*Zeigen und Benennen*

  • Huhu zusammen,

    ich hab den Thread eine Weile verfolgt, dann aber aus dem Auge verloren.

    Nun hab ich hier seit 10 Tagen einen neuen Hund (4 Jahre, unkastrierter Rüde) sitzen und hab Probleme mit dem Abruf. Ich füttere aus der Hand, ausschließlich. Habe mich für draußen schon mit besonders schmackhaften Leckerlis bewaffnet, auf Spielzeug reagiert der Hund bislang nicht.

    Er kommt auf Zuruf (Name) und auf Pfiff (gilt für alle Hunde) zuverlässig, sogar unter Ablenkung (Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Vögel). Nur wenn er andere Hunde sieht, fängt er an zu fiepsen, zerrt an der Leine und will dahin. Läuft er ohne Leine, hört er dann eben nicht mehr. Ohne andere Hunde in der Nähe hört er.
    Er ist dann freundlich bis hin zu aufdringlich, aber nicht, hm, dominant oder wie soll ich sagen? Er sucht keinen Streit, er ist einfach super aufgeregt und will da unbedingt hin, andere Hunde beschnüffeln und begrüßen.

    Er darf ja auch, gerne, aber nicht immer und nicht zu jedem.

    An den Clicker habe ich ihn schon gewöhnt, wir shapen auch schon ein wenig.

    Bevor ich einen neuen Thread deswegen aufmache (oder suche ;) ), dachte ich, evtl. passt es ja auch hier rein.

    Wie habt ihr so etwas denn geclickert/geübt?
    Ich hatte das vor Jaaaaaaaaaaaaaahren mal, mit meinem ersten Hund. Aber ich weiß gar nicht mehr, wie ich das geübt hab... ich glaub einfach Schleppi ans Geschirr und wenn der Hund nach dem ersten Pfiff nicht kam (2 Sek. Reaktionszeit gegeben), dann vorsichtig rangekurbelt und irgendwann gings, denn nach dem zu-Frauchen-kommen (und sich ggf. nen Keks abholen, sodenn der Hund einen wollte), durfte er ja dann hin (also, mein erster, nicht der Neue jetzt ^^).
    Ich möchte eben möglichst alles richtig machen.

    Vorhin habe ich bei Hundesichtung ein paar Mal reingeclickt, Neu-Hund hat sich aber nicht spürbar beruhigt. Hat nach paar Clicks kurz geschaut (ist ja schon mal etwas :D ), wollte aber kein Superleckerli (rohes Fleisch; ansonsten gibts zurzeit Trofu).

    Ich kann natürlich nach 10 Tagen keine Wunder erwarten, aber ein paar Tipps wären suuuuuuper, einfach, damit ich einschätzen kann, ob ich vom Training an sich auf dem richtigen Weg bin (bei Hundesichtung clicken und nach erfolgter Umorientierung zu Frauchen darf Neuling sich bei mir Futter abholen, wenn er mag, oder eben erneut hinschauen; nur hinrennen lassen will ich ihn noch nicht, er soll ja nicht lernen, wenn ich lang genug stehenbleibe und fiepse und evtl. zerre, komme ich dahin).

    Danke schon mal und sorry, falls die gleiche Frage hier schon gestellt wurde.

  • in dem Fall würde ich Z&B mit ein bißchen BAT (http://functionalrewards.com/) kombinieren ;D

    In ultraultrakurfassung benutzt Du dabei als Konsequenz für ein von Dir gewünschtes Verhalten, etwas, was der Hund will.
    Frage ist: Was will er denn ;D
    Zum anderen Hund, wahrscheinlich.
    Zum Einstieg ist es am Besten, wenn ihr Situationen stellen könnt, damit ihr "hin dürfen" auch tatsächlich als Belohnung einsetzen könnt.

