Wenn ein Hund zum Kind kommt.....

  • Angeregt durch einen anderen Fred möchte ich mal fragen, wie war das bei Euch als ein Hund zum Kind in die Familie kam?


    Was habt Ihr so erlebt mit dem Gespann Hund und Kind?


    Was würdet Ihr aus heutiger Sicht anders machen?


    Was waren so die goldenen Momente und was die kleinen und grossen Katastrophen?


    Und: Würdet Ihr Euch zum Kind wieder einen oder mehrere Hunde anschaffen oder eher nicht?


    Fragend,


    Birgit

  • Ich hab Micky aus dem TH geholt, da war mein Sohn sechs Monate und Micky 3,5 Jahre.


    Anfangs wollte sie sich immer zwischen mich und Baby drängen. Hab gleich die Trainerin angerufen und nach Rat gefragt.


    Ab da war alles supi. Schwierig wurde es ab dem Zeitpunkt als mein Sohn das Laufen anfing und nimmer im Kinderwagen sitzen wollte. Da kam Micky lange Zeit zu kurz. Bis vor ca. einem halben Jahr. Sohn stieg auf schnellere Fahrzeuge um und mit Elektrojeep kommen wir auch mal richtig weit.


    Inzwischen ist Sohn fast vier und Micky sieben.


    Sie sind ein gutes Team. Micky schützt Tim und geht ihm auch hinterher, wenn er mal abhaut.


    Momentan denke ich über einen Zweithund nach. Bonn mir aber noch nicht sicher, ob dann nicht alle zu kurz kommen.


    Arbeiten muss ich ja auch noch.

  • Na denn:


    Ich war 8 und meine Schwester war 4 Jahre alt, als die Damen des Hauses den Herren zu einem Hund überredet hatten.
    Die Vorraussetzungen waren ideal: Ein großer Hof, viele Leute mit Hunden drumherum und meine Mutter hatte nur eine halbe Stelle, beziehungsweise war zuerst noch ganz Zuhause.
    Also wurden wir Kinder darauf eingeschworen auch mal etwas tun zu müssen, der Vater bekam versprochen, er müsse sich nicht kümmern.
    Dann sind wir alle los ins Tierheim gefahren.
    Dort angekommen, hatte die Kurze dann doch erstmal Angst, weil Hunde sind schon groß :roll:
    Wir hatten vorher mit der Leiterin telefoniert und gesagt, dass wir einen Labradormischling suchen würden. Bevorzugt Rüde. Warum weiß ich nicht.
    Es war ein Wurf aus Spanien, die Mama sah nem Labbi doch etwas ähnlich und wir entschieden uns für Nico.
    Den Hund konnten wir direkt mitnehmen.
    Zuhause wurde er dann erstmal von mir und meinem Cousin ordentlich gekuschelt und drehte sich auf den Rücken.
    Ein Kommentar meines Cousins, den ich bis heute nicht vergessen hab: "Äh Chrissy. Guck mal, ich glaub da fehlt was."
    Tjoa, so wurde aus Nico Nicki und wir haben uns als totale Hundeneulinge geoutet. :ops:
    Gut, aus der Kiste "Die Kinder helfen mit" wurde die ersten paar Wochen was -danach hat es sich immer weiter zurückgeschraubt.
    Schließlich konnte man mit dem Hund nicht spielen: Nicki hat keine Bälle zurückgebracht, am Seil zerren war doof und das Kuscheln war für sie eine Sache von zwei Minuten.
    Also wurd sie mehr und mehr Mama's Hund und wir beschränkten uns darauf, ab und an mal mit ihr spazieren zu gehen.
    Gott sei Dank war sie ein total lieber und ruhiger Hund und hat sich so ziemlich alles gefallen lassen.
    Allerdings muss ich auch gestehen, -jetzt bloß nicht falsch verstehen, ich hab diesen Hund geliebt und ihr Tod ist bis heute noch schrecklich- dass durch den Umstand, dass ich nicht mehr an der Erziehung beteiligt war, die Bindung eher dürftig ausgefallen ist. Sicher, ich habe viel gelernt und im Nachhinein erinnere ich mich an vieles, was die Erziehung anbelangt, aber das Verhältnis Kind-Hund ist bei mir viel weiter auseinander gegangen, als bei meiner kleinen Schwester.
    Ich war öfter mit den Pfadfindern und meinen Freunden am Wochenende weg und hab irgendwie "den Draht zu ihr" nicht gefunden.
    Ich könnte aber nicht sagen, was meine Mutter hätte anders machen sollen...im Nachhinein war sie ja schon irgendwo froh, dass es "ihr" Hund war.
    Hätte sie uns Kinder öfter gezwungen mit dem Hund zu gehen, wäre das ganze vielleich in eine falsche Richtung abgedriftet.
    Ich denke, die Tatsache, dass ich erstmal "zugucken" konnte, hat mir geholfen, jetzt Sammy zu haben.
    Die kann ich mit in Zeltlager nehmen und mit der gehe ich auch freiwillig spazieren :D
    Interessant ist hier wiederum meine 15-jährige Schwester: Die möchte zwar, dass der Hund hört, aber dauerhaft üben? No way. Das passt schon. Hier würde ich mir wünschen, dass meine Mutter mal durchgreift, ich bin da nur die große neunmalkluge Schwester ;)


