Sind Arbeitslinien nicht mehr zeitgemäß?

  • kann sein das ich falsch wohne und ich hier einfach mehrere dsh aus lz zucht (nach auskunft soll es auch ein recht bekannter zwinger gewesen sein).
    naja davon kenn ich ein geschwisterpaar. hündin wurde über jahre hinweg ausgebildet und beschäftigt, während der rüde die ersten 2-3 jahre im verein war, danach wurde nur noch das nötigste mit ihm gemacht.
    man merkte an seinem verhalten das er einfach unausgelastet ist mit 3x am tag 30min. oder auch mal mehr unterwegs zu sein. und mit unterwegs mein ich nur an der 2m leine, weil ableinen geht nicht weil hund haut ab, beisst oder macht sonst noch was.
    das der hund aber arbeiten will merkt man an kleinen spielchen wenn man z.b ein leckerlie suchen geht oder so.


    naja und da frag ich mich eben wie solche hunde bei einer familie landen können...

  • Soll jetzt der Züchter den hund wieder zurückholen weil der Besitzer nach 2-3 Jahren keine Lust mehr hat mit dem Hund zu arbeiten oder sollte er das auch schon vorher wissen?
    Was manche von nem Züchter erwarten ist schon nicht mehr feierlich

  • @tromba
    Was soll ein Züchter alles verlangen?
    Man schaut den Menschen nur vor den Kopf.
    Soll der Ortsgruppenvorsitzende regelmäßige Anwesenheit bescheinigen, ein Grundbuchauszug, ein pfarramtliches Zeugnis, die letzten Gehaltsabrechnungenund Kontoauszüge und eine negativer Schwangerschaftstest eingereicht werden?


    Manchmal kommt es halt anders als man denkt.
    Rechne selbst:
    Am 09.05 wurde mein Schnauzermädel geboren, eine Traumverpaarung, die DIE Leistungslinien bei den Riesen vereinigte. Natürlich wollte ich mit ihr Sport machen.
    Am 26.07. zog sie ein.
    Im darauffolgenden Jahr habe ich am 25.06. entbunden. :hust: Davor hatte ich sehr früh einen insulinpflichtigen Gestationsdiabetes, einen geöffneten Muttermund und lockere und extrem schmerzhafte Beckenfugen.
    Ich war froh den Hund halbwegs alltagstauglich bekommen zu haben, an Auslastung war nicht zu denken.
    Auch die nächsten 3 Jahre machte sie keinen Sport, weil mir schlichtweg die Zeit fehlte.
    Hätte ich sie verkaufen sollen? :???:
    Erst mit 3 1/2 Jahren begann ich sie auszubilden, da machte sie dann aber nach 6 Wochen die BH und in den nächsten Wochen schnell die restlichen Prüfungen. :D


    LG
    das Schnauzermädel

  • Nunja, aber es gibt auch Züchter, die Hunde abgeben, wo man sich schon echt fragen muß.


    so geschehen bei ner Bekannten:


    Die hatte schon mal ne Mali-Hündin aus Diensthund-Verpaarung, hat noch 2 andere Hunde (Labbi-Münsterländermix und nen Deutsch Kurhaar), hat 4 Kinder, zu Hause ist meist ordentlich was los. Die Hündin hat sie mit knapp 2 wieder abgegeben, weil sie ein komplettes Nervenbündel war..
    Nicht mal 1 Jahr später muß wieder ein Mali her, diesmal unbedingt ein Rüde, VDH-Leistungszucht. Und sie bekommt ihn. Hatte sogar 3 Züchter zur Auswahl.... Da frag ich mich dann schon...

  • Naja, Tanja, nur wenn Du dem Züchter glaubhaft erzählst im Himmel ist Jahrmarkt?


    Angenommen Deine Bekannte hat erzählt, welche "Erfahrung" sie denn mit Hunden hat, das sie VPG machen möchte, mit Forenwissen geglänzt....


    Ich als Züchter kann den Leuten nur auf und nicht hinter die Stirn schauen.


    Was wahr ist und was nicht, das kann ich nur ganz schlecht überprüfen und muss mich auf meine Intuition, meine Empathie verlassen.


    Birgit

  • Naja, meine Mutter hat ja auch gezüchtet (ÖKV/FCI) und ja, wir haben im Notfall unsere Hunde IMMER zurückgenommen. Wirklich vorgekommen ist das zweimal in 10 Jahren und ein weiteres Mal haben wir einen Hund von uns mit Anwalt zurückgeholt weil er an der Kette lag.
    Und ja, ich habe zuhause gelernt, dass man Verantwortung für diese Hunde übernimmt solange sie leben. Man ist nämlich dafür verantwortlich, dass sie überhaupt da sind!
    Ebenso war meine Mutter stets Ansprechpartner für die neuen HH und konnte somit auch dazu beitragen Probleme kommen zu sehen und Abhilfe schaffen zu können bevor der Hund abgegeben wird.
    Ich denke man übernimmt eine sehr große Verantwortung wenn man absichtlich und wissentlich Leben "produziert".

