Neue Hündin hat sehr viel Angst

  • Guten Morgen,


    am Samstag ist Teddy, eine vierjährige Hündin aus Rumänien bei uns eingezogen. Wir haben noch eine zweite Hündin, Mali. Sie ist jetzt sieben Jahre alt.


    Ich weiß, Teddy ist erst ganz kurz bei uns und ich muss Geduld haben. Hab ich ja auch, aber sie hat soooo viel Angst, vorallem draußen.


    Wenn ich mit Mali und Teddy zusammen unterwegs bin, orientiert sie sich nach Mali, schaut aber auch was ich mache, bleibt stehen und wartet bis ich aufgeholt habe.


    Ich führe sie im Moment mit Halsband und Geschirr bzw. auch mit der Schleppleine.


    Heute Morgen bin ich mit ihr alleine raus und sie hatte Bammel vor einer Frau, die Schnee schippte und wollte die Straßenseite wechseln. Ich bin aber stehengeblieben, hab mich hingehockt, sie kam dann auch zu mir und hab sie einfach gucken lassen.


    ich habe nicht mit ihr gesprochen, hab sie nicht gestreichelt, wir haben nur gemeinsam geguckt.


    Wir sind dann aber doch auf die andere Seite gegangen, denn es bringt doch nichts, sie daran vorbeizuschleifen, oder ?


    Oder auch das kleine "Blinke-Auto" mit Schneeschieber vorne dran, war ... :shocked:
    Sie ist stehengeblieben, aber irgendwann ging sie mit mir weiter. Aber erst musste sie gucken, gucken, gucken ...


    Gut, am Wochenende war auch nichts los hier. Keine Menschen, keine Autos.
    Und heute Morgen sind die Leute auf dem Weg zur Arbeit.


    Wir wohnen in einen Gewerbegebiet, dabei aber auch sehr ländlich.
    Wir brauchen etwa fünf Minuten bis zum Feld, zehn bis zum See und in ein kleines Wäldchen.


    Ich möchte nicht immer mit beiden zusammen rausgehen, damit Teddy auch lernt auf mich zu achten und zu mir Vertrauen fasst.


    Und Mali soll ja auch mit mir mal allein Zeit verbringen dürfen.


    Oder soll ich in der ersten Zeit immer mit beiden zusammen raus ?


    Viele Fragen und ein bisschen konfus. :ops: Aber ich hoffe, ihr steigt trotzdem durch.


    Wenn ihr noch Fragen habt, dann immer her damit. :smile:

  • Moin Moin,


    also in deinem Text kann ich keinerlei Probleme entdecken :D


    Teddy muss sich erst einmal an alle Gegebenheiten gewöhnen. An euch, an die Umweltreize usw. Das er Angst zeigt ist völlig normal und überhaupt nicht weiter bedenklich.


    Wenn dein älterer Hund zu der souveränen, ruhigen Sorte gehört der keine Angst dann sind doch super Voraussetzungen für ein gutes Zusammenleben.


    Du machst das genau richtig so wie du es machst, Schleppleine, Geschirr, den Hund nicht beruhigen in Angstsituationen. Wenn Teddy etwas nicht behagt, dann wechsele ruhig die Straßenseite, bei meiner Hündin hilft es das "Objekt" zu berühren oder selbst hinzugehen, wenn die Angst gleichbleibt oder sich gar verstärkt.


    Wenn du den Objekten vor denen er Angst hat selber keine Bedeutung schenkst und einfach weiter gehst, und Teddy einfach vermittelst, "Komm, weiter gehts mein Freund alles OK" dann wird das ein paar Wochen alles der Vergangenheit angehören. Manche Ängste werden nie ganz verschwinden.


    Viell. solltest du trotzdem mit dem neuen Hund auch mal alleine raus, du siehst ja dann ob sie sich grundsätzlich besser verhält, oder ob dein Althund ihr mehr Sicherheit gibt.


