Knurren, nachknurren, brummen bei Geräuschen

  • Hi,
    ich weiß gar nicht wie ich es nennen soll, :p
    aaalso Joker, 11 Monate, ist etz so langsam in seiner ersten "Testphase".
    Der gute kommt immer mit auf die Arbeit. Ich arbeite in zwei Jobs, bei meinem Hauptberuf (arbeite in einer Agentur) fängt er neuerdings das "Wachen" an. Die Agentur ist in einem Mehrfamilienhaus, sprich man hört öfter Leute durch die Haupttür kommen, Leute sprechen, etc. Geräuschkulisse halt.
    Joker ist schon von Anfang an dabei, sprich, er kennt das alles und es war nie ein Problem. Hat er früher angefangen, die Geräusche zu kommentieren, habe ich ihm ein "Pscht" beigebracht, funktionierte das nicht, hat ein "Nein" ausgereicht. Hat er auch dann immer toll gemacht.
    Nur in den letzten, hmm, 2-3 Wochen, brummt er dann weiter. Und muß nach dem Nein immer noch ein paar Sekunden nachbrummen. Ab und zu kommt dann auch ein Wuff.
    Es ist ja nicht so, das er nicht weiß, das er das nicht soll. Er guckt mich dann nach dem Motto an: "Ich will das jetzt aber kommentieren!" Ich möchte, dass er ruhig ist, kann er ja auch, nur halt neuerdings nicht mehr. Es ist jetzt auch nicht gravierend, aber störend. Und ich möchte nicht, dass das irgendwann schlimmer wird.
    Was kann ich eurer Meinung nach machen? Habt ihr ähnliche Probleme?

    Ach so, wir sind in der Agentur zu zweit, und er hat einen festen Platz mit Decke, wo er schläft oder sich mit seinem Kong beschäftigt. Mittags gehts ne Stunde raus und danach weiterschlafen. Gerade in der Agentur ist er immer besonders entspannt.

    Habe ihn auch schon versucht aus diesen Situationen rauszuholen, in dem ich ihn vom Platz weggeholt habe (per Kommando), er musste sich wegsetzen und wurde ein paar Minütchen ignoriert. Wenn Ruhe ist, Lob und er darf wieder auf seinen Platz.
    Funktioniert auch. Aber sobald wieder einer durch die Tür kommt, also im Mehrfamilienhaus (durch die Haupttür), geht es wieder los.
    Maaaaaaaaan , da könnte ich so verrückt werden, weil er es ja kennt und kann.
    Wir wohnen auch in einem Mehrfamilienhaus und da ist das auch kein Problem.

    Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips.
    Danke schonmal. :???:

  • Ich hatte das gleiche Problem.
    Ich arbeite in einer Versicherungsagentur, wo auch etliche Kunden ein und ausgehen.
    Felix mußte jeden Kunden lautstark begrüßen.
    Ich habe es so gemacht, daß sobald ein Kunde reinkam, mein Arbeitskollegen diesen begrüßt hat und ich habe Felix nur angesehen und leise NEIN gesagt. Sobald er eine Sekunde nichts gesagt hat, hat er sofort ein Leckerchen bekommen.
    Das Ganze habe ich dann immer länger ausgeweitet. Nach einer Woche brauchte ich die Leckerchen nur noch auf meinen Schreibtisch liegen lassen :-)
    Mittlerweile interessiert es ihn überhaupt nicht mehr, daß Kunden in die Agentur kommen.
    Es sei denn, mein Chef kommt, der wird freudestrahlend begrüßt, dann gibts auch kein Halten mehr. Aber er bellt oder wufft nicht mehr.

  • hehe, ja, so habe ich das auch geübt. deswegen hatte es ja geklappt.
    Das Ding ist aber, es sind nicht die Kunden die angebrummt werden, sondern er hört nur die Leute, die durch die Haupttür kommen, sprich, in die Agentur selbst kommt gar keiner.
    Kommen Kunden, bleibt er auf seinem Platz liegen und sagt nichts.

  • Also ich tät in das Knurren reinclicken - je früher desto besser, sodass er sich gar nicht erst reinsteigern kann, und dann Futtertube or die Nase halten :D Noch besser ist es, wenn er den Besucher schon gehört hat, aber noch nicht knurselt - dann clicken!