    Ich bau das dann so auf:
    "Schüler" und "Spielpartner" sind jeweils erstmal an der Leine - Enfernung kann ich Dir nicht pauschal sagen - eben so, dass er noch ansprechbar ist. Du clickst, und gehst ein/zwei Schritte auf den anderen Hund zu - solange die Leine locker ist, kannst du clicken/weitergehen/clicken/weitergehen und so weiter.
    Wenn Du merkst, er er plumpst ins Hinterhirni und/oder kann nicht mehr auf ganz einfache Signale reagieren und/oder zieht an der Leine, bleibst Du stehen. Und: entweder gehst Du zurück auf die ursprüngliche Distanz (dabei kannst Du gleich ein Signal für "Wir drehen um und gehen weg" aufbauen, indem Du das dafür gewählte Wort sagst, bevor Du umdrehst und gehst, den Hund notfalls sanft mitziehst und den ersten freiwilligen Schritt anclickst *²) ODER der Trainingspartner geht weg.
    Die Distanz wieder so weit erhöhen, dass Dein Hund kooperieren kann.
    Dann das ganze wieder von vorne.

    Wenn der Hund schnell frustriert ist, würde ich versuchen, den Ablau so verändern, dass Du ein paar Meter an lockerer Leine (oder irgend sonst ein "clickbares Verhalten") bekommst, das anclickst, und ihn zur Belohnung zum anderen Hund rennen ((Schlepp)Leine einfach loslassen) und die beiden sich begüßen und evtl spielen läßt. Nach einer Weile sammelt ihr die Hunde wieder ein und startet das ganze noch mal von vorne. Da sie sich nun begrüßt haben, geht es vermutlich viel leichter und Du kannst zum ersten Trainingsweg wechseln.

    *² nach dem Click kannst Du auch als Belohnung umdrehen und zurück Richtung Hund gehen. Das würde ich aber nur machen, wenn der Hund danach mindestens 2-3 Meter an lockerer Leine gehen kann - sprich - das ist eine Bestärkung für einen etwas fortgeschrittenen Trainingsstand, aber es ist eine gute Möglichkeit, dem Hund zu erläutern, dass er mit seinem Verhalten unter Kontrolle hat, ob es weiter Richtung anderer Hund geht, oder wieder weiter weg...

    Ich würde zwischendurch auch immer mal wieder testen, ob der Hund doch Leckerchen nehmen kann.
    Nicht nur, weil Du dann auch damit bestärken könntest (zum Beispiel den Freiwilligen Schritt, nach dem Umdrehen oder, wenn "hinlaufen (lassen)" eben keine Option ist) sondern auch, weil Dir das wichtige Infos über den "Kooperationsstatus" des Hundes gibt.

    Ich würde das mit so vielen Trainingspartnern wie nur irgendwie möglich durchspielen. Gerne jeweils mehrfach. Weil das ganze für den Hund tierisch anstrengend ist, würde ich aber pro Session nur einen Partnerhund nehmen und allerhöchstens zwei Sessions am Tag - Du triffst ja bei den normalen Gassigängen sowieso noch andere Hunde...
    Wenn sich die Gelegenheit bietet, kannst Du solche Zufallstreffen (evtl situationsbedingt variiert) ebenfalls zum Training nutzen.


    Übrigens ist es erstaunlicherweise auch so, dass manchmal auch "mehr Distanz" als Bestärker funktioniert (vermutlich, weil dadurch das Erregungsniveau runter geht, und "Entspannung" auch ein Bestärker sein kann. Ob das so ist, kann man bei solchen "Spoti-Trainingssessions" herausfinden, weil einem ja manchmal nichts anderes übrigbleibt, weil die Leute nun mal weg gehen.

    Ich nutze manchmal "vor mir in die selbe Richtung gehende" für ein solches Training. Da die ja von von einem weg gehen, kann man selber gut dosieren, in welchem Abstand man bleibt. Man kann also "schneller gehen = Distanz verringern" als Bestärkung verwenden.

    Ich hab sogar "hinter mir hergehende" Leute als Trainingspartner verwendet - das klappt allerdings nur gut, wenn die relativ langsam unterwegs sind. Man geht also, bleibt stehen, läßt den Hund gucken, oder geht ein bißchen auf den anderen Hund zu, dreht wieder um und läuft zügig weg. bleibt wieder stehen, dreht um...

  • Moin,

    ich habe mich etwas durch den Thread gelesen und es scheint so, als wenn "Zeigen&Bennen" auch etwas für Buddy und mich wäre. Ich hoffe es ist ok, wenn ich keinen neuen Thread erstelle und hier einfach kurz unsere Situation erkläre?