    Viel Erfolg und viel Spaß mit Teddy :gut:

  • Hey, herzlichen Glückwunsch zum Zuwachs. Hab die süße Streifennase gesehen.


    Unsere ist ja auch aus Rumänien und ich denke mittlerweile: Wenn diese Hunde zu uns kommen, kennen sie einfach so gut wie gar nichts. Dort gibt es keine Gassigeher, dort gibt es keine Umwelt, außer ein Gehege mit anderen Hunden.


    Während Teddy erstmal lernen muss, Dich zu lesen und zu verstehen, was Du von ihm willst, hast Du mit Deinem Ersthund einen Gratis-Therapeuten an der Hand. Die beiden müssen nichts lernen, Hundesprache ist international.


    Wenn Dein Ersthund also ein Hund ist, der super Umweltsicher ist, dann würde ich Teddy den Luxus gönnen, am Anfang jemanden dabeizuhaben, der ganz deutlich macht: "Alles halb so wild, kein Grund für Angst oder Aufregung". Denn es werden eine ganze Menge neuer Eindrücke auf Teddy einprasseln, die sie so noch nie gesehen hat....

  • Ich danke euch, für eure mutmachenden Antworten.


    Teddy ist ein Mädchen ...


    Ich weiß ja, dass ich Geduld haben und Teddy Zeit geben muss, sich an alles zu gewöhnen.


    Ich gestehe, ich habe es mir ein bisschen einfacher vorgestellt. :ops:
    Ich wusste zwar, dass sie ein ängstlicher, unterwürfiger Hund ist.
    Wir haben uns trotzdem für sie entschieden.


    Unsere Ersthündin (blödes Wort :roll: ) ist sehr sicher im Alltag.
    Sie vertraut mir und verlässt sich auf mich.


    Aber es ist schon ein Unterschied, ob man einen 10kg Hund händelt, oder einen der 30kg wiegt.
    Wenn Teddy liegt, dann liegt sie, die klemmt man sich nicht mal eben unter den Arm und geht weiter. :lol:


    Mein Mann muss unbedingt neue Batterien für unsere Waage kaufen.


    Ich hatte ja gehofft, weil Mali eben auch so ist wie sie ist, Teddy die Eingewöhnung leichter fällt.


    Auf unseren noch relativ kurzen Gassirunden, brauch' ich so gut wie gar nicht nach Mali gucken. Es reicht ein kurzes Schnalzen oder ansprechen und sie ist da.


    Sie bekommt natürlich auch ihre eigene Beschäftigung, Abrufen, Abfragen von versch. Kommandos etc.
    Mali ist ein toller Hund und wirklich gut erzogen.
    Wenn ich auf sie auch noch richtig aufpassen müsste, na dann gute Nacht Marie. :gott:


    Also, wenn Teddy Angst zeigt und da nicht vorbei gehen möchte, dann ist es okay die Seite zu wechseln, ja ?
    Oder soll ich sie doch erstmal gucken lassen und dann erst weggehen ?
    Ich will da auch keinen Tamtam drum machen. Aber ihren "Fluchtversuchen" gleich nachgeben ?


    Ich dachte, wenn sie die Situation aus sicherer Entfernung erstmal begucken kann, nimmt ihr das vielleicht auch irgendwann den Schrecken.


    @dieschweizer
    Danke für den Link :smile:

  • Also ich würde mit Teddy(liene :D ) nicht zum "Hassobjekt" hingehen, den dann kann es passieren, dass ihre Angst noch stärker wird und sie eine Phobie entwickelt.


    Am sichersten ist es erstmal, wenn ihr im Sicheren Abstand das Objekt passiert, aus der Entfernung beobachten, wenn sie irgendwann ruhiger wird, du merkst es macht ihr nicht mehr so viel aus, kannst du das Objekt auch anzeigen, d.h. so tun als ob das was ganz tolles ist. "Ohhhhh guck mal ein Bagger, feeeeeeeein" so in der Art. Das Feingefühl entickelt sich recht schnell und du merkst dann schon was du ihr zumuten kannst.


