Wer hat alles einen Straßenhund?

  • Zitat


    Nur eine Frage dazu:
    Handelt es sich bei den Großteil der Hunde im Ausland, die so oft als Strassenhunde deklariert werden,
    nicht eher um "entsorgte" Haushunde?


    Hm, meine Große kam aus Spanien, wurde dort in der Nähe eines privaten Tierheimes aufgelesen. Also geht man davon aus, dass sie sich -zumindest eine Zeitlang - alleine auf der Straße durchgeschlagen hat.
    Zumindest ist sie auch hier nach wie vor sehr selbständig, sie würde sich ihr Futter auch selbst jagen und anderweitig besorgen (in Mülltonnen etc.), wenn sie dürfte.


    Aber ich vermute auch, dass sie schonmal ein Zuhause hatte davor. Sie ist bei uns am ersten Tag die Treppen rauf, als würde sie immer schon bei uns wohnen, hat sich im Wohnzimmer und auf dem Sofa vom ersten Moment an sichtlich wohlgefühlt, und war auch von der ersten Minute an stubenrein.
    Außerdem ist sie seeehr menschenbezogen, liebt jeden Menschen und geht auch auf alle Menschen zu - also von Angst oder Scheu keine Spur.


    Ich vermute sogar, dass sie mit dem Auto ausgesetzt wurde, da sie anfangs wirklich Panik hatte, ins Auto zu steigen. Ihr wurde auch immer schlecht und sie hat sich alle paar Meter übergeben. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass da noch mehr dahinter steckte, als "nur" Übelkeit ... Ist einfach so ein Bauchgefühl von mir.


    Ja, das Alter ... das finde ich auch schade, dass ich das nie kennen werden. Sie wurde vom spanischen Tierheim auf 3-4 geschätzt, bei uns hier in Deutschland bei ihrer Ankunft aber auf maximal 2. Und ich glaube zu sehen, dass sie vom ersten TH-Foto in Spanien bis zu ihrer Ankunft bei uns hier noch etwas gewachsen ist.


    Oft würde ich mir wünschen, die Vergangenheit meiner Großen zu kennen, zu wissen, was sie wirklich erlebt hat, wo und mit wem sie die erste Zeit ihres Lebens verbracht hat ... Aber es wird wohl immer ein Geheimnis bleiben ....

  • Unser Toto wurde letzten Sommer auf Mallorca eingefangen und ist jetzt knapp 10 Monate bei uns.
    Mehrere (5?) Strassenhundjahre sitzen tief und wir haben noch einige Aufgaben vor uns, aber auch schon einen sehr lieben Familienhund mit großem Vertrauen zu uns.
    Inzwischen darf es zB. auch beim Bürsten selbst an empfindlichen Stellen stark ziepen, ohne dass er sich wehrt oder flüchtet. Das war am Anfang eine ziemliche Baustelle.
    Arbeiten müssen wir noch am Gekläffe beim Türklingeln und am Garten vorbeigehen, an der Leinenagression und am Jagdtrieb (bzw dem 100% Abruf beim Anblick jagdbaren Kleinwildes).
    Aber solche Baustellen haben ja nicht nur Strassenhunde.


    Viele Grüße


    Ingo

  • Ich hab auch eine Straßenhündin. Sie hatte aber mit Sicherheit mal ein Zuhause und wurde dann wohl entsorgt, denn sie kennt alle Regeln im Haus und war sofort stubenrein.
    Mit ihr haben wir wirklich einen Glücksgriff gemacht, denn sie ist einfach nur super unkompliziert und toll!
    Sie ist zwar sensibel, erschreckt also meist bei lauten Geräuschen, ist sonst aber problemlos und geht auch auf neue Situationen total entspannt zu. Man kann sie auch überall mit hin nehmen, sei es ins Restaurant, in eine Bar oder zu Familienfeiern. Jeder liebt sie :smile:
    Das einzige "Manko" ist ihr Jagdtrieb, der ihr halt in ihrem früheren Leben das Überleben gesichert hat...
    Im Nachinein denk ich mir wirklich, wir haben so ein Überraschungsei bekommen, da hätte auch ein Panikhund rauskommen können, der schnappt o.ä...


    Dass wir das Alter nicht wissen, find ich auch ziemlich schade.. Laut Orga ist sie 2-3 Jahre alt, laut Tierärztin aber bestimmt schon 4 oder 5 Jahre..

