Sind Arbeitslinien nicht mehr zeitgemäß?

  • Ich kann nur "aus der Ferne" dazu was sagen.


    Ich habe so einige Arbeitshunde nebst ihrem Show-Equivalent gesehen und erlebt. Während der Show-Hund sich augenscheinlich permanent eine Arbeit suchte (weil jener ja wohl in erster Linie Familienhund und nicht Arbeitstier ist), stand der LZ-Hund irgendwie "drüber". Der war ruhiger, gefasster, cooler. Der musste nicht 5, 6 mal zu irgendwas aufgefordert werden.


    Ich glaube "LZ-Hunde sind ja so schwierig" ist eine Art von Klischee. Wenn ich zu meinem Job den richtigen Hund habe, dann ist das eine wunderbare, problemlose Verbindung. Nichts ist entspannender als einen Hund zu haben, der verlässlich arbeitet und der weiß, wann Schluss ist. Bei den Show-Hunden sagt's ja schon die Bezeichnung. Da gibt es nunmal andere Prioritäten - was nicht generell schlecht sein muss.


    Meine Meinung, Arbeitslinien sind zeitgemäß. Aber heutzutage nur noch an bestimmten Orten, in bestimmten Händen. Die Auffassung eines solchen Hundes hat sich, glaube ich, "schleichend gewandelt". Wie viele HH treffen wir täglich, die uns zurufen "der tut nix"?! Ich glaube "Arbeitslinie ist mir zu schwierig" ist da ähnlich gelagert. Ohne Hintergrundwissen wird da ein Satz raus posaunt, der uns mehrmals im Leben begegnet, und wenn ich eine Sache schlecht mache muss die andere ja automatisch besser sein. :pfeif:

  • Mir fällt auf, dass es bei einigen Rassen "Arbeitslinien" gibt, die alls ach so heftig verschriehen werden im Endeffekt aber wenn man genau hinschaut garnicht mehr wirklich dden Ansprüchen eines Arbeitshundes gerecht werden :/
    Habt ihr diese Erfahrung auch gemacht?

  • Ich hab 3 Hunde aus "Arbeitslinien" und könnte jeden dieser Hunde auch als Familienhund einsetzen.


    Ich weiß nicht ob ich was falsch mache, aber bei mir wird jeder Hund zur Schlaftablette, wenn gerade keine Arbeit da ist.

  • Hmm ja definitiv! Arbeitshunde müssen immer und ständig unter Strom stehen.


    Nääää im Ernst, dass ein Arbeitshund der seinen Job erfüllen darf shr ausgeglichn und familietauglich sein kann ist für mich doch eher logisch.

  • Ein Arbeitshund der Ständig unter Strom steht ist kein guter Arbeitshund.


    Ich rede jetzt mal von den Hunden die große Herden hüten und das den ganzen Tag.
    Sie arbeiten eigenständig und die Aufmerksamkeit ist beim Vieh, aber ein guter Hund rennt nicht kopflos die Furche Hoch und Runter, sondern schaut sich das Geschehen an und arbeitet dann dementsprechend.


    Somit muss ein Arbeitshund auch Ruhe und Ausgeglichenheit mitbringen.


    Das diese Hunde zu aufgepuschten Tyrannen werden, liegt daran, das der Halter etwas falsch macht und zwar nicht gas der Hund nicht genügend ausgelastet ist, sondern dass, das der Hund nicht genügend Ruhe gelernt hat.

  • Zitat

    Mir fällt auf, dass es bei einigen Rassen "Arbeitslinien" gibt, die alls ach so heftig verschriehen werden im Endeffekt aber wenn man genau hinschaut garnicht mehr wirklich dden Ansprüchen eines Arbeitshundes gerecht werden :/
    Habt ihr diese Erfahrung auch gemacht?


