Pauls Hundebegegnungs - Tagebuch

  • Hallo,


    da mein Hund bei Hundebegegnungen immer Theater macht habe ich jetzt überlegt eine Art Tagebuch über die Fortschritte des Trainings aufzuschreiben. So kann ich vielleicht noch Tipps erhalten, was ich besser machen könnte.


    Erstmal Hintergrundinformationen:


    Paul ist ein 16 Monate alter Labrador Rüde. Seitdem er ein Welpe war machte er immer terz, da er zum anderen hund wollte. Dieser terz sah so aus, dass er anfing zu ziehen, fixierte und wenn der andere Hund parallel war, sprang er rüber, hatte aber nie erfolg. An der Leine ist bei uns Hundekontaktverbot. Nur ohne leine, muss aber sagen das dies sich sehr in grenzen hält, wir treffen kaum Hunde im Freilauf. (Aber umso mehr Hunde er auch trifft umso mehr wird sein Theater).
    Als Paul 5 - 6 Monate alt war, wog er ca. 27kg und war schon kaum noch zu halten und einem tat alles weh, wenn fremde Hunde passiert waren. Daraufhin entschloss ich mich gegen dieses Verhalten was zu tuen. Ich fragte im Internet nach und bekam gute Tipps. Daraufhin begann ich dieses Training:


    Wenn uns ein Hund entgegen kam und Paul schaute zum Hund, machte ich Richtungswechsel, guckte er mich an bekam er was aus seiner Futtertube die gefüllt mit Leberwurst war. Dann ging es wieder zum Hund. Dann das gleich spiel von vorne. Guckte er zum Hund --> Richtungswechsel. Guckte er mich an --> Futtertube.
    Dies klappte recht gut und er kapierte es sehr schnell. Nach wenigen Hundebegegnungen guckte er mich direkt an wenn uns ein Hund entgegen kam und bekam dafür seine Futtertube. Dies klappte hinterher sehr gut. Ihm war egal wenn ein anderer hund entgegen kam, ob dieser kläffte, terz machte oder in seine Richtung sprang. Mit ca. 10Monaten sprang er auf dieses Training nicht mehr richtig an, was ich auf seine Pupertät schiebe. Mit 12 Monaten hob er das erste mal das Beinchen.
    Er guckte mich zwar immer noch schön an wenn ein Hund kam, war der Hund dann aber sehr nah guckte er lieber zum Hund, fixierte, zog etc.
    Na ja ich habe dann den fehler gemacht und habe das training abgebrochen. Jetzt im nachhinein denk ich es wäre besser gewesen, dann wieder richtungswechsel einzubauen wenn er zum Hund guckte.
    Ich habe daraufhin ihn meist absitzen lassen wenn Hunde kam und die möglichkeit bestand oder andere Sachen ausprobiert, wie zb ihn hinter mich zu schicken. Was aber alles nur Mittelmäßig funktioniert.


    Leider wurde sein Theater machen immer schlimmer, er zieht richtig, so das er schon quasi in der Leine steht, springt rüber, fiept etc.
    Daher habe ich jetzt beschlossen, da dieses bisher am besten klappte, das allererste Training mit Richtungswechsel + Futtertube (diesmal gefüllt mit Katzennassfutter) nochmal von vorne zu beginnen.


    Die Trainingsergebnisse würde ich gerne hier auflisten. Sind auch schon einige.

  • Zitat

    Daher habe ich jetzt beschlossen, da dieses bisher am besten klappte, das allererste Training mit Richtungswechsel + Futtertube (diesmal gefüllt mit Katzennassfutter) nochmal von vorne zu beginnen.


    Damit vermeidest und umgehst du doch jede Begegnung. Das einzige was dein Hund lernt ist, daß wenn ein anderer Hund kommt, man die Richtung wechselt und es Futter gibt. Das Grundproblem aber, daß er sich schlichtweg benimmt und ohne Gezerre bei dir bleibt, das löst du damit nicht.


    Gruß, staffy

  • 06.02.2011


    1. Hund


    Auf einer Bank saßen eine Familie mit Hund. Paul sah diese und wurde steif bzw. Fixierte. Als wir näher kamen fing der Hund an zu Bellen.
    Flo nahm Paul kurz. Paul guckte ihn an und bekam daraufhin seine Futtertube mit Katzenfutter. Daraufhin war der andere Hund vergessen.



