Ich kann den Hund nicht ins Herz schliessen...

  • Zitat

    Erst als es hieß die anderen haben angerufen und würden sie nehmen, habe ich zugestimmt nachdem die Pflegestelle und die Freundin meinten, entweder du nimmst sie oder sie ist dann weg, jetzt komm sie ist doch sooo süss usw. :|


    Ja - scheint so als hättest Du Dich überreden lassen ...


    ABER: :klugscheisser:
    wenn da in Dir drinn nix gewesen wäre, dann hätte Dich doch sicher auch keiner überreden können.
    Denn den letzten Schritt, sie zu nehmen, den hast Du getan!
    Weil Du wohl auch nicht wolltest das "die Anderen" sie bekommen und Du dann diese Chance verpaßt hättest. ;)


    Ich find die Idee, Luna mal am WE zur Kollegin zu geben, garnicht schlecht. Dann kannst Du vielleicht ehr erspühren wie Deine Verfassung WIRKLICH ist.

  • Hallo Lisa,


    ...ich weiss gar nicht, wo ich das mal aufgeschnappt habe, aber die Idee
    hat mir gefallen und ich glaube auch daran:


    Unser aller Leben verläuft zyklisch.


    Mit unserer Geburt beginnen wir den Lebenskreis.
    Was wir auf unserem Weg daraus machen, ist jedem selbst überlassen.
    Fakt ist einfach, dass wir alle eines Tages wieder zu dem Punkt zurück-
    kehren, wo unser Leben begonnen hat.
    Und wie wir als Neugeborenes waren -schwach, hilflos, auf Hilfe angewie-
    sen und zerbrechlich, so werden wir dereinst auch enden.


    Aber jeder Lebenskreis war, wenn er sich schliesst, einzigartig. Unique.


    Wie ein Paket unbekannten Inhaltes. Oftmals gleichförmig zwar, aber im
    Innern voller Eigenart, Persönlichkeit und voller Überraschungen.


    Lauter gleiche Pakete, lauter ähnliche Leben...
    Aber alle unvergleichlich und einzig auf ihre Art. Ja, unvergleichlich.


    So sehe ich das auch mit unseren Tieren.


    Man kann, man darf sie nicht vergleichen.
    Jedes Wesen, dass zu uns kommt, hat das Recht auf seinen Zyklus, auf
    sein Leben, auf seine Eigenart.
    Und wir haben nicht das Recht, zu vergleichen.


    Unser Jimmy wird niemals unseren Dino ersetzen können, trotz der Tat-
    sache, dass er der schönere, der liebere, der unkompliziertere Hund ist.
    Und meine Verona, wird niemals ersetzlich sein, unvergleichlich ist sie,
    einzigartig, aber doch wird irgendwann wohl ein anderes Hundemädel an
    ihre Stelle treten.


    Wen ich letztendlich lieber habe... kann ich nicht sagen. Ehrlich.
    Denn ich vergleiche nicht.


    Ich sehe nicht, meinen ersten Hund, den anderen und die verrückte
    Hündin.
    Ich sehe immer nur den Lebenskreis, den unser Dino erfüllt hat und den
    unsere anderen beiden Hunde gerade gehen.
    Jeder ist anders, jeder ist wichtig und jeder in seiner Art schön und ein-
    zigartig.


    Versuche Dich doch mal in diesen Gedanken hinein zu versetzen.
    In Deinen Gedanken wird Dein erster Hund Dich immer begleiten.


    Doch auch der jetztige Hund hat die Chance verdient, seinen Weg zu
    gehen. Er hat die Chance verdient, sein Leben mit Dir teilen zu dürfen,
    ohne dass Vergleiche gezogen werden.
    Auch er darf seinen Lebensweg gehen, so wie er ist, nicht so, wie ein
    anderer es ihm vorgelebt hat.


    Diese Sichtweise ist vielleicht so etwas wie Fairness, dem gegenüber,
    der jetzt bei Dir ist. Mache Dir mal seine Sichtweise zu eigen und schätze
    ein, was er von Dir denkt... gib ihm die Chance.


    Schau, unser Dino hat mich so oft angeknurrt, sogar gebissen. Und trotz-
    dem war ich nach seinem Tod so traurig, dass ich unseren Jimmy auf die
    Pflegestelle zurückgeben wollte.
    Ich bin froh, dass ich das nicht getan habe.
    Aus meiner heutigen Sicht, wäre es ein unverzeihlicher Fehler gewesen.


    Versuche Dienen neuen Hund auf seinem Weg zu begleiten und sieh ihn
    als Individuum.


    Oder sei so ehrlich und gestehe Dir ein, dass es nicht geht und gib ihn in
    gute Hände.
    Nur dann, solltest Du das schnell tun.
    Denn einen kurzen, schmerzhaften Weg auf seinem Lebenskreis kann
    Dein Hund schneller verkraften, als einen langen, quälenden und schmerz-
    haften.


    Was richtig ist -für Dich- kannst nur Du wissen.


    Ich wünsche Dir die Kraft und die Weisheit, richtig zu entscheiden.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Zitat

    Ja - scheint so als hättest Du Dich überreden lassen ...


    ABER: :klugscheisser:
    wenn da in Dir drinn nix gewesen wäre, dann hätte Dich doch sicher auch keiner überreden können.
    Denn den letzten Schritt, sie zu nehmen, den hast Du getan!
    Weil Du wohl auch nicht wolltest das "die Anderen" sie bekommen und Du dann diese Chance verpaßt hättest. ;)


    Ich find die Idee, Luna mal am WE zur Kollegin zu geben, garnicht schlecht. Dann kannst Du vielleicht ehr erspühren wie Deine Verfassung WIRKLICH ist.