    Das ganze Gedönsel mit dem "nein" "Pscht" weglassen - es ist ja ganz offensichtlich, dass das das Verhalten verstärkt - schließlich tritt es jetzt häufiger und länger auf =)

    Was Du mit dem reinclicken/futtertubensuperleckerchen-ansatz erreichst ist: Erscheinen von anderen Leuten ist gar SUPER!!!
    Wer das nämlich super findet, hat überhaupt keinen Grund zu knurren.

    Bisher hast du nur das Verhalten (knurren9 gehemmt (pssssssssst) aber den Grund für das knurren völlig unbearbeitet gelassen. Und da er jetzt erwachsen wird, und er fleißig geübt hat, wird er in dem Verhalten sicherer und zeigt es öfter. :pfeif:

  • Hm, dachte dass ich das ja vorher mit den Leckerlies gemacht hatte.
    Habe noch nie mit Clicker gearbeitet.
    Aber ist clicker nicht gleich - Bestätigung?
    Was ich auch schon mit ihm gemacht habe, ist wenn er denn dann brummt, ihn angesprochen, er guckt mich an, fein - ruhe.
    in dem Moment wo ich weggucke, gehts wieder los.

    Mich ärgert es so, dass ihn das ja vorher auch nicht gestört hat. Und jetzt auf einmal schon.

    Hm, interessanter Ansatz ist das schon.
    Das andere wiederum ist, er macht es auch nicht konsequent immer, wenn er jemanden "hört".

  • also ich hab ein ähnliches problem. unsere hündin ist jetzt ein+dreiviertel jahre alt und bei ihr hats auch ca. im gleichen alter angefangen. nur ist es bei ihr das wachen beim spazieren gehen, das besonders stört. wir haben auch schon einen spaziergang mit einer hundetrainerin hinter uns und diverse möglichkeiten ausprobiert, aber bisher hat ALLES das verhalten noch verstärkt. sowohl loben mit leckerchen, als auch schimpfen. bspw. knurrt sie jetzt schon bei dem geräusch einer rasselnden kette (z.b. im fernsehen) obwohl sie dabei eigentlich aufhören sollte :headbash:

    ich kann dir nun leider kein patentrezept geben, da wir ja auch noch nach ner lösung suchen. aber wir gehen nächsten donnerstag wieder mit einer expertin spazieren und lassen das ganze mit hilfe der neuen erkenntnisse analysieren. ich würd mich auf jeden fall melden wenn sie hilfreiche tips hat. bei usn ist es auf jeden fall so, dass schimpfen dsa wachen wesentlich verschlimmert hat und am besten ist es immer noch mit ignorieren. leckerchen nimmt sie natürlich auch gerne, aber sie hat gleich kapiert, dass man für knurren und anschließendes ruhig sein belohnt wird und daher bringt das bei uns nichts. außerdem finde ich es irgendwie doof ein normales verhalten extra zu belohnen. wenn du ihn für das nichtbeachten bzw. nicht wachen belohnst, machst du dann nciht selbst aus der situation wieder was besonderes? udn genau das will man ja vermeiden oder? der hund knurrt ja, weil er was besonderes bemerkt hat.

    ich habe leider den verdacht, dass das ganze ein grundlegenderes problem ist und nicht nur in der konkreten situation (bei uns der spaziergang, bei euch die agentur) zu tun hat. habe desshalb auch angefangen meine hündin in unproblematischen situationen zu beobachten und evtl. anders zu handeln. so geht sie jetzt bei türklingeln und besuch immer erst auf ihren platz, bevor sie wie sonst immer zur tür prescht :lol: also mal sehen, was die nächste woche so bringt. vllt liegt es auch einfach ein bisschen an dem hund selbst. ist eben ein wachsamer hund :roll:

    liebste grüße

  • Hey Savolinna, über Berichte freue ich mich sehr, danke dir! :smile:
    Ja, ich kenn das meiner reagiert auf Hunde im TV, sehr freche Tiere, einfach so in unsere Wohnung zu kommen. Da lässt er sich allerdings mit einem "psst, is ok" beruhigen.