  • Klar tut man das, aber man kann eben auch ins Klo greifen.
    Aktuelles Beispiel: Ein Riesenschnauzerwelpe wurde in eine Familie verkauft. Alles sah gut aus, man hatte ein gutes Gefühl.
    Der 9 Monate alte Junghund war dann aber doch zu anstengend und landete im TH. Der Züchter hätte den Hund sofort zurückgenommen, aber er erfuhr erst über Dritte, dass sein Hund jetzt da sitzt.
    Es wurde sofort Kontakt mit dem TH aufgenommen. Nur einem bösen Vermehrer, der wissentlich Nachwuchs produziert, dem wollte man den Hund natürlich nicht zurückgeben. Schnauzerfans wurden auch reihenweise abgewiesen, hinterher macht man noch Sport mit dem Hund oder er deckt gar mal.
    Aber der Züchter, der ist natürlich schuld.


    LG
    das Schnauzermädel


  • Sowas ist natürlich richtig sch****.
    Kann auch passieren, man hat es eben nie 100% kontrollieren wenn der Hund mal aus der Hand ist.
    Aber mir ging es darum, dass don ja gefragt hat was man von nem Züchter eigentlich erwartet, und ich erwarte einfach höchstmöglichen Einsatz. Das ist in deinem Beispiel ja auch der Fall, man tut alles was möglich ist.
    Und gerade wenn ein Züchter als Zuchtziel einen einsatzfähigen Arbeitshund festlegt (was wünschenswert ist), ist es für den Züchter ja auch viel Arbeit, Rüden sichten, Papiere vergleichen, Verwandte sichten usw., der Deckakt, Fahrzeiten und Kosten, Geburt und Aufzucht... da steckt nicht in in erster Linie nur Kohle drin sondern viel Zeit, Arbeit und Liebe. Und dann gibt man seine Hunde sicher nicht unbedacht ab. Das meine ich, und dann kann man erwarten, dass so ein Züchter sich zeitlebens für ein Tier aus seiner Zucht einsetzt.

  • Hab da mal eine Frage: Was mach ich als Züchter eigentlich, wenn der Kontakt seitens der neuen Halter rigoros abgeblockt wird?


    Wie behalte ich da den Hund im Auge?


    Und welche Möglichkeiten hab ich nach Verkauf noch, einen von mir verkauften Hund aus schlechter/ falscher Haltung wiederzubekommen?


    Birgit

  • schnauzermädel
    der punkt ist das du den hund einigermassen alltagstauglich bekommen hast.
    das ich schrieb mit dem hund wurde gearbeitet, heisst nicht das der hund trotz allem nicht vollkommen banane ist.
    er ging noch nie gut an der leine, mag aus prinzip keine anderen hunde, hockt den halben tag im zwinger - von anfang an übrigens - und ausgebildet hat ihn die damals 20 jährige tochter, die sehr schnell die lust verloren hat und der hund ist an den eltern hängen geblieben.


    es hängt davon ab wie man mit dem hund arbeitet und versucht ihn einigermassen zu sozialisieren.
    bis heute sind übrigens die besitzer gegen alles was man vorschlägt immun, ich hab an ostern graue haare bekommen als die mir begeistert erzählten wie sie im sv mit dem hund und dem tt gearbeitet haben.
    im übrigen hat der hund schon gebissen und ausgeführt wird er in den hintersten ecken, weil man schiss hat anderen leuten und hunden zu begegnen. aber einen mk anlegen, um gottes willen der arme hund.


    und da frag ich mich wie kann ein züchter wissentlich einen solchen hund in eine familie geben, wo es von anfang an abzusehen war das es nicht funktionieren wird. nicht mit diesem hund der fürs arbeiten gezüchtet wurde (und unter arbeiten versteht ich nicht nur dem hund sitz, platz und bleib beizubringen).


    der hund war für mich eine zeitlang eine tickende zeitbombe, inzwischen ist er 9 jahre und wird langsam älter...aber für mich unkontrollierbar und vor allem nicht berechenbar.


    ich schiebe bei weitem nicht die schuld nur den züchtern zu, ich schiebe die schuld aber auch nicht nur dem käufer zu.
    bei vielen züchtern hat man nur das gefühl ihre verantwortung endet mit der unterschrift unterm vertrag und das ist einfach fahrlässig, vor allem in der lz.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!