Abgabe aus finanziellen Gründen

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    hätte ich nicht solche eltern...ich weiss nicht wovon ich heute leben sollte.
    diese abhängigkeit ist aber nicht leicht, man läuft tagtäglich mit einem schlechten gewissen rum und kann sie kaum über sachen freuen, weil man immer im hinterkopf hat das die eltern es irgendwo mitfinanzieren.
    ich weiss auch ich bin selbst schuld dran und im moment kann ich daran nicht viel ändern...daher muss ich damit leben.


    Eigentlich nicht meine Art aber liebe Tromba, eines will ich Dir sagen:
    Bitte sei nicht so hart zu Dir, aus all Deinen Beiträgen hier im Forum liest man raus, dass Du ein ganz toller Mensch bist.


  • Ich denk auch, es hängt ganz wesentlich davon ab, ob man nur für sich verantwortlich ist oder auch für im Haushalt lebende Kinder.


    ICH kann für mich selbst entscheiden, ob ich monatelang von Nudeln mit Tomatensauce leben möchte, um meinen Hund behalten zu können. Ich muss auch die daraus entstehende Mangelernährung für mich selbst verantworten.


    Meinen Kindern könnte und wollte ich eine solche Ernährung nicht zumuten wollen und ihnen gegenüber auch nicht verantworten können. Ebenso würde ich sie an vielen Stellen nicht einschränken wollen, wo ich für mich selbst sagen würde "brauch ich nicht". Klamotten beispielsweise, oder Bücher. Teilnahme am sozialen Leben mit Freunden (Kindergeburtstage, Ausflüge, Klassenfahrten). Könnte man herunterschrauben, aber nur in einem gewissen Rahmen. Mit Kindern ist die Grenze schnell erreicht.


    Kurz gesagt: sich mal temporär zusammenreißen, um durchs Loch zu kommen: ja. Sich - zu Lasten der Kinder - dauerhaft einschränken, damit der Hund bei mir bleiben kann: nein.

  • Zitat

    Interessanterweise habe ich aber trotz allem Skrupel z.B. zur Tiertafel zu gehen. Ich war neulich beim Dogwalk dabei und habe gesehen wie viele Menschen dort an der Ausgabestelle waren. Ich finde es toll, dass es diese Möglichkeit gibt, aber irgendwie versuche ich immer alles selbst hinzubekommen. Und dann denke ich immer, es gibt Menschen, denen es sicher noch schlechter geht als mir.


    Es gibt immer Menschen, denen es noch schlechter geht.
    Ich denke aber, genau für solche Situationen ist die Tiertafel da - es ist schade, wenn man aus Stolz solange wartet, bis es gar nicht mehr geht oder sich selbst rauswurschtelt. Es könnte zumindest ein kleines bisschen einfacher sein - und als diese Entlastung ist ja die Tiertafel gedacht :smile:


    Ich fand Deinen Satz sehr schön - es sollte sich niemand schämen müssen, Hilfe anzunehmen.
    Bringt für mich ganz viel auf den Punkt :gut:


    [quote"LessNess"]Und ich habe wirklich ALLES versucht was in meiner macht stand. Doch ich stand alleine da , hatte nicht wirklich freunde weil sich viele zurück gezogen haben weil ich Lesbisch bin. Mit meiner Mama hatte ich sehr sehr schlechten Kontakt. Meine schwester war erst 14 und konnte auch nicht wirklich helfen. [/quote]


    Toll, dass Du so für Deinen Hund gekämpft hast.
    Es wird Dir niemand einen Vorwurf machen, dass in diesem Alter nicht geschafft haben ... bestimmt nicht.
    Weißt Du was aus Deinem Hund geworden ist?


    Zitat

    Was ich mich frage: Was ändert denn eine Abgabe in so einem Fall, oder vielmehr: wohin mit so einem Hund? Ich kann mir nicht vorstellen ,daß im Zeitalter billiger Massenwelpen nette neue Besitzer Schlange stehen, um ein älteres Secondhandtier mit hohen Tierarztkosten obendrauf zu übernehmen....?


    Im Tierheim meines Vertrauens sitzen aktuell sehr viele Hunde ein - teils auch sehr jung - die aus finanziellen Gründen abgegeben wurden. Das kommt immer häufiger vor, deshalb auch die Idee zu diesem Thread. Ich denke die Vermittlungschancen hängen ganz vom Hund selbst ab - gerade bei der Abgabe aus finanziellen Gründen ist ja vom jungen Rassehund bis zum alten Mischling wirklich alles dabei.


