Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?
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Ich stell jetzt mal die provokante These auf, dass es stinkefurzwurst ist wieso, weshalb, warum ein Hund pöbelt, denn der Kern ds Problems ist doch mangelnde Führerorientierung.
Wenn ein Hund gelernt hat dass der/die Alte an der Angel das ganze schon im Griff hat und das jeglliche Aktion nur in Kooperation mit der/ dem läuft, wird der Hund nicht pöbeln.Wenn meine These falsch ist, wie arbeitet man dann eine Hund der aus purer Freud an einer gediegenen Schlägerreii reagiert?Nein stimmt der Hund wird nicht pöbeln...ABER er wird unter Umständen (das kann ich gerade für die Haustürsituation bei uns bestätigen) sein Erregungslevel NICHT mindern KÖNNEN, weil er nicht gelernt hat wie es geht...das kann der Hund nur dann wenn er mit Hilfe von mir, sich selbst "regeln" kann...sprich ich kann dem Hund nicht erklären das er in bestimmten Situationen keinen Grund dafür hat aufgeregt zu BLEIBEN...ich kann aber mit ihm trainieren, das solche Siuationen es nicht wert sind aufgeregt zu sein...und das ist ja der Kern des Trainings, die Aufregung runterzufahren.
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@Krambi: keine Frage, genetische Disposition... ABER: auch da: was greift da, daß es zu Aggressionen kommt?
Wir wissen doch: es gibt im Grunde die 4 Fs: Flight, Fight, Fiddle und Freeze. um mit einem Konflikt umzugehen. Je nach genetischer Disposition und Lernerfahrung wird der Hund in eines oder sogar nacheinander mehrere dieser Fs fallen. Aber warum? das ist doch die Frage... WEIL er eben in einem Konflikt ist. Lernt der Hund nun nur: ist Fraule da, ist alles gut. Hilft ihm das alleine, für sich selbst ja nur recht wenig weiter. Darf er aber lernen, daß er Situationen selbst gewachsen ist, dann wird ihn das WIRKLICH cool und selbstsicher machen. Dann gibt es auch keine Konflikte mehr und somit auch keine Aggressionen mehr.Und Menschen, die sich gerne prügeln: WARUM? Frag mal einen Psychologen und Du wirst Dich sicher wundern, was der Dir für ne Antwort gibt. Ist nämlich im Grunde das gleiche wie beim Hund: eine Strategie um mit Konflikten umzugehen. Während der Hund meist (gibt auch da Fälle, wo der Frust der einen Situationen in einer anderen Situation entladen wird, meist wenn mit "Deckel drauf" gearbeitet wird) den Konflikt in der entsprechenden Situation lösen möchte, ist gerade der Mensch Meister im Verschleppen von Konflikten: Der große Manager geht abends zur Domina, der gedrückte Arbeitnehmer läßt abends den Frust zu Hause los, die Hausfrau meckert die Kinder an, die zu Hause ungeliebten Kinder pöbeln eben rum.
Aber all das sind doch Konflikte, die von mangelndem Selbstbewußtsein und fehlenden Strategien herrühren. Ein Wesen, das in sich ruht, das sich seiner Stärken und Schwächen selbst bewußt hat, gelernt hat Konflikte ruhig, besonnen, angemessen und "höflich" zu lösen, wird in immer weniger Konflikte geraten.
Und nein, Aggression ist keine Triebfeder. Aggression ist eine "Handlung". Triebfeder ist immer ein Konflikt: In der Regel Angst: Angst vor Verlust von : Beute, körperlicher Unversehrtheit, Futter, Sexualpartner, Ansehen, Lebensraum...
Weißt Du: mein Traum von einem wirklich coolen Hund ist: Der bleibt auch cool und gelassen und ruhig, wenn ich grad die Wand hochgehe. So ein Fels in der Brandung. Der ruht einfach in sich selbst und braucht keinen Gehorsam und keine Führung, weil er die selber hat, in sich...
Klar, solange und dort wo mein Hund das noch nicht leisten kann, helfe ich ihm. Aber ich HELFE ihm und deckele nicht einfach sein Verhalten mit Gehorsam oder Verbot oder wie auch immer...Mir persönlich ist das Befinden, das wirkliche innere Befinden eines Hundes sehr viel mehr wert als das nach außen hingetragene menschlich-bewertete "gute Benehmen".
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Ich hab Erfahrungen mit Pathopsychologischen Abläufen ( schon von berufswegen) und nein es ist nicht so einfach dass Aggression immer ein Mangel an Selbstbewusstsein ist.
Aggression hat schlicht eine sehr hohe selbstbestätigende Komponente (Serotonin, Adrenalin, Cortisolspiegel).
Ein Diensthund der Dauerstress in Form von Disstress hat kann seinen Job in Extremsituationen ebenso wenige machen, wie ein Soldat, ein SEKmann, etc
Es sind eben in ihre Arbeitsumfeld sehr stabile Persönlichkeiten und eben keine affektinkontinenten Soziopathen.Desweiteren ist es eben nicht so, dass ein Hund der sich am Hundeführer zu orientieren , alleine völlig sozialinkompetent und im Dauerstress wäre.
