Hilfe! Junge Katze mit Nierenproblemen

  • Hallo!


    Ich weiß mir grad wirklich nicht mehr zu helfen und bin völlig verzweifelt.


    Am besten ich fange mal ganz von vorne an.
    Meine Wilma habe ich im Herbst 2009 von einem Bauernhof geholt (meine Arbeitkollegin hat mir den Tipp gegeben). Die Mutter sei überfahren worden, sie hätte aber 2 Junge gehabt. Bin da gleich hin und habe aber nur Wilma fangen können.
    Sie hatte natürlich sämtliche Untermieter, die eine kleine Katze nur haben kann. Am schlimmsten waren jedoch die Würmer. Wilma sah aus als ob sie einen Tennisball verschluckt hat, gleichzeitig war sie nur noch Haut und Knochen. So etwas habe ich noch nie gesehen, obwohl ich schon viel Katzenelend gesehen habe. Sie hatte schlimmen Katzenschnupfen und war insgesamt in deiner sehr schlechten Verfassung. Ehrlich gesagt habe ich daran gezweifelt sie durch zu bekommen. Ihren Brüder fanden wir übrigens einen Tag später nur noch tot.


    Wilma würde gegen ihre ganzen Untermieter behandelt und ihr ging es, wider erwarten, schnell wieder besser. Außer der Katzenschnupfen, der hielt sich hartnäckig. Den bekamen wir aber dann bis in den Winter in den Griff.


    Im Sommer 2010 hatte Wilma eine Phase in der es ihr nicht so gut ging. Sie wurde immer ruhiger, ging nicht mehr so viel nach draußen, schlief mehr und fraß schlechter.


    Der Tierarzt stellte anhand eines Blutbilds fest, dass die Nierenwerte leicht erhöht waren. Er ging aber aufgrund des Alters von einem akuten Infekt aus. Wilma bekam ein Präperat zur Unterstützung des Immunsystems und ihr ging es bald wieder besser.


    Einige Wochen später sind wir umgezogen. Das war wieder zu viel für die Katze. Sie fraß wieder schlechter, hatte fettiges, gleichzeitig stumpfes Fell.


    Nun habe wir beobachtet, dass sie immer wieder Durchfälle hat, immer wieder schlechter frisst, pupst wie ein Weltmeister und starken Mundgeruch hat.


    Gestern war ich wieder beim Tierarzt und habe ihm das geschildert. Er geht davon aus, dass Wilmas Nieren nicht richtig arbeiten, da sie als kleine Katze mit schwerster Unterversorgung und heftigem Parasitenbefall zu kämpfen hatte.
    Jetzt bekommt sie 2 homöopathische Mittel. Wenn diese die Symptome nicht verbessern soll ich wieder kommen.
    Sonst sieht Wilma im Moment echt gut aus. Sie hat ihr normales Gewicht, gutes Fell und wirkt fit.


    Jetzt meine fragen an euch:
    -Was haltet ihr von der Theorie meines Tierarztes (ich muss dazu sagen ich bin sehr zufrieden mit ihm, er hatte schon sooo oft das Richtige für meine Tiere)?
    -Hattet ihr auch schon mal junge Katzen mit Nierenproblemen?
    - Auf was muss ich jetzt speziell achten bei der Fütterung? Wie kann ich am besten nierenschonend füttern?
    -Was muss ich insgesamt beachten?


    Sie ist doch erst 1,5 Jahre alt und ich will ihr noch ein langes, schönes Leben ermöglichen.


    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!


    Grüssle nedorina

  • Hallo,


    ich würde ihr nochmals Blut abnehmen lassen um auch ganz sicher zu sein. Einfach so von einem Nierenschaden auszugehen und dann ins Blaue hinein zu behandeln ist nicht mein Ding.


    Wir haben einen Kater, der aber keine Nierenprobleme hat, sondern Struvitsteine. Er bekommt ein spezielles Futter und ist mittlerweile 9 Jahre alt. Angefangen hat es mit 1,5 Jahren.


    Ich drücke Dir die Daumen, dass die Kleine nichts mit den Nieren hat. Lass es nochmal checken.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Wichtig wäre schon eine weitere Diagnostik wie z.B. einen Ultraschall und Abgabe des Urins an ein gutes Labor.


    Perserkatzen und deren MIschlinge - leider auch viele Hauskatzen - z.B. leiden sehr oft unter Polycystic Kidney Disease „Polyzystische Nierenerkrankung"


    Dann würde ich auf alle Fälle auf FelV und FIV testen lassen. Es gibt zum Einen Schnelltests oder eben durch ein Labor. FelV und FIV sind leider nicht heilbar. Während bei FelV (oder auch Leukose genannt) die Prognose schlecht ist, gibt es viele Katzen, die mit FIV (auch Katzenaids genannt) sogar recht alt werden können.


