AJT oder fehlender Gehorsam?

  • Bei Merlin bewirkt sowas erstmal nur, dass er mich anschaut, dann aber doch nochmal umentscheidet und weiter gräbt. Mir bleibt oft nur ihn abzuholen oder dort wegzuscheuchen.


    Er schaut auch oft hoch und guckt ob ich noch in Sichtweite bin, er ist sich seiner Sache zu sicher, dass ich ohne ihn nicht gehe.


    Habe mich auch schon oft versteckt, Merlin braucht aber manchmal seine Zeit, um wieder in unserer Welt anzugelangen und zu realisieren, dass er nicht alleine unterwegs war. Dann sucht er mich auch und ist sehr aufgeregt, aber manchmal dauert es eben...

  • He, wie kommst Du zu meiner Lilo? :lol:
    Das ist auch so eine, die zwischendrin gerne mal auf Autopilot schaltet und sich völlig in Mäuselöchern verliert. Das einzige, was wirklich funktioniert, ist der Superpfiff. Aber bei ihr müßte ich den so oft einsetzen, dass er sich abnutzen würde. Darum hole ich sie meistens, wenn es mir zu lange dauert.
    Was ich auch festgestellt habe: Die Träumerphasen treten meist erst in der zweiten Hälfte des Spaziergangs auf. Anfangs ist sie noch viel konzentrierter. Mag daran liegen, dass sie noch recht jung ist. Wenn ich also merke, dass ihre Aufmerksamkeit nachläßt, dann leine ich auch einfach mal an.

  • Ich schließe mich an =)
    Bei uns sind es auch die Schnüffelstellen. Mein "weiter" hab ich soweit abgenutzt, dass sie kaum mehr darauf reagiert. Mir bleibt fast nichts anderes übrig als ca. jedes zweite Mal zurückzugehen und sie abzudrängen. Nervig.


    Mittlerweile probiere ich es so, dass ich ein Zurückfallen einfach nicht mehr erlaube. Komme ich also auf ihre Höhe, muss sie weitergehen. Hinter mir laufen ist also nicht mehr. Das klappt zwar, aber ich finde es auch nervig, da ich sie dauernd vorwärtsscheuchen muss.


    Es muss also eine andere Lösung her ;)

  • Meine frühere Russell-Hündin war auch so eine Kandidatin - die sollte und durfte Mäuse jagen, aber eben nur nach Freigabe und bis zum Abruf.


    Den hat sie immer mal wieder testweise gepflegt ignoriert. Sieht man ja ganz genau, wie der hektisch wedelnde Schwanz kurz innehält und der hochgereckte Hintern steif wird, bevor's dann weitergeht, als wäre nichts gewesen: Hund hat zwar verstanden, es paßt jetzt aber nicht.


    Ich hab sie dann genau noch EINMAL gerufen - und danach hatte sie mich buchstäblich im Nacken, so schnell ich nur zu ihr kommen konnte. Ich hab sie dann mit einem sehr unfreudlichen "HEY!!" geschnappt, wo ic hsie kriegne konnte, sie buchstäblich aus dem Loch gezerrt, unter den Arm geklemmt und abgeschleppt. Letzteres war für sie die absolute Höchstrafe, und alles zusammen wirkte dann wieder für einige Zeit.


    Da sie aber alles andere als dumm war, wartete sie bald erstmal ab, ob's wirklich ernst wurde, und kam mir dann zuvor: In genau dem Moment, in dem ich lossprintete, schoß sie ihrerseits wie ein Flummi aus dem Loch und rannte demonstrativ gehorsam auf mich zu. Ich fand das absolut faszinierend, wie genau diese schlauen Viecher ihre Umwelt noch wahrnehmen, wenn sie schon fast bis zum Stummelschwanz unterirdisch wühlen - von wegen merkt nichts mehr wg. Tunnelblick...


    Womit sie dann alles richtig gemacht hatte, und wer alles richtig machte, durfte schnell weiterjagen - zumal das genau die Art von punktgenauer Terrier-Logik war, für die ich diesen Hund so absolut unwiderstehlich fand.

  • Stimmt, genau das macht für mich den Suchtfaktor bei dieser bauernschlauen Art Hunde aus - diese verblüffende und folgerichtige Kreativität, für die man sie in Moment zwar manchmal *** könnte, aber die doch soooo genial ist, und oft so derart komisch, daß man ihnen ohnehin nicht böse sein kann.


    Meine alte Hündin hatte übrigens auch das blitzschnell raus: daß sie gewonnen hatte und ich erstmal mattgesetzt war, sobald ich richtig lachen mußte. Das nahm sie prompt als Signal, irgendwelche Erziehung als abgehakt zu betrachten und genau das zu tun, was sie eh vorgehabt hatte.

    Als sie bei dieser Mauseloch-Geschichte bei meinem wütenden Start plötzlich hoch aus dem Loch sprang wie ein Kastenteufel und sich noch fast in der Luft zu mir drehte, hab ich mich natürlich erstmal kaputtgelacht - und SOFORT schlug sie den nächsten Haken andersrum, war wieder im Loch verschwunden und buddelte weiter...

  • Gerade heute Mittag traf ich eine Nachbarin mit ihren beiden Hunden. Die Große ist ein Deutsch Drahthaar und wurde früher jagdlich geführt. Also ein sehr gut ausgebileter Hund, würde ich sagen. Man merkt's auch so im Alltag, dass sie wirklich super hört. Aber sogar die hat sich heute in einem Mauseloch festgesaugt und kam partout nicht weiter. Die Nachbarin hat dann nur geseufzt und ist hingegangen, sie da rauszuscheuchen. Passiert wohl öfter mal.
    Also irgendwas ist halt immer :lol:

  • Ja so sind sie eben, clever und äußerst einfallsreich.


    Ich fasse für mich nochmal zusammen, wie ich weiter vorgehen werde:


    - weiterhin an der Schleppe den Aktionsradius (5m) trainieren
    - Blickkontakte, Radius einhalten etc. clickern
    - grundsätzlich mehr Konsequenz an den Tag legen
    - das Signal "Raus da" wieder festigen
    - Rückruf weiter festigen (ihm klarmachen, dass es keine Alternative gibt)


    Grundsätzlich glaube ich, werde ich das Graben erstmal unterbinden und es ihm dann freigeben, wenn der Rest gut klappt.


    CorinnaS: mit was hast du den Superrückpfif aufgebaut? Ich habe bei Merlin schon diverses probiert, aber hatte bisher noch nichts wofür er alles stehen und fallen lässt :/
    Bei Merlin ist es übrigens auch oft der zweite Teil des Spaziergangs wo die kleinen Faux-Pas passieren, auch bei ihm glaube ich hat es viel mit mangelnder Konzentration zu tun.

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