Allein bleiben klappt gar nicht

  • Hallo,


    ich weiß zu dem Thema gibt es gefühlte 10.000 Threads, aber keiner konnte uns wirklich weiter helfen.


    Der Kenny ist jetzt knapp 2 Jahre alt (wir haben ihn seit er ca. 7 Monate alt ist) und hat das Thema allein bleiben überhaupt nicht drauf. Wir üben seit Ewigkeiten aber er schafft keine 5 Minuten.


    Selbst wenn mein Freund in einem Raum bleibt und ich verlass das Haus ist erstmal Theater. Einzige Ausnahme ist morgens wenn ich zur Arbeit gehe, da hat er Gott sei Dank verstanden das das inzwischen normal ist. Aber wenn ich kurz einkaufen muss oder mein Freund irgendwo hin muss geht das Theater los.


    Alleine in einem Raum bleiben will/kann er auch nicht. Er bellt und jault an einem Stück, das stöß in der Nachbarschaft nicht gerade auf Verständnis und Freude.


    Den Trick mit dem in der Wohnung herumlaufen bis es ihm zu blöd wird haben wir auch ausprobiert, wir haben das zwei Stunden am Stück durchgezogen aber er hat keinerlei anstalten gemacht auch nur kurz darüber nachzudenken nicht hinterher zu rennen. Wir haben das ein paar Tage hintereinander probiert aber er ist dermaßen anhänglich, also so klappt es wohl nicht.


    Mit dem langsamen Aufbauen geht es auch nicht.


    Mit Maulkorb legt er sich zwar hin und ist erstmal ruhiger (er kann ja dadruch auch nicht wie ein gestörter bellen) aber ich kann ihn ja nicht länger als 2 Minuten mit Maulkorb alleine lassen, falls er sich übergeben muss oder ähnliches wäre das fatal.



    Manchmal klappt es wenn wir aus dem Wohnzimmer gehen und die Tür zu machen das er 2-3 Minuten still ist, entspannt ist er dabei allerdings nicht er wartet vor der Tür.



    Mein Freund arbeitet von zu Hause aus demnach ist der Hund tagsüber nicht allein aber irgendwann würden wir schon gerne mal wieder wenigstens 2 Stunden etwas als "Paar" unternehmen wie Essen gehen etc.




    Hat irgendwer noch Anregungen oder Tipps was man bei einem wirklich schwierigem Fall tun könnte?



    Hundesitter auf Abruf ist auch ehr ungünstig weil er entweder Angst vor den anderen Hunden hat oder überdreht, ich kann das inzwischen gut einschätzen aber ich weiß nicht ob ich jemanden anders da so vertrauen kann, es ist schon recht schwierig zu erkennen.


    Zwei Nachbarinnen würden ihn gerne stundenweiße nehmen ABER:


    Nr. 1 ist schon überfordert wenn er sie doch mal anspringt und Nachbarin Nr. 2 hat selbst einen Hund bei dem meiner gerne mal überdreht und dann weiß sie auch nicht was sie tun soll.



    Liebe Grüße


    Barbara

  • Hallo Ihr Lieben,
    da keiner antwortet, mach ich das mal.
    Ich kann verstehen, dass es Euch total nervt.
    Ich denke, Ihr solltet Euch mal eine Trainerin nach Hause kommen lassen, die sich die ganze Situation mal ansieht, denn ich denke, dass die Probleme bei Euch schon früher liegen, z.B. dass Euch Euer Hund andauernd folgt wenn Ihr den Raum verlasst. Das darf nicht andauernd sein, aber die Lösung wird Euch ne Trainerin besser sagen können.
    Wir hatten auch mal ne Trainerin hier, sie hat uns sehr geholfen bei unserem Problem.

  • Huhu,


    mir fallen 2 Sachen auf.
    Wenn du ihn morgens alleine lässt (ist er dann ganz alleine?) macht er kein theater, aber wenn du später gehst scho?


    Und wie reagiert ihr, wenn er Theater macht?

  • Kontrollverlustängste sind schon so alt wie der Mensch den Wolf zu sich nahm.
    Der Fehler wird bestimmt bei der Wiedervereinigung gemacht.
    Richtig ist eine Trainer holen - der die Situation einschätz und euch einen Plan auf stellt, Konsequenz ist enorm wichtig.


