Umstellung auf Barf

  • Hallöchen


    Nachdem ich mich schon einige Zeit zum Thema Barf belesen habe, möchte ich meinen Hund in der kommenden Zeit auch gern auch Barf umstellen. Erst hatte ich Teilbarf im Hinterkopf, aber da wurde mir u.a. hier im Forum abgeraten, also wollen wir komplett zur Rohfütterung.
    Warum? Erstmal bin ich es nach fast 2 jähriger Hundehaltung leid, immer das glauben zu müssen, was angeblich in den Fertigfuttermitteln drin ist. Ich möchte einfach genau wissen, was mein Hund frisst. Zudem habe ich auch über viele positive Veränderungen gelesen-angefangen von schönerem Fell, weniger Output, geringere Gefahr der Magendrehung (meine Horrorvorstellung!) usw.


    Zu meinem Hund: 2jähiger Terriermix, unkastrierter Rüde, ca. 7,5kg, sehr agil > wird 2x wöchentlich im Hundesportverein in Richtung BH bzw THS gearbeitet, zudem tägl. viel Bewegung draußen (mind 2,5 Std.), in der Wohnung machen wir viel Nasenarbeit.
    Mit wie viel Prozent vom Gewicht müsste ich da für ihn rechnen? 2 oder 3%?


    Meine Frage ist jetzt, wie ich meinen Herrn am besten umstelle. Momentan füttern wir Platinum Adult Chicken.
    Zudem ist er ein eher mäkliger Geselle, ich hatte ihn vor einiger Zeit mal Rinderhack in den Napf getan, dies hat er doof anschaut und ist gegangen. Genauso ist es mit rohem Fleisch, wenn ich es aber koche, frisst er es. Also wäre es die Möglichkeit, das Futter anzubraten/ zu kochen, es aber mit jedem Tag weniger im Topf zu lassen, bis er es irgendwann roh akzeptiert.
    Mit Gemüse ist es auch so eine Sache, wenn ich ab und an mal etwas gekochtes Fleisch füttere und dabei ist eine gedünstete Möhre, wird diese gnadenlos aussoritert. Ich habe schon Möhre+Fleisch total zermatscht, am Ende war nur noch Möhre drin und das gekochte Fleisch weg. Wie also bekomme ich Gemüse in diese Tier. :lol:
    Habe hier im Forum auch gelesen, dass es am Besten ist, mit einem Tier anzufangen und dies dann je nach Verträglichkeit zu erweitern. Zum Thema Calcium, ist es ja so, dass man zu Beginn noch keine Knochen geben soll (habe ich auch hier irgendwo gelesen), decke ich da den Ca-Bedarf nur über Eierschale? Da müsste er ja massig bekommen?! Ab und an hat er schon Knochen bekommen (kleine Putnflügel), die frisst er recht gern (selber das rohe Fleisch dran) und mit der Verdauung davon klappt es auch.


    Ich werde mir in den kommenden Zeit auch noch einen Barfplan erstellen und hoffe hier ist einer so nett und schaut mal drüber.


    Viele, viel Fragen...ich hoffe ich finde einen Geduldigen, der mir antwortet. :gott:

    • Neu

    Hi


    hast du hier Umstellung auf Barf* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich würd auf 3% rechnen.


      Ich hab es mit meinem Terriertier am Anfang so gehalten, dass es Fleisch erstmal gekocht gab und Stück für Stück immer weniger gekocht wurde bis wir schlussendlich bei roh waren.


      Gemüse gibt es bei mir kurz überbrüht und dann gut püriert. Das gut mit dem Fleisch verrührt hat ihm das Sortieren abgewöhnt.
      Ich geb Algenkalk. Kriegst Du bei Lunderland, da ist auch ein Rechner für Calcium dabei.


      http://www.lunderland.de/rechner/calcium.html


      Liebe Grüsse,


      Birgit

    • Vielen Dank für deine Antwort.