    2. Hund


    Freilaufender Hund ca. 5m vor uns an einem Bauernhof. Paul guckte aber reagierte nicht auffällig.
    Flo machte Richtungswechsel ich blieb stehen, der andere Hund wurde abgerufen, daraufhin kam Flo mit Paul wieder zurück.
    Paul ging ruhig und gut weiter, guckte mal, blieb aber eher mit der Aufmerksamkeit bei Flo




    3. Hund


    Ein Schäferhund ca. 50 – 100m hinter uns. Paul guckte hin und wieder mal, interessierte sich aber nicht weiter an ihn



    4. Hund


    Freilaufender bellender Hund an einem Bauernhof. Paul guckte was interessierter und fing an zu winseln, woraufhin er von mir eine Ansage bekam es zu lassen. Er guckte aber immer wieder zum Bauernhof, da der Hund immernoch bellte, was ich mit einem "nein" untersagte.




    5. Hund


    An einem kleinem Weg kam uns ein kleiner Cocker Spanier entgegen. Paul wurde schon steif als der Hund ca. 20m von uns entfernt war.
    Umso näher der Hund kam umso mehr fing er an zu ziehen und sich in die Leine zu stemmen. Als der andere Hund auf unserer Höhe war, sprang Paul zu ihm rüber (aber ohne Erfolg)
    Hier haben wir aber auch recht starkt auf den anderen Hund reagiert.




    07.02.11


    1. Hund


    In ca. 7m Entfernung kam von rechts ein Hund. Paul sah ihn und guckte mich direkt an, woraufhin er die Futtertube bekam und der andere Hund vergessen war.



    2. Hund


    Ein mittelgroßer Schwarzer Hund kam uns entgegen. Ich sah ihn nicht und machte aufgrund von Leinenführigkeitstraining Richtungswechsel.
    Als ich mich wieder umdrehte sah ich und Paul denn Hund. Hund war ca. 2m rechts von Paul. Paul zog hin. Ich machte Richtungswechsel.
    Da der Hund aber leider parallel war, versuchte Paul vor mich zu kommen was ich aber mit Richtungswechsel und ihm zurück drängen verhinderte. Er war danach total kirre.



    3. Hund


    Uns kam ihm Park ein mittelgroßer Hund entgegen. Paul sah ihn, reagierte aber nicht mit großem Interesse, ich machte aber da er zum Hund guckte direkt Richtungswechsel. Er blieb ruhig und guckte mich an → Futtertube.
    Daraufhin ging ich wieder auf den anderen Hund zu. Paul guckte kurz zum Hund, aber dann direkt mich an → Futtertube. Mit der Futtertube bin ich dann mit ihm am anderen Hund vorbei. Er interessierte sich dann auch kaum noch für den Hund.



    4. Hund


    Ein mittelgroßer Hund ging vor uns. Paul guckte etwas interessierter hin, ich Richtungswechsel, Paul blieb interessiert bei mir → Futtertube.. Das dann noch 1x, dann war der Hund abgebogen. .




    09.02.11


    1. Hund


    Wir gingen an einer kleinen Wiese entlang, ca. 2 – 3m an der Straße entfernt. An der Straße kam eine Familie mit kleinem Dackel (Junghund) entgegen. Paul guckte zu ihnen, man sah den Hund aber noch nicht und guckte mich an.
    Ich belohnte dies mit Trockenfutter. Als ich den Hund sah, Paul mich wieder anguckte, belohnte ich dies mit der Futtertube. Paul guckte daraufhin auch kaum noch zu den Leuten sondern nur noch auf die Futtertube.
    Einmal guckte er rüber, ca. 1sec. Und guckte dann einfach nach vorne. Ich habe dann das guck Kommando gegeben.
    Als die Mutter was sagte, als sie ca. 5m hinter uns waren drehte sich Paul leicht um, aber ohne Theater zu machen, er guckte nur. Konnte ihn aber mit nem guck Kommando wieder ablenken.

  • Hallo,


    du bist nicht die einzige mit diesem Problem ;)


    Bei meinem Hund ist es genau dasselbe. Habe dazu auch einige Threads und auch ein Trainingstagebuch.


    Ich mache es ebenfalls mit Richtungswechsel.


    Es gibt immer solche und solche Tage, aber gestern hatte ich einen riesen Erfolg.


    Wir konnten uns ohne Gezerre, gebelle usw. einem anderen Hund nähern, mein Hund ist locker an der Leine gelaufen und sobald ich wollte, dass er sich auf mich konzentriert, war die Aufmerksamkeit da :smile: Ich habe mich unendlich gefreut!


    Ich denke schon, dass man mit dieser Methode gut zum Erfolg kommen kann! Ich habe es ja gestern gesehen, dass war vor einem Jahr nicht auszumalen.