Mir ist lieber mein Hund orientiert sich in Stresssituationen an mir und entscheidet dann: Alles halb so wild, geht mich nix an und bewertet dann ähnliche Situationen ähnlich, als dass ich meine Hund Monate/ Jahre durch irgendwelche mehr oder minder wirksame Desensibilisationsaktionen -
@kittycat...ich persönlich finde es auch nicht dramatisch, das Dir mal die "Hutschnur geplatzt"ist...aber es sind bei Euch wirklich sehr extreme Situationen...ich finde, das zählt einfach nicht, das Dein Hund dann so reagiert.
vielleicht würde es auch helfen, wenn Du nur kurz an den Übungseinheiten teilnimmst (zumindest für den Anfang)...und dann teilweise die Zeitintervalle steigerst...ich glaube Dein Hund ist damit einfach überfordert...was ich gar nicht schlimm finde
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Ein Diensthund der Dauerstress in Form von Disstress hat kann seinen Job in Extremsituationen ebenso wenige machen, wie ein Soldat, ein SEKmann, etcDa fällt mir nur zu ein: Warum versagen soooo viele Diensthunde in Extremsituationen, wenn sie eben dann doch mal auf sich alleine gestellt sind? Reagieren entweder maßlos über oder sind zu nix mehr fähig? Ich kenne so einige Diensthunde und weiß, wie deren Hundeführer sie bewerten. Aber stimmt ja, man darf ja nix gegen Diensthunde und ihre Führer sagen, groooober Fehler...
Und auch beim Mensch: Woher kommt wohl das post-traumatische Streß-Symptom? von ganz anderen Problemen mal ganz abgesehen. Wenn das alles so gesund und ok für den Hund/Mensch wäre und Agression ja da nichts mit Streß, Frust, Angst, Panik zu tun hat, dann frage ich mich schon wie es zu solchen "Schäden" kommen kann.ZitatEs sind eben in ihre Arbeitsumfeld sehr stabile Persönlichkeiten und eben keine affektinkontinenten Soziopathen.
Und genau das bezweifle ich gaaaaanz stark.
ZitatMir ist lieber mein Hund orientiert sich in Stresssituationen an mir und entscheidet dann: Alles halb so wild, geht mich nix an und bewertet dann ähnliche Situationen ähnlich
Wo habe ich etwas anderes geschrieben? Aber ich persönlich möchte nicht, daß mein Hund in so alltäglichen Situationen NUR klarkommt, wenn er sich an mir orientiert. In extremen Situationen: ja gerne. In Situationen, die er erst noch lernen muß zu lösen: ja gerne... Aber das ist nicht das Ziel sondern nur der Weg zum coolen Hund...
[/quote] als dass ich meine Hund Monate/ Jahre durch irgendwelche mehr oder minder wirksame Desensibilisationsaktionen[/quote]
Monate/Jahre....
Da hat wohl jemand im Fred nicht richtig mitgelesen..... -
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Tanja, beschreib mir doch mal das Versagen eines Diensthundes.
Wo versagt der wie in welcher Situation durch welches Verhalten Deiner Meinung nach?
Birgit
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Ist schon länger her, da war mal ein Bericht im Fernsehen:
Die meisten Diensthunde versagen in einer echten Gefahrensituation, weil sie sehr wohl den Unterschied spüren. Im "Training" ist das ja alles sehr ritualisiert, in einer echten Situation jedoch nicht. Es ist wohl auch eine Frage der Ausbildung, denn in manchen Staaten ist die "Versagerquote" extrem hoch, während es in anderen Ländern weniger Probleme gibt. Dennoch geben sehr viele Diensthunde in einer echten Gefahrensituation lieber selber Fersengeld, vorallem wenn sie plötzlich auf sich alleine gestellt sind, weil der Hundeführer außer Gefecht gesetzt ist oder den Hund voran geschickt hatte.
Ich kenne es aber auch aus dem Bekanntenkreis.
Die andere Seite sind die Hunde, die nicht vernünftig "trennen" können, die absolut out of control laufen, wo selbst der Hundeführer sagt: ich hoffe, daß ich ihn nie los schicken/einsetzen muß, denn dann ist der Schaden groß. Die nur mit Maukorb/Stoßkorb geführt werden können, die selbst ohne echten Einsatz frühzeitig aus dem Dienst genommen werden müssen, weil sie nicht "sauber" sind. Die unverträglich mit anderen Hunden sind, die keiner der Hundeführer mit Kindern alleine lassen würde, die im Zwinger leben und mit einer Familie überfordert wären.
Tja, und wo liegt meiner Meinung nach da das "Versagen" eines Diensthundes? MEINER Meinung nach sollte ein Diensthund absolut cool, gelassen und souverän sein. Er sollte sehr umweltsicher sein, absolut im Gehorsam stehen, wenn es verlangt wird und wenn nicht, dann sollte er genug Souveränität besitzen, daß er ANGEMESSEN selbst entscheiden kann. Leider können das nur extrem wenige Hunde wirklich leisten. Was heutzutage als Diensthund geführt wird, nunja.... da schweige ich jetzt besser, denn das liest man hier im DF ja nicht allzu gerne...
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Wie versagen sie, Tanja?
Was machen sie dann?
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Habe ich doch geschrieben? Lesen, Birgit, lesen....
Gegenfrage: WAS soll ein Diensthund denn normalerweise tun? (ok, klar, je nach Einsatzgebiet, aber es ging ja um Aggressionen, also wird kein Drogenspürhund gemeint sein...
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Tja, nu.... die Frage ist doch eher, was soll ein Diensthund nicht tun?
Diensthunde sind doch im Endeffekt dazu da über all da eingesetzt zu werden, wo die Gefahr für Mensch zu groß ist. Kanonenfutter und Knochenhinhalter eben.
Und da frag ich mich, wo versagt Hund da wie.
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