Welpe dreht am Rad

  • Achja, nicht das es falsch rüberkommt. Liebevoll meine ich in diesem Zusammenhang mit nachgiebig und überbesorgt und überbehutsam.


    Ansonsten finde ich nicht, dass es normal ist, wenn man einen Welpen schon 3 wochen hat, dass man blutig gebissen wird bzw. er seine Agressionen an mir oder gegenständen auslässt.


    Und der Hund ist sicher auch gut, aber halt nur für Leute die ein Faibel für solche Persönlichkeiten haben. Vielleicht ist ein Rüde auch eine Stufe zuviel und eine Hündin wäre doch besser gewesen.


    MfG
    Sunshine

    • Neu

    Hi


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    • Sei froh, dass er so angstfrei ist. Das ist ja nicht schlecht. In meiner ersten HuSchu wurde mir für schlimme Fälle ein Griff gezeigt, bei dem man dem Hund die eigene Leftze so auf den eigenen Zahn des Hundes halten soll, dass er, wenn er beisst, sich selbst beisst. Dazu muss man aber sehr geschickt sein. Ich habe mich das 1. nicht getraut und 2. ist das nicht meine Art der Erziehung, aber bei anderen hat es geklappt. Die Hundetrainerin meiner Cheffin macht das auch. In meiner jetzigen HuSchu wird sowas nicht gemacht, da wird höchstens mal an den Flanken das Fell leicht gezupft, wenn der Jungspund einen bespringt und nicht aufhört, selbst wenn man abwehrt. Aber jetzt schweife ich ab ;-)


      Ich denke Ignorieren und Ausschließen ist die effektivste Strafe, manche brauchen 100 Versuche und bei 101 Wiederholungen hat er es begriffen. Dafür versteht er anderes dann schneller ;-)

    • Ich misch mich glatt mal hier ein:


      Unser Welpe Fine ist jetzt 10 Wochen alt und seit 2 Tagen bei uns, meine erste Bailey ist 4 jahre alt.


      Alles was du berichtest kommt mir doch sehr bekannt vor: Bailey wird "gemobbt", Welpe beißt "aggressiv" zu etc.
      Aber, ich sehe das aus einer anderen Richtung: das ist ganz normales Welpengehabe und auch deine Große zeigt ein normales Verhalten.
      Der Welpe muss seine Beißhemmung erstmal antrainiert bekommen.
      Bailey haben wir das mit lautem Gequietsche beigebracht. Immer, wenn sie zu doll zugebissen hat beim Spielen oder in die Zehen etc. haben wir jämmerlich laut aufgeheult und kurz das Spiel etc. unterbrochen. Das hat Wunder gewirkt!! mit Fine machen wir es genauso. Bislang haben wir vielleicht 3mal aufgejault und sie knabbt nun schon kaum mehr zu.
      Bailey (genau wie deine Erste) müssen sich an die Situation erst gewöhnen. hunde scheinen doch zu merken, wenn ein hund nur Pflegling ist oder ob der wirklich bleibt! Denn mit unseren Pflegis gings immer gut, jetzt zeigt sie aber ein sehr distanziertes Verhalten.
      Sie trinkt nicht aus dem Wassernapf, nimmt kaum mehr ein Leckerchen. Sie wirkt depressiv und teils verängstigt.


      So nehmen wir uns eine Bailey-Auszeit, nur für sie. Da wird nur mit ihr geknuddelt, gespielt und so weiter. Sie genießt die Momente und nach 2 Tagen ist ihr Verhalten schon deutlich besser geworden. Wichtig ist, dass ihr erkennt, wo maßgeregelt wird vom älteren hund, wo ihr sowohl Welpe als auch älteren hund maßregeln müsst und wo Welpe auch Welpe sein darf..


      Im moment tut uns Bailey schon auch etwas leid. Da fällt es schwer ihr einfach mal die Zeit zu geben, die das Zusammenfinden der beiden hunde wohl braucht - träumt man doch davon dass beide kuschelnd lieb im Körbchen liegen. Aber es braucht Zeit ein Team zu werden, auch unter hunden.


    • Ich bin ja kein Experte - und daher entschuldige bitte, wenn ich falsch liege - aber ich glaube nicht, dass ein Welpe, der Boss sein will. Ein Welpe spielt und rauft rum, er braucht Grenzen, die ihm Sicherheit und Führung geben, an die er sich halten kann. Er sucht seine Führungsperson, dass er die Führungsposition eventuell hinterfragt, das kommt irgendwann in der Pubertät, dann wird das nochmal spannend.


      Über Abgabe würde ich nicht nachdenken, sondern geduldig bleiben und die Beishemmung weiter trainieren... :-) und den 9.1. herbeisehnen, wobei ich glaube, dass Ihr bis dahin schon ein großes Stück allein weiter gekommen seid. Haltet Euch vor Augen, dass es ein Baby ist :-)

    • Abgeben kommt gar nicht in Frage. Und ob Rüde oder Hündin, das ist bei mir egal... es gibt auch dominante Hündinen.... hatten wir auch schon.


