Hirnhauttumor/Meningom operieren?

  • Dieser Thread richtet sich speziell an Hundehalter, die ihren Hund jemals einer Hirnhauttumor OP (gutartig!) unterzogen haben. Ich würde gerne einige Erfahrungsberichte dazu lesen, wie es ausging, ob man den Hund auch operieren kann wenn noch Anfallsgefahr besteht (ich nehme an das bedeutet lebensgefahr bei der OP -_-) und vor allem was bei der Diagnostik das ausschlaggebende war um sich sicher zu sein. Wer mehr zu dem Fall an sich lesen möchte, wieso ich dies frage kann sich im https://www.dogforum.de/ftopic92015.html Altenpflegerclub thread bei den letzten seiten (570-573 schätz ich) etwas einlesen. Ein Klinikchef meinte wohl das sie sehr gut operabel wären WENN es einer wäre, was ja zur Zeit eben das Problem ist, es weiß keiner was bei uns das Problem genau ist trotz Befund am MRT O.o


    Würde mich sehr darüber freuen mich mit jemanden darüber austauschen zu können. Danke.


    PS: bitte keine Diskussionen anfangen über sinnhaftigkeiten. Ich habe noch 11 Tage um gute Infos zu sammeln und zusammenzutragen.

  • Mensch Roland,
    da hast Du ja schwere Entscheidungen zu treffen.


    Was ich machen würde - die MRT-Bilder sind ja sicher digitalisiert, ich würde sie zwecks Konsil-Meinung an einige andere größere TK mit neurologischer/neurochirurgischer FAchabteilung schicken lassen (der Doc muss ja heutzutage nicht mehr zum Bild kommen...), entweder von der behandelnden Klinik selbst oder eben als Privatperson mit der Erklärung, dass man selbstredend die "Konsil-Kosten" übernimmt.


    Mit der TiHo Hannober z. B. habe ich in solchen Dingen sehr gute Erfahrungen gemacht - allerdings damals noch telefonisch und in der Fachklinik für Pferde. Aber die waren sehr bemüht und hilfsbereit. Und haben sogar von sich aus nochmal angerufen, als ihnen noch was eingefallen ist.


    Die Differential-Diagnose ist schon im Humanbereich manchmal unendlich schwierig, je nach Vormedikation gibt dann auch der Liquor keine Richtung mehr an und je nach Lage einer Veränderung, ist die bildgebende Diagnostik leider auch manchhmal schwierig zu interpretieren.


    Eigentlich - wollte ich damit bloss schubsen.


    Ich drück Dir und Jessy weiter alle Daumen.


    LG, Chris

  • Hallo Roland,


    das hört sich ja alles richtig sch...... an. Ich kann dir eigentlich nur den einen Tipp geben: Mail doch die MRT Bilder mal nach München Haar. Dr. Jurina hat sich auf Anfallsleiden bei Hunden spezialisiert und er gilt als einer der wenigen europäischen Spezialisten für Kerspin. Ihn nach seiner Meinung zu fragen kann ja nicht schaden.
    Ansonsten drück ich dir und deinem Wauz ganz fest die Daumen. Denk immer dran: "wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, solltest du nicht noch den Kopf hägen lassen." Halt uns bitte auf dem Laufenden.
    Liebe Grüsse
    Mira-Bella

  • hallo roland.


    die tiermedizin ist mir der humanmedizin zwar nicht eins zu eins vegleichbar, trotzdem gibt es ja jede menge parallelen. mein freund hat vergangenen winter ein meningeom entfernt bekommen, seitdem habe ich sehr sehr viel dazu gelesen und erfahren. deswegen wollte ich kurz etwas schreiben:


    in der humanmedizin werden hirntumoren von der WHO in 4 grade unterteilt, die letztendlich auch mit der prognose korrelieren. bei den meisten meningeomen (ich glaube so ca. 90%) handelt es sich um tumoren ersten grades - langsam wachsend, nicht metastasierend, "abgekapselt" d.h. kein gesundes gewebe wird infiltriert und dementsprechend gut ist das geschwulst operabel. werden solche hirntumoren diagnostiziert, wird sehr oft dennoch nicht gleich operiert (sofern die symptome nicht gravierend sind), sondern das wachstum beobachtet. oft nehmen die geschwulste über jahrzehnte nur minimal an masse zu. selbstverständlich werden größere tumoren, die schwerwiegende symptome zur folge haben, sofern sie operabel sind, sofort entfernt. bei meningeomen WHO°I besagt die statistik, dass die meisten patienten, bei denen der tumor vollständig entfernt werden konnte, rezidivfrei bleiben. anders sieht es aus, wenn die resektion unvollständig war, weil z.b. ein blutgefäß in unmittelbarer nähe zum tumor lag, oder wenn sich bei der histologischen untersuchung ein meningeom höheren grades heraus stellt. in der humanmedizin geht man dann also weiter nach dem prinzip stahl-strahl-chemie vor, d.h. nach dem chirurgischen eingriff würde dann eine bestrahlungstherapie erfolgen, um einem ziemlich wahrscheinlichen auftreten eines rezidivs vorzubeugen.