      Mal eine ganz andere Frage...mein Herr ist ein ziemlich mäkliger Geselle, also er wurde von Welpe an total von meiner Frau Mama verwöhnt-wenn das Trofu nicht angerührt wurde, gabs eben eine Dose oder eine Wienerle...


      Wie stell ich da die Umstellung auf Barf am Besten an? Momentan habe ich es mit dem Trofu so, dass er es sich alles erarbeiten muss (also wenn wir für die BH trainieren etc). und er nichts mehr aus dem Napf bekommt bzw. überhaupt daraus fressen würde.
      Ich kann ja bei Barf schlecht seine gesamte Tagesration in eine Tüte packen und ihm beim Training immer ein Stück rohes Fleisch zu schieben. Zumal die Stücke ja mini-mini sein müssten??!! :???:


      Ist es eingetlich ratsam, wie auf einigen Seiten geschrieben, denn Hund vor der Umstellung 1-2 Tage fasten zu lassen, damiz wirklich der Verdauungstrakt leer ist?
      Nochmal eine Frage zu den Ölen: Welche sind denn für den Anfang unbedingt nötig? Ich habe schon Wallnussöl, Olivenöl und Distelöl sowieso bei mir in der Küche, welche müsste ich da noch kaufen.


      Vielen Dank schonmal.

    • Also umstellen machen wir normalerweise so:
      morgens gibt es ganz normal Futter und abends wird gefastet. Du kannst auch einen ganzen Tag fasten lassen, aber viele Hunde bekommen sofort Nüchternheitserbrechen.
      Am 1. Tag gibt es Rinderhack mit Möhrchen. Wenn es roh nicht gefressen wird, kannst du es auch anbraten. Die Möhren kommen in den Mixer und werden gut mit dem Fleisch vermischt, sodass nichts rausgesammelt werden kann. Wenn du das unterwegs verfüttern möchtest, kannst du doch kleine Hackbällchen formen, ist doch prima.
      Das machst du so 4-7 Tage, je nach dem wie es vertragen wird. Klappt alles super, nimmst du kleine Portionen von neuem Fleisch oder Gemüse dazu. Nicht zuviel neues auf einmal. In ganz kleinen Schritten. Nimm statt Möhre mal Zucchini und an einem anderen Tag statt dem Hack mal Geflügel. Hast du immer mal was neues ausgetauscht, dann kannst du irgendwann wenn du denkst, es läuft gut, mal Innereien dazu nehmen. Am Anfang recht wenig, denn die verursachen in großen Mengen Durchfall. Zuviel Knochen machen Verstopfungen. Irgendwann lernst du das so zu kombinieren, dass es sich ausgleicht und der Kot immer schön fest bleibt.
      Also alles ganz langsam machen, so schnell bekommt ein Hund keine Mangelerscheinungen. Würde mir da schon ein paar Wochen Zeit nehmen (haben wir auch gemacht), so kannst du auch schauen was er verträgt und was er mag.


      Du kannst jedes Fleisch anbraten oder kochen, wenn es roh nicht gern gefressen wird.
      Das Gemüse steckst du am besten in den Mixer oder in den Zerkleinerei und mischt es immer gut unters Fleisch. So kann nichts rausgepickt werden, außerdem müssen die Zellwände ja auch gespalten werden.

    • Zitat


      Nochmal eine Frage zu den Ölen: Welche sind denn für den Anfang unbedingt nötig? Ich habe schon Wallnussöl, Olivenöl und Distelöl sowieso bei mir in der Küche, welche müsste ich da noch kaufen.


      Vielen Dank schonmal.



      Boaaahhh, mach Dir nicht so viele Gedanken. Nehm einfach das Öl, was Du in der Küche hast.