    Buddy kommt aus Spanien, ist ein kastrierter Labimix Rüde(SH 60cm /ca. 30Kg) ca. 2 Jahre alt und erst seit 8 Tagen bei mir. Außer "Nein" kennt er kein Kommando und wir üben gerade an seiner Leinenführigkeit. Zu Hause ist er immer ansprechbar und hört auf seinen Namen, draußen ist das leider anders. Wenn ich mit ihm Gassi gehe und er sieht einen Hund oder ein Kaninchen, will er sofort zu ihnen. Sobald er in etwas Entfernung Hund oder Kaninchen sieht, macht er sich groß, fixiert und steht steif an gespannter Leine. In solchen Situationen kann ich ihn mittlerweile zum Großteil ablenken und lobe ihn, sobald er seinen Blick vom Objekt der Begierde ablässt. Ich gehe mit ihm dann in die andere Richtung, da er sonst wie blöd an der Leine ziehen würde und nicht mehr ansprechbar wäre. Er winselt dann kurz, guckt eventuell noch einmal zum Hund oder Kaninchen und kommt dann aber mit und kümmert sich nicht weiter drum. Es ist also quasi so wie: "Aus den Augen, aus dem Sinn". ;)

    Wenn ein Hund oder Kaninchen allerdings direkt vor(bis ca.15m) uns ist, dreht er durch. Er stemmt sich mit aller Kraft in die Leine, winselt/jault und ist dann nicht mehr ansprech- und ablenkbar. In dem Moment kann ich ihn auch nicht mit Futter oder seinem Lieblingsspielzeug beeindrucken, es ist als hätte er einen Tunnelblick. Wenn ich dann einfach die Richtung wechsel oder ihn zu mir ziehe bzw. ihn am Geschirr packe und "wegzerre", lässt ihn das völlig kalt. Ich könnte ihn mehrere Meter hinter mir herschleifen, das juckt ihn nicht. Natürlich ist vieles neu für ihn und ich habe noch eine Menge Erziehungsarbeit vor mir(womit ich kein Problem habe), aber so machen die Gassirunden einfach keinen Spaß - weder für ihn noch für mich. :| Zumal es uns jedesmal wieder einen Schritt in der Leinenführigkeit zurück wirft.

    Vorhin hat er sogar einen Fahrradfahrer der einen Meter an uns vorbei gefahren ist angebellt und wollte ihm hinterher laufen, das ist natürlich völlig inakzeptabel! Ich frage mich jetzt ob ich durch "Zeigen&Benennen" mit ihm daran arbeiten kann? Ich würde dann sobald er einen Hund/Radfahrer oder ein Kaninchen sieht clickern+belohnen und wenn er dann zu mir guckt nochmal clickern+belohnen. Macht das Sinn bzw. geht das so überhaupt oder verlagere ich dann "das Problem" bzw. verknüpft er das dann falsch? Oder sollte bzw. muss ich erst noch mehr daran arbeiten, das er immer auf seinen Namen hört und ich ihn so eventuell ablenken kann? Was meint ihr? Vielen Dank im Voraus, Gruß

    Basti

  • Zitat

    Moin,

    Moin,

    kann ich bei Deinem Usernamen davon ausgehen, dass Du in Hamburg wohnst? Dann könnte ich dir nämlich eine gute Trainerin empfehlen ;)


    Zitat


    ich habe mich etwas durch den Thread gelesen und es scheint so, als wenn "Zeigen&Bennen" auch etwas für Buddy und mich wäre. Ich hoffe es ist ok, wenn ich keinen neuen Thread erstelle und hier einfach kurz unsere Situation erkläre?

    sücha, dafür ist er ja da *grins*

    Zitat


    Buddy kommt aus Spanien, ist ein kastrierter Labimix Rüde(SH 60cm /ca. 30Kg) ca. 2 Jahre alt und erst seit 8 Tagen bei mir. Außer "Nein" kennt er kein Kommando und wir üben gerade an seiner Leinenführigkeit. Zu Hause ist er immer ansprechbar und hört auf seinen Namen, draußen ist das leider anders. Wenn ich mit ihm Gassi gehe und er sieht einen Hund oder ein Kaninchen, will er sofort zu ihnen.