    Fazit: Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber ich denke, erst ab 13/4 Jahren, manchmal natürlich auch schon früher, machen sich Kinder Gedanken darum, dass es ein Lebewesen ist, welches dauerhaft gepflegt werden möchte. Ich würd mir nicht wünschen, dass Mama damals Ernst gemacht hat, als sie sagte "Einen Monat kümmert nur ihr euch um den Hund!".
    Ich weiß nicht, ob das funktioniert hätte. Eine Woche gings gut, aber dann hab ich mal Nickis Futter vergessen...nene, ich weiß nicht.
    Im Endeffekt hat es mir aber denk ich doch gut getan, mit einem Hund aufzuwachsen. Ein Leben ohne kann ich mir nicht mehr vorstellen. Und ich hoffe, dass meine Schwester mit Sammy die gleiche Phase durchläuft, wie ich mit Nicki.
    Jetzt bin ich mir natürlich durchaus der Verantwortung bewusst und kümmere mich.
    Deswegen auch: Wenn ich Kinder habe, gibt es definitiv einen Hund dazu. Direkt zum Säugling einen Welpen wäre vermutlich zu anstrengend, aber ein gemeinsames Aufwachsen wäre bestimmt schön =)


    EDIT: Im Nachhinein fällt mir auch auf, dass meine Mutter uns zwar gewarnt hat, dass ein Hund knurrt und das man dann wegzugehen hat, aber sie hat uns unsere Erfahrungen selbst machen lassen und nicht beim kleinsten Pups interveniert. Das rechne ich ihr hoch an.

  • Als ich klein war hatten wir zweimal kurz einen Hund. Einmal Cocker Spaniel, einmal Yorkie, die aber leider beide wieder weggegeben wurden. Ich weiß heute noch wie traurig ich war als der Yorkie abgeholt wurde. Es war schon dunkel und in meiner kindlichen Erinnerung kommt es mir heute noch vor als wäre er geklaut worden :|


