zu anhänglich und besitzergreifend

  • Zitat

    Ich würde es eher so angehen und einfach sinnlos durch die Wohnung laufen, Blumen gießen, unwichtige Dinge von A nach B räumen und so. Irgendwann wird das jedem Hund zu langweilig und er bleibt liegen und entspannt.

    Hab ich auch mal bei M. Rütter gesehen, dass das geholfen hat. Vielleicht kommt's da aber auf den Hund an und warum er das macht. Oder man muss es einfach ausprobieren.

    Mein Hund kontrolliert (also verfolgt) mich leidenschaftlich gern, eben WEIL es für ihn Action ist. Zigtausendmal mit Frauchen ins Bad und zum Blumengiessen dackeln - klasse! Aber er ist einfach so ein umtriebiger Typ von Hund, der überall dabei sein will. Der leidet nicht unter Verlustängsten, der macht das einfach gerne. Er legt sich auch schon mal von allein hin, wenn er keine Lust mehr hat, aber ne Stunde später wär's wieder interessant. Zum Abgewöhnen der Kontrolliererei hat da nur konsequentes Wegschicken geholfen.

    Aber bei dem Hund der TS vermute ich wirklich, dass er einfach noch durch den Wind ist, dass er das macht, weil er sich noch nicht entspannen kann. Da hilft wohl wirklich nur Geduld, klare Regeln und eine feste Alltagsroutine.

  • tja...wegschicken bringt nix...er rührt sich dann nicht vom fleck, er schaut mich einfach an....wenn ich zu seinem platz gehe und ihm sage, dass er herkommen soll, tut er auch das nicht....hm

  • Ich würde ihm wirklich noch ein bisschen Zeit geben. Eine Woche ist nicht wirklich viel Zeit um sich einzuleben und zum aneinander gewöhnen bzw. wie der andere halt "tickt".
    Welpen rennen einem ja anfangs auch immer hinterher.....

  • Ich würde dir auch raten dem Hund Zeit zu geben, denn wer weiß was er alles durchgemacht hat, er muß ja erst mal Vertrauen fassen.
    Eine Woche ist da noch viel zu kurz, da vergehen manchmal Wochen bis der Hund wirklich angekommen ist.
    Lobst du ihn auch wenn er was richtig macht. :???:

  • Erziehung geht nicht von heute auf morgen, sondern braucht seine Zeit, Geduld und Konsequenz.

    Du könntest ihm die Kommandos noch mit Leckerlies schmackhaft machen, vielleicht klappt es dann besser.

  • Zitat

    tja...wegschicken bringt nix...er rührt sich dann nicht vom fleck, er schaut mich einfach an....wenn ich zu seinem platz gehe und ihm sage, dass er herkommen soll, tut er auch das nicht....hm

    Der Kerle weiss doch mit Sicherheit überhaupt noch nicht, was Du von ihm willst bei so etwas...

    Es ist völlig normal, dass ein Hund in niegelnagelneuer Umgebung erstmal seinem Menschen auf Schritt und Tritt folgt, das gibt sich ganz von allein mit zunehmender Sicherheit des Hundes - und zwar dann:

    Wenn er die Abläufe kennt.
    Wenn er gelernt hat, dass Du ihm "Bescheid" gibst, wenn gemeinsame Aktion angesagt ist und er nicht mehr ständig auf dem Sprung ist, weil ein Neuer ja nie so recht weiss, was als nächstes passieren wird.
    Wenn er anfängt, die Hausordnung zu lernen - was er darf, was nicht und Deine Reaktionen kennenlernt.
    Wenn Du ihn für alles, was er richtig macht (einen Moment ruhig liegen bleiben, z. B.) bestätigst (z. B. mit einem guuuter Junge; nicht mit dem hellen fein, was wir sonst gern nutzen, er soll ja als Beispiel auch weiter liegen bleiben).
    Wenn Du ihm also nicht - wozu wir Menschen leider neigen - nur sagst, was er grad falsch macht (Du sollst nicht bellen, Du sollst keine Schuhe zerlegen, Du sollst nicht im Schrank nach Freßbaren suchen), sondern ihm so oft wie es nur irgendwie geht, "sagst", dass er grad was richtig macht. So ein wenig wie das Kinderspiel - wo man dem Kind mit verbundenen Augen den Weg zum Ziel mit "heiß, kalt, lauwarm" weist...

    Laß dem Kerl ein wenig Zeit, um anzukommen.
    Vergiß die Vergangenheit Deines Hundes - er ist jetzt bei Dir und er ist bei Dir in Sicherheit. Du tust ihm einen größeren Gefallen, wenn Du alles (verständliche) Mitleid wegschiebst.
    Gib ihm feste Regeln, erklär ihm die freundlich und geduldig, auch durchaus mehrmals, lobe ihn, wenn er was richtig macht (auch aus Versehen) und bewerte anfangs sicher noch häufiger auftretendes "falsches" Verhalten nicht über. Der Hund hat nur die Methode "Versuch - Irrtum" und kann nur an Deinen Reaktionen merken, ob er was richtig macht, oder nicht. Mach es ihm leicht und mach Deine Reaktionen für ihn so klar wie möglich - eine ruhige Bestätigung für "gute Dinge", ein "Markerwort" für "was Du da grad machst, ist nicht so toll-Dinge" und ein festes "Nein" für suizid-gefährdete Momente im Hundeleben.
    Wichtig ist, dass Du dem Hund immer dann, wenn er grad was nicht so tolles macht, ihm dies nicht nur signalisierst, sondern ihm ein lobenswertes Alternativverhalten anbietest.

    Fang bei allen Übungen (auf den Platz schicken, herkommen) an wie bei einem Welpen. In klitzekleinen Minischritten aufgebaut.
    Meist müssen diese Hunde erstmal lernen, dass sie überhaupt Zorro sind...

    Mit etwas Geduld werdet Ihr bestimmt bald ein gutes Team.

    LG, Chris

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