    Wie ist es mit seiner Ansprechbarkeit, wenn diese Riesenablenkungen nicht da sind?


    Zitat


    Sobald er in etwas Entfernung Hund oder Kaninchen sieht, macht er sich groß, fixiert und steht steif an gespannter Leine. In solchen Situationen kann ich ihn mittlerweile zum Großteil ablenken und lobe ihn, sobald er seinen Blick vom Objekt der Begierde ablässt.


    Das sind Situationen, wo Du vermutlich Zeigen und Benennen ohne irgendweilche Veränderungen machen kannst, weil er sich ja abwenden kann. Also anklicken, dass er den Reiz sieht, Belohnung (und falls anfangs nötig, mit der Belohnung ganz bissi bei der Änderung der Blickrichtung nachhelfen. Dann sofort wieder gucken lassen. Schlau wäre natürlich, anfangs in gestellten Situationen zu üben, weil der andere Hund dann "steuerbar" ist, und nicht einfach weiter auf euch zu läuft, sondern sogar falls nötig, weiter weg geht. Ich lasse am Anfang gerne den anderen Hund weg gehen, gerade wenn das mit der Leinenführung noch nicht gut läuft - dann ist "selber weg gehen" oft mit "Hund weg ziehen" verbunden, und das finde ich nicht sooooooooo ideal. WENN es nicht anders geht, verwende ich aber solche Situationen um ein "wir drehen jetzt um" Signal aufzubauen. Wie ich das Signal aufbaue, habe ich grad einen Beitrag weiter oben beschrieben.

    Zitat


    Ich gehe mit ihm dann in die andere Richtung, da er sonst wie blöd an der Leine ziehen würde und nicht mehr ansprechbar wäre. Er winselt dann kurz, guckt eventuell noch einmal zum Hund oder Kaninchen und kommt dann aber mit und kümmert sich nicht weiter drum. Es ist also quasi so wie: "Aus den Augen, aus dem Sinn". ;)

    AHA!! Liest Du dir bitte meinen letzten Beitrag in diesem Faden durch - ich denke, das könnte für Euch ein Ansatz sein - zumindest ähnlich: ich würde das "mitkommen und nicht mehr drum kümmern" markieren und sofort mit "wieder gucken dürfen" bestärken.

    Zitat


    Wenn ein Hund oder Kaninchen allerdings direkt vor(bis ca.15m) uns ist, dreht er durch. Er stemmt sich mit aller Kraft in die Leine, winselt/jault und ist dann nicht mehr ansprech- und ablenkbar. In dem Moment kann ich ihn auch nicht mit Futter oder seinem Lieblingsspielzeug beeindrucken, es ist als hätte er einen Tunnelblick. Wenn ich dann einfach die Richtung wechsel oder ihn zu mir ziehe bzw. ihn am Geschirr packe und "wegzerre", lässt ihn das völlig kalt. Ich könnte ihn mehrere Meter hinter mir herschleifen, das juckt ihn nicht. Natürlich ist vieles neu für ihn und ich habe noch eine Menge Erziehungsarbeit vor mir(womit ich kein Problem habe), aber so machen die Gassirunden einfach keinen Spaß - weder für ihn noch für mich. :| Zumal es uns jedesmal wieder einen Schritt in der Leinenführigkeit zurück wirft.

    Unter anderem dafür baue ich das "Wir drehen um"-Signal auf. Der Hund lernt, dass nach (z.B.) "Zurück" es eben zurück geht, ob er will oder nicht, dass aber "freiwilliges Mitkommen" umgehend belohnt wird. Besonders schnell wird das natürlich gelernt, wenn als Konsequenz für "freiwilliges mit zurück gehen" sofort erneut gewendet wird und der Hund die Distanz zum Objekt seiner Begierde verringern darf. Soweit ich weiß, hat das eine Kanadische Trainerin namens Sue Ailsby erfunden, die es "Penalty Yards" nennt und es ist eigentlich ein Spiel für die Leinenführigkeit ;D hängt halt alles irgendwie zusammen...


