Wie lerne ich, meinem Hund besser zu vertrauen?
-
-
Hallöchen!
Lange habe ich überlegt, ob ich so eine Beitrag verfasse, aber ich bin jetzt einfach mal auf eure Meinungen gespannt.
Und zwar, wie schon in der Überschrift steht: wie lerne ich, meinem Hund zu vertrauen?Zum Allgemeinen: Ich habe 2 Hunde. Zuerst da war Ali, jetzt 8 Jahre, vermutlicher Dobermann-Bracken-Mix, seit 5 Jahren bei mir. Er ist aber der problemlosere.
Mein "Sorgenkind" ist mein Bajo. Dogo Canario, 2,5 Jahre, seit 1,5 Jahren bei mir.Das Problem bei Bajo ist, dass es mir schwer fällt, ihm zu vertrauen. Das liegt, denke ich, daran, dass er für mich manchmal unvorhersehbar und unberechenbar reagiert.
Beispiel heute: Wir sind an einem kleinen Teich, ich werfe seinen Ball den er mir wieder apportiert. Nach dem dritten Mal schwimmt er am Ball vorbei, auf eine kleine "Insel" in diesem Teich und schnuppert sich dort fest, läuft dort rum. Mein Rufen scheint er völlig zu ignorieren, fast gar nicht wahrzunehmen, weil er nicht mal mit dem Ohr zuckt.
Beispiel letztens: Wir sind auf der Hundewiese, er spielt grade mit seiner Tobefreundin Trude. Aus dem NICHTS schießt er los und jagt einen Radfahrer und steht im schönsten Feierabendverkehr mitten auf einer stark befahrenen Straße. Das hat er NIE vorher und nachher jemals wieder gemacht. Er ignoriert Radfahrer sonst und ich habe absolut keinen Grund für sein Verhalten gesehen.Er lässt sich 10 mal anstandslos abrufen und beim 11ten Mal scheint er mich überhaupt nicht wahrzunehmen. Schaut nicht, reagiert genau NULL. Genauso hat er plötzlich Momente, wo er sich nicht anfassen lässt. Wo er wie in einem Zwiespalt scheint zwischen zu mir kommen und panisch weglaufen.
Ich habe lange mit ihm trainiert und seit 2-3 Vorfällen dieser Art läuft er mittlerweile fast nur noch an der Schleppleine, weil ich einfach nicht mehr traue, ihn abzuleinen. Ich weiß zwar, dass er prinzipiell abrufbar ist, aber diese für mich völlig unvorhersehbaren Reaktionen lassen mich irgendwie das Vertrauen verlieren. Wenn er denn mal ohne Leine läuft bin ich quasi dauer-angespannt.
An der Schleppleine brauch ich oft nur leise "Bajo?" sagen und er dreht sich sofort um und kommt zu mir.Wir waren schon bei vielen Hundetrainern, vorallem wegen seiner Leinenaggression. Diese Leinenaggression habe ich mittlerweile gut im Griff. Solange ich mich im Griff habe und nicht vorher schon "einen Film schiebe". Da weiß ich, dass das Problem 100% an mir liegt, weil ich unkonzentriert und angespannt bin, innerlich erwarte, dass er gleich hoch geht und dann passiert das natürlich auch.
Ich habe halt einfach eine gewisse Angst davor, ihn abzuleinen. Weil ich absolut nicht einschätzen kann, ob er wieder einen "Aussetzer" hat o.ä.
Und grade weil es ja nunmal ein Hund ist, der auch einen gewissen schlechten Ruf in der Öffentlichkeit hat, habe ich das Gefühl, dass grade er extra gut hören muss und mir Fehler weniger "verziehen" werden.
Es macht mich auch selbst einfach traurig, dass ich ihm in dieser Hinsicht so wenig zutraue. Aber einerseits habe ich Angst um ihn (siehe Beispiel mit dem Radfahrer) und andererseits eben Angst, dass wegen ihm etwas passiert.
Dabei ist er eigentlich ein wirklich toller Hund! Wirklich, ich liebe ihn sehr.
Er kann toll Grundkommandos, er kann einige Tricks, er bleibt alleine, er fährt gut im Auto mit, er ist in der Lage sich an der Leine in der Öffentlichkeit gut zu benehmen, er versteht sich gut mit Ali, er ist menschenfreundlich. Wirklich, er hat ganz viele tolle Eigenschaften.Ich weiß nur einfach nicht, wie ich MICH ändern kann, meinem Hund mehr zuzutrauen. Ich denke sofort, an das "und was ist, wenn er dann dort hinrennt? Was ist, wenn er dies und jenes tut?". Und genau dieses Denken nimmt meinem Hund so viele Freiheiten, die ich ihm eigentlich gerne ermöglichen würde.
Mit Ali hatte ich nie das Problem. Aber er hat auch nie so viel "scheiß" wie Bajo gemacht, wenn man versteht wie ich das meine.
Hat vielleicht jemand einen guten Tipp für mich?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Wie lerne ich, meinem Hund besser zu vertrauen?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Mein Rüde war auch über nem halben Jahr an der Schlepp. Erst nach ca. 8 monaten konnt ich die ganz weglassen. Das vertrauen kommt mit der zeit. Schleppleinen Training ist eben erst vorbei, wenn der abruf richtig sitzt.
