Hunde in der DDR

  • Im Pudel-Bilder- Fred sind wir ein bissl ins OT geraten. Denke mal dass es vielleicht den ein oder anderen nicht Pudelbesitzer auch interessiert.


    Wie sah es denn damals aus? Welche Rassen gab es? Gab es viele Hunde? Wie sah das Zuchtwesen aus. Hundesteuer? TA? Ausstellungen? An was erinnert ihr euch?


    Ich selbst habe meine ersten 11 Jahre in der DDR verbracht. Lebte in einem Neubaugebiet und da gab es wenig Hunde. Eine Nachbarin besaß einen Kleinpudel, schwarz der Anjo hieß. Im Nachbarhaus 2 Irish Setter und eine Cavalier King Charles Spaniel Hündin. Das war es dann aber auch schon. Meine Oma wohnte ländlicher da gabs noch einen roten Cocker, wir hatten Glatthaarfoxl und einen Foxgedackeltenwindhundspitz. Schäferhunde waren den Hundesportlern vorbehalten und die sah man eigentlich nicht in der Öffentlichkeit. Irgendwie erinner ich mich auch noch an einen gelben Boxer und einen Riesenschnauzer.


    Ich weiß auch noch das es Hundesteuer gab hab irgendwo mal was drüber gelesen und war glaube ich auch recht hoch.


    Erst nach der Wende setzte hier ein Hundeboom ein.


    Was habt ihr für Erfahrungen gemacht.

    • Neu

    Hi


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    • Ich hab dazu ja schon was im Pudelthread geschrieben.


      Zum Thema Futter kann ich sagen, dass die meisten Hunde mit gekochtem bzw. rohem Fleisch oder aber auch nur Essenreste gefüttert wurden. Ich kann mich nicht erinnern, dass es bei uns großartig irgendwelche Fertigprodukte gab. :???:


      Bei der Zwergpudelzucht wurde damals schon auf "Klein" gezüchtet. Je kleiner der Pudel war, umso mehr Erfolg hatte er. Schurarten gab es nur zwei.


      Auslastungen, so wie wir das heute kennen, gab es damals bis auf den Hundesportverein, meines Wissens nach auch nicht.


      Wenn ich mich Recht erinnere, gab es auch das "Gesetz", dass eine Hündin nur 6 Welpen haben darf. Alles darüber wurde gleich nach der Geburt getötet. Aber genau weiß ich das nicht mehr. :???:

    • Unsere wurden auch bekocht und erhielten Essensreste. Wurden aber dennoch steinalt.

    • zum zuchtgeschehen kann ich nichts sagen, ... und auch sonst kein fundiertes wissen anbieten, ich war damals schließlich noch ein kindergartenkind.


      allerdings habe ich viele eindrücke.
      in der stadt (magdeburg) habe ich nicht sehr viele hunde gesehen. vielleicht mal nen dackel (von dem ich mir prompt würmer eingefangen hatte, was laut meiner mutter damals keine seltenheit war.
      auf dem dorf allerdings (grad mal 14km weiter) sah die situation schon ganz anders aus, dort hatte jeder 3./4. einen hund. allerdings selten rassehunde, der dokö (dorfköter = mischung aus allem, was im dorf so rumläuft) war allerdings weit verbreitet.
      so einen hatten meine großeltern auch zunächst, sieht auf den bildern aus wie ein jack russel mit irgendeinem drahthaarterrier.
      dann folgte der weiße spitz meiner mutter (der zweite familienhund nach nelly), das war allerdings auch eine "dorfzucht".
      anschließend folgte falko. ein sehr großer und stolzer wolfsspitz, mit ahnentafel.
      den vollen namen bekomm ich nicht mehr zusammen, aber er war "vom falkensee" oder so ähnlich, daher falko, der ursprüngliche name des züchters gefiel meinen großeltern nicht.
      das ist auch der hund, der mich durch meine kindheit begleitete. ihn gab es schon lange vor meiner geburt, bis einige zeit nach der wende.


      ansonsten habe ich schäferhunde sehr oft auf dem dorf gesehen, und (angeblich) waren es normale privatpersonen. allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass so viele stasimänner in einem 140-seelendorf gewohnt haben sollten, ...
      und ein weiterer oft gesehener rassehund: der schnauzer, meistens mittelschnauzer in pfeffer-salz.


      aber wie oben schon gesagt, die meisten hunde waren wilde mischungen, aus allen möglichen rassen.



      zur ernährung: an fertigfutter kann ich mich auch nicht erinnern.
      meistens kochte meine oma fleisch und gemüse ab. hin und wieder gab es auch die geliebte leberwurststulle.
      alt wurden die hunde ebenfalls alle.

    • Das ist es ja eben. Die Hunde damals bei uns bekamen nur das genannte Futter. Da wurde nix berechnet und zig Zusätze beigemengt. Ging fast alles Pi mal Daum und die Hunde wurden gesund wirklich stein alt. Von den über 20 Pudeln, die ich kannte, war nur einer krank. Die anderen haben nie oder sehr sehr selten einen Arzt gesehen, denn geimpft wurden sie auch nicht (bis auf die Ausstellungshunde). Auch der Schäferhund meiner Verwandten lebte nur von Essensresten. Ab und zu gabs mal einen Knochen oder Pansen. Wüsste nicht, dass der irgendwann mal krank war?! ;)

    • Das ist jetzt aber etwas arg verklärt, oder?
      HD gab es genauso wie Pyometra, Infektionskrankheiten und Krebs, nur so als gängige Beispiele.


      LG
      das Schnauzermädel

    • na sicher gab es diese Erkrankungen auch, hat ja auch niemand geleugnet. Nur wurde nicht so ein Gewese drum gemacht und man bekams ja auch nicht so mit weil es nicht viele Hunde gab. Ich weiß noch unser Arco (Foxl) hat sich mal nen Magen-Darm eingefangen da gings zum TA und dann Schonkost. Man hat sich also schon gekümmert. Aber Wachstumsprobleme und so gabs sicher nicht so viele wie heute.

    • vor allem ein großes problem war auch die staupe.
      heute gerne vergessen. aber damals war es keine seltenheit, dass sich die hunde das einfingen anschließend derbe zu grunde gingen.


      und auch ob die ernährung so wirklich glücklich war?
      ich erinnere mich auch an viele dicke hunde, denen das menschenessen einfach viel zu gehaltvoll war.


      und mal ehrlich, wurden hunde, die dauernd nur krank waren, und nur probleme brachten, nicht auch mal "weggeschafft". denn zu viel geld für den tierarzt hatte da sicherlich auch keiner, also hat man den hund notfalls einfach auch erschossen.
      kastriert wurde damals meines wissens auch kaum. das bedeutet, dass ungewollte welpen auch gerne mal im dorfteich ertränkt wurden.
      das lässt man hier sicher in romantischer nostalgie auch gern mal außer acht, ...

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