    Das mit "aus der Situation was besonderes machen" sehe ich ähnlich. Normalerweise hat bei ihm das Ignorieren bei total vielem geholfen, schade , das er das jetzt hier anfängt. Ich möchte halt auch nicht zuviel machen, damit die Situation nicht besonderer wird, als sie ist. Hier können Kunden rein und raus gehen, klingeln, er bleibt ruhig. Er hat es so gelernt und gut. Aber bei der Geräuschkulisse draußen, hinter der Tür, wo er die Leute nicht sieht sondern nur hört, dieses Theater. Ich mein klar, er sieht sie nicht und möchte warnen, aber wenn ich das Kommando für "es is ok" gebe, sollte er ja aufhören, klappt sonst bei allem und hat vorher hier auch geklappt.
    Muss gestehen, eben hat er schon bellen wollen, wo er die Leute im Flur gehört hat (sonst hat ihn das nie gejuckt), da hab ich ihm den Stift auf den Fang getippt und "Nein" gesagt. Da war dann Ruhe im Kasten und draußen durfte Krach sein.
    Aber ich kann ihm doch nicht immer einen Stift auf die Nase tippen, muss doch auch wieder wie vorher gehen. :sad2:

    Ich schieb das so n bisschen auf die Pubertät, aber wie du sagst, ich möchte nicht das sich das Verhalten festigt. Meine vorige Hündin hat auf jedes Geräusch reagiert, war aber auch eine andere Ausgangssituation, denn als ich sie damals bekommen habe, hatten wir noch im Ausland gelebt und da war das "Wachen" und "Aufmerksamsein" erwünscht.

    Freue mich auf jeden Fall über deinen Bericht! Danke dir! :gut:

    Hoffe, es kommen noch ein paar Tips von anderen!

  • Zitat

    Hm, dachte dass ich das ja vorher mit den Leckerlies gemacht hatte.


    njaaaaaaaain hihi
    Du hast Dir da so ein "nicht fleisch, nicht fisch"-Signal gemacht - das sowohl mit gutem (Leckerchen) als auch nicht so nettem (lauterwerdende, wahrscheinlich nicht mehr so nette Ansprache der Bezugsperson) erknüpft ist. google mal "poisened cue" oder "vergiftetes Signal" - der Hund ist einfach unsicher, welche Konsequenz auf dieses Signal folgt, und da Hunde wunderbar Verhalten und konsequenzen verketten, haast Du da jetzt die wörterbuch-Definition von "gemischter Motivation" auf dem "Signal" andere Leute kommen... :/


    Zitat


    Habe noch nie mit Clicker gearbeitet.
    Aber ist clicker nicht gleich - Bestätigung?
    Was ich auch schon mit ihm gemacht habe, ist wenn er denn dann brummt, ihn angesprochen, er guckt mich an, fein - ruhe.
    in dem Moment wo ich weggucke, gehts wieder los.

    Mich ärgert es so, dass ihn das ja vorher auch nicht gestört hat. Und jetzt auf einmal schon.

    Hm, interessanter Ansatz ist das schon.
    Das andere wiederum ist, er macht es auch nicht konsequent immer, wenn er jemanden "hört".


    Ich fang mal von hinten an, ja?? ;)
    Wunderbar: manchmal macht er das nicht - wenn du da also clickst/belohnst, hast Du genau das Verhalten bestärkt, dass er ja immer zeigen soll und zwar letztendlich nur auf das eigentliche Signal "andere Menschen kommen" - das Endgültig gewünschte Verhalten, sozusagen.
    Vielfach kommt jetzt der Denk-Haken "aber er hat doch gar nix 'geleistet' - aber: ja doch, er hat "entspannt rumliegen, wenn andere Leute kommen" hinbekommen... Das Verhalten, dass man haben will, muß man bestärken ;)

    Dann habt ihr bei manchen offenbar eine Verhaltenskette: Leute kommen --> hund knurrt --> ansprache --> ruhe --> Belohnung... weggucken und das ganze geht von vorne los, weil sich das alles miteinander verkettet hat - und "ruhe" belohnt zu bekommen, muß man zuor angesprochen werden, und DAZU wiederum muß man vorher geknurrt haben.