    Oft sind diese Hunde auch nicht krank, sondern werden abgegeben weil die allgemeinen Haltungskosten oder einmalige TA-Kosten (die hat das Tierheim dann zu tragen) die Möglichkeiten übersteigen. Für den neuen Besitzer ergeben sich dadurch oft keine Mehr-Kosten.


    Es ist halt dann schlimm für Mensch und Tier, wenn es ein Dauerbesuch wird.

  • Zitat

    Eigentlich nicht meine Art aber liebe Tromba, eines will ich Dir sagen:
    Bitte sei nicht so hart zu Dir, aus all Deinen Beiträgen hier im Forum liest man raus, dass Du ein ganz toller Mensch bist.


    danke :blush2:
    im grunde weiss ich das, aber ich laufe schon seit ich denken kann mit einem schlechten gewissen durch die gegend.
    menne sagt mir das auch immer wieder, nur abstellen fällt mir das schwer.


    ich hab jetzt letztens eine sendung über das projekt "underdog" in düsseldorf gesehen, dass find ich mal richtig gut.
    oder den tiernotruf aus berlin...schade das es nicht möglich ist sowas in jeder größeren stadt anzubieten.
    vor allem das erstere.


    ich musste ja letztes jahr auch meine meerschweine abgeben, auch wegen dem üblichen "allergie" gedöns.
    ich hab monatelang gebrütet ob man das wirklich machen muss, aber mennes gesundheit machte einfach nicht mit und irgendwo muss man da die notbremse ziehen.
    damit hat er ein schlechtes gewissen weil ich wegen ihm die tiere abgeben musste und ich eins weil ich zu lang für die entscheidung gebraucht habe und seine gesundheit dadurch gelitten hat.


    ich denke die meisten leute die hier im forum sind und sich soviel gedanken um ihre tiere machen, mit soviel herzblut mit ihren tieren leiden und sie lieben...denen fällt bei egal welchem grund es immer schwer ein tier abzugeben.
    ich denke solche leute kann man auch schwer mit den anderen da draussen vergleichen.

  • Ich bin auch nie zur Tiertafel gegangen.
    Zum einen wars es mir ebenfalls peinlich, zum anderen hat Paula das billige Futter nicht vertragen, es hat sie sichtbar krank gemacht. Also bin ich wieder auf BARF umgestiegen was mich 30 Euronen im Monat gekostet hat.
    Zwar sehr viel teurer als das gute Aldi Nassfutter aber immernoch um einiges günstiger als der TA zu dem ich ständig musste weil der Hund es immer mit Magen und Darm hatte.
    Ich war einmal bei der Tafel um mich über eine Impfung zu informieren und die Leute dort waren wirklich unglaublich nett. Ich hatte dort ehrlichgesagt verurteilende Blicke und Vorwürfe erwartet (keine Ahnung warum) aber alle waren sehr hilfreich und standen mit Rat und Tat zur Seite. Auch einen TA gab es dort, der hat in schlimmen Notfällen geholfen und unter bestimmten Vorraussetzungen bekam man auch einen Zuschuss für OP´s.

  • Als ich zum Dogwalk an der Ausgabestelle der Tiertafel war, habe ich nur sehr hochwertige Futtersorten gesehen. Da war nirgends Discounterfutter. Wobei ich immer denke, wenn das keine Dauergabe ist, können die Hunde damit sehr gut mal leben. Ich weiß nicht, ob dadurch so schnell eine Mangelernährung zustande kommt. Ich habe da nicht so die Erfahrung was Futter angeht. Allerdings hatten meine Hunde bisher nie gesundheitliche Probleme, die auf das Futter zurückzuführen wären. Na ja, und Fjari und Jess wurden eh bisher gebarft, bis vor ein paar Monaten halt.


    Meine zwei sind zum Glück wirklich nicht empfindlich, sehr anspruchslos und fressen echt alles. Sie freuen sich, wenn es zwischendurch mal Ochsenziemer, Rinderkopfhaut usw. gibt und ansonsten ist es denen egal. Hauptsache Futter im Bauch ;)


    Da ist aber auch wieder das "Problem". Nehme ich es in Kauf meinen Hunden ein paar Monate billiges Futter zu geben oder gebe ich sie ab ins TH, weil ich mir teures Futter nicht leisten kann, in der Hoffnung, dass irgendjemand kommt und ihnen was besseres bieten kann/will?