    Zitat


    Vorhin hat er sogar einen Fahrradfahrer der einen Meter an uns vorbei gefahren ist angebellt und wollte ihm hinterher laufen, das ist natürlich völlig inakzeptabel! Ich frage mich jetzt ob ich durch "Zeigen&Benennen" mit ihm daran arbeiten kann? Ich würde dann sobald er einen Hund/Radfahrer oder ein Kaninchen sieht clickern+belohnen und wenn er dann zu mir guckt nochmal clickern+belohnen. Macht das Sinn bzw. geht das so überhaupt oder verlagere ich dann "das Problem" bzw. verknüpft er das dann falsch? Oder sollte bzw. muss ich erst noch mehr daran arbeiten, das er immer auf seinen Namen hört und ich ihn so eventuell ablenken kann? Was meint ihr? Vielen Dank im Voraus, Gruß

    Basti


    Frage noch: bleibt er ansich stehen - oder hechtet er mit seinen 30kg in die Leine? Falls letzters würde ich auch noch den angekündigten Geschirrgriff aufbauen - mach ich eh mit jedem Hund, aber bei manchen ist das halt nicht so wichtig, dass es gleich zu Anfang käme.

    Und, ja, genau für solches Verhalten verwende ich Z&B. Für alle Reize, die den Hund aufregen. Ich führe manchmal nicht für jeden Reiz ein Wort ein (sprich, ich benenne es nicht), wenn sich alleine schon beim "hingucken anclicken" rausschält, dass der Hund es so aufregend nun doch gar nicht mehr findet und es noch viele andere Reize gibt, die man benennen muß - dann lasse ich nicht so wichtige halt weg.
    Hunde sind aber schon in der Lage, ziemlich viele Begriffe für "Dinge" zu lernen, siehe Rico, den Border Collie aus Wetten dass, der 300 Spielzeuge auseinanderhalten konnte.... Dann kriegt man es auch hin, dass der Hund weiß, was Auto, Fahrrad, Mofa, Hase, Vogel, Reh, Ziege, Katze, Mensch und Hund ist ;D

    Mit anderen Worten - es verwirrt den Hund nicht wirklich, wenn Du hier "Hase angucken" anclickst und zwei minuten Später "Fahrradfahrer angucken" und direkt hinter der Ecke "Katze angucken" - ich habe sogar den eindruck, dass das Konzept dann schneller verstanden wird: "wenn ich was aufregendes sehe, und grad das Gefühl krieg, dass ich geich den Kopf verliere, dann sag ich meinem Menschen, dass da was ist, womit wird dieses Spiel spielen!!!" - und sobald man DAS hat, hat der Hund den Anfang gemacht, selbstständig mit diesen aufregenden Dingern fertig zu werden. Das braucht natürlich dann auch noch Wiederholungen...

  • Das grundsätzliche Konzept von "Zeigen & Benennen" finde ich sehr interessant.
    Ich hab gerade eine Boxerhündin im Training, bei der ich mit ihrer Leinenaggression nicht richtig weiterkomme...ich würd das ganz gern mal ausprobieren.
    Allerdings clickere ich nicht und die Besitzerin der Hündin, die das Training ja dann weiterführen muss ebenfalls nicht.
    Sollte aber doch genauso ohne Clicker mit einem verbalen Markerwort gehen, oder?

  • Ja, das geht auch mit Markerwort.
    Wende ich auch an, wenn ich grad keine Hand dafür frei habe. Mir ist der Clicker lieber, aber wenn der ansonsten nicht genutzt wird, Markerwort aber gt etabliert ist, dann das, auf jeden Fall!!