    ahjee, was ich damit sagen möchte ist eigentlich nur: im allergünstigsten fall, wenn es sich tatsächlich um ein meningeom handelt, und dieses dann auch noch vollständig operabel wäre, könnte jessy schon geholfen werden schätze ich. ich glaube aber, man sollte hier wirklich die einschränkungen nach der OP und die risiken sehr sehr gut mit dem zweck der OP abwägen. die kraniotomie, die manipulationen direkt am gehirn (welche region? irreversible neurologische defizite sind nicht selten), die infektionsgefahr, folgen einer hirn-OP (probleme im liquorhaushalt,...), wundheilungsstörungen...
    ich glaube wenn ich dir hier aufführen würde, welchen fackelzug mein freund im letzten jahr nach seiner OP mitgemacht hat (er wird aktuell morgen zum öh 12. oder 13. mal operiert), würde dir ganz anders werden. deswegen kann ich aus meiner sicht und nach meinen erfahrungen sagen: so sehr, wie ich meinem freund wünsche, dass ihm das alles erspart geblieben wäre, so sehr weiß ich auch, dass ich meinem hund dies alles (und wenn es nur das risiko ist, dass es kommt) ohne lange zu überlegen ersparen würde.


    ich wünsche dir und jessy das allerbeste.

  • Danke für den äußerst ausführlichen Bericht, kam gar nicht zum lesen in der zwischenzeit weil so viel passiert ist. Heute stellte sich am CCT heraus das es wohl doch ein Meningom zu sein scheint. Ungünstige Lage 3*2*0,5cm groß, für einen mittelgroßen Hund ein riesentrum ich habe die 3d ansicht gesehen, es rangt an einer stelle irrsinnig weit ins hirn hinein, weiß net ob da meine Phantasie mit mir durchgegangen ist aber es sah fast wie bis zur mitte der Hirns aus mit der Blumenkohlspitze. Ist gutartig also nicht infiltrierend, aber die lage macht es sehr schwierig zu entscheiden. Man befragt nun drei spezilisten zu dem Thema ob es sinn macht oder als inoperabel eingestuft wird und dann muß ich meine Entscheidung treffen. Vom Pheno (vielleicht noch ein zweites präperat) und hochdosiertem Kortison werden wir nun nie mehr runterkommen. Prognose absolut unmöglich :(


    Wahnsinn nach soviel OPs wünsche ich deinem Freund viel Kraft ich glaub die braucht er, ist ja irrsinnig O.o

  • Ich kann Dir Dr. Forterre in Bern nur empfehlen, er ist DIE Er ist die Koryphäe auf dem Gebiet Meningome im Gehirn. Setz DIch doch mal mit ihm in Verbindung. Dr Forterre hat den Kater meiner Freundin mit 16 Jahren erfolgreich operiert, er hat danach noch 3 1/2 Jahre gelebt !


    Einfach googlen. .

  • Ja bei Katzen soll es wohl gut möglich sein. Bei Hunden ists wohl nicht ganz so einfach. aber hab mir den namen auf jedenfall in meiner liste notiert. man weiß ja nie. danke.


    Hab mich auf jedenfall schon informiert darüber das ich notfalls auch bestrahlen lassen kann hier in Wien. wäre vermutlich die möglichkeit möglichst komplikationsfrei dagegen vorzugehen.

  • Danke. Auf der HP steht allerdings schon das bei Tumoren die Grenzen der Homäopathie erreicht sind. Bin zwar auch ein Freund von Homäopathie (auch der Stammtierarzt), jessy bekommt für ihre Gelenke ausschließlich solche Mittel mit sehr gutem Erfolg, aber bei nem Meningeom das bereits Krampfanfälle ohne Kortison trotz! Pheno auslöst muß ich wirklich was sicheres tun. Aber der link ist meinen Bookmarks verewigt, man weiß ja nie.
    Ich habe schon im November (wo man es noch für meningitis hielt, im dezember für Meningitis mit Hirnödem) als ich mich entschied MRT zu machen eigentlich entschieden zu behandeln (sofern nicht aussichtslos). Nun bin ich bei rund 2500 Euro Kosten (cMRT, Infusionen und nun cCT [c für kontrastmittel]) schon soweit weitere 2500 für eine heilende Strahlentherapie (Melingeom = gutartig) locker zu machen, unter umständen mit VorOP und weiteren Kosten. So soll die Lebenszeit wohl auf im Schnitt 120Wochen verlängert werden lt einer Schweizer HP (was 2 jahren 2 monaten und 2 wochen entspricht mit was ich mich anfreunden könnte, immerhin wäre sie dann wenigstens etwas über 15,5 Jahre alt). Allerdings schockt mich die nötige geringe strahlenintensität im hirnbereich...4 wochen lang jeden Tag zur Therapie..wär ja jetzt kein ding.. Narkose ist ja auch nötig. was ja auch kein problem wäre. Aber beides zusammen, da fordere ich ja fast das leben der Hundeomi heraus da kann man auch so statistisch unwahrscheindlich ein narkosetot is mal gut nen "glückstreffer" landen :( die nächsten Tage werden harte Entscheidungen anstehen..
    Werd mir jetzt mal CT und MRT bilder in gleichen maßstab auf den monitoren anzeigen lassen schaun was sich in den zwei Monaten zwischen den Monaten an Wachstum getan hat, vielleicht hilft es mir in den Entscheidungen. Einer der klinikchefs meinte er hätte mal ne boxerhündin mit sowas behandelt und hat sie 9 monate mit medis gut am leben erhalten können, danach isse in einen Status gefallen und vorbei wars. Allerdings beruhigen mich nun 9 Monate nicht wirklich auch wenn ers gut gemeint hatte -_-


    Bissi lange texte von mir zur zeit, aber ich bin echt im Entscheidungskampf, ich versuche mich an jede Erfahrung, Entscheidung, Tip zu klammern und alles in die entscheidungen miteinzubeziehen.

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