    Es kommt halt immer darauf an ,wann und für was man lobt. Wenn du zb. nach einem Richtungswechsel den Moment bestätigst, in dem er gerade ordentlich und aufmerksam an der Leine läuft, ist das doch gut! Es sind halt kleine Schritte, aber du bestätigst auf jeden Fall, dass es super ist im Angesicht eines Hundes dir die Aufmerksamkeit zu schenken!


    liebe Grüße

  • staffy


    Ja die Richtungswechsel sind am Anfang. Aber mittlerweile muss ich kaum noch Richtungswechsel mache. Er sieht den anderen Hund, guckt kurz und guckt mich dann an.
    Also ich lenk ihn damit nicht ab, sondern ich belohne das er mich anguckt. Er bekommt kurz was daraus und dann wandert sie wieder in meine tasche. Guckt er mich weiterhin an, clicker ich und er bekommt noch was daraus. Guckt er zum Hund mach ich wieder Richtungswechsel.
    Ich möchte damit bezwecken, dass er lernt: Anderer Hund --> Frauchen angucken.

  • Und warum soll er dich anschauen ?


    Wieso darf er nicht den anderen Hund ansehen, bleibt aber gedanklich bei dir und benimmt sich ?
    Was ist denn dein Ziel ? Soll er immer an deiner Seite traben und nach oben gucken, willst du bei jeder Hundebegegnung diese Zeremonie abhalten ?
    Willst du nicht dahin kommen, daß der Hund einfach locker neben dir her läuft, seine Umwelt und auch andere Hunde wahr nimmt, anschaut und dennoch ohne Drama weiterläuft ?


    Warum sagst du ihm nicht "einfach", das du so ein unverschämtes Verhalten nicht willst und sorgst damit kurzfristig dafür, daß er selber wieder entspannter wird. Alleine das steif werden, fixieren, ... macht deinem Hund auch keinen Spaß. Derzeit weiß er doch gar nicht, wie man sich benimmt und du kannst gar nicht entspannt herumlaufen, sondern mußt immer auf andere Hunde achten ...


    Gruß, staffy

  • Birgit, es geht nicht darum, wie ich es handhaben würde, das hilft ihr nämlich gar nicht !


    Ich finde es bedeutend wichtiger zu wissen was man tut, warum man es tut und wo man hin will ... und genau das hinterfrage ich, weil es mich interessiert.


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Warum sagst du ihm nicht "einfach", das du so ein unverschämtes Verhalten nicht willst und sorgst damit kurzfristig dafür, daß er selber wieder entspannter wird. Alleine das steif werden, fixieren, ... macht deinem Hund auch keinen Spaß. Derzeit weiß er doch gar nicht, wie man sich benimmt und du kannst gar nicht entspannt herumlaufen, sondern mußt immer auf andere Hunde achten ...


    Gruß, staffy



    Genau daran hapert es doch aber. Würden wir wissen, wir ihm das ganz klar deutlich machen können, hätten wir das Problem doch nicht mehr ;)
    Deswegen wäre es wirklich schön, du sagst auch wie man es handhaben sollte, anstatt nur kurz anzuschneiden, denn ich denke es hilft hier nicht weiter ;)


    liebe Grüße

  • Wenn er neben mir bleiben würde ohne ziehen und fixieren wäre dies ja auch kein Problem, nur das anschauen wird im nu zum fixieren. Und dann ist er nicht mehr ansprechbar. Ich habe einiges versucht.
    Vorbei laufen ohne den anderen und den eigenen Hund zu beachten --> Bringt nix, fixiert, wird steif, springt rüber
    Ihn wenn er fixiert zurück drängen, also auf ihn zu gehen --> bringt nix, geht schön rückwärts, guckt ein schön an, dreht man sich um, schießt er wieder nach vorne, und das dann bis der Hund vorbei ist.
    Ihn absitzen lassen --> klappt ganz gut, wenn die entfernung groß genug ist bleibt er auch sitzen. Nur gibt es von 5 Hundebegegnungen vielleicht 2 - 3mal die Möglichkeit den Hund absitzen zu lassen. Also auch nicht so gut. Er aber mittlerweile wenn er abgesetzt wird spannung aufbaut. Er fiept etc.
    Ihn hinter mich schicken --> Klappte teils gut wenn ich leckerlies hinter den rücken hielt, ansonsten fixierte er halt von hinten und wenn der Hund nah ist, tischt er rüber und baut sich auf
    Das einzigste was sehr lange sehr gut lief war halt dieses anschautraining. Zwischendurch guckt er ja auch mal kurz zum Hund, nur wenn es länger als 3sec ist mach ich richtungswechsel, weil dann geht es zum fixieren über + nicht mehr ansprechbar.

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