Mittelmeercheck und Impfungen bei Junghund

  • Hallo zusammen,


    morgen ist es soweit und Leni wird auf Mittelmeerkrankheiten getestet.
    Sie kommt aus Griechenland und hat dort nur den Winter miterlebt, insofern bin ich guter Dinge. (Sie ist Anfang Oktober 2009 geboren und kam Mitte März 2010 nach D.)
    Nun ist sie fast eineinhalb Jahre alt und ich würde sie gerne testen lassen.


    Auf was muss ich achten? Grundsätzlich habe ich schon Vertrauen in meinen TA, klaro, aber vielleicht gibt's noch Tipps, die ich befolgen kann. Müssen irgendwelche Krankheiten mitgetestet werden, die nicht "standardmäßig" mit gecheckt werden? Ist eine Blutentnahme das richtige Verfahren oder gibt es noch andere, bessere Methoden?


    Außerdem überlege ich, gleich ein großes Blutbild machen zu lassen, um einen "Status Quo" für spätere Blutbilder zu haben. Da wir eh das Futter meist selbst zusammenstellen, ist es bestimmt auch ganz interessant, ob es nach fast einem Jahr bei uns bereits zu Mangelerscheinungen gekommen ist. Oder positiver ausgedrückt: ob wir bestimmte Zusätze vermehrt supplementieren sollten.


    Was meint Ihr, worauf muss ich achten und macht ein großes Blutbild Sinn?
    Ich freue mich auf Eure Antworten!

  • Lass beim Mittelmeercheck auf jeden Fall eine Eiweißelektrophorese in Kurvenform mit machen! Nur die Titer allein sind meist nicht aussagekräftig. Dass man die EEP mit Kurve dazu haben möchte, muss man den meisten TÄ extra dazu sagen, sonst wird nur die Titerbestimmung gemacht.

  • Warum möchte ich die denn haben? Was kann man daraus ablesen?
    Nur falls der Doc nachfragt und ich doch so ungerne mit: "Ääähh... Weiß ich auch nicht." antworte. ;)

  • Die brauchst du, um z.B. die Aktivität einer evtl. bestehenden Leishmaniose-Infektion sehen zu können. Ein Titer allein (der bei dem Mittelmeercheck bestimmt wird) ist - für sich allein genommen - leider nämlich nicht wirklich aussagekräfig. Es gibt Hunde, die einen negativen oder grenzwertigen Titer haben, aber trotzdem an LM "erkrankt" sind, genauso wie ein hoher Titer nicht zwangsläufig heißt, dass eine LM behandlungsbedürftig ist. Positive Titer können z.B. auch durch Kreuzreaktionen mit anderen Mittelmeerkrankheiten "falsch-positiv" sein - da gibt eben auch wieder die EEP-Kurve nähere Hinweise.

  • Achte auch darauf, dass ALLE MMK abgenommen werden...viele TÄ kennen sich da nicht besonders gut aus und nehmen teils zu wenig ab.
    Ich habe zusätzlich zur EEP noch ein Blutbild und Organwerte machen lassen.

  • Danke, Mone, für die Erklärung. Werde die Kurve mit abfordern.


    Mikah, reicht es denn, wenn ich sage, sie sollen bitte auf alle Mittelmeerkrankheiten checken? Oder muss ich die aufzählen? Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose, Dirofilariose,...?
    Und was bedeutet "Organwerte"?

  • Die Blutentnahme gestern war nur halb so schlimm, zu dem Mittelmeercheck haben wir noch ein Blutbild machen lassen.
    Wir haben uns dann so lange verquatscht, dass wir die Ergebniss davon auch gleich mitbekommen haben:


    WBC: 10,3 10³/mm³ <6,0 - 12,0> Leukozyten, weiße Blutkörperchen
    RBC: 8,76 H 10hoch6/mm³ <5,50 - 8,50> Erythrozyten, rote Blutkörperchen
    HGB: 21,2 H g/dl <15,0 - 20,0> Hämoglobin, roter Blutfarbstoff
    HCT: 59,9 H % <44,0 - 57,0> Hämatokrit
    PLT: 321 10³/mm³ <200 - 460> Thrombozyten, Blutplättchen


    MCV: 68 µm³ < 60 - 77> Mittleres corpuskuläres Volumen, bei Eisenmangel erniedrigte Werte
    MCH: 24,2 H pg <17,0 - 23,0> Mittleres corpuskuläres Hämoglobin
    MCHC: 35,4 g/dl <31,0 - 36,0> Mittlere corpuskuläre Hb-Conzentration
    RDW: 12,8 N % <14,0 - 17,0> Erythrozytenverteilungsweite
    MPV: 7,1 µm³ <6,7 - 11,1> durchschnittliches Thrombozytenvolumen


    DIFF:
    LYM: 32,1 H % <15,0 - 30,0> Lymphozytenanteil
    MO: 6,2 H % <0,0 - 5,0> Monozytenanteil
    GRA: 61,7 % <60,0 - 80,0> Granulozytenanteil


    #LYM: 3,3 10³/mm³ <1,0 - 3,6>
    #MO: 0,6 H 10³/mm³ <0,0 - 0,5>
    #GRA: 6,4 10³/mm³ <3,0 - 10,0>
    Was die Razten vor den Abkürzungen bedeuten, weiß ich nicht.