      American Bulldog´s sind nunmal mutige Hunde, wäre es anders müsste man sich sorgen machen. Mit Bulldoggen haben wir ja auch erfahrung. Darum wollten wir ja auch eine Bulldogge! Die Dick Köpfe passen einfach perfekt zu unserem Charakter.
      Ich glaub ich werd ihn jetzt erstmal zuhause anleinen. Gestern Nacht hatte meine Freundin ein glückliches erlebnis mit ihm. Es scheint so das wohl sie die Bezugsperson für ihn ist, genauso wie unsere andere Hündin.
      Meine Freundin hat ihm ja auch schon Sitz und Platz beigebracht... sprich Unterordnung mit 10 Wochen.... er kann auch schon Bleib....
      Ich glaub ich war einfach zu ungeduldig. Er hat gestern ganz liebevoll geschmust und gestern Nacht haben die 2 Hunden zum ersten mal miteiander gespielt... ich bin ganz Baff!


      Also ich denke auch nicht das er nicht weiß wer hier die Führungsposition hat.... egal wie man es sieht, so konsequent wie wir sind da kann er das nicht missverstehen.
      Er war nicht der Alpha-Rüde bei den Welpen, ganz im Gegenteil. Den Alpha Welpen hat die Züchterin selbst behalten.
      Mir ist der Welpe heute morgen beim spazieren gehen abgehauen... meine Freundin kam aus der Tür raus und der Welpe zielstrebig auf sie zu.


      Das er nicht an unsere Hündin ihren Napf darf, das haben wir selbst beigebracht. Im Moment liegt er auch neben mir und sucht den Körperkontakt.
      Gestern war einfach bei mir der Höchste Punkt erreicht, sei es weil meine Freundin auf Weihnachtsfeier war und ich alleine mit dem Terrorzwerg oder weil ich finde das dieses Verhalten abnorm ist.


      Egal wieviel es kostet in der Huschu wir bekommen den Hund schon hin.
      Einzelstunde kosten 30€ und Gruppenstunde 20€, bei Hausbesuchen zahlt man auch 30€ plust fahrtkosten. Ich bin guter dinge das, wir ihn in den Griff bekommen.... ich hoffe es! Sonst verlier ich noch alle Haare!

    • Ich kenne mich mit der Rasse gar nicht aus. Ich kann nur sagen, dass Bruno ebenfalls der ruhigste und gelassenste Welpe im Wurf war und nun ist er ein kleiner Terrorist. :D


      Oh ja, meine Nerven lagen auch so manches Mal blank, weil Bruno einfach nicht hören wollte, auch wenn wir konsequent waren, gerade beim Beißen. Das Ignorieren interessierte ihn gar nicht. Dann ging er halt in seinen Korb, holte sich ein Spielzeug oder spielte mit den Katzen. Irgendwann kam er dann wieder und biss weiter. Auch aussperren brachte bei ihm nichts, er biss dann einfach in die Hose.


      Ich hatte irgendwann mal gelesen, dass man dem Welpen nicht immer nur NEIN sagen, sondern ihm eine Alternative bieten soll. Und das war bei uns das Geheimnis. Wenn er jetzt beißt sagen wir wie immer noch NEIN, aber geben ihm gleich einen Kauknochen oder getrocknete Büffelhaut, bei dem er seinen Beißdrang auslassen kann. Und ich muss sagen, es funktioniert bei Bruno, im Gegensatz zu ignoriern, strafen, schimpfen oder aussperren.


      Bruno reitet auch liebend gern auf unserer Katze, die das nun gar nicht lustig findet. Ich würde das bei einem 11 Wochen alten Welpen aber nicht als Dominanzverhalten werten, sondern einfach als Spieltrieb. Bei uns hilft da NEIN und Ablenkung, heißt, wieder eine Alternative bieten.


      Diese kleinen spritzigen Welpen müssen ja irgendwo hin mit ihrer Energie und wenn Bruno so einen Energieschub hat, dann wird mit ihm gespielt, damit er seinen Bewegungsdrang los wird. Ich weiß nicht, ich bin keine Hundetherapeut, aber wenn ich mir vorstelle, ich muss mich gerade bewegen, aber jemand verbietet es mir, wohin dann mit der Energie?


      Keine Ahnung, ob wir das so richtig machen, ich weiß nur, dass es bei Bruno funktioniert und unser Energiebündel ist ein lieber, anhänglicher und total verschmuster Welpe, der mittlerweile versteht, was wir von ihm wollen.


      Ich drücke euch die Daumen!

