Kummerkasten für alle Junghundebesitzer

  • Also ich war gerade stocksauer auf Thabo!

    So sauer, dass ich ihn auf der Straße auf den Boden gedrückt habe und er mir im Treppenhaus beschwichtigend vorne draus hoch in die Wohnung ist und sich dort versucht hat unsichtbar zu machen. Hab ich so noch nicht bei ihm erlebt, aber wie gesagt hat er kurz davor ein richtigen Einlauf bekommen.

    Gerade eben hatten wir bei unserem abendlichen Pipirundgang wieder die situation des provokanten Rumgepöbel.

    Das kam so: wir laufen zurück nach Hause und ich seh unsere Nachbarin mit ihrem kleinen Hund den Weg hoch kommen. Ich bin dann schon mal ein Stück auf die Straße, weil die Hunde sich nicht sehen konnten. Es war eine Hecke um die Kurve und so habe ich auch nur ihren Kopf gesehen, sie mich nicht.
    Mir hat es leider nicht mehr ganz auf die Straße gereicht. Da ich die Flexi dran hatte, hab ich sie kurz gemacht.

    Die Hunde sehen sich, Thabo schaut nur - der Nachbarshund fängt gleich an rumzubellen und das geht bei Thabo ja gar nicht. Der hat an der Leine getobt, als wollte er den Kleinen gleich zerfleischen!
    Der hat natürlich auch nicht aufgehört. Dann ist die Flexi auch noch lang geworden, weil ich durch sein rumgehopse das Knöpfchen losgelassen habe. Er war dann bei ihm, dann hat er schon abgebremst - ich bin mir auch sehr sicher, dass er ihn nicht beißen wollen würde.
    Trotzdem wollte er ihm die ganze Zeit hinterher, dann hab ich ihm auf der Straße einen Einlauf gegeben, dass er - völlig in Rage mich angebafft hat. Dann hats mir gereicht - so schnell wie der am Boden war, konnte er gar nicht schauen.
    Vor lauter Thabo Besänftigung konnte ich mich gar nicht bei unserer Nachbarin entschuldigen.
    Ich mein, es ist nix passiert und ihrer hat angefangen, aber trotzdem tat es mir Leid, dass Thabo gleich so geflippt ist.

    Die nächsten 10 min. hab ich ihn bitterböse angeschaut, nach oben geschickt und ignoriert.
    Ich hasse es einfach so sehr! Wieso hat er so ne niedrige Reizschwelle?
    Wie gesagt fängt er in 90 % der Fälle nicht an, aber wenn einer rummosert, dann geht er ab wie sonst noch was.
    Normal kann ich ihn auch echt schnell beruhigen, aber unsere Nachbarin ist stehen geblieben und nicht weitergelaufen :headbash:

    Hätte ich ihn abgeleint, dann häts ein bissel rumgeprolle gegeben und schwupps wär er in die Spielstellung gegangen. Ohne Leine will er mit allen (auch Rüden) spielen.

    Kennt ihr das von euren auch? (mal an die Jungrüdenbesitzer)
    Legt sich das? Und vorallem wie kann ich das am Besten üben?

    Ich üb ja schon und zwar muss er immer bei mir laufen, wenn ein Hund kommt. Ich versuch dann seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, wenn wir an dem Hund vorbeilaufen. Das klappt auch recht gut.
    Gestern im Wald sind wir völlig entspannt an zwei Hunden vorbeigelaufen, die total lieb und ruhig waren.
    Hätte einer nur niesen müssen, hätte sich Thabo wieder bedrängt gefühlt und losgelegt.
    An der Leine schnuffeln lassen ist auch passé (obwohl das einige Hundebsitzer irgendwie nicht einsehen wollen).

    Vorher das war eben so blöd, weil wir uns erst so spät gesehen haben. :verzweifelt:

    Ach das ist doch blöd! Ich will doch nur, dass Thabo auch entspannt an Hunden vorbeigehen kann, selbst wenn die mal pöbeln :(

    Meint ihr, dass das ne Phase ist oder wird das so bleiben bzw. kann ich das aus ihm rausbekommen? :sad2:

  • Zitat


    Wie gesagt fängt er in 90 % der Fälle nicht an, aber wenn einer rummosert, dann geht er ab wie sonst noch was.


