Tumor nicht erkannt- kann man dem Tierarzt noch vertrauen??

  • Hallo ihr Lieben!

    Grade habe ich erfahren das Bekannte ihre Hündin (die Mutter meiner vorherigen Hündin) einschläfern lassen mußten. Sie hatte einen Tumor in der Scheide, und wochenlang bekam sie Medikamente gegen Blasenentzündung... Es wurde nichts anderes untersucht, Ultraschall wurde nur von der Blase gemacht. Nun ist gestern der Tumor aufgeplatzt und Randale mußte eingeschläfert werden...
    Es war wohl nicht das erste Mal das der Tierärztin sowas passiert ist, was ich aber wieder nur vom hörensagen weiß. Nun habe ich nächsten Dienstag einen Termin bei dieser Tierärztin, dann soll Xenia´s Mammatumor entfernt werden. Ich weiß nicht was ich machen soll, mir bereitet es jetzt echt Bauchschmerzen Xenia dort operieren zu lassen. Ich überlege ob ich versuche einen Termin in der Tierklinik zu bekommen. Andrerseits war ich mit der Tierärztin bislang immer zufrieden...
    Was würdet ihr tun?? Problem ist natürlich das die OP nächsten Montag oder Dienstag stattfinden müßte da ich dann knapp zwei Wochen Urlaub habe.

  • Die Sache mit dem Vertrauen ist auf der einen Seite etwas ganz sachliches - aufgrund von gemachten Erfahrungen, aber natürlich auch sehr viel Bauchgefühl. Das sollte man nicht unterschätzen. Wenn ein gewisses Mißtrauen da ist, man sich nicht mehr sicher und gut aufgehoben fühlt - dann sollte man den TA wechseln. Denn Vertrauen ist in einer solch wichtigen Beziehung unersetzbar.

    Davon ab - ich lasse größere/schwierige OP´s und dazu zähle ich wegen der oft während der OP zu treffenden Entscheidungen, wie weit Gewebe entfernt werden muss, einen Mamma-TU auf jeden Fall, grundsätzlich in einer TK machen. Obwohl ich großes Vertrauen in meine Haus-TÄ habe. Aber in der Klinik sind die Erfahrungen meist größer, das Equipment besser, die intraoperative Überwachung optimaler.

    Terminlich müsste es ja nicht direkt an Deinem Urlaubsanfang stattfinden, mit einer Woche Post-OP-Betreuung solltest Du im Normalfall hinkommen.

    LG und alles Gute für Deinen Hund,
    Chris

  • Hallo Tina!

    Du hast Dir Deine Frage schon selbst beantwortet:Wenn Du Bauchschmerzen bekommst, dann laß es. Sag den Termin ab, ruf in der TK an uns schildere den Sachverhalt, und nenne ihnen das Problem mit dem Urlaub. Die sollten schon eine Lösung finden.

    Meine TÄ suche ich mir auch nach "Erkrankung" aus. Bei dem einen weiß ich, dass er mit der Gabe einer TW- Impfung nichts falsch machen kann, für eine OP würde ich aber auch in die TK fahren. etc...

    Drück Deiner Süßen die Daumen fü die OP und hör auf Deinen Bauch.

  • Hallo Tina,

    erstmal wünsche ich Deiner Hündin gute Besserung und baldige Genesung - nach erfolgreicher OP!

    Ich habe grundsätzlich schon Vertrauen in meine Haustierärztin - ich glaube, dass sie im Rahmen ihrer Kompetenz, stets im Sinne des Hundes handelt.

    Allerdings bestehen ihre Hauptaufgaben im Alltagsleben aus Impfungen, dem Verschreiben von Salbe gegen Herbstgrasmilben und der Behandlung von Erkältungen. In diesen Belangen hat sie viel Erfahrung und erhält von mir auch jederzeit den Vorzug gegenüber eine Tierklinik - das ist ihr Ding.

    Wenn es um größere Eingriffe geht, erhält wiederum die Tierklinik den Vorzug.
    Hier werden täglich Hunde operiert, hier werden täglich Härnien und Tumore diagnostiziert - und da, wie ich oben zu erklären versuchte, neben der Kompetenz auch immer die Erfahrung wichtig ist, fühle ich mich hier besser aufgehoben. Allein wenn ich die Möglichkeiten der Narkose-Überwachung vergleiche ... das sind allein technisch sehr große Unterschiede.

    Meine Haustierärztin weiß und akzeptiert das.

    Vertrauen kann ich nämlich nur in Menschen, die ihre Grenzen auch sehen wollen.