    Grüezi Momo

  • ich würde euch auch zu einem Trainer, der sich die Situation mal bei euch Zuhause anschaut, raten - es sind vielleicht kleine "Rituale" die ihn zu diesem Verhalten "veranlassen", das ganze hört ich schon recht gefestigt an - und ihr scheint ja noch mehr Probleme zu haben (anspringen, fremde Hunde).



    hier zu:

    Zitat

    Mit Maulkorb legt er sich zwar hin und ist erstmal ruhiger (er kann ja dadruch auch nicht wie ein gestörter bellen) aber ich kann ihn ja nicht länger als 2 Minuten mit Maulkorb alleine lassen, falls er sich übergeben muss oder ähnliches wäre das fatal.


    ein gut sitzender Maulkorb sitzt so, dass der Hund damit bequem hecheln kann - also wäre auch Bellen, Fressen und Übergeben kein Problem.
    Oder habt ihr so einen Stoffmaulkorb? -den würde ich dem Hund nicht anziehen, weil er eben für den Hund unbequem ist (kein Hecheln möglich)


    lg

  • Hallo Barbara,


    wieviel Aufmerksamkeit bekommt euer Hund am Tag?


    Wie oft wird er gestreichelt und angesprochen? :D
    Hand auf's Herz und ehrlich sein, nur Offenheit kann weiterhelfen.


    Was muss er für ein/en Leckerlie/Kauartikel tun?
    Oder bekommt er es einfach so?


    Darf er ohne Erlaubnis an seinen Fressnapf?
    Wie oft geht ihr mit ihm raus?
    Was macht ihr so mit ihm?


    Wie sieht es mit dem Grundgehorsam aus?
    Auch hier bitte ehrlich sein.
    Sitz, Platz, Komm & Co.
    Wie oft müsst ihr ein Kommando aussprechen, bis er es ausführt?


    Hat er einen festen Schlafplatz, bleibt er auf Anweisung auf diesem?


    Er jault, sobald ihr den Raum verlasst...
    Habt ihr das einfach mal ignoriert und die Zeiten langsam verlängert?


    Wie verhaltet ihr euch, wenn er euch beim nach Hause kommen begrüßt?


    All die Fragen dienen dazu, herauszufinden, ob euer Hund es einfach nicht gelernt hat, mit Frust umzugehen.
    An mangelnder Frusttoleranz kann man nämlich arbeiten ;)


    Zitat

    Mit Maulkorb legt er sich zwar hin und ist erstmal ruhiger (er kann ja dadruch auch nicht wie ein gestörter bellen) aber ich kann ihn ja nicht länger als 2 Minuten mit Maulkorb alleine lassen, falls er sich übergeben muss oder ähnliches wäre das fatal.


    Wozu soll der Maulkorb dienen?



    Gruß
    Leo

  • Huhu,


    danke erstmal für eure Antworten. DAs mit der Trainerin habe ich auch überlegt aber ich habe bisher keine gefunden mit der ich gerne arbeiten würde :???: Tipps hierzu?



    @dieschweizer:



    Aufmerksamkeit, tagsüber ehr weniger, mein Freund muss ja arbeiten, gestreichelt wird er schon des öfteren Mal, Abends nach dem Essen ist auch oft kuscheln angesagt.



    Für Leckerlie tut er viel, wir haben ihm verschiedene Kunststücke beigebracht, er muss für jedesw Lercklie immer etwas tun und wir bringen ihm auch viele neue Sachen bei weil ihm das Wahnsinnig Spaß macht und ihn auch geistig auslastet.


    Er darf nur nach Erlaubnis an seine Napf, das klappt sehr zuverlässig.
    Raus kommt er meistens 4 Mal am Tag.


    Ansonsten im Sommer Fahrradfahren oder Inlinen, geistige Arbeit, Wanderungen.....so Sachen gehören bei uns dazu.


    Er hat einen guten Grundgehorsam, er kann Sitz, Platz, Komm, Hier, rennt nicht zu fremden Hunden, lässt sich aus fast jeder Situation gut abrufen, wir haben sehr viel mit ihm gearbeitet. Ein Kommando reicht meistens einmal, ist er sehr abgelenkt evtl. noch ein zweites Mal aber dann führt er es aus.


    Er hat einen festen Schlafplatz auf dem er Nachts liegt und auch dort bleibt, tagsüber hat er im Arbeitszimmer seinen festen Platz, auf Anweisung bleibt er dort.



