Hund beißt sich im Nacken fest!

  • hallo,


    wir hatten gestern ein weniger schönes erlebnis mit unserem hund. wir gingen spazieren mit unserem hund und unserer 21 monate alten tochter, die neben uns lief, als eine französische bulldogge aus einer hecke kam, knurrend auf unseren hund zulief und ihn biss. nur leicht, und sie ließ auch los, als mein mann unseren hund reflexartig mit seinem geschirr nach oben zog. unser hund rutschte allerdings aus dem geschirr, schneller, als man reagieren konnte, und verbiss sich sofort im nacken der bulldogge. er ließ einfach nicht mehr los :verzweifelt: ich musste mit der kleinen ums eck, denn das muss sie ja nicht sehen. mein mann packte ihn sofort im genick, zog und schrie ihn an, versuchte sein maul zu öffnen, aber nichts ging. weiter ziehen konnte er auch nicht, da der andere hund aufjaulte, als er "mit hochgezogen" wurde. ein nachbar schaffte es mit einem paar handschuhe ihm ins maul zu packen und dann ließ er endlich los.


    die bulldogge hat "nur" einen kleinen kratzer und einen leichten schock. laut tierarzt war es gut, dass unser hund wohl eher stumpfe zähne hat (?), denn er verbiss sich nahe der halsschlagader. nicht auszudenken, was alles hätte passieren können :verzweifelt: bin so froh, dass es dem hund gut geht. war extra gestern abend nochmal bei den leuten. natürlich wollen sie von uns die rechnung bezahlt haben. ist ja kein problem, wir sind ja versichert, aber eigentlich ist es nicht wirklich richtig, da sie unachtsam waren und die bulldogge angefangen hat. aber darüber will ich nicht streiten. bin froh, dass es so gut ausgegangen ist!


    unser hund ist fast 7, laut tierheim ein schnauzer-mischling (wir bekamen ihn mit 6mon), allerdings sieht er für mich eindeutig nach rottweiler und vielleicht sogar etwas staff aus. wir werden auch immer auf unser niedliches rottweiler-baby angesprochen.. :headbash:


    den hund meiner mutter hasst er, da kam es schon 2 mal zu einer beißerei (einmal war das erste mal, womit keiner rechnete, da sie anfangs gut miteinander klar kamen, und das 2. mal aus unachtsamkeit). beide male biss er auch sofort in den hals und der kleine jack-russel meiner mutter hatte beim letzten mal speziell echt glück gehabt, dass er es überstanden hat, denn er ist schon 14.


    von dem jack russel abgesehen ist er aber immer friedlich. auch hunde beim spazieren beschnüffelt er, oder spielt mit ihnen, wenn es 2-3 hunde sind, hat er sogar angst und klemmt den schwanz ein.. er verträgt sich sogar mit den hiesigen streune-katzen und beschnüffelt sie, bis sie ihm eine hauen.


    gestern hatte ich dann tausend gedanken.. ob er den anderen tot beißt, ob jemand kommt, der unserem hund eins überzieht, damit er loslässt.. ob er womöglich gefährlich für unsere tochter wird.. das hat mich echt etwas aus der bahn geworfen.
    andererseits haben die anderen dafür zu sorgen, dass der hund nicht abhauen kann und immerhin hat die bulldogge zuerst gebissen. wollte unser hund vielleicht auch unsere tochter verteidigen? mit ihr ist er immer sehr vorsichtig und lieb.


    wieso beißt er sich dermaßen im nacken fest? immer im nacken / am hals!!! bei allen 3 malen. und jedes mal war es ein kampf ihn los zu bekommen. beim jack russel hatten wir auch einen wasserschlauch und seinen (also von unserem hund) kopf sogar in den brunnen direkt daneben getaucht, was ihn auch null interessierte. er ist dann wirklich total versessen und reagiert auf nichts.


    jetzt habe ich ein wenig angst, dass er sowas nochmal machen könnte, wenn ihm ein hund dumm kommt, und wir wieder so hilflos sind :fear:


    was meint ihr denn? wie kann man einen hund im notfall dazu bringen abzulassen?


    lieben dank schon mal :smile:

  • Also ich denke gerade, dass Ihr besser aufpassen müsst, wo wäre das Problem gewesen einen kleinen Bullizwerg abzuwehren??? Unsere Nachbarn aben zwei solcher kleinen "keifenden Ungeheuer" ich weiß also, dass es geht.
    Zudem würde ich durch einen erfahrenen Trainer das Agressionsverhalten Eueres Hundes beurteilen lassen und mit ihm an dem Problem arbeiten.
    Das löst sich nicht von alleine.
    Bis dahin bleibt noch die Möglichkeit ihn zu Vermeidung von Beißvorfällen an einen Maulkorb zu gewöhnen und nicht darauf zu warten, dass ihr ihm mal wieder einen anderen Hund aus dem Maul hebeln müsst.
    Zwar hat die Franz. Bulldogge den Streit angefangen und arg provoziert, aber wollt Ihr wirklich riskieren, dass er irgendwann mal richtig zupackt und den anderen Hund tötet?
    So wie Du beschreibst macht er das bisher wohl "nur" bei aufdringlichen kleineren Hunden, aber die Art wie er sich wehrt ist nicht ungefährlich.
    Zur Versicherung, warum sollt Ihr die Tierarztrechnung zahlen?
    Ich gehe davon aus, wenn sich der Fall so wie Du hier schilderst abgespielt hat und das so Euerer Versicherung meldet, haben die anderen Hundebesitzer schlechte Karten -oder-???

  • Zitat

    wieso beißt er sich dermaßen im nacken fest? immer im nacken / am hals!!! bei allen 3 malen.


    Nacken-/Hals-Biss = Tötungsbiss!!!
    Da hört der Spaß definitiv auf!


    Zitat

    und jedes mal war es ein kampf ihn los zu bekommen.
    was meint ihr denn? wie kann man einen hund im notfall dazu bringen abzulassen?


    Ich würde da - wie auch Kampfzwerg01 schon erwähnt hat - nicht mehr drüber nachdenken, wie ich den Hund im Falle eines Falles 'weggehebelt' bekomme, sondern wie vermieden werden kann, dass es überhaupt soweit kommt.


    Da das jetzt schon mehrfach vorkam mit der Beisserei (auch wenn er sonst angeblich 'immer' lieb ist):
    Maßnahme 1 heißt da definitiv Maulkorb!!! (IMMER wenn ihr unterwegs seid und die Möglichkeit besteht, auf andere Hunde zu treffen) Damit er gar keine Chance mehr auf einen 'Festbeiß'-Erfolg hat.
    Dazu würde ich mir schnellstens ein ausbruchssicheres Geschirr zulegen (es gibt Führgeschirre mit einer zweiten 'Schlaufe' hinten am Bauch, die absolut ausbruchssicher sein sollen).
    Und dann auf zum Anti-Aggressions-Training bzw. auf jeden Fall einen guten Trainer dazu ziehen.


    Zum Thema Versicherung: die Tierhalterhaftpflicht muss immer einspringen, wenn der Hund einen Schaden (in dem Fall also die Tierarztrechnung) verursacht, AUCH wenn der andere Hund 'angefangen' hat. Dafür hat man sie schliesslich. Allerhöchstens wenn Du als HH grob fahrlässig gehandelt hast (z.B. den Hund auf jemanden gehetzt oder einem kleinen Kind in die Hand gedrückt ...), können die sich weigern. Dass der andere Hund abgehauen ist / nicht unter Kontrolle war, spielt dabei nicht wirklich eine Rolle.

  • Zieh deinem Hund einen Maulkorb an, arbeite an deiner Reaktionsgeschwindigkeit, um solche Situationen zu vermeiden. Vermittle deinem Hund Sicherheit, dass er weis, dass er sich auf dich verlassen kann.
    Gehe anderen Hunden zunächst mal aus dem Weg.
    Wie lief bisher der Kontakt zu anderen Hunden ab? Inwieweit habt ihr bisher in das Geschehen eingegriffen, also nicht in nur in diese Beiserei, sondern auch in "normale" Situationen? Sowas darf nichtmehr passieren, nach dreimaligen Festbeißens, würde ich meinen Hund nicht mehr ohne Maulkorb laufen lassen.
    Ich hoffe inständig, dass es kein nächstes mal geben wird, aber falls doch, wirf deinem Hund eine Jacke über, oder irgendwas, dass seine Augen verdeckt, dann lassen die meisten Hunde los, aber wie gesagt, sorge bitte dafür, dass es nicht mehr soweit kommt!!
    Besorg dir ein ausbruchsicheres Geschirr, und such nach einem anständigen Trainer, der euch weiterhilft.


    Zur Tierhaftpflicht kann cih dir nur sagen, da der andere Hund auch frei war, wird deine Versicherung nur 50% zahlen, den rest musst du selber drauflegen!

  • Zitat

    Zum Thema Versicherung: die Tierhalterhaftpflicht muss immer einspringen, wenn der Hund einen Schaden (in dem Fall also die Tierarztrechnung) verursacht, AUCH wenn der andere Hund 'angefangen' hat. Dafür hat man sie schliesslich. Allerhöchstens wenn Du als HH grob fahrlässig gehandelt hast (z.B. den Hund auf jemanden gehetzt oder einem kleinen Kind in die Hand gedrückt ...), können die sich weigern. Dass der andere Hund abgehauen ist / nicht unter Kontrolle war, spielt dabei nicht wirklich eine Rolle.