  • Hallo,

    nachdem ich in den Sommerferien ganz viel mit Amy und Finchen getrennt gezeigt und benannt habe, so dass Amy auch eine Chance hatte, dieses Spiel zu verstehen und wir zudem in Oberammergau waren, was meinem Mut erheblichen Auftrieb gegeben hat, klappt es mit den beiden immer besser, vor allem in unserem unmittelbaren Umfeld.
    Sogar bei der Erz-Feindin sind sie nur noch halb so aufgeregt, einmal habe wir sie sogar ohne Geschrei relativ nahe , 4 Meter und ein Auto dazwischen, passieren lassen können. Sie waren schon sehr aufgeregt, hätten auch Zeit gehabt, zu bellen, aber taten es nicht. Ich war sehr stolz auf sie! Der Geschirrgriff klappt auch gut (das einzige, was immer noch nicht geht, ist das Entspannungssignal...), wir üben den doppelten Rückruf und Finchen läßt sich aus
    spannenden Situationen abrufen. Hunde, die schnell auf uns zulaufen, geht noch nicht ( aber wenn sie an der Leine sind, dann bleiben sie da inzwischen ruhig und drehen sich schon oft von alleine zu mir um), Hunde, die in Entfernung schnell an uns vorbeilaufen klappt gut.
    In letzter Zeit wurde ich sehr oft von Leuten, die niemals so arbeiten würden wie ich, gelobt.
    Aber heute ist mir etwas passiert, was wir schon länger nicht mehr hatten:
    Ein Hund kam auf uns zu gerannt, Finchen war an der Leine, Amy nicht, und er hat nicht Halt gemacht, sondern kam schnurstraks soweit her, wie Amy in ließ, 2-3 Meter. Ich hatte die tonbende Fini twischen den Beinen und Amy und das andere Hund ( das war was spanisches. Windhundartiges, bzw. dachte ich mir, als ich ihn von weitem mit einem Hund spielen sah, irgendetwas hütehundartiges könnte da auch dabei sein) kreisten um uns.
    Ich habe es mit Geschirrgriff versucht, hat ihr auch geholfen, ganz kurz, ich dem Hund Futter geschmissen, das half gar nichts. Irgendwann kam dann die Besitzerin angestampft, mit Discs, was gar nichts half und zornigem Geschrei (so arg, dass ich sie hinter mich geschickt habe, weil FInchen nicht mehr getobt hat, sondern sich nach hinten durch meine Beine gewunden hat vor Angst. Inzwischen war ihr Hund schon sehr nahe, auch nicht unbedingt in übermäßig freundliche Absicht. Ich habe es dann mit freundlichm Sitz versucht, ein paar Mal, woraufhin er anfing, das geschmissene Futter aufzusammeln. Herrchen kam dann auch und zu dem hat er sich dann hinverfügt und hat sich einsammeln lassen.
    Was hätte ich den besser machen können? Ich hätte sie auf Leinenlänge laufen lassen sollen, oder?
    Liebe Grüße
    Susanne

  • Hallo Susanne,
    ich finde, Du hast das SUPERGUT gemacht und deine Fellnasen auch!
    Ich glaube nicht, dass man noch viel was besser machen kann, bei den Umständen.
    Nette andere Hundehalter, die in der Lage sind, ihren Hund freundlich aus so einer Situation rauszuholen - man kann ja auch freundlich hingehen und den Hund nett einsammeln ohne wütend rum zu stampfen und Disks zu rütteln - hätten die Situation nicht so eskaliert. Aber das das alles auch nett geht, ist halt noch nicht bei allen angekommen - daran arbeiten wir noch ;)

    Es ist eine SAUBLÖDE Sache, wenn man den anderen Hund nicht kennt und noch dazu den Eindruck hat, dass der unfreundlich ist.

    Was würden Deine denn vermutlich machen, wenn Du ihnen mehr Raum zum Manövrieren gibst? Kannst du Amy als "Abfangjäger" zum anderen Hund schicken, sodaß sie die Begrüßung des anderen Hundes übernimmt und ihn so von Finchen ablenkt und Dir so ein bißchen Zeit schindet? Ich lass das den Crispel machen, wenn ich keine andere Möglichkeit sehe.