    :hust:

    Willkommen im Club, habe auch einen zur Giftnudel pubertierenden Jungrüden, der es gar nicht abkann, wenn er angeblafft wird. Überhaupt und absolut nicht.
    Letztens waren wir im Wald und mein Freund warnt mich schon: "Den da vorne kann er gar nicht ab". Zur Vorgeschichte: Als Butch noch recht jung war, ging der andere so dermaßen fletschend in die Ketten, dass ihm Hören und Sehen verging. Seitdem ist Schluss mit lustig, wenn er den sieht. Ich also vor mir hergeclickert und Hund abgelenkt, der andere sieht uns, geht wieder in die Ketten, Butch dachte sich "Scheiß auf den dämlichen Clicker" und ab geht der Peter, zähne zeigen, bellen, knurren, straight nach vorn. Ich den Halbstarken also dran vorbeibuxiert, treffen wir 5 Min. später eine Frau, die einen friedlichen Hund bei sich führte, für Butch also kein Problem, nett hallo gesagt. Sie fragt uns dann: "Ich habe das gerade eben gehört. DAS kann doch nicht IHR Hund gewesen sein! Nein nein, der ist so lieb, das war doch der andere, oder?" :hust: :hust: :hust: "Ähm, ja,... also... doch, das war auch er." :tropf:

    Also, meiner hat auch eine Reizschwelle wie eine Tomate, aber nur an der Leine. Im Freilauf düst er zu uns und versteckt sich. Komischer Kauz.

  • Das Verhalten, das du schilderst, kenne ich nur bei der Begegnung zwischen Arko und einem Dackel hier auf der Straße.
    Ich hätte ihn dann auch jedes Mal gegen die Wand hauen können.
    Was geholfen hat? SEHR viel Geduld und üben, üben, üben. Jedes Mal, wenn er den Dackel gesehen hat, bin ich konsequent stehen geblieben und habe versucht Arkos Aufmerksamkeit zu kriegen. Dies ging am Anfang um Verrecken nicht - ARGH!
    Also habe ich mich vor ihn gestellt, so dass er nicht mehr den direkten den Hund angucken konnte. Auch da war es SEHR schwierig die Aufmerksamkeit zu kriegen. DOCH irgendwann hat er mich mal angeguckt und genau das habe ich dann geklickert.
    Gefühlte MILLIARDE Male musste das geübt werden, bis ich dann einen Schritt weiter gehen konnte. Aufmerksamkeit mit Blickkontakt zum Feindhund. Auch da musste ich 45874635684684 Mal üben (gefühlt), bis ich wirklich Arko gezielt aus dem Tunnelblick zum Feindhund rauskriegen konnte.
    Mittlerweile geht der Dackel immernoch ab wie ein Zäpfchen, Arko geht dran vorbei, manchmal mit mehr Aufmerksamkeit für den Hund als für mich, aber Arko geht nicht mehr ab.
    Jetzt trainieren wir daran, dass ich komplett die Aufmerksamkeit kriege. Bin aber schon froh, dass er nicht mehr abgeht, das ist schon viel.

    Kann verstehen, wie es dir in den Momenten geht. Ich hätte ihn auch manchmal...
    Und ihr schafft das auch noch. Immerhin ist Arko fast zwei Monate älter als dein Süßer, also habt ihr noch gut Zeit zum üben :)

  • :???: JEtzt bin ich verwirrt - haben Tomaten ne hohe oder ne niedrige Reizschwelle??? ;)

    Mona. Weg mit allem, meiner Meinung nach. ICh weiss, es gibt Leute hier im Forum die viel mehr Hundeerfahrung haben als ich (ist ja auch nicht soooo schwierig) und der Meinung sind, was ein Hund zu fressen bekommt gehört ihm und seine Beute nimmt man ihm nicht weg, aber ich persönlich denke: Mein Haus (ok Wohnung), mein Auto (ok, Monatskarte) meine Regeln. Mein Hund darf echt ne MEnge - ins Bett, mich in den Ärmel beissen wenn ich sie auffordere, auch mal an der Leine ziehen, sich festschnüffeln, oder ne Extrarunde Gassi im Hinterhof; im Freilauf ist sie eh fast dauernd ud den genauen Unterschied zwischen Sitz und Platz werd ich ihr wahrscheinlich auch nie beibringen. Aber dafür verlange ich, dass sie kommt wenn ich sie rufe und auch mal auf ihrem Platz bleibt, wenn ich grad keine Lust auf Hund habe. Und all Essbare in meinem Haushalt ist meins. Klar, Gelegenheit macht Diebe, sie hat mir auch schon mal die Wurst von nem unbewachten Frühstücksbrot geklaut (und draußen ist es eh nochmal ein anderes Problem) aber trotzdem ist alles erstmal MEINS!
    Handfütterung klingt nach ner guten Idee - wenn auf Dauer wphl etwas sehr mühsam laut Aussage einer Freundin. Aber Dein Hund ist von Dir abhängig, Du fütterst und versorgst und beschützt sie und es ist vielleicht mal Zeit, dass sie das auch wirklich merkt.