    Solange sie ansprechbar bleibt ist alles halb so wild.


    Meine Hündin zeigt heute immer mal wieder spezifische Ängste gegenüber irgendwelchen Sachen.


    Ich würde dir außerdem empfehlen, wenn sich in ein paar Wochen, das Verhalten nicht bessert oder bzw. stagniert eine Schilddrüsenuntersuchung durchführen zu lassen.

  • Hallo,


    erstmal herzlichen Glückwunsch zum Neuzugang.


    Weisst du, wie und wo Teddy vorher in Rumänien gelebt hat, bevor sie ins Tierheim kam? Was Teddys Vorsicht gegenüber z.b. der schneeschippenden Frau angeht, solltest du wissen, dass es für Tiere in Rumänien, Ungarn, Bulgarien usw. überlebenswichtig ist, fremden Menschen aus dem Weg zu gehen - vor allem wenn sie abwehrende Bewegungen machen und so wird die schneeschippende Frau wirken. Hier in Ungarn laufen die Hunde auf der Strasse einen derartigen Bogen um die Menschen herum, dass sie einem dabei vors Auto rennen...


    Das ist also für Teddy eine völlig normale Reaktion und wird einige Zeit brauchen bis sie das ablegt. Vlt. hast du die Möglichkeit, irgendwie mit Bekannten mit ihr zu trainieren, dass fremde Menschen in deutschen Strassen nicht nach Hunden treten oder sie bewerfen sondern im Gegenteil vlt. sogar mal ein Leckerchen fallen lassen.


    Teddy kennt sicherlich null und nichts von dem, was du jetzt von ihr möchtest und eine souveräne Althündin ist das allerbeste, was du ihr jetzt, zusammen mit deiner Geduld, bieten kannst. Sie muss nicht nur alles lernen - ähnlich wie ein Welpe - sondern hat zudem auch noch mit vielen Begebenheiten bereits schlechte Erfahrungen. Aber sie kann und wird das lernen - es braucht nur Geduld.


    Alles Gute wünsch ich euch
    Birgit

  • Oh, nein, ich meine nicht hingehen, sondern in für sie sicherer Entfernung stehenbleiben und gucken lassen.
    Okay, vorher wollte sie ausweichen und auf die andere Seite, aber ich bin dann stehengeblieben ...


    Sie ist war dann schon noch ansprechbar.
    Wenn ich mich kleiner mache und in die Hocke gehe, kommt sie auch zu mir.


    Aber du meinst einfach ausweichen und weitergehen, ja ?
    Und den Dingen, Menschen gar keine Beachtung schenken.

  • Genau wie Cinnemaus schrieb: Trainingssituationen schaffen


    Ich empfehle immer gerne dieses Buch: Hab es selber gelesen:


  • Ich danke euch.
    Ihr seid mir eine große Hilfe. =)


    Teddy war ein Straßenhund in Rumänien, wie lange, weiß ich aber nicht und war dann in einer Auffangstation und kam am 24. November 2010 hier nach Deutschland in ein kleines TH.


    Der Tierschutzverein von dem wir Teddy haben, unterstützt, wenn er Kapazitäten frei hat, andere Organisationen und nimmt Hunde bei sich auf.


    Ich hab eben 'grad meine Handtücher in den Schrank geräumt, Teddy kam hinter mir her und hat sich echt erschrocken und ist erstmal drei Schritte zurückgegangen, als ich die Schranktür aufgemacht habe, weil sie auf einmal ein anderer Hund angeguckt hat. =)


    Sie schaut auch oft im Flur oder bei meiner Tochter im Zimmer in die Spiegel, wenn sie daran vorbeiläuft.
    Sie noch nicht verstanden, dass das nur ihr Spiegelbild ist.


    Danke für den Buchtipp. Ich werde es mir gleich bestellen.

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