    Wenn sie ehr dazu neigen, sich hinter Dir zu verstecken, klingt das für mich nicht nach nach vorne brettern und Löcher schreddern.
    Hattet ihr in Oberammergau auch das Abblocken - wo Du also als Schutz zwischen den "Angreifern" und Deinen Hunden stehst? Falls nicht, wäre dass eine gute Möglichkeit, ein bißchen mehr Schutz zu geben.
    Das ist natürlich mit zwei Hunden nicht ganz einfach, natürlich auch, weil die anderen Hunde dann einfach um einen rum rennen könnten. Wenigstens kann man die anderen Hundehalter so von seinen eigenen Hunden abhalten :hilfe:

  • Hallo Shoppy,
    doch, Finchen ist schon nach vorne gegangen, solange die Besitzerin nicht da war. Erst als die dauerhaft 'eklig' war, gings in die andere Richtung.
    Ich mache das so oft es geht, dass ich Amy zum Begrüßen zum anderen Hund schicke, das ist die genialste Lösung, denn Amy bekommt ihren netten Hundekontakt und Fichen kann dabei zuschauen und ich kann gleichzeitig gutes Benehmen üben. Aber diesmal ging das nicht, der Hund kam halt angeschossen. Wäre Finchen ohne Leine gewesen, hätte sie ihn angerempelt und vielleicht auch gezwickt ( Aussie-mässig), auf jeden Fall hätte sie ihn massiv vertrieben. Richtig getackert hat sie noch nie. Allerdings konnte ich den anderen Hund überhaupt nicht einschätzen, es ist ja auch nicht so normal, dass der nicht von alleine wieder gegangen ist, der wollte richtig her zu Finchen, obwohl er sich auch mit Amy beschäftigen hätte können.
    Das Abblocken hatten wir nicht, wie geht das? In diesem Fall hat Amy das Abblocken übernommen, ich glaube, es war nicht nur stressig für sie, sondern hat ihr auch Spaß gemacht.
    Ich war schon mal in einer ähnlichen Situation, da habe ich Finchen losgemacht und da kam dann die Hundehalterin mit äußerst aggressivem Tonfall ihrem Hund hinterher, ich war soo froh, dass Finchen sofort zu mir kam, denn sie ist auch Menschen gegenüber aggressiv, wenn sie Angst bekommt.
    Die Frau war auch ziemlich uneinsichtig. Die laufen da immer rum, den Hund an der Leine und passen Hundebesitzer ab mit der Frage, ob die Hunde zusammen spielen dürfen (wenigstens fragen sie...), der Hund kommt nur von der Leine . wenn er spielen darf. Erist ziemlich aufgeregt, bellt viel und 'spielt' wild und rempelig.
    Sie hat garnicht kapiert, dass es Hunde gibt, die nicht spielen wollen.
    Liebe Grüße
    Susanne

  • sie scheint eine leichte ahnung zu haben, sonst würde sie ja nicht fragen - hilft Dir ja aber nicht, wenn der Hund frei läuft und nicht rückrufbar ist :(


    dasa "Hinter Frauchen gehen/bleiben" kannst Du mit einem Handtouch aufbauen - der eben schrittweise hinter deinen Rücken wandert. nach dem Click dann das Futter auch nach hinten geben. anfangs wird sie vermutlich nach vorne kommen, weil "Futter hinten" ja wahrscheinlich noch nie vorgekommen ist.
    Das ist eine schöne Übung für "geh hinter mich"

    Für "bleib hinter mir" lasse ich den Hund sitzen und stelle mich dann davor - erstmal mit meiner Vorderseite zu ihm, dann dreh ich mich stückchenweise weiter um. Belohnung gibt es so, dass das Tierchen nicht aufstehen muß
    das ist zugegebenerweise erst ab einer bestimmten Größe ohne Verrenkungen machbar. Bei kleineren Hunden kann man durch die Beine belohnen. DAS wiederum ist sehr praktisch weil ja "Vorbeugen" eine Bedrohliche Körperhaltung FÜR DEN ANDEREN HUND ist ;)


    Ich baue die beiden Sachen einzeln auf, und erst nachdem ich das zusammengebastelt habe (Über den zwischenschritt "nach hinten gehen lassen und SITZ-Signal) führt man ein neues Signal ein (wenn man eins braucht -geht ja ach üb er die beiden bekannten Signale), dass man VOR dem Handtouch-Signal gibt.

    Besonders cool finde ich ja diese Dogdance-Figur, wo man sich auf der Stelle dreht, und der Hund wie ein Uhrzeiger mit der Drehung mitwandert. Wenn man DAS so verändert, dass der Hund sich immer hinter einem ausrichtet und sich dreht und mitgeht, wenn man sich dreht oder geht, dann hat man das perfekte abblocken ;D

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