Leinenagression oder Pupertät?

  • Zitat

    Er wird Mitte Februar ein Jahr.


    na dann er teste garade wie weit er gehen darf


    ich mache es so


    kommt ein Hund müssen meine Sitz machen und mich angucken
    gucke die mich an gib es einen Keks(Lecker)

  • Zitat

    na dann er teste garade wie weit er gehen darf


    ich mache es so


    kommt ein Hund müssen meine Sitz machen und mich angucken
    gucke die mich an gib es einen Keks(Lecker)


    So wollte ich es auch machen. Aber Pollux explodiert ja gleich.
    Beim vorbei gehen macht er das übrigens auch, aber nicht immer.


    Ich wage mich jetzt mal auf eine weitere Runde...

  • So der Spaziergang hat wieder Super geklappt.
    Ein mal bin ich weiter gelaufen als ein Hund kam, aber der HH ließ die Flexi immer weiter ausfahren. :headbash: Bis der kleine Fiffi das kläffen anfing, aber Pollux hat nur gezogen, nicht geknurrt etc.
    Das andere Mal hab ich ihn Sitzen lassen und ihn abgeblockt, wenn er in die Richtung des Hundes wollte.


    Am Ende, hat er sich nicht mehr gut abrufen lassen, was mich dann veranlasst hat den Rückweg anzutreten.

  • Zitat


    Er zieht wieder sehr stark.
    Ich komme also wieder nur Schritt für Schritt weiter und er ignoriert mich weitest gehend. Wenn ich dann lauter werde, beschwichtigt er sehr. Er macht auf mich dann den Eindruck, als wüsste er gar nicht worum es ginge.


    Er führt generell nichts mehr sofort aus.
    Sachen die er früher sofort ausführte und die oft gebraucht werden, wie "Sitz" macht er erst beim 6. wiederholen (,allerdings klappt es manchmal auch wieder auf anhieb). Und auch da beschwichtigt er, weil ich natürlich auch körpersprachlich und stimmlich wütender werde.


    Das hört sich sehr nach Pubertät, bzw. Adoleszenz an. Zum Verständnis, warum er das macht oder eben Kommandos nicht ausführt fand ich diese Vortragszusammenfassung sehr hilfreich: http://hundeseminare.blogspot.…at-blaschke-berthold.html


    Das erklärt auch das Beschwichtigen: du bedrohst ihn, er weiss nicht, warum, er beschwichtigt. Ich kann es dir nachfühlen, mein Youngster beginnt gerade, solche Anwandlungen zu haben, ich habe auch schon Kommandos aversiv "durchgesetzt", ich verliere manchmal die Geduld.... Aber er kapiert dadurch nicht schneller und besser, und es bringt keine nachhaltigen Erfolge.


    Das heisst nicht, dass du aufgeben sollst, ganz im Gegenteil! Aber überfordere ihn nicht, es geht nicht immer linear aufwärts mit der Erziehung. Er muss sich gerade neu sortieren, das geht nicht besser, wenn du den Druck erhöhst.


    Was mir persönlich hilft: ich betreibe viel mehr Management, und verhindere so Konfrontationen mit dem Hund, die niemandem dienen. So halte ich die Leinenführigkeitssequenzen, wo ich ganz konsequent lockere Leine verlange, sehr kurz und bestätige in hoher Frequenz, denn das ist einfach super anstrengend für den Hund, viel anstrengender, als es für den Welpen war. Ich übe das auch vermehrt zu Zeiten und an Orten, wo es eh leichter geht, dann kann ich mich nämlich über Positives freuen. Den Rest der Zeit, wenn ich mit den Hunden von A nach B laufe, betreibe ich nur Management. Ditto mit dem Rückruf, usw. Ich verhindere Selbstbelohnung von unerwünschtem Verhalten, aber ich versuche nicht, das Verhalten mit Aggro zu deckeln, wenn mein Abbruchsignal versagt. Ich brauche eimerweise Geduld und das Gefühl, unendlich viel Zeit zu haben. Mein Rüpel ist stur? OK, ich bin es auch.....