    Man BEKOMMT das Verhalten, dass man bestärkt, auch wenn man denk, man würde es nicht bestrafen ;D


    So, zum reinklicken in das Verhalten.
    Da kommt jetzt der Dreifache-Denkrittberger.

    JEP - der Click bestärkt das Verhalten. Aber
    - erstens hatte ich auch in dem Beitrag schon geschrieben, wenn du es schafst, vor das Knurren zu clicken, sei das die allerbeste Lösung.
    - zweitens, "es gibt Abstufungen von Scheiße" (Anja Fiedler) hihi.
    Heißt: Knurren ist Kommunikationsverhalten und ist dort ein Warnsignal im Bereich (in ganz dicken anführungszeichen) "Aggerssionverhalten" - da ist Knurrseln an einem Ende -- und Mensch töten am anderen. Dazwischen ist eine riesenbandbreite möglich und schon von "grr" bis "GRRRRRRR" ist ein himmelweiter Unterschied aus dem man per "click" auswählen kann, dass man das "grr" diesem "GRRRRRRR" vor zieht. nach und nach shapt man sich ein immer kleineres, leiseres kürzere grr, und schließlich das grr ganz weg... Ganz genau wie man sich ein "schiefes, schlampiges, langsames Vorsitzen" in einen knackigen, geraden, ploppschnellen Vorsitz umformen kann indem "die immer besseren" auswählt. Oder einfacher gesagt - stell Dir einen Lautstärkeregler vor - mit dem Clicker kannst du den sowohl hoch als auch runter schieben, je nach dem, was man halt anclickt.
    drittens: Pavlov gewinnt IMMER! Klassische Konditionierung findet statt, ob man nun will oder nicht, und ob man das glaubt oder nicht, es ist einfach so. Das bedeutet: der Hund verknüpft immer das, was er fühlt mit in die Situation hinein.
    Der Clicker ist immer positiv verknüpft - also schmeißt einem jeder einzelene Click in Stückchen "positives Gefühl" auf das Emotionskuddelmuddel "da kommt wer" - und je hochwertiger und schöner (aus der Sicht des Hundes) die Bewtärkund und die Emotion die damit verknüpft ist, desto größer das "positives Gefühl"s-Stückchen.
    Wenn man statt dessen halt nur versucht, dem Verhalten einen "Deckel aufzusetzen", dann hat man vielleicht eine Weile ruhe, oder in Situationen ruhe, die der hund als nicht so bedrohlich empfindet.
    ABER: der "Deckel" MUSS in dem Fall IMMER größer sein, als das, was das "grrr" auslöst, während, wenn man mit schlau gemachter positier Bestärkung da dran geht, man mit jeder Bestärkung wieder ein Schüppchen "oh Super" anhäuft - das sammelt sich, ohne das man jedesmal ein riesenschäufelchen verwenden muß...
    Wie eine Wippe - auf der einen Seite sitzt der grr-Teufel und freut sich eins, er hat in der Hand, dass hund grrr machen muß.
    Auf die andere Seite schippst Du "Oh super"-Verknüpfungen - und mit jedem wird der Haufen immer schwerer und schwerer und wenn man aufpasst, dass man den "grr-Teufel" nicht füttert (mit blöden emotionen verknüpft) hängt er irgendwann in der Luft und muß da oben verrotten...
    So, jetzt schick ich das ohne Rechtschreibkontrolle ab, weil sonnst komm ich gleich nämlich zu späääääääääääääääääääääääät....

  • :rollsmile: wooooow Shoppy soviel Text, dankeschön ^___^
    Ja, das ergibt Sinn, was du da erklärst.
    Dann fange ich wohl noch mal von vorne an *Käsestückchen zusammensuch*. Werde das mal ausprobieren *hoff*.
    Aber noch eine Frage, was wenn folgende Situation:
    Jemand im Flur, Geräusche, ich zu Joker: "Fein - Käse". Stille..."Käse". Ruhe....und dann *kleines* "grr".
    Was dann?

    Hoffe,das war jetzt verständlich!
    Vielen Dank schonmal... ;)

    :michaelmyers: ---> wie lustig is denn der smilieeeeeee

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