  • Meine Streunerin kommt aus Spanien und wurde aus der Tötungsstation geholt wenn man das glauben darf.Meine sollte etwa ein guten Jahr alt sein, war sie aber nicht sondern ca.6-8 Monate.
    Meine war im nachhinein betrachtet echt anstrengend.Sie war extrem hyperaktiv konnte nicht still sitzen war nur angespannt, ich würde dazu sagen sie war nicht "geerdet" und völlig unausgeglichen.Ihr machte alles aus der Umwelt Angst ,ausser Menschen. Sie war aber von anfang an total fixiert auf mich, sie hat sich mich ja auch ausgesucht ;)

  • Ich klinke mich mal mit ein... :D
    Unsere Betty stammt aus Russland, wo sie erst mit ihrer Schwester und anderen Hunden auf einer verlassenen Baustelle lebte bevor sie ins Tierheim kam. Das war erst mal ihre Rettung aber die Zustände kann man ja kaum mit deutschen Tierheimen vergleichen. Dann gings in die Pflegestelle nach D, von wo wir sie vorletzten Sonntag bekommen haben.
    Ich bin immer wieder erstaunt, wie lieb und positiv sie ist, wenn man bedenkt, was sie durchgemacht haben muss. Klar nervt sie beim Spazieren gehen (Jagdtrieb, Leinenzerren) aber man muss sich eben bewusst machen, dass sie noch keinerlei Erziehung bekommen hat. Zuhause ist sie ein richtiges Goldstück: absolut ruhig, TOTAL verschmust, würd sich am liebsten 24 Stunden streicheln lassen, lässt sich überall anfassen und kämmen.
    Ab ehuet beginnt der Ernst des Lebens in der Hundeschule. Betty wird wahrscheinlich vor Glück durchdrehen, dass sie wieder mit anderen Hunden frei spielen darf. Bei uns durfte sie noch nicht von der Leine.

  • Wir haben auch 2 Straßenhunde aus Spanien. :smile:
    Domingo, haben wir mit 1 1/2 Jahren bekommen. Er ist ein Border-Colli-Münsterländer-Mix.
    Muffin, haben wir mit 3 Jahren bekommen. Sie ist ein Ratero(sieht aus wie ein Zwergpincher mit weißen Flecken aus).
    Beim Domingo war am Anfang mit an der Leine laufen sehr schwer. Er ist eher mit uns gegangen und er ist sehr kräftig. Da er ein paar Wochen bei einer anderen Familie in Deutschland gelebt hat war alles andere kein Problem. Er ist verrückt nach Fußbällen. Mit ihm sind wir dann zur Hundeschule und heute ein klasse Hund. Aber jeder hat auch mal ein schlechten Tag.
    Muffin ist da schon ganz anders. Am Anfang war sie nicht stubenrein, sie hat aber schnell gemerkt das wir oft und lang mit ihr rausgehen und das loben draußen beim laufenlassen besser klingt als das ignorieren. An der Leine läuft sie super. Hören in der Wohnung klappt auch, aber draußen ist noch vieles intressanter. Außer mit Leckerchen :D da kann man ja dem Frauchen zuhören. Hundeschule ist geplant, muss aber noch angeschaut werden.
    Liebe Grüße

  • Ich habe auch eine Straßenhündin - sie kam vor 6,5 Jahren zu uns und war ein gutes Jahr alt. Aus einer Peireira war sie nach Deutschland auf eine Pflegestelle gebracht worden. Sie kannte nichts - Autofahren, Haus, Hundefutter, ... Es hat 6 Wochen gedauert (schwierig am Anfang, weil die Kinder noch klein waren), dann war sie ein super eingelebtes Familienmitglied. Nun hilft sie uns seit 1,5 Monaten einen Jungspund aus Massenkellerhaltung zu erziehen. (Sie ist die Blonde auf meinem Profilbild.)

  • Meine Hündin kommt aus Andalusien.
    Sie hatte dort wahrscheinlich schon eine Familie, aber wurde dann irgendwann einfach ausgesetzt, als diese keine Lust mehr hatten. So hat sie sich dann mehrere Wochen/ Tage? auf der Straße rumgetrieben, bevor sie ins Tierheim gebracht wurde. Dort lebte sie dann nochmal ein knappes halbes Jahr und dann kam sie zu mir :)


    Den ersten Tag hat sie mich fast gar nicht beachtet und man konnte sie überhaupt nicht auf sich aufmerksam machen. Aber schon am nächsten Tag hing sie an mir wie eine klette.
    Sie ist sehr sozial mit anderen Hunden, egal ob groß oder klein, hat keine Angst vor menschen, obwohl sie fremde Leute erstmal ignoriert und einfach kein Interesse an ihnen zeigt. Sie fährt sehr gerne Auto und lässt sie meist gut abrufen, sie ist sehr intelligent und lernfähig und und und
    Die einzigen Probleme sind, dass sie in unbeobachteten Momenten Essen klaut und dass sie (wahrscheinlich dadruch dass sie ausgesetzt wurde) nicht alleine bleiben kann.

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