      Ich habe nach jahrelangem "Industriefutter-Konsum" von jetzt auf gleich mit dem Barfen angefangen, da ich einen kranken und zwei gesunde Hunde hatte. Da es nicht mehr schlimmer werden konnte, habe ich Dienstag abend noch das alte Industriefutter gegeben und am Mittwoch morgen gleich auf Barf umgestellt - bei allen. Bei meiner Hündin habe ich zu Beginn das Futter in der Mikrowelle durchgegart (weil sie es lieber gekocht fraß) und im Laufe der nächsten 14 Tage auf komplett roh umgestellt. Bei allen ging es völlig problemlos.


      Ich mache mir auch nicht die Mühe, mit irgendwelchen Tabellen, Calziumrechnern oder ähnlichem Gewese. Ich habe einen guten Futterlieferanten, der mir das Futter fertig gemischt liefert. Darüber hinaus bekommen sie zusätzlich alles, was die Jahreszeit an Obst und Gemüse (klein geraspelt und unter das Futter gemischt) hergibt, je nach dem, was der einzelne so mag. Knochen (Kalb- bzw Rinderbrustbein) gibt es nur einmal die Woche. Nicht wegen der Calziumgabe, sondern wegen der Zähne.


      Keiner meiner Hunde hat irgendwelche Probleme; kein Übergewicht, glänzendes Fell, saubere Zähne, keine "Mundgeruch", keine Durchfälle oder weichen Stuhl und der Tierarzt bescheinigt allen, dass sie vor Gesundheit nur so strotzen.


      Mein Rat: mach Dich nicht verrückt, probiere ein bischen aus, Du wirst schnell merken, was Deinem Hund gut bekommt und such Dir einen guten Futterlieferanten. :gut:


      LG

    • Zitat


      Am 1. Tag gibt es Rinderhack mit Möhrchen. Wenn es roh nicht gefressen wird, kannst du es auch anbraten. Die Möhren kommen in den Mixer und werden gut mit dem Fleisch vermischt, sodass nichts rausgesammelt werden kann. Wenn du das unterwegs verfüttern möchtest, kannst du doch kleine Hackbällchen formen, ist doch prima.
      Das machst du so 4-7 Tage, je nach dem wie es vertragen wird. Klappt alles super, nimmst du kleine Portionen von neuem Fleisch oder Gemüse dazu. Nicht zuviel neues auf einmal. In ganz kleinen Schritten. Nimm statt Möhre mal Zucchini und an einem anderen Tag statt dem Hack mal Geflügel. Hast du immer mal was neues ausgetauscht, dann kannst du irgendwann wenn du denkst, es läuft gut, mal Innereien dazu nehmen. Am Anfang recht wenig, denn die verursachen in großen Mengen Durchfall. Zuviel Knochen machen Verstopfungen. Irgendwann lernst du das so zu kombinieren, dass es sich ausgleicht und der Kot immer schön fest bleibt.


      Ok, danke. Also füttere ich die ersten Tage nur Möhren, Hack...sicherlich noch Öl und irgendwas Ca-haltiges?!


      [quote="mini_monster"]
      Du kannst jedes Fleisch anbraten oder kochen, wenn es roh nicht gern gefressen wird. [7quote]
      Aber doch nur zu Beginn, oder? Sonst ist es ja kein Rohfutter mehr. :lol:




      Zum Thema Futterlieferant: Da werde ich bestimmt bei Futterfleisch-Sachsen, weil das ganz in unserer Nähe ist, bestellen. Hoffe mal das ist ein gute Lieferant. :smile: Für den Beginn werde ich das Rinderhack erstmal ganz normal beim Fleischer kaufen und dann das Hühnchen ebenso. Wenns dann an Innereien und co geht, werde ich mir einen Lieferung bestellen.


      Am Montag kommt nochmal ein Trofu-Lieferung, die werden wir noch aufbrauchen und dann mit Barfen beginnen.

    • Hallo noch mal,
      also du kannst immer Fleisch anbraten oder kochen. Natürlich heißt es Rohfütterung, aber es gibt auch Hunde, die fressen z.B. keine Leber. Leber ist aber wichtig, also kann man sie wenn man Leber füttert immer anbraten und dann erst geben.

