Erneut kastrieren lassen?

  • Hallo,


    ich würde gerne mal Eure Meinung zum folgendem Thema wissen:


    In dem Thread " Ach , du dickes Ei " habe ich die Geschichte schon mal erzählt , aber hier noch mal die Kurzfassung :


    Charly, 13 , ist vor etwa 10 Jahren kastriert worden.
    Da er dann vor etwa 2,5 Monaten Blut im Urin hatte sind wir zum TA gefahren und der stellte fest das damals nur ein Hoden entfernt wurde und er deswegen eine Entzündung an der Prostata hatte.
    Er würde mit Antitestesteron und Antibiotika behandelt . Wurde auch direkt am nächsten Tag besser.


    Jetzt, am Sonntag trat es wieder auf , allerdings mit Blutklumpen. Sie erklärte uns das es wieder an der Prostata liegt und behandelte mit der gleichen Dosis wie bei letzten mal.
    Auch diesmal war am nächsten Tag wieder Besserung .


    Sie schlug vor, wenn das nochmal vorkommt in naher Zukunft, ihm den einen Hoden noch zu entfernen.


    Meine Sorge ist es nun, das er nun doch zu den Senioren gehört und ich nicht weiss wie er die OP überstehen würde.


    Meine Frage an euch : Was würdet ihr tun ? Pro und Contra ?!


    Würde mich sehr über zahlreiche Meinungen freuen.



    Lieben Gruss

  • Bei einem Rüden läuft die Prostata nicht wie beim Mann neben der Harnröhre sondern in der Harnröhre und kann somit nicht operativ Behandelt werden.


    In Deinem Fall würde ich mit dem behandelnden TA alle Möglichkeiten abstimmen und den Gesundheitszustand Deines Hundes abklären. Dein TA kann Dir genau sagen, wie die Chancen für ihn stehen und dann kannst Du eine Entscheidung treffen.


    Aus meiner bisherigen Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass mit Prostataerkrankungen beim Hund nicht zu spaßen ist und dass dies ganz schnell in Krebs übergehen kann.


    Deshalb sprich alles mit Deinem TA durch und hol gegebenenfalls noch eine zweite Meinung ein, dann fällt Dir die Entscheidung sicher leichter.


    Alles Gute
    agil

  • hallo wonder !


    ich muss leider agil widersprechen, chirurgische eingriffe an der prostata sind möglich, aber eher schwierig, da von rektal her nicht operiert werden kann !


    nun zu deinem problem mit deinem rüden:


    da dein rüde vermutlich ein kryptorchide ist (ein hoden ist bis in den hidensack abgestiegen und lieg vermutlich noch in der bauchhöhle und irgendwo im leistenspalt), produziert er noch männliche geschlechtshormon (testosteron...). unter einfluss dieses hormons können im lauf des lebens deines rüdens veränderungen an der prostata entstehen. es gibt verschiedene formen:


    - hyperplasie (gutartige vergrösserung der prostata)
    - div Zysten (auch gutartig)
    - prostatitis (entzündliche veränderung des gewebes)


    - div krebsartige veränderungen


    ich würde dir empfehlen deinen hund einem tierarzt vorzustellen, der sich mit ultraschall auskennt. nur so kann man einen genauen einblick in das problem der prostataveränderung erlagen und gegeben falls eine biopsie vornehmen, um eine zytologische oder histologische untersuchung des gewebes vornehmen.


    du siehst es ist eine eher komplexe geschichte ! ich würde dir aber auch noch vorschlagen den verbleibenden hoden zu entfernen, er kann wenn er in der bauchhöhle liegen geblieben ist, über die jahre tumorös entarten... zum heutigen zeitpunkt sind die narkosemöglichkeiten in der tiermedizin genau so schonend wie in der humanmedizin. ich wür dir aner sicher einen vorangehenden blutcheck (funktion der organe) und ein lungenröntgen deines hundes vorschlagen, um das narkoserisiko zu minimieren !


    liebe grüsse aus der schweiz


    CyberVet

  • Super :gut:!!!


    War mir nicht klar, dass an der Prostata operiert werden kann. Mein TA hat mir das damals so erklärt - liegt allerdings auch schon gut 10 Jahre oder länger zurück und in dieser Zeit kann sich ja viel ändern.


    Ich finde es toll, wie ausführlich und gut Du es beschrieben hast. Danke.


    LG
    agil

  • Hab ich hier irgendetwas falsch verstanden?


    Soweit ich das mitbekommen habe soll ihm der eine, noch vorhandene, früher vergessene, Hoden entfernt werden?!


    Stand irgendwo etwas von einer Prostatat-OP? Habe ich das überlesen? :ka:


    RoTy


  • Du hast überlesen, dass der Hund Probleme mit der Prostata hat und bei Prostataproblemen ist es meist besser, wenn der Hund kastriert ist.


    LG
    agil

  • genau...


    unkastrierte rüden können durch einfluss des männlichen geschlechtshormons testosteron veränderungen der prostata kriegen...
    eine kastration wirkt dem entgegen und ist meistens eine therapiebegleitende OP bei veränderungen der P.


    :winken:

  • Hi,


    ersteinmal vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten, Danke!


    Ja der eine Hoden sitz unterm Bauch und ist ungefähr vor einem Jahr sichtbar geworden.


    Fest steht ja auch noch gar nichts , aber ich denke wenn es schon das zweite ml aufgetreten ist, wird es auch erneut auftreten.


    Bei dem Tierarzt bei dem ich bin , der macht auch Ultraschall, also bin ich da denke ich auch gut aufgehoben.


    Trotzdem habe ich bedenken, dem Hund noch in dem Alter eine OP zuzumuten.


    Kann es denn sein das es vielleicht schon ein Krebs ist und es sich deswegen entzündet ?


    Liebe Grüsse

  • Zitat

    Kann es denn sein das es vielleicht schon ein Krebs ist und es sich deswegen entzündet ?


    muss nicht unbedingt sein ! jedoch kann ein "krebs" auch immer sekundär eine entündung, also einen infekt verursachen !


    lass die prostata genauer abklären mit ultraschall, dann weisst du mehr !


    alles gute und toitoitoi !


    LG CyberVet

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