    IBD (Inflammatory Bowel Disease - eine Autoimmunerkrankung) kommt leider auch häufig bei Katzen vor. Mein Katerchen hatte neben Katzenschnupfen (später ausgeheilt) IBD und starb leider mit 4 an einem Nierentumor. IBD ist leider schwer diagnostizierbar und auch die Behandlung ist sehr kostenintensiv und mit Hoch und vielen Tiefs für Tier und Halter verbunden.


    Sollte tatsächlich eine NIerenerkrankung vorhanden sein, muss unbedingt geklärt werden, um welche es sich handelt (ANI - akute Niereninsuffizienz, heilt mit entsprechender Medikation meist ohne Schäden der Nieren aus) oder eine CNI (chronische Niereninsuffizienz - da sind bereits mindestens 80 % des Nierengewebes zerstört). Darauf wird die Behandlung gestützt.




    Das erst mal auf die Schnelle, was mir einfällt.

  • Ich würde das mit den Nierenwerten auch nochmal genau abklären lassen.


    Dann: möglichst kein Trofu geben! Auch nicht das Futter vom TA. Leider ist es so daß in der Regel Katzen eh nicht genügend trinken, und wenn sie dann noch (nur) Trofu bekommen, können sie die Flüssigkeit die sie für die Verdauungsarbeit zu sich nehmen müssen plus dem was sie ohnehin trinken müssen, kaum mehr schaffen.
    Wenn Du Trofu geben willst, dann bitte eingeweicht. Ich persönlich würde jedoch nie nur Trofu geben, sondern immer gutes Nafu vorziehen!




    Unter folgenden Links findest Du vielleicht Hilfe (hat mir bei meiner nierenkranken Katze zumindest sehr gut geholfen).


    Laß Dich nicht beirren von "Hundeseiten" bzw. Rohfütterung - der Artikel ist interessant auf was man alles achten sollte ;)


    http://www.barfers.de/barf_nierenerkrankungen.html


    http://katzenfragen.beepworld.de/harnsteine.htm


    http://cuxkatzen.de/html/harnverlegung.html


    http://www.savannahcat.de/fuetterungsmethoden.html

  • Hey!


    Vielen Dank schon mal für die vielen und schnellen Antworten.


    Oh je, da gibt es ja sooooo viele verschiedene Erkrankungen.
    Ich glaube kaum ein anderer würde sich ernste Sorgen um meine Wilma machen. Im Moment geht es ihr auch gut, sie frisst gut, hat schönes Fell...
    Ich bin da nur etwas vorgeschädigt, da meine letzte Katze (leider vor 2 Jahren gestorben) eben auch eine chronische Niereninsuffizienz hatte und deshalb auch eingeschläfert werden musste.
    Aber deshalb kommen mir manche Symtome von Wilma auch so bekannt vor und ich bin hellhörig geworden. Vielleicht ja viel eher als viele andere.


    Struvitsteine sind doch Blasensteine, oder?
    Das könnte auch sein, denn manchmal bevor sie pinkeln geht, wird sie unruhig und "motzt" vor sich hin (vielleicht Schmerzen?).


    Zu fressen bekommt sie momentan das Nassfutter von Grau. Trockenfutter hat sie nicht mehr bekommen, seit der Verdacht mit den Nieren im Raum steht.


    Im neuen Jahr werde ich mich wohl mal mit der Süßen in die naheliegende Tierklinik begeben zwecks Urinuntersuchung, Ultraschall und Blutanalyse.


    Ich halte euch auf dem Laufenden.


    Grüssle nedorina

  • Struvit macht meist den Katern zu schaffen, weil deren Harnröhre enger als die der weiblichen Katzen sind. Aber es gibt ja neben Stuvit noch andere Steine - z.B. die Oxalatsteine, die im Gegensatz zu Struvit nicht aufgelöst werden können. Aber allein das kann ein Tierarzt unter dem Mikroskop ausschliessen, nachdem er eine Urinprobe erhalten hat. Struvitkristalle sind sehr scharfkantig und verletzten die Blasenschleimhaut - FOlge: Blasenentzündung.


    Auch wenn Du angeraten bekamst, keine Produkte vom Tierarzt zu füttern - ich habe sehr viel mit nierenkranken Katzen zu tun und in der ANfangszeit helfen diese Produkte, die Katze zumindest so zu versorgen, dass sie die Nahrungsaufnahme nicht verweigert. Das ist nämlich das Wichtigste bei Nierenerkrankungen - die Katze muss fressen.


    Aber wie bereits geschrieben: Die Diagnostik ist noch nicht abgeschlossen. Rein prophylaktisch jetzt auf eine eventuelle NIerenerkrankung zu behandeln halte ich kontraproduktiv.