    Ich habe die Werte, die außerhalb des Normbereichs liegen, mal markiert. Der TA meinte, dass die roten Blutkörperchen erhöht sind, was aber bei einem jungen Hund nicht ungewöhnlich sei, zumal sie immernoch recht proteinreich ernährt wird. Ich solle beachten, dass sie genug säuft. Muss ich noch etwas beachten, fällt Euch noch etwas ein? (Außer die Proteinzufuhr zu verringern, da bin ich bei... )


    Außerdem seien die Lymphozyten leicht erhöht, was auf eine vergangene Infektion hinweisen könnte. Ich selber war tatsächlich neulich grippig unterwegs, der Hund hat viel Zeit mit mir verbracht. Außerdem hat vor einigen Wochen mal übers Wochenende tränige Augen gehabt, da das nach zwei Tagen aber wieder okay war, war ich nicht beim TA damit. Meint ihr, das erklärt das schon?


    Die Ergebnisse vom Mittelmeercheck kommen gegen Ende der Woche, ich habe um die EEP-Kurve gebeten, mal sehen, ob sie dabei ist. ;)


    Außerdem haben wir auch noch über die Impfungen gesprochen. Leni kommt ja aus Griechenland und war schon als Welpe (mit ca. 10 Wochen) dort im TH. Dort hat sie neben ca. 6(!!) Entwurmungen in drei Monaten auch noch einige Impfungen bekommen, die teilweise in Deutschland noch wiederholt wurden. Einige der Impfungen will der TA dieses Jahr nocheinmal wiederholen, um die Grundimmunisierung abzuschließen. Ich finde das ein wenig viel, vielleicht könnt Ihr mir helfen bei der Entscheidung, was weiter geimpft werden soll...


    TOLLWUT
    08.02.2010 Rabisin (GR)
    26.04.2010 Nobivac (D)
    Empfehlung zur Wiederholungsimpfung im April 2011, dann mit 3-Jahres-Impfstoff


    PARVO, LEPTO, STAUPE, ZWINGERHUSTEN
    28.12.2009 Vanguard CPV-Lepto (GR)
    28.12.2009 Vanguard DA2Pi (GR)
    Empfehlung zur Wiederholungsimpfung des griechischen TA am 27.1.2011


    aber erneute Impfung in D:


    PARVO, LEPTO, STAUPE, ZWINGERHUSTEN, H.C.C., CORONA
    27.04.2010 Quantum CvL (D)
    27.04.2010 Quantum DA2PPi (D)
    Empfehlung zur Wiederholungsimpfung des deutschen TA der kompletten Kombi am 26.04.2011


    Nun ist es doch aber so, dass die Impfung gegen Staupe und Parvo längst für 15 Jahre halten müsste und gegen Leptospirose möchte man eh nicht impfen, wenn ich die Threads dazu richtig verstehe.
    Impfungen gegen Corona und H.C.C. sind auch nicht zwingend notwendig, oder? Oder macht es jetzt Sinn, die Grundimmunisierung noch abzuschließen und die komplette Kombi nochmal zu impfen?
    Eine Impfung gegen Leptospirose empfiehlt mein TA übrigens sogar jährlich...


    Was ist mit der Tollwut-Impfung? Muss ich dieses Jahr wirklich nochmal impfen oder sollte ich lieber eine Titer-Bestimmung machen lassen? In welchem Fall muss ich einen Impfschutz im Impfpass vorweisen können, wann reicht der Titer nicht mehr aus? Doch nur bei Kontakt des Hundes mit Tollwut-inifizierten Tieren, um eine Tötung zu umgehen, oder?


    Oh man, so viele Fragen. Vielleicht findet sich ja jemand, der sich ein Herz fasst und mir einige beantwortet... :ops:


  • Wenn es mein Hund wäre, würde ich nur noch Tollwut impfen lassen. (Und zwar direkt mit 3 Jahren Güligkeit. So hätte es auch schon nach der ersten (!) TW Impfung eingetragen werden können)
    Eine Titerbescheinigung reicht für einen Grenzübertritt ohne gültige Impfung nicht aus.
    Dann hat der Hund am 27.04.2010 Quantum DA2PPi erhalten. Dabei ist der SHP Teil dieser Imfung laut Hersteller sogar für 4 Jahre zugelassen. Damit wäre deine Frage wegen H.C.C. auch geklärt.
    Und noch zuletzt, da Corona allenfalls beim sehr jungen Welpen Durchfall verursacht, braucht man dagegen keinen Impfstoff.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!