    :gut:


    Hi,


    ich kann Susas Post nur unterstreichen!


    Deine Gefühle kann ich, teilweise, gut verstehen. Eigentlich weniger
    aus meiner Sicht, sondern der meines Mannes.


    Unseren Flick haben wir ganz kurz nachdem unser alter Hund über
    die RBB ging bekommen ( nur 1 Woche später )... wir hatten " Glück"
    dieser Sonnenschein half uns sehr über den Verlust hinweg und war
    eine große Bereicherung... und ist es bis heute...mein Herzchen...


    Momo ist unser Zweithund und kam relativ schell hinterher.
    Sie ist genauso ( oder eigentlich ) "schlimmer" als deiner....


    Stressgeplagter, 9 Monalte alter Riesenwelpe :hilfe:
    Sie ist derb, laut, grob, heftig und, und, und....


    Er wird, laaaangsam, nach über einem Jahr!!! warm mit ihr...


    Ich empfehle mal das, was unsere liebe Bibi immer sagt:


    mach dir eine Pro-/Contra-Liste...schreib auf was dich stört,
    aber, vorallem was du magst an diesem Hund... mach ggf. einen
    Trainingsplan und arbeite die Punkte der Reihe nach ab...


    Falls du durch kleine Erfolgserlebnisse keinen Draht zu dem
    Hund findst, ist es, auch im Sinne des Hundes, besser, ein neues
    Zuhause zu finden...das ist für den Hund dann auch die bessere
    Lösung und verantwortungsbewusst !


    Grüße
    Susanne

  • Patrick...


    Wie wunderschön du das geschrieben hast * tränewegwisch* :gott:


    Danke
    Liebe Grüße Susanne

  • Hi,


    ich finde es super, dass du so ehrlich zu Dir selber bist. Wenn du tatsächlich der Meinung bist, dass es einfach nicht passt, dann würde ich den Hund auch lieber abgeben. Vieleicht bis du einfach noch nicht so weit?!


    Bei unserem Zweithund war es anfangs auch irgendwie so ähnlich, also nicht so krass wie jetzt bei Dir, aber irgendwie war er mir einfach nicht so wichtig und ich wollte ihn anfangs auch nicht so richtig haben. Mittlerweile liebe ich ihn wahnsinnig und bin total froh dass wir ihn haben, die "Gefühle" zu ihm mussten einfach erst reifen. Ich weiss nicht, also ich werde mit Sicherheit niemals einen Hund wieder so lieben können wie meinen kleinen Snoopy, er ist einfach mein Sonnenschein, der 1. Hund, er bedeutet mir verdammt viel und ich befürchte diesen Stellenwert wird niemals ein anderer Hund haben aber wie gesagt, mittlerweile liebe ich den Chicco auch sehr aber wenn du sagst auch nach 2 Monaten wird das nix... hmm dann solltest du das Zusammenleben vieleicht tatsächlich beenden, bringt euch ja beiden nichts.



    LG

  • Ich habe noch keinen Hund begraben müssen, aber ich muss gestehen, dass ich mit Lucky nicht immer glücklich war.
    Er war und ist einfach überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt habe und was ich wollte.
    Er ist anstrengend, wahnsinnig fordernd, verlangt mir Kenntnisse und Zeit ab, die ich nicht habe oder haben will und er hing nur an meinem Freund und hat mich eher so als die, die immer meckert wahrgenommen.
    Fast war ich so weit und hätte gesagt: es geht nicht mehr, ich will nicht mehr.
    Aber gerade weil ich darüber nachgedacht habe, habe ich gemerkt: Dieser Hund bedeutet mir sehr viel.
    Und jetzt, wo ich mein Leben entstresst habe, haben wir uns langsam aufeinander eingespielt und er ist nicht mehr wegzudenken und ich beginne, seine Macken und vorher doofen Eigenschaften gernzuhaben...


    Es kann noch alles werden, aber bei mir hätte es genauso gut in Abgabe enden können...

  • Von mir bekommst du auch keinen Einlauf. ich kann dir nachfühlen. Mir geht es nämlich auch so, nur mit einem Unterschied. Meine alte Hündin lebt noch.


    Wir haben uns einen zweiten Hund geholt,oder besser gesagt mein Mann hat ihn geholt. Er ist jetzt fast 5 Monate alt und schon 3 Monate bei uns, aber so richtig lieb gewonnen hab ich ihn immer noch nicht.


    Sehr oft vergleiche ich die beiden,denke an die Zeit als unsere Hündin so alt war, und stelle immer wieder fest das die "Alte" leichter zu erziehen war.das sie mein Liebling ist. Und das ich sie so- nicht ein zweites mal bekomme.
    Auch mich nervt der Kleine Kerl manchmal aber ich hab auch viel zu lachen. :lol:


    denk mal nach was wäre ohne Ihn. Wäre es besser? -dein Leben. ich denke jetzt schon mal an die zeit wenn unsere ältere Dame mal nicht mehr da ist.
    Der Abschied wird mir sehr sehr schwer fallen aber da ist ja noch der Kleine und der wird mir Trost spenden.


    Ich wünsch Die ganz viel Kraft ,eine Entscheidung zu treffen. Zu gunsten des Hundes : :gut:

  • Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht und ich kann sagen mein Leben wäre die letzten Jahre besser verlaufen, hätte ich die Entscheidung anders getroffen.
    Wir haben ebenfalls beschlossen einen Tierschutzhund zu adoptieren und haben uns im Internet dann in einen verguckt der dann 3 Wochen später von Polen nach Deutschland einreiste.
    Am Anfang ging es ganz gut, aber je mehr sich der Charakter raustellte, desto mehr merkte ich das der Hund gar nicht zu mir passte.
    