    Berichte mal, ob das funktioniert. Wenn Trofu nicht ihr Ding ist: es gibt sehr leckere Softfutter sorten (von Mac un Platinum) die machen auf Dauer wohl Zahnbelag aber du wirst sie ja wahrscheinlich nicht jahrelang so füttern. Selbst meien Mäklerin ist total heiss auf das Zeug.

  • Zitat


    Sehe ich auch so

    also Trinkwasser natürlich ausgenommen ;)
    Das ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich hatte mal nen Termin mit ner Trainerin - nicht wegen massiver Baustellen, sondern um die Kommunikations zu verbessern und wegen eines kleineren 'Ich lass mich nicht anleinen' Problems. Sie fand, es liegt zuviel Kauzeug rum. Nun bin ich recht lax und es liegen ab und an verschiedene kleinere Spiel- und Knabbersachen rum, meist Reste von irgendwelchen Leckerleiboxen/Suchspielen) aber das meiste liegt auf dem Schrank und es gibt mal dies mal das für ein paar Stunden. Das funktioniert wunderbar. Gut funktioniert auch das mit dem 'Zu Hause herrscht Ruhe, da wird nciht gespielt', das ich hier im Forum aufgeschnappt habe. Es gibt Kopfpiele aber Action ist draussen. Auch das 'erzwungene Ruhen' (Decke! Bleib!) und das etwas reduzierte Gassiprogram tut meinem Hund eher gut.
    Ich selber find's manchmal doof, dass ich alles so regulieren und dosieren muss aber für unser Zusammenleben ist es wirklich besser.

  • Nach einer Nacht Schlaf ein kurzes Resumee:

    Ich glaube, ich habe gestern in die "Bellattacke" zu viel reininterpretiert und war emotional wohl leicht reizbar :ops:
    (ich schiebe es auf meine gestern vorhandene Müdigkeit :roll: )


    Ich hab mein bericht nochmal durchgelesen und festgestellt, dass es nicht so schlimm ist wie geschildert.
    Es ist ja nicht so, dass uns jeder zweite Hund anpöbelt...ergo verlaufen die allermeisten Hundebegegnungen friedlich ab.
    Irgendwie hat mich das gestern nur so angenervt.

    Gerade vorher haben wir wieder unsere Nachbarin getroffen (diesmal war sie auf der anderen Straßenseite, wir schon vor der Haustür) und wir haben uns kurz unterhalten. Sie ist auch der Meinung, dass das gestern einfach war, weil wir uns alle 4 erschrocken haben. Die zwei haben sich ja auch schon mal beschnuffelt und es war nix.
    Vorher waren auch beide total lieb. Thabo hat ihm zwar Aufmerksamkeit geschenkt...klar, wie immer :roll:
    und er hat leise gefiept, aber das macht er schon immer, weil er doch sooooo gern spielen würde und ich versteh es nur nicht immer


    Auf jedenfall danke ich euch für eure aufbauenden Worte und die Mutzusprechungen! =)
    Wenn man so aufgewühlt ist tut es einem echt gut, wenn es gleichgesinnte gibt!

    Natürlich arbeiten wir weiterhin an dem gelegentlichen Gegengepöbel, dass möcht ich nach wie vor nicht.
    Jetzt kann ich erstmal beruhigt und entspannt zur Arbeit gehen. :smile:

    Wünsch euch auch einen schönen Tag!

  • Milo macht mich auch wahnsinnig, manchmal ist er der allerliebstebhund und plötzlich geht ein Schalter in seinem.Kopf um undver ist nicht mehr aufzuhalten und geht wieder streunen. das nervt mich so extrem, er würde niemals.jemandem etwas tun weder Mensch noch Tier, trotzdem ärgert es mich das ich ihm dann so egal werde. trotz super tollen Leckerlie die ich dabei hab. ihm.ist alles andere wichtiger. wenn er dann von seinem alleintrip wieder kommt, freut er sich das ich schon Zuhause bin und ihm die Türe öffne.
    werde noch wahnsinnig, irgendwann.muss dieses verhalten doch einfach nur wieder weg gehen. :-(

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