    Deshalb wollte ich keinen Mali. :hust:
    Natürlich gibt es noch viele gute und brauchbare Malis, aber es war mir definitiv zu anstrengend nach solchen Linien zu suchen. Ich habe halt keine Ahnung von Malis. Da lag es nahe den X-er genauer zu betrachten, weil man sich die Hunde gleich vor der Haustür live ansehen konnte. Das macht das Auseinanderklamüsern der Linien einfacher.
    Aber egal ob Mali, DSH oder Riese, der Trend geht zum überdrehten Triebmonster, das dann angeblich DER Leistungshund schlechthin hin.
    Jeder Hund muss das Zeug zum Weltmeister haben, muss ein absoluter Sportkracher sein.
    Wer hat denn noch ausgwogene, im Wesen und in der Optik rassetypische Hunde als Zuchtziel? Sozusagen solides Mittelmaß?
    Ich nehme mal den Riesen, da kenne ich mich besser aus. :D
    Vor 25 Jahren sahen die Hunde einheitlicher aus, keine plumpem Fellmonster, keine rot-graue, mottenzerfressene Leichtmodelle. Eine Eins und eine FH bestand mit jedem Hund, auf Haus und Hof passten die auch auf. Sie waren ausbildbar, brauchbar und hatten eben schnauzertypische Ecken und Kanten. Dafür konnten sich nur besondere Einzelexemplare mit einem Mali messen.
    Und heute?
    Die wenigen Sporthunde sind recht gut, aber es sind keine Schnauzer, es sind Malis light.
    Und bei den anderen fehlt oft die Brauchbarkeit und die Ausbildungsfähigkeit.
    Klasse! :verzweifelt:
    Denn wer braucht denn den zukünftigen Weltmeister?
    Die Hunde die über Jahrhunderte zuverlässig ihre Jobs bei den Menschen erledigt haben, waren meistens nur solides Mittelmaß. Dafür vielseitig und brauchbar.
    Mein Greg z.B. ist kein Knaller. Es gibt deutlich bessere Hunde. Aber er ist solide durchgezüchtet und macht seinen Job. Für mich ist der genau richtig. Weltmeister wird er nicht, aber als Diensthund z.B. wäre er geeignet.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hmm gerade beim Mali finde ich noch gute solide Arbeitshunde. Sicher liegt nicht jedem ein Hund der derart aufmacht und eine Sekunde später wieder unten ist.
    Und ja es gibt Zuchten, die die so gern gesehenen beutestarken Hunde, die vorm elfer enen Aufriss machen wie der Leibhaftige selbst, aber es gibt ebenso die stabilen linksgelagerten Hunde mit den du im Sport keinen Blumentopf gewinnst.
    Ich hab wert auf einen selbstsicheren Hund gelegt, der zwar Konflikte konsequent durchficht, aber eben nicht bei jeder Kleinigkeit ein Probem hat.


    Auch beim Dsh kann man Linien finden die sehr wohl ihre Mann stehen, ohne angekatzt zu sein.


    Ob einem eher der linkslastige oder der rechtslastige Dienstgebrauchshund lieg ist wohl eher Geschmackssache.


    Bei den Riesen hab ich auch aus Lestungsslinie einen einzigen Hund kennen gelernt, der für mich zum Diensthund taugt.
    Ich hab von Aussis zugegeben nicht den großen Durchblick, aber eigentlich alle die hier im Obi/ Rh/ Agi rumrennen, sind zwar nette Hunde, aber nicht dass was ich als guten Gebrauchsund bezeichnen würde.
    Bei den Retrievern hab ich meine Meinung revidieren müssen, als ich auf den erstenn jagdlich geführten Field trail getroffen bin

  • @Kram
    Ich sagte doch, dass es die guten Malis gibt.
    Aber mir fehlt das Wissen um die Linien.
    Da war der X-er praktischer, alle interessanten Linien kann ich mir mit maximal 200km Fahrt ansehen. :D Und nicht nur einen Hund davon.
    Das war mit lieber.
    Besser sind die X-er sicherlich nicht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Och nen guter X-ler mit viiiel Maliblut wäre definitiv ne verlockene Alternative, aber wenn nur aus Holland, denn die in Deutschland gezogenen die ich kennen lernen dufte sind mir definitiv zu wenig Hund mit viel zu wenig Nerven.
    Ich brauch halt was ruppiges, kopfstarkes, also nen A**** voll Hund :D

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