    Und wenn ich merke, mein Geduldsfaden reisst gleich, dann nehm ich den Hund physisch aus der Situation, und mich dazu. Womit wir wieder beim Management wären.


    Ich habe noch was vergessen: ich brauche auch gaaaanz viel Humor! :gut: Und versuch mal, auch das Gute zu sehen, statt nur das, was nervt - du wirst garantiert fündig.

  • Danke naijra, für deinen Post.
    Werde mir den Link gleich durchlesen.


    In der Regel halte ich es auch so, dass Pollux die "anstrengenden" Dinge nur kurz durchhalten muss. Auch übe ich z.B Fuß-Laufen, wenn ich gerade auf Jemanden warte der mich abholt und grade keine Ablenkung da ist. Genauso, wie ich ihn rufe, wenn er gerade nicht beschäftigt ist oder in meine Richtung läuft.


    Mein Problem ist, dass auf der einen Seite gesagt wird, die Kommandos immer durchsetzten und nicht großartig wiederholen. Auf der anderen Seite soll man den Hund nicht körperlich nötigen (ich denke da an das runter ins Sitz drücken etc.). Dem Stimme ich beidem zu, aber wie dann?


    Gehe ich beispielsweise mit dem Hund spazieren, er zieht ohne Unterlass und ich möchte, dass er Sitz macht. Er steht aber einfach nur da.
    Was sollte ich da tun?


    Bin mal gespannt auf eure Meinungen.

  • Glaub mir, ich kenne die Situation, habe sie aktuell auch öfters, und einiges probiert. Ich habe auch schon das Sitz durchgesetzt - dazu war aber viel Druck notwendig, physisch oder psychisch, und dann hat der Hund letztlich zwar Sitz gemacht, aber nicht das Kommando ausgeführt, sondern wurde reingedrückt. Es bringt nix, ausser für den HH die kurzlebige Befriedignung, sich "durchgesetzt" zu haben.


    Viel erfolgreicher bin ich, wenn ich den Hund in Bewegung bringe, denn das erleichtert ihm die Umorientierung auf mich, und schmeisst einige Umweltreize aus seinem Arbeitsspeicher. Bei Splash funktioniert es am Besten, wenn ich dann mit einem fröhlichen Hey! rückwärts gehe und aus dieser Bewegung heraus das Sitzzeichen erneut gebe, möglichst akustisch UND visuell. Das klappt eigentlich immer, und im Unterschied zum erzwungenen Sitz habe ich ein freudiges Sitz. :smile:


    Nun höre ich Leute schreien, dass der Hund so lernt, dass er ein Kommando nicht ausführen muss. Aber die erste Sitzübung ist so oder so gescheitert, auch wenn ich den Hund nachher physisch oder psychisch ins Sitz drücke. Ich habe aber genauso wie beim "durchsetzen" den Fokus des Hundes vom Objekt der Begierde auf mich gelenkt, und ich habe in zum Hinsetzen gebracht. Und ich habe ihn dabei in einer Stimmung, die dem Lernen zuträglicher ist. =)


    Noch was: wenn der Hund straff in der Leine hängt, fordere ich insbesondere beim noch nicht optimalen Gehorsam kein Sitz. Ich bringe den Hund erst dazu, die Leine etwas zu lockern, dann hat er den Schwerpunkt mehr auf dem Hintern und kann sich besser setzen.


    Es kann schon Situationen geben, wo sich dem Hund nur in Erinnerung rufen muss, und man kriegt das Sitz dann an Ort und Stelle. Mache ich oft bei Rhian, wenn sie infolge Ablenkung das Sitz auf halber Strecke vergisst. Ein Räuspern oder ein mahnendes "Rhian!" reicht dann, um den Job wieder in die Verarbeitung zu bringen, und der Po geht ganz runter. Das mache ich aber eher bei einem gut automatisierten Signal, welches steckengeblieben ist. Beim von der Umwelt überwältigten Jungspund gehe ich da keine Risiken ein, denn der muss das ja überhaupt erst lernen, und dabei braucht er noch etwas Hilfe.

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