    • Hallo,


      euer Welpe (!!!) ist weder Alphahund, will die Führung übernehmen noch ist er irgendwie anormal - im Gegenteil:


      Würde er sich anders verhalten, fände ich es eher besorgniserregend, als das, was du beschreibst!
      Euer Ersthund verhält sich sehr souverän - den Welpen müsst ihr nun managen:
      Wenn er der Ersthündin auf die Nerven geht, nehmt ihn von ihr weg.


      Dominanz ist keine angeborene Charaktereigenschaft!
      Ihr habt einen aufgeweckten, völlig normalen Welpen, der noch viel lernen muss...
      Kommandos sind in der ersten Woche nicht so wichtig, Platz muss er noch gar nicht lernen.
      Viel wichtiger ist die Erlernung der Beißhemmung, Umweltreize, das angemessene Verhalten gegenüber dem Ersthund, Leinenführigkeit etc.
      All das geschieht nicht innerhalb einer Woche - warum diese Verzweiflung für ein ganz normales Verhalten?


      Das musst du unbedingt lesen, Beißhemmung.
      Es ist eine wichtige Phase im Hundeleben - wie bei Kleinkindern die orale Phase, also auch kein Grund, genervt zu sein:


      http://www.familienhundtraining.com/archiv/beisshemmung.html


      Bitte:
      Nur in der Ruhe und liebevollen Konsequenz liegt die Kraft, bei Welpen muss man einfach häufig tief Luft holen.
      Leider haben die kleinen Lebewesen keinen Knopf zum Ausstellen, auch wenn man es sich manchmal wünscht ;)
      Und kein Welpe ist wie der andere!
      Unser Ersthund war ein recht ruhiger Vertreter, der Zweithund war eine Granate und ist es geblieben - exakt so, wie du deinen beschreibst...


      Viel Spaß, gutes Management, starke Nerven, Geduld und viel Welpenverständnis wünsche ich euch :D


      Gruß
      Leo

    • Ach siehste, das hört sich doch ganz positiv an :gut:
      Wenn Carlo mal ein Bad Day hat dann bin ich am Abend manchmal auch ganz fix und fertig und meine Nerven hängen am seidenen Faden :hilfe: aber wenn der Kleine mich dann wieder mit seinen großen Augen anschaut und sich mir in die Arme wirft zum Kuscheln dann ist die Welt wieder zwischen uns in Ordung :roll:
      Ich habe gemerkt das Carlo(französische Bulldogge) sehr auf meine Stimmung reagiert, bin ich angespannt, ist er es auch usw. Deshalb bringe ich wenn die Lage zu explodieren scheint mich selbst erstmal runter das wirkt oft schon Wunder. Wo er was lernt, sagt denk ich nix über die Rudelführung aus, Carlo lernt bei meinen Mann auch schneller und besser und kommt wenn er was hat oder kuscheln will trotzdem immer zu mir.
      Ich wünsch euch das es bald besser läuft :smile:


    • Tolles Posting, absolute Zustimmung! :gut:

    • Den Ansatz von Brunos Frauchen würde ich so auf jeden Fall auch verfolgen.
      Bringt ihr dem Welpen denn "Nein" anständig bei?


      Ich denke, dass du das aufgedrehte Verhalten ungewollt sogar noch förderst:
      Der Welpe dreht auf, beißt und du brüllst "Nein".
      Mit dem "Nein" an sich kann er wahrscheinlich noch gar nicht so viel anfangen, also bekommt er nur mit, dass du aufgeregt bist.
      Nun gibt es Welpen, die reagieren da verschüchtert und es gibt Welpen - so war meiner auch - die pusht das nur noch zusätzlich.
      Du überträgst deine Aufregung zusätzlich noch auf den aufregeregten Hund.


      Bei mir war Ruhe der Schlüssel.
      In dieser Zeit hatte ich auch immer einen Ochsenziemer in der Hosentasche :roll:
      Kam er also an und zwickte mich, gab es ein ruhiges, knurriges "Nein" und ich habe ihn sachte mit der flachen Hand geblockt.
      Den kurzen Moment, in dem er dann abieß, habe ich belohnt, indem ich "Super" sagte, das Knabberzeug aus der Tasche zauberte und ihm eine alternative Beschäftigung angebot.


      Mach dir keine Sorgen, das Verhalten deines Hundes klingt völlig normal, er ist nur eben noch sehr ruppig und ungeschickt darin, anständig zum Spielen aufzufordern.
      Das Lehren einer Beißhemmung sollte noch vor dem ganzen Grundgehorsamskram auf eurer Liste stehen.
      Ich lese da auch weder Aggressivität, noch Dominanz, noch die Absicht zur Erlangung der Herrschaft über´s Haus.


      Viel Spaß auch weiterhin mit dem Welpenterror :D
      Bleib' gelassen, auch das hat ein Ende.


      Liebe Grüße

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