Mein Hund weiß nicht wie man spielt!

  • Hallo liebe Hundefreunde,


    vor drei Wochen habe ich eine Hündin aus dem Tierheim geholt. Sie ist eine der liebsten Hündinnen, die ich je in meinem Leben gesehen habe - unglaublich anhänglich, vertrauenswürdig und liebenswert. Wir haben schon viele tolle Dinge erlebt.
    Maja kommt aus Ungarn und lebte dort in unschönen Verhältnissen. Dementsprechend ist sie noch ein wenig eingeschüchtert und weiß mit vielem nichts anzufangen, wo auch das spielen zugehört.
    Ich habe ihr viele unterschiedliche Spielzeuge gekauft, Dummybälle, Quietschbälle und Schünre - nichts wirkt interessant. Letztens war ich mit einem Bekannten und seinem Hund spazieren und dieser rannte wie wild einem Ball hinterher. Zum ersten Mal wirkte der Ball ein wenig interessant auf sie und sie ist sogar einmal dem anderen Hund hinterher zum Ball gerannt.
    Voller Motivation habe ich somit einen einfachen Tennisball gekauft und schon auf verschiedenste Arten versucht, ihr diesen schmackhaft zu machen. Alles fehlversuche.
    Nun seid ihr gefragt: Habt ihr noch ein paar tolle Tipps, wie ich ihr etwas schmackhaft machen könnte, ihr Interesse wecken könnte?
    Ich merke ja, dass irgendwo das Interesse da ist, nur ist ihr der Ball ein unglaublicher Fremdkörper vor dem sie anscheinend respekt zeigt...
    habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?
    Ich freue mich über eure Antworten und Beiträge.
    Vielen Dank im Voraus!

  • Hi,
    Drei Wochen sind ja noch nicht lange... ;)
    Ich wuerd der Maus mal noch ein bischen Zeit lassen - wenn schon so ein Hauch interesse besteht kommt der Rest von ganz alleine.
    Wenn Du sie jetzt aber staendig versuchst zum Spiel zu animieren fuehlt sie sich eventuell sogar bedraengt und kriegt im schlimmsten Fall Angst oder glaubt sie MUSS spielen.
    Mein Rat: abwarten, weiter andere "spielfreudige" Hundekontakte.. dann kommt das schon.


    Viel Spass,


    Tanja


    P.S. gibts Bilder irgendwo?

  • Das was du beschreibst kenne ich von meiner Edda sehr gut. Ich hab sie aus dem Tierschutz und sie kommt aus unschönen Verhältnissen, sie ist wie dein Hund anhänglich und sehr lieb, aber sie spielt nicht.
    Ich habe es einmal erlebt als ich bei den Katzen einer bekannten war, dass sie spontan einen Tennisball aportierte. Das hat sie nur dieses eine Mal gemacht. Seither nie wieder. In einem Buch von G. Bloch habe ich gelesen, dass Hunde die als Welpe nicht gelernt haben mit Gegenständen zu spielen, dies auch nicht tun. Ich glaube Edda hat deswegen kein Interesse dafür. Ich habe angefangen mit ihr zu trainieren und nach 2 Jahren hat sie, zum ersten mal einen Dummy aportiert. Glaub mir das war ein langer weg.
    Im Nachhinein und mit dem Wissen, dass sie ausschließlich "Ihren" Dummy aportiert finde ich es auch nicht weiter wild. Sie spielt ganz normal mit Hunden und lässt sich für Suchspiele und Wald-Agility wunderbar begeistern, also denk ich mir was solls, dann ist sie halt kein Hund der mit Objekten spielt, Hauptsache glücklich. :gut:

  • Hallo Julia,
    Unsere Hündin Frieda kommt auch aus dem Tierschutz.Ich glaube,sie kannte gar kein Spielzeug und auch heute noch kann ich sie nicht dafür begeistern.Das liegt aber auch an mir,denn mit meinem Mann tobt sie ganz gerne mit einem Bällchen herum,tatsächlich aber auch nur im Haus.Anscheinend bin ich nicht wild,lustig,wasweissich genug...mein Mann hat das irgendwie besser drauf und ich finde das auch ok so.Und draussen gibt es sowieso viel interessantere Dinge für sie.
    Ich würde vielleicht Maja erst mal Zeit geben,in Ruhe bei dir anzukommen.
    Dann kannst du immer noch schauen,ob du ihr das Spielen schmackhaft machen kannst,indem du ihr vielleicht zeigst,dass das Spielzeug für dich unheimlich interessant ist ;) .
    Sie hat wahrscheinlich erst mal einige andere Dinge zu verarbeiten und vielleicht muss sie erst mal dich und ihr neues Leben kennen lernen und sich sicher mit dir fühlen.

  • Habe auch eine nichtspielende Hündin aus dem Tierschutz.
    (Manchmal frage ich mich, ob es sein kann, dass sie nie einen Sinn fürs Spielen hatte, weil der Ernst des Lebens keinen Raum dafür ließ.)


    Sie mag (nach und nach heraus gefunden bzw. von ihr angeboten):
    - Stöckchen zernagen
    - manchmal aus Übermut Stöckchen ins Maul nehmen - um es gleich wieder erschrocken fallen zu lassen :lol:
    - an den einzelnen Fäden eines aufgedröselten Kauknotens (Zergel) rumbeißen
    - der Ikea-Ratte den Schwanz abbeißen :D
    - Bonbonpapier zerreißen und Notizen zerfetzen
    - Draußen: Vor mir rumhüpfen, mich anbellen, anknurren und mich zum Hinterherrennen auffordern


    Exzessives Kuscheln lässt sie häufig in Spiellaune ausbrechen. Dann findet sie zT toll, wenn man ihr an den Vorderbeinen zieht oder sie umwirft, regelrechtes Rangeln, Nahkampfspiele.


    Als Geräusch reagiert sie auf Quietschie ganz aufmerksam. Aber reinbeißen will sie in nix.


    Was bei ihr viel Spieltriebstimulation war: Agility. Also so Fungility, ohne Ehrgeiz und Wettkämpfe.


    Und ihr Hobby: Nachts durch Vorgärten toben, wenn's arg kommt gar übermütig kläffen dabei. - Das darf sie nur, weil sie ansonsten nicht spielt und deshalb jede Spielregung willkommen ist :roll:

  • Gleiches Spiel bei meinem Ex-Straßenhund aus Griechenland!
    Am Anfang kein Spielen, noch nicht mal mit anderen Hunden :( :


    Jetzt, nach gut fünf Wochen tobt er zwei Stunden mit seiner Border-Collie-Freundin rum und kann sich mittlerweile auch sehr für Toben mit Stöckchen oder Ball (und mir) begeistern :D


    Das mit den anderen Hunden kam von alleine, das Spielen mit mir und Ball habe ich immer wieder animiert...


    Allerdings kam bei Sammy zu Beginn auch erschwerend hinzu, dass er praktisch blind war :( :
    Nach der OP ging das mit dem "Junghundverhalten" ratz-fatz...


    Meine "Animation" sah so aus, dass ich zuerstmal Party gemacht habe, wenn er auf das Spielzeug reagiert hat.
    Der nächste Schritt war das Spielzeug (Stock, Ball, etc) interessant zu machen, also selber mit spielen, werfen und hinrennen etc.
    Tja und dann sobald er von sich aus angefangen hat, begeistert mit machen :D


    Drei Wochen sind tatsächlich nicht viel Zeit, das reicht noch lange nicht, dass der Hund realisiert, dass er jetzt ein Zuhause hat...

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