    Aber gut, dass Du die Untersuchungen noch nachholst. Ich würde so vorgehen: Urinprobe (Nierenprofil) frisch abgeben und einschicken lassen - bei meiner Tierärztin kommt immer ein Bote und holt die Proben frisch ab (Vetmed, Synlab oder Laboklin) Ich verstehe eh nicht, wieso Dein Doc das noch nicht in Auftrag gegeben hat. Anhand des Profils eventuelle weitere Diagnostik in Form von Ultraschall.


    AUsschluss FELV und FIV (Blutbild).


    Gruss
    M.

  • Moment: Es wurde NICHT geraten, keine Produkte vom TA zu füttern, sondern ganz und gar auf Trockenfutter zu verzichten. Und das ist bei einer "Nierenkatze" tatsächlich sehr wichtig. Nierendiät gibt es auch als Dosenfutter, das ist deutlich angebrachter.
    LG von Julie

  • Zitat

    Moment: Es wurde NICHT geraten, keine Produkte vom TA zu füttern, sondern ganz und gar auf Trockenfutter zu verzichten. Und das ist bei einer "Nierenkatze" tatsächlich sehr wichtig. Nierendiät gibt es auch als Dosenfutter, das ist deutlich angebrachter.
    LG von Julie


    Danke - ja genau so :gut:





    Jedoch würde ich raten auch bei TA-Empfehlungen kritisch sein.


    Für meine Katze hab ich widerstrebend (!!) auch das Nafu von Hills von der TÄ bekommen. Leider ist Lene partout nicht dran gegangen.


    Auf meine verzweifelten Anrufe hin wurde mir gesagt, Hills sei das beste und einzige, was meine Katze noch am Leben erhalten kann.


    Der Rat meiner THP das Hills (obwohl kein gutes Futter) wenigstens z.B. mit ein klein wenig Sahne o.ä. schmackhafter zu machen, daß Lene nach 2 kompletten Fastentagen überhaupt was isst wurde mit der Bemerkung abgehandelt: Dann können wir sie gleich einschläfern. Entweder sie ißt das Hills pur oder sie stirbt innerhalb weniger Tage.


    Vielleicht könnt ihr Euch meine Verzweiflung vorstellen..... :( :



    Meine THP kam dann und trotz "Warnung" der TÄ haben wir versucht Lene das Hills mit allerlei gutem, wenn vielleicht auch nicht unbedingt gesundem Beiwerk schmackhafter zu machen. Leider komplett ohne Erfolg....


    Jedoch ist meine THP auch etwas "resolut" und meinte, auf Dauer sei das Futter nicht zu empfehlen bei dem ganzen Krams der da drinne ist.


    Da Lene nun noch einmal einen kompletten Tag NICHTS gefressen hatte (und die Anrufe bei der TÄ brachten immer wieder nur die Aussage wenn sie nicht das Futter fresse, würde sie nicht überleben - ich solle standhanft sein) - habe ich in meiner Verzweiflung, und weil ich es ohnehin anfangen wollte, mit Barfen angefangen. In Zusammenarbeit mit meiner THP habe ich einen Ernährungsplan ausgearbeitet und Lene hat gefressen!


    Es war für mich einfach die einzige Alternative die mir noch geblieben ist...



    Heute, knapp 2 Jahre später, kann ich sagen, daß es meinen beiden Katzen prächtig geht!



    Falls sich jemand wundert, warum ich nicht zu einer anderen TÄ gegangen bin: es waren Feiertage und diese TÄ war die einzige im Umkreis, die Dienst hatte. Ein anderes Futter konnte ich nicht geben, da ausgerechnet in diesen Tagen unser PC abgestürzt war und ich auch keinen "Nerv" hatte ein anderes Diätfutter zu googeln.


    Leider ist Lene das Autofahren nicht wirklich gewohnt und da es ihr eigentlich von Stunde zu Stunde schlechter ging, wollten wir ihr eine längere Fahrt einfach nicht auch noch zumuten.



    Aber ganz wichtig: Ich plädiere hier nicht dafür, sich über die Empfehlungen des TA hinwegzusetzen und seine Behandlung nicht durchzuführen!
    Ich denke, ich hatte auch ganz großes Glück!


    Ich will mit meinem Beispiel nur anführen, daß man immer auch ein wenig kritisch sein sollte und nicht unbedingt ungefragt glauben darf was die TÄ einem verkaufen wollen.


    Man sollte auch auf jeden Fall auf sein Bauchgefühl hören!


    Und GsD sind wohl auch die meisten TÄ nicht so "stur" und wohl auch eher bereit, zu helfen und vielleicht auch Alternativen aufzuzeigen!



    Wenn mal wieder was sein sollte würde ich wohl auch (zumindest vorübergehend) ein Diätfutter geben (nur nicht unbesingt Hills ;) ). Weil sie sind ja wohl meist schon sinnvoll!

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