Zitat


    Einen guten Hundetrainer hinzuzuziehen, ist eine sehr gute Idee.


    Das habe ich auf jeden Fall vor.


    Puh, scheint ja doch was komplizierter zu sein, aber mir scheint es eigentlich grundsätzlich am logischsten, dass es ein Kreislauf ist, der bei der Angst des Hundes vor Geräuschen beginnt. Nur, was kann man dagegen machen? Gibt es vielleicht Oropax für Hunde? ;)


    Liebe Grüße
    Julia

  • Hallo Julia,

    Zitat

    Ich war total geschockt und innerlich total zerisssen, weil mich mein eigener Hund gebissen hat, ...


    Warum? Dein Hund hat Dir doch bereits über einen längeren Zeitraum sehr deutlich mitgeteilt, dass er zum Äußersten bereit ist, solltest Du auch nur noch einen Fingerbreit näher kommen.



    Zitat

    Ich denke mein Hund hat Angst vor Geräuschen (Flugzeug, Wind, Gewitter etc.) und will deswegen nicht raus. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, er will eine Show abziehen (Machtspielchen), denn nicht immer wenn wir raus wollten, sind da Geräusche. Außerdem treibt er das Spielchen auch, wenn wir abends ins Schlafzimmer gehen. Dann will er auch nicht mit und verkriecht sich.


    Bevor Du irgendetwas unternimmst wirst Du herausfinden müssen, was denn nun die Ursache für sein Verhalten ist, - Angst/"Machtspielchen" - das ist ein ziemlicher Unterschied.
    Nebenbei, bei Hunden mit Geräuschangst vor recht alltäglichen Geräuschen muss das Geräusch beim Rausgehen nicht bereits zu hören sein. Bei solchen Geräuschen machen Hunde sehr schnell die Erfahrung, dass man sich auf nichts verlassen kann, die können jederzeit plötzlich auftreten, auch wenn man von Drinnen noch nichts gehört hat.
    Das Schlafzimmer kann völlig unabhängig von Draußen sein.



    Zitat

    Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten und ihn wieder zum gassi gehen animieren soll. Und vor allem, wie ich es anstellen soll, das er nicht mehr schnappt/beißt.


    Deine Entscheidung für einen Hundetrainer ist ganz klar die richtige. Ich hoffe Du erwischt einen kompetenten.
    Mit Ratschlägen, auf der Basis zwangsläufig eher knapper Informationen ohne Ansicht des Geschehens bei Aggressionsproblemen, sollte man sehr vorsichtig sein. Besonders, wenn sich die Aggression gegen den eigenen Besitzer richtet, sind Ratschläge im Falle einer Fehleinschätzung im günstigsten Fall am entscheidenden Punkt vorbei, aber im ungünstigsten Fall Auslöser weiterer wohlmöglich schwerer Bißverletzungen. Daher ganz klar der Ratschlag - professionelle Hilfe, bitte nicht nur gegen die Aggression sondern auch gegen das mögliche Angstverhalten. Ein Leben in Angst, selbst wenn die Bedrohung nur eine eingebildete und subjektive ist, ist für den der sie ertragen muss ein Horrortrip!!!



    Lass dich nicht beißen und schließe wieder Frieden mit Deinem Hund


    Silke
    mit Kerlemann


    Ps.: Ein Tipp doch noch! Sorge für Deine eigene Sicherheit! - Schleppleine in der Wohnung, immer!


    Pps.: Eine Frage auch noch! Muss er unbedingt mit ins Schlafzimmer, wenn er doch nicht möchte?

  • Wenn dein Hund so ein deutliches Angstverhalten zeigt, das heißt, er verkriecht und versteckt sich, dann lasst ihn doch bitte in Ruhe.
    Er knurrt und warnt, das ist kein Machtspiel, sondern er sagt dir:
    "Lass mich bloß in Ruhe, ich will nicht aus meinem Versteck!" (er hat Panik, pure Angst, bedenke den Grund seines Verkriechens)
    Er ist ein Hund, er kann nur durch Knurren seinen Unmut äußern, er ist nicht in der Lage, sich auf Deutsch zu äußern, er kann kein Schild hochhalten und sein Anliegen mitteilen.


    Deine Reaktion war/ist:
    Du ignorierst das Knurren, wirfst auch noch eine Decke über den armen Kerl, fasst in seinen Nacken, obwohl er vor Angst sowieso schon einen sehr hohen Stresslevel mit dem dazu gehörigen hohen Adrenalin-Spiegel hat.
    Kein Wunder, dass er zugebissen hat - dass das erst heute passiert ist, spricht für eine hohe Frustationstoleranz deines Hundes.


    Er wird in seinem Leben draußen etwas negativ verknüpft haben, nun hat er Angst herauszugehen, definitiv gehört das in Trainerhände.
    Allein schon die negative Verknüpfung genügt für eine dauerhafte Angst vor draußen, auch wenn Totenstille herrschen würde, da musst nicht DU unbedingt ein Geräusch erst wahrnehmen, unabhängig davon, hören Hunde vieel besser als wir.


    Ja, guter Rat ist teuer, wie du den Hund ohne weiteres nun hinausführen kannst, damit er sich lösen kann, weiß ich leider nicht.
    Probiere erst einmal aus, was passieren würde, wenn du ihn tatsächlich in Ruhe lässt.
    Auf die Gefahr hin, dass er in die Wohung uriniert und kotet.
    Schüttel bitte nun nicht den Kopf, das meine ich ernst.
    Auf keinen Fall darfst du wieder so vorgehen:
    Niemals das Knurren igonieren und seine Grenze überschreiten.
    Er ist dir gegenüber angstaggressiv geworden, weil er sich nicht anders auszudrücken wusste.