    Zum jaulen: Wir kommen gar nicht dazu die Zeit über 3 Minuten zu verlängern, wir haben es langsam aufgebaut aber länger als 3 Minuten klappt nicht.


    Wenn wir nach Hause kommen haben wir ihn lange Zeit ingoniert, es dauert ca. 30 Minuten bis er sich etwas beruhigt, Nachbarn haben sich jetzt über das andauernde gebell beschwert, also lass ich ihn nach dem nach Hause kommen Platz machen und ein paar Minuten liegen. Dann wird er begrüßt.


    Das mit der Frusttoleranz kann ich mir gut vorstellen, so ist es auch bei fremden Hunden mit denen er spielen will und der andere nicht.



    Der Maulkorb ist einfach eine Notlösung für wenige Minuten wenn ich nicht da bin oder mein Freund nicht da ist und die zweite Person muss Post entgegennehmen, zur Toilette etc.


    @léau Richtig, er hat noch eine Baustelle fremde Hunde. Wir waren vor den Feiertagen zu besuch bei den Eltern meines Freundes, die haben auch einen Hund und er hatte das ganze Wochenende über Angst vor dem Hund und ist ihm aus dem Weg gegangen. Es hat sich auch nicht gelegt. Der andere war allerdings durchweg freundlich, so ist es bei uns bei jedem "fremden Hund". Vertraut er doch mal einem Hund ist er dann dermaßen überdreht das ich ihn aus der Situation nehmen muss. Wir waren schon in der Hundeschule deshalb aber das hatte das Problem enorm verschlimmert.


    Anspringen tut er fremde Leute gar nicht, nur Bekannte die ihn dementsprechend beim begrüßen schon aufdrehen.


    Wir haben nur einen Stoffmaulkorb und einen billigen aus dem Zooladen, er braucht ihn so gut wie nie. Und ich denke mir wenn er ohne Probleme Fressen könnte würde er auch bellen. Es ist eh nicht angedacht ihn auf Dauer mit Maulkorb allein zu lassen, das ist nur eine Notlösung für wenige Minuten.


    Maanu:


    Wenn ich früh gehe ist er nicht alleine, mein Freund bleibt Zuhause, Hund legt sich hin und schläft.


    Gehe ich Nachmittag noch einmal weg steht er vor der Tür und fiebt, bellt, jault und kratzt, er muss dann von meinem Freund abgelenkt werden bis er sich beruhigt.

  • Zitat

    Gehe ich Nachmittag noch einmal weg steht er vor der Tür und fiebt, bellt, jault und kratzt, er muss dann von meinem Freund abgelenkt werden bis er sich beruhigt.


    ist doch praktisch, bei Fiepen und Jaulen gibts Aufmerksamkeit ;)

  • Naja, er wird geschimpft und auf seinen Platz geschickt oder mein Freund nimmt sich bevor ich gehe ein Schweineohr und gibt es ihm in dem Moment wo ich gehe, also es ist nicht so das er jault und dann in irgendeiner Form bespielt oder getröstet wird. Das Problem hatten wir ja auch schon vorher, das ablenken dienst ja nur dazu damit sich die Nachbarn nicht beklagen wenn da 30 Minuten ein Hund bellt.

  • Barbara,


    nichts desto trotz, solltet ihr an der Frusttoleranz arbeiten.


    Sein Verhalten hat sich schwer etabliert.


    Ändere den Tagesablauf.
    Unternehmt etwas weniger an Aktionen, verweist ihn tagsüber auf seinen Platz, er soll dort liegen bleiben und euch nicht verfolgen.
    Notfalls mal anbinden, ob er jault oder nicht.


    Napf vorbereiten, hochstellen, erst in 15 Minuten geben.


    Unterwegs an einen Baum binden, 3 Schritte von ihm weggehen, zurückkehren und wortlos weitergehen.


    Zu Hause angekommen, ihr geht ins Haus, Hund kurz draußen "vergessen" und nach 10 Sekunden hineinholen, ohne Kommentar.
    Zeit laaaaangsam steigern.


    Aus welchen Gründen auch immer, er fühlt sich von euch abhängig oder hat einen Kontrollzwang.


    Ein Versuch ist es wert, Wunder könnt ihr aber nicht so schnell erwarten.


    Gruß
    Leo

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