    Würde ein Kunde mich um ein Layout für ein PRINTprodukt bitten, würde ich ihm auch sagen, dass ich wohl kann ... es aber Menschen gibt, die das definitiv besser können. Und da steht kein Leben auf dem Spiel.

  • Hallo Tina,
    wer ist fehlerfrei? In der Medizin ist nicht immer alles so klar, wie man als Laie oft denkt, und Tumor in der Scheide ist sicherlich auch nicht so häufig. Also wenn du deiner TÄ bisher vertraut hast, solltest du das auch weiter tun.

    Eine Tierklinik ist auch nicht immer ein Qualitätsmerkmal, da gibt es solche und solche. Tierklinik heißt je nach Bundesland nur, daß da mindestens 2 oder 3 tierärzte und soundsoviel Helferinnen arbeiten müssen, und eine bestimte Anzahl Räume und Geräte vorhanden sein müssen.
    Das ist aber in vielen Praxen auch der Fall. Und nur weil 2 oder 3 TÄ da sind, heißt das ja noch lange nicht, daß die dann auch automatisch was drauf haben müssen. Eine Art TÜV der das überprüft gibt es nämlich nicht.

  • In der Tierklinik wäre erst im März wieder ein OP Termin frei, somit fällt das aus. Ich habe auch nochmal bei meiner Tierärztin angerufen und einfach direkt nachgefragt. In den letzten fünf Jahren hat sie an die 70 Mammatumor- OPs durchgeführt, wieviele insgesamt schon weiß sie nicht mehr. Ich habe auch direkt gesagt das ich von Randale gehört habe und jetzt etwas Bauchschmerzen habe. Sie sagte das Problem war das die beschriebenen Symptome einfach überhaupt nicht auf einen Scheidentumor hindeuteten. So wurde mir das auch in der Tierklinik erklärt, das man manchmal von der Beschreibung der Symptome durch den Halter nicht auf die tatsächliche Erkrankung schließen kann, und das es bei schnell wachsenden Tumoren leider manchmal so ist das man es erst merkt wenn es zu spät ist.
    Ich muß auch noch dazu sagen das die Halter von Randale wegen akuten Geldmangel immer erst zum Tierarzt gingen wenn es garnicht mehr ging, und ohne Untersuchung kann es auch keine Diagnose geben. Und man sucht ja auch immer gerne die "Schuld" bei anderen...
    Jetzt werde ich einach positiv denken, Xenia ist jung und gesund, sie wird das schaffen. Mal davon ab habe ich auch schon negatives über die Tierklinik gehört, sowie über eigentlich jeden Tierarzt, und selber kann ich die OP ja schlecht durchführen ;)

  • Das finde ich mal ein tolles Vorgehen von Dir - einfach direkt nachfragen, die eigenen Bedenken zur Sprache bringen und Ängste und Fragen klären.

    Das gibt es leider nur noch selten heutzutage.

    Aber was Du schreibst, klingt sehr nachvollziehbar. Es ist oft gut, wenn man beide Seiten einer Geschichte kennt.

    Dann drücken wir Xena jetzt für Dienstag die Daumen!

    Liebe Grüße,
    Chris

  • Wow, ich bewundere dich für deine tolle Offenheit und Direktheit!

    Ich glaube auch, dass Tierärzte eben auch nur Menschen sind, da kann es mal passieren, dass wegen anderer Symptome etwas falsch gedeutet wird... erstrecht wenn jemand immer nur "kurz vor knapp" zum Tierarzt geht ;)

    Ich hoffe du hast keine Bauchschmerzen mehr und wünsche deiner Maus alles Gute für die OP ;).

  • Hey Tina,

    ich finde, dass hast du richtig gemacht. :gut:

    Du persönlich hattest schließlich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und aufgrund deines Nachfragens sind die Zweifel doch eigentlich behoben. Die Erklärung der TÄ´in und der Tierklinik decken sich und sind plausibel, zumal du weißt, dass die Besitzer des verstorbenen Hundes meist erst in letzter Minute den TA aufgesucht haben.

    Ich wünsche euch viel Glück für die OP und drücke alle verfügbaren Daumen!!! Deine Maus schafft das!! :gut:

  • Ich finde deine Entscheidung sehr gut! Selbst wenn mal ein TA einen Fehler macht, heißt das ja noch lange nicht, das sowas öfter vorkommt, oder ob es wirklich ein vermeidbarer Fehler war.
    Ich finde, du kannst deiner TÄ vertrauen, wenn sie dir auf deine Fragen so offen und ehrlich geantwortet hat.
    Drück dir die Daumen das alles gut verläuft.

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