      Zitat

      sicherlich noch Öl und irgendwas Ca-haltiges?!


      Wie gesagt ich würde erst mal vorsichtig sein und nur Hack mit Möhre geben. Wenn du merkst der Kot ist fest, kannst du auch mal Öl geben, aber am Anfang nicht soviel auf einmal. Öl macht nämlich auch schmierigen weichen Kot. Und Knochen/Calcium verursacht eben trockenen harten Kot. Und wenn du nun alles auf einmal reinwirfst siehst du auch gar nicht was er verträgt.
      Wenn er jetzt z.B. von Geflügel Durchfall bekommen würde (allergisch, Unverträglichkeit was auch immer) und du gleichzeitig Knochen fütterst, verfälscht das sozusagen das Ergebnis. Ebenso mit den Innereien und dem Öl, wenns Durchfall gibt, weißt du nicht: liegst am neuen Fleisch was du dazu gegeben hast, am Öl oder an den Innereien?
      Und das ist halt das Problem, wenn du gleich von Anfang an voll loslegst. Klar gibt es Hunde, die alles vertragen, aber es gibt eben auch welche, die dann massive Verdauungsprobleme bekommen und das ist für niemanden schön.
      Zudem muss erst auch noch mehr Magensäure gebildet werden. Wenns vorher TroFu gab muss die Konzentration der Magensäure auch erst ans rohe Fleisch angepasst werden, deswegen lieber nicht gleich Innereien und schön langsam.


      Aber du wirst ja dann selbst merken wie er darauf reagiert und je nach dem kannst du ja größere Schritte(viele neue Zutaten auf einmal) oder kleinere(immer nur 1-2 neue Sachen zu einer Mahlzeit) machen.

    • Ok, danke.


      Wenn wir dann soweit sind, dass wir Innereien geben können, wie rechne ich dann in etwas mit den Prozenten?!
      Habe diese Aufteilung hier gefunden:
      80% tierisch (65% Muskelfleisch, 20% Bindegewebe, 15% Innereien...zu je 5% Leber, Herz, Niere)
      20% pflanzlich (75% Gemüse, 25% Obst)
      RFK ensprechend des Ca-Gehaltes
      ....ja, ich soll mich nicht verrückt machen und ich werde alles auch nicht aufs Milligramm genau abrechnen, aber einen gewissen Fahrplan möchte ich schon haben. :D


      Das mit dem durcheinander füttern seh ich ein. Ich bin da lieber vorsichtiger und werde bei Verträglichkeit immer nur 1 was Neues dazugeben.
      und noch was. :D Habe gelesen, dass man zu Pansen/Blättermagen nie Gemüse geben sollte, da ja dort eh schon vorverdautes Zeug drin ist?!

    • Du kannst es so aufteilen. Manche (so wie ich) geben 70/30, andere nur 60/40 oder sogar nur 50/50. Dazu gibt es unterschiedliche Ansichten. Für mich ist es wichtig, nicht zu viel Protein zu füttern. Wenn es Getreide oder Hüttenkäse gibt ziehe ich es noch vom Fleisch ab. Probier es aus. Anfangen kannst du schon mal so.


      Man darf zu Pansen/Blättermagen Gemüse geben, es ist nur nicht nötig, da schon genug pflanzliches drin ist. Bei uns ist einmal die Woche Pansentag. Da gibt es morgens und abends nur Pansen.

    • Also 50:50 ist wohl ein bisschen wenig Fleisch?! Oder? Ich will ja kein Getreide zu füttern, sondern nur Fleisch+Grünzeug.


      Ab heute bin ich wieder zurück aus dem Urlaub und werde mir gleich mal einen Futterplan berechnen, ich hoffe mal einer hat die Güte und schaut den Plan mal durch. :D

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