    Danke, wieder was dazugelernt :rollsmile:
    Zum Glück musste ich mich mit dem Thema noch nicht auseinandersetzen.

  • Ihr macht mich :rollsmile:
    Erst das und ich freute mich schon, dass ich was dazugelernt hätte...


    Zitat


    Zum Thema Versicherung: die Tierhalterhaftpflicht muss immer einspringen, wenn der Hund einen Schaden (in dem Fall also die Tierarztrechnung) verursacht, AUCH wenn der andere Hund 'angefangen' hat. Dafür hat man sie schliesslich. Allerhöchstens wenn Du als HH grob fahrlässig gehandelt hast (z.B. den Hund auf jemanden gehetzt oder einem kleinen Kind in die Hand gedrückt ...), können die sich weigern. Dass der andere Hund abgehauen ist / nicht unter Kontrolle war, spielt dabei nicht wirklich eine Rolle.


    und dann dass:


    Zitat

    Zur Tierhaftpflicht kann cih dir nur sagen, da der andere Hund auch frei war, wird deine Versicherung nur 50% zahlen, den rest musst du selber drauflegen!


    ...vielleicht wird's ja unterschiedlich gehändelt, bleibt mir wohl doch nichts anderes übrig als zu recherchieren und/oder unsere Versicherung mal zu befragen...

  • Zitat

    ...vielleicht wird's ja unterschiedlich gehändelt, bleibt mir wohl doch nichts anderes übrig als zu recherchieren und/oder unsere Versicherung mal zu befragen...


    Öhm... nee, das gilt eigentlich nur wenn Du grob fahrlässig handelst.
    Das ist wie bei der KFZ-Haftpflicht, wenn Du nen Unfall baust, zahlen die IMMER den kompletten Schaden des Gegners, auch wenn Du Schuld bist (abzüglich Selbstbeteiligung halt) - deshalb ist es ja eine Haftpflicht! Umgekehrt müsste der andere HH (bzw. dessen Haftpflicht) dann den Schaden an Deinem Hund bzw. Deine TA-Rechnung zahlen, wenn Deiner auch was abbekommen hat.


    Ob der Hund (bzw. beide) nun frei war oder nicht, ist egal, solange kein Leinenzwang bestand - und selbst in Gebieten mit Leinenzwang müssen die zahlen, sofern das frei laufen lassen halt nicht grob fahrlässig war (wenn Du z.B. entsprechende Auflagen hast bei nem Listenhund und die nicht einhältst oder einen Hund, der regelmässig wegrennt an ner befahrenen Straße frei läuft und der da dann nen Unfall verursacht - wobei selbst das 'Grauzonen' wären).


    Haftpflicht haftet IMMER, wenn nicht grob fahrlässig oder mit Vorsatz gehandelt wurde, dafür hat man die ja. Nur windet sich jede Versicherung natürlich gerne raus, daher schlau machen und auf Dein Recht bestehen (zur Not mit Anwalt, wenn es teuer genug ist, dass sich das lohnt), falls mal so ein Fall eintritt!

  • Bei Versicherungen hab ich schon zig verschiedene Arten der Bezahlung erlebt..


    Zum weg bekommen... Halsband packen und zu drehen, dem Hund also die Luft nehmen.. So mach ich es mittlerweile. Was auch geht, aber nicht so einfach ist: 2 Leute packen jeweils einen Hund an den Leisten und ziehen, wenn beide Hunde gerade mal loslassen die Hunde von einander weg. Wenn da aber einer 'Mist' baut, gibt's boese Wunden, weil man den Hund (der zugebissen hat) rauszieht. Ich wuerde eher die Variante 'Luft abschnueren' nehmen..
    Das sind aber Notfall-Massnahmen und die ersetzen kein arbeiten am Problem!!

  • Naja ich hab es nunmal so erlebt, nicht direkt bei mir, aber bei einigen anderen, die ich über die HS kenne. Die Versicherung zahlte nur 50%, wenn beide Hunde freilaufend waren.


    Aber darum gehts hier nun eig ja nicht

  • Es kommt immer auf die Versicherung an. Aber bei vielen ist es so, das die verschiedene Einstufungen haben und das es von 100% bis gar nicht geht. Da kommt es immer darauf an, wo der Vorfall passiert ist, wer daran beteiligt war, wer den Vorfall provoziert hat und so weiter und sofort.

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