    Ich kann zwar nicht in meine Hunde reingucken, aber ich denke, dass sie gerne bei mir sind und es ihnen vom Futter her eher nebensächlich ist was da in den Napf kommt. Vielleicht finde es viele egoistisch, dass ich meine Hunde behalte, weil ich kein teures Futter kaufe bzw. barfe, was eigentlich günstig ist, aber selbst das überschreitet grad meinen Geldbeutel.

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    Ich kann zwar nicht in meine Hunde reingucken, aber ich denke, dass sie gerne bei mir sind und es ihnen vom Futter her eher nebensächlich ist was da in den Napf kommt. Vielleicht finde es viele egoistisch, dass ich meine Hunde behalte, weil ich kein teures Futter kaufe bzw. barfe, was eigentlich günstig ist, aber selbst das überschreitet grad meinen Geldbeutel.


    Ich glaube nicht, dass das irgendjemand das denkt.


    Ich persönlich würde meinen Hund ganz sicher nicht aufgeben, nur weil ich am Futter einsparen müsste.
    Das Supermarkt-Futter ist ja zudem auch hochpreisig genug, dass man günstigere Sorten finden kann, die trotzdem gut sind. Ich glaube auch immernoch, dass eine liebevolle Familie am Glücklichsten macht - nicht Geld.


    Ich finde das Engagement für die Hunde hier - bei vielen von den Schreibern hier - total bewundernswert.
    Ich habe da wirklich sehr großen Respekt vor - und es wirkt für mich auch nicht egoistisch.


    Aber wer hat so richtig geschrieben, dass wir hier einfach nicht der Schnitt der 0815-HH sind?
    Wenn ich bedenke, aus was für finanziellen Gründen einige Hunde im TH sitzen ... ich vermute, ihr würdet die Halter auslachen.

  • Zitat

    Mhh, aber wenn er doch da gar nicht mehr wohnt, kann man ihn doch auch abmelden? Dazu reicht im Zweifelsfall ein formloses Schreiben mit der Angabe, dass der nette Mensch nicht mehr da sondern dort wohnt und man ihn bitte zwecks Ummeldung kontaktieren möchte.


    noch kurz ot: storyboard hat schon recht. ausserdem, wenn das nicht klappen sollte: dann den ex anweisen, er soll sich abmelden - tut er das nicht - nun, dann denk mal über unterhalt, mietbeteiligung und beteiligung an den haushaltskosten nach...entweder er wohnt noch da - dann zahlt er mit - oder er meldet sich ab und das amt erkennt das an. ;) a bissi hartnäckig muss man da oft sein - aber bevor mich mir eine bedarfsgemeinschaft die keine ist aufs aug drücken lasse, würd ich da schon noch nachhaken. (das einwohnermeldeamt interessiert sich übrigens auch immer gern dafür, wenn jemand wo gemeldet ist aber dort gar nicht mehr seinen wohnsitz hat...).

  • Ich denke die Chance,das wenn ich meinen Hund im TH abgebe und hoffe
    das er dort Besitzer findet die ihm hochwertiges Futter kaufen,ist sehr gering.
    Grade wenn es ältere Hunde sind,sinkt die Chance sie zu vermitteln erheblich.
    (Ich spreche jetzt mal nur von den Fällen die ich aus unserem TH kenne)
    Yullie,ich finde es absolut nicht egoistisch von dir,und ich denke,
    so fern ich das von hier beurteilen kann,
    haben deine Hunde ein tolles Leben bei dir.


    Ich musste eine Weile von Hartz4 Leben und weiß wie schwer das ist.
    Inzwischen habe ich eine feste Arbeitsstelle und auch wieder Kontakt
    zu meinen Eltern.
    Wenn nun eine Notsituation eintritt,weiß ich das mein Vater mir helfen würde.
    Auch wenn Merle nun z.B eine kostspielige OP bräuchte,
    würde mein Vater einspringen.
    Dessen schäme ich mich auch nicht.
    Ich habe eben keine tausende von Euro auf der hohen Kante.


    Außerdem bietet unser TH eine Sozialsprechstunde für Bedürftige an.
    Dort werden die Hunde und Katzen von einem guten TA aus der Region behandelt
    und die Hälfte übernimmt der bmt.
    Das wäre dann auch eine Anlaufstelle,würde meine Situation sich ändern.

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