    Ich liebte Hunde von klein auf und auf jedem Wunschzettel stand zu oberst ein Hund. Ich hab sämtliche Nachbarn mit Hunden genervt, mich bei Gassigängen dran gehänt und mit ungefähr 10 Jahren den Durchbruch erlebt - eine Nachbarin ließ mich auf ihren Berner Sennenhund aufpassen. Ich versorgte den Hund dann sogar wenn sie auf Geschäftsreise war und war erstmal happy. Aber ich durfte ihn nie mit nach hause nehmen und das schränkte die gemeinsame Zeit natürlich ein. Ich verhandelte also weiter. Zwischenzeitlich fing ich an bei Verwandten Urlaub zu machen, die neben zwei Doggen eine ältere Kuvaszhündin hatten mit der ich immer spazieren gehen durfte. Sie hatte dort keine wirkliche Bindung an irgendeinen Menschen und im Rudel auch keinen guten Stand, daher hat sie mich sofort ins Herz geschlossen und wir waren ein Herz und eine Seele. Ich hätte sie haben können, aber meine Mutter wollte keinen weißen langhaarigen Hund (das tut mir heute noch weh, sie wäre der perfekte Hund für mich gewesen und hätte Anschluß wirklich nötig gehabt), statt dessen hat sie mir ein Jahr später einen Doggenwelpen erlaubt. Schwarz und kurzhaarig ist halt wichtiger als ein ausgeglichenes Wesen. Aber was solls - nem geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul und ich war oberglücklich. Außer er hat mich mal wieder umgerissen oder ich durfte mal wieder "Fähnchen" spielen. Ich hatte natürlich keine Chance als 12jährige mit einem bald pubertierendem 80 Kilo Hündchen :hust: Aber ich liebte ihn abgöttisch (zu dem Zeitpunkt hätte ich jederzeit meine Brüder für ihn geopfert :D ), verzieh ihm alles und versuchte stümperhaft ihn einigermaßen zu erziehen. Anleitung gabs geringfügig, im Prinzip wurde mir gesagt man müsse draufhauen wenn er nicht pariert und in einem 10stündigem Hundeschulkursus wurde mir der Alphawurf beigebracht :hust: Der kam auch öfter zum Einsatz und mein guter Hund war so lieb das grinsend geschehen zu lassen um danach doch wieder zu machen was er will. Er war ein immer gut gelaunter, absolut freundlicher Hund, der uns alle Fehler verziehen hat und seinen festen Platz in meinem Herzen hat. Ich war für die Versorgung zu großen Teilen selbst zuständig, meine Mutter hat die Versorgung übernommen während ich in der Schule war und spätabends.


    Als ich mit 18 Jahren auszog ließ ich ihn bei meinen Eltern zurück. Anfangs erlaubte die Situation es nicht ihn mitzunehmen, später wollten sie ihn nicht mehr hergeben. Mein Bruder wurde dann zu seiner Bezugsperson, aber wenn ich zu Besuch kam wars wie früher. Manchmal finde ich es schade dass ich mich nicht durchgesetzt und ihn geholt habe, ich hab ihn teils schon sehr vermisst.


    Und jetzt hab ich selber Kinder. Als Tochter drei und Sohn ein Jahr alt war kam das Beagletier, ein Jahr später das Schäfertier.

  • tja wie war das damals?


    nach einigen hundelosen jahren beschloss ich, sobald ich sowieso wg. erziehungsurlaub zuhause bleiben würde - es muss wieder ein hund einziehen.


    mein damaliger mann hatte auch nix dagegen - also wurde aus dem wunsch eine gewissheit.


    schwanger, kind bekommen, hund holen - und erziehungsurlaub machen - die betonung liegt auf urlaub - so dachte ich mir, das wird lustig!


    wurde es auch... :lol:


    als meine tochter im märz auf die welt kam, merkte ich zwar recht schnell, das so ein baby auch ein klein wenig mehr stress ist, als von mir zunächst angenommen - aber es war scheints nicht stressig genug und so fing ich an, die tierheime abzuklappern (internet gabs noch nicht in dem umfang wie heute) und wurde schliesslich im örtlichen tierheim fündig: kurz vorher war eine tragende hündin abgegeben worden, sie hatte 8 welpen im tierheim zur welt gebracht und einer davon sollte meiner werden...


    der leiter der THs war überhaupt nicht begeistert von der idee, einen welpen zu einem neugeborenen und wollte mir doch glatt keinen geben!


    irgendwie war ich aber doch überzeugend - denn als schliesslich die adoptanten vom letzten welpen zurücktraten, hat er mich angerufen und gemeint, wenns denn sein muss - dann solle ich das mädel bekommen.


    so kam ich zu meiner maja. ein schwarzes, wuschliges "irgendwas"mix-mädel, 8 wochen alt. zu meiner damals 3 monate alten tochter dazu.......


    naja, wem es langweilig ist, der bekommt ein baby und wems dann immer noch nicht reicht, der holt sich noch einen welpen mit dazu.... :D


    es fing gleich gut an: sie pischerte mir noch im tierheim aufn schuh - hatte angst vor meinem exmann - und meinte, dass der platz im maxi-cosi locker für baby und welpe reicht....