    Ich frage dich auch noch mal:
    Warum muss der Hund ins Schlafzimmer gezwungen werden?
    Auch das verbindet er mit Angst.
    Lasse den Hund entscheiden, wo er nächtigen will.


    Wenn er Angstverhalten zeigt, benötigt er eigentlich Schutz und keine beruhigenden Worte, das kann ein Hund als Lob bzw. Bestätigung für sein Angstreaktion auffassen.


    Ich hoffe, du findest einen guten Trainer, der sich mit Angstverhalten und Angstaggressionen auskennt.
    Mit Machtspielchen hat es nicht das geringste zu tun.
    Nimm Abstand zu solchen, die dir raten, dich durchzusetzen und sagen, der Hund sei dominant oder so einen Quatsch.

  • Hast Du mal die Schilddrüse überprüfen lassen?


    Geräuschphobien können damit zusammen hängen.


    Ein großes SD Profil kann da Aufschluss bringen:
    T4, fT4, T3 fT3 und TSH


    Diese Werte sollten überprüft werden.

  • Hallo zusammen,


    erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen.
    Ein paar Dinge muss ich hier allerdings wohl mal näher erläutern:


    1. Dass der Hund im Haus sein Geschäft erledigt ist keine Alternative, da wir hier nur Teppichböden haben (Anm.: Erst kam das Haus, dann der Hund, deshalb der unpassende Bodenbelag), d.h. der Hund MUSS raus und NUR DANN ist das ganze Thema relevant. Ansonsten darf er sich verkriechen, er darf in Verstecke, Angst haben und wir signalisieren ihm dann so deutlich wie möglich, dass wir ihn beschützen.


    2. Der Hund wird NIE ins Schlafzimmer GEZWUNGEN! Wir lassen auch als Alternative, weil wir seine Angst ja nun wirklich eigentlich nicht fördern wollen, schonmal die Zimmertüre offen stehen, doch spätestens nach 30 Minuten kommt er von alleine ins Schlafzimmer ohne dass wir auch nur das Geringste dafür tun!


    3. Selbstverständlich ist uns klar, dass Decke überwerfen usw. eigentlich GAR NICHT gehen, aber wie gesagt der Hund MUSS einfach raus, da das Haus als Toilette definitiv ausscheidet. Genau das ist ja das riesen Problem!


    Also "lass ihn doch einfach in Ruhe" - nichts lieber als das! Aber das geht einfach nicht. Außerdem ist die Frage ob es gesundheitlich so förderdlich ist, wenn der Hund sein Geschäft so lange zurückhalten muss.


    Nichts wäre uns lieber als wenn wir ihn einfach drinnen lassen könnten wenn er in dieser Angst feststeckt, aber es geht einfach nicht!


    Liebe Grüße
    Julia

  • was machst du wenn der hund später inkontinent wir? fliegt er raus? ab ins TH? wenn der hund als welpe kam war er sicher nicht stubenrein, also was hättet ihr gemacht wenn er 6-7 monate benöätigt hätte um stubenrein zu werden? der hund hat pure angst, aber nein die teppichböden sind wichtiger ...

  • Zitat

    1. Dass der Hund im Haus sein Geschäft erledigt ist keine Alternative, da wir hier nur Teppichböden haben (Anm.: Erst kam das Haus, dann der Hund, deshalb der unpassende Bodenbelag), d.h. der Hund MUSS raus und NUR DANN ist das ganze Thema relevant.


    Das verstehe ich (nahezu), aber schaut doch bitte einfach, was passieren wird.
    Sehr wahrscheinlich wird er signalisieren, dass er raus möchte, darauf will ich hinaus:
    Dass er freiwillig heraus möchte!
    Und wenn dann einmal ein Malheur passiert, geht die Welt nicht unter, ist eben wie bei einem Welpen.
    Stell dir einfach vor, es wäre einer.



    Zitat

    2. Der Hund wird NIE ins Schlafzimmer GEZWUNGEN! Wir lassen auch als Alternative, weil wir seine Angst ja nun wirklich eigentlich nicht fördern wollen, schonmal die Zimmertüre offen stehen, doch spätestens nach 30 Minuten kommt er von alleine ins Schlafzimmer ohne dass wir auch nur das Geringste dafür tun!


    Zitat

    Außerdem treibt er das Spielchen auch, wenn wir abends ins Schlafzimmer gehen. Dann will er auch nicht mit und verkriecht sich.


    Ok, das konnte man aus diesem Text so nicht entnehmen.

  • Zitat

    der Hund MUSS raus und NUR DANN ist das ganze Thema relevant.
    Nichts wäre uns lieber als wenn wir ihn einfach drinnen lassen könnten wenn er in dieser Angst feststeckt, aber es geht einfach nicht!


    Dein Hund MUSS gar nichts mehr - so sehe ich das.


    Seit einem Jahr hat er ein extremes (!) Angstproblem, signalisierte seine Panik und du hast ihn mit fraglichen Methoden aus dem Versteck geholt, sodass er heute zubeißen musste, damit du ihn endlich verstehst.
    Er wusste sich aus Panik nicht anders zu helfen!


    Die einzige, die hier was tun muss bzw. zu unterlassen hat, bist DU - nicht der Hund!


    Hier gibt es noch einen Angsthund in einem anderen Thread - ein junger Mensch hat den Hund aus dem Tierschutz aufgenommen.
    Der Hund ist so panisch, dass er nicht heraus will bzw. kann.
    Der löst sich bereits seit einer Woche im Haus:
    Weil es zurzeit nicht anders geht!
    Und dieser junge Halter hat den Hund nicht 9 Jahre, sondern seit einer Woche.


    Manchmal muss man in den sauren Apfel beißen!

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