Solang kannst dem eben nicht Vertrauen. Völlig normal, ein Hund der sich so selten abrufen lässt, der kann dir ja jeden Tag auf die Straße rennen.Also dran bleiben beim Schleppleinen Training und viel Gemeinsam machen. Viel Kopfarbeit und Bewegung, halt alles was deinem Hund spaß macht und was ihr zusammen machen könnt.
-
Zitat
Mein Rüde war auch über nem halben Jahr an der Schlepp. Erst nach ca. 8 monaten konnt ich die ganz weglassen. Das vertrauen kommt mit der zeit. Schleppleinen Training ist eben erst vorbei, wenn der abruf richtig sitzt.
Solang kannst dem eben nicht Vertrauen. Völlig normal, ein Hund der sich so selten abrufen lässt, der kann dir ja jeden Tag auf die Straße rennen.Danke erstmal für die Antwort!
Das Problem ist ja: Er war ja schon soweit, dass er sich gut abrufen lies. Gut 9 Monante Schleppleine, dann ein Vorfall wo er nicht gehört hat und die Geschichte mit dem Radfahrer. Vorbei wars mit dem Freilauf, weil ich mich einfach nicht getraut habe.
An der Leine ist er 98 von 100 mal sofort abrufbar, und bei den anderen 2 Mal muss ich ihn vielleicht nocheinmal erinnern, dass ich da bin. Alles paletti!
Ist die Leine ab, passieren solche blöden "Ausblende"-Situationen öfter.Ich kann ihn ja nicht sein ganzes Leben an der Schlepp laufen lassen. Ich finde, das nimmt dem Hund viele Freiheiten (wir haben z.B. keine Möglichkeit auf ein eingezäuntes Gelände zu gehen!) und mich nervt es ja auch.
-
Zitat
und bei den anderen 2 Mal muss ich ihn vielleicht nocheinmal erinnern, dass ich da bin.
Kann ich mir grad nichts drunter vorstellen - beschreib mal.
Viele Grüße
Corinna -
mitlesen will....
-
-
Zitat
Kann ich mir grad nichts drunter vorstellen - beschreib mal.
Viele Grüße
CorinnaEin zweites Mal rufen
Wahlweise auch noch das Rankommen mit sichtzeichen unterstützen (ich strecke dabei die Hand in die Luft und gehe 2-3 Schritte rückwärts).An der Schlepp wirkt spätestens das. Im richtigen Freilauf macht er auch ab und an erstmal sein Ding fertig und kommt dann. Wie beim Beispiel von gestern, als er in dem Teich auf die kleine Insel schwamm. Er schnüffelte dort, schaute nach den Enten, schnüffelte, schaute. Und plötzlich kam er auf mich zugerast. Quasi als ob er mich erst nicht wahrgenommen hätte, und plötzlich eben doch.
-
Wird er dann belohnt?
-
Wenn ich nochmal rufen muss?
Ja, aber nicht so "hochwertig" wie, wenn er beim ersten Mal hört. (Kurzes verbales Lob z.B.)Wenn er ewig sein Ding gemacht hat und dann irgendwann mal kommt, weiß ich immer nicht, wie ich mich verhalten soll. Manchmal schieb ich trotzdem ein Leckerchen rein, nehm ihn dann aber wieder an die Leine. Manchmal lob ich ihn auch gar nicht, jenachdem wie "wütend" ich bin.
(Ich bin ein relativ impulsiver Mensch, ich versuche, dann ruhig zu bleiben, was mir aber manchmal schwer fällt. Aber ich strafe ihn NICHT wenn er dann bei mir ist!) -
Mein Lieblings Accesoirmolosser ist absolut vertrauenswürdig
Ich hab ihn erlebt und er ist nicht mal halb so heftig wie der Film in deinem Kopfmein Angebot steht, komm vorbei und ich zeig dir ein paar wirklich kraaaaase Hunde
Ich sehe das Problem darin, dass dir von irgendwem, vielleicht sogar von dir selbst eingeredet wurde, dass ein Hund immer freundlich und umgänglich zu sein hat.
Bajo ist ein extrem souveräner, selbstbewusster und kopfstarker Hund, bis auf seine Trägheit ein absoluter Traum.
Ich kenn das Problem aber, dass wenn man einen Hund liebt man manchmal dazu tendiert sehr beschützend zu sein.
Vielleicht brauchst du eine Krücke, etwas wie eine Entwöhnung für dich nicht den Hund
Mein Vorschlag wäre: Lass die Schleppleine erstmal für einige Wochen schleifen, dann wenn du nicht mehr drauftreten musst, oder die Leine aufnehmen musst, fang an die Leine 3cm/ Woche ab zu schneiden.
Hier geht es absolut nicht um eine Absicherung des Hundes, sonder eine Art Entzug für Konttrollfreaks, ein Methadonprogramm für Mollossermisstrauern -
Sporadische Belohnung. Das effektivste Belohnungssystem überhaupt.
Insofern ist sein Verhalten in seinen Augen richtig.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!