    und jap - es war wirklich so, als hätte ich nicht 1 baby - sondern zwei. ab und an war ich schon ein klein wenig am rande meiner geistigen zurechnungsfähigkeit - schon allein aus schlafmangel....denn wollte nicht das baby gestillt oder gewickelt werden, dann musste unter garantie maja mal raus...ich wankte also als schatten meiner selbst durch die nächsten wochen und monate - immer leicht am rande des wahnsinns - aber irgendwie war die zeit auch wirklich schön.


    ich lernte, wie man gleichzeitig ein baby stillt und mit den zehen ein kleines hundebaby am bauch krault, ich lernte, wie man leinenknoten, die sich unentwirrbar um den kinderwagen kletten, entwirrt, ich lernte, dass babywindeln, vorallem wenn sie voll sind, eine geradezu magische anziehungskraft auf welpen haben - und auch, dass welpen eine vorliebe für schnuller haben.....


    und ich lernte, dass baby und welpe voneinander lernen - gras essen zum beispiel. oder den wassernapf umschütten...oder das beliebte "ich-renn-dort-hin-du-krabbelst-da-hin-und-mama-kriegt-die-kriese-spiel"...


    ich lernte ebenfalls, dass ein welpe problemlos von brezen ernährt werden kann, wärend hundetrockenfutter auch als baby/krabbelkind nahrung durchaus geeignet ist :lol:


    mir wuchsen 4 augen, 6 hände und verdammt schnelle beine...


    ein jahr später kam dann - grade hatten wir es einigermaßen idyllisch - mein sohn zur welt.....


    eines allerdings muss ich sagen: maja war eine seele von hund - durch nix zu erschüttern, wirklich die beste "nanny" für meine kinder, sie liebte sie abgöttisch (und meine kinder sie auch) - sie war einfach ein klasse hund.


    ob sie nun trotzdem oder grade deswegen, weil anfangs alles etwas chaotisch war, so geworden ist, weiss ich nicht...


    ob ichs nochmal so machen würde? oweia - wenn ich ehrlich bin: ja. aber ich würde es wirklich niemandem empfehlen - es sei denn man hat nerven wie drahtseile und ist bis zu einem gewissen grad unempfindlich...


    als später sam hier einzog und dann joey waren meine kinder ja schon älter - das war dann die reinste erholung sozusagen ;)

  • Ich war 5 und jeder Hund, den ich sah, löste Panik bei mir aus. Ich bin quasi an meiner Mutter hochgeklettert...
    Zu meinem 6. Geburtstag hat meine Mutter mir dann einen Hund geschenkt, Dackel-Spitz-Mix. Der war gerade 4 Wochen alt und sie holte ihn von der Nachbarin zu meiner Geburtstagsfeier (ja, damals war's noch normal, dass Hunde sich "einfach so" vermehrten...). Als ich dieses kleine Fellknäuel sah, war's geschehen. Was für ein Spiel habe ich gemacht, als der Kleine wieder zurück zur Mami musste! Aber nach 4 Wochen war er dann da. Und wir waren unzertrennlich!
    Meinen nächsten Hund (ein wasweißich-Mix, ca. 40 cm hoch, kurzes braunes Fell, Eltern unbekannt....) hab ich dann mit 20 geholt. Im September. Im darauf folgenden Februar kam meine erste Tochter zur Welt. Ich habe dann ein Mulltuch aus dem Krankenhaus mitgenommen und ihm in's Körbchen gelegt. Als meine (jetzt Ex-)Frau mit meiner Tochter nach Hause kam, hat er an ihr gerochen, einmal über's Gesicht geschleckt und gut war's. Dannach haben wir den Kinderwagen, ihn drangebunden, überall stehen lassen können. Bevor jemand an den Kinderwagen ging, hat er die Straßenseite gewechselt. Zu meiner zweiten Tochter hatte er aber zwar ein gutes, aber nicht so starkes Verhältnis.
    Jetzt haben wir Scotch. Kinder findet er ein wenig nervig. Sie dürfen ihn streicheln, aber er meckert, wenn sie anfangen zu nerven. Aber er ist so sozial, dass er, wenn's ihn nervt, anfängt, leise zu knurren und zu meckern. Und wenn keiner darauf hört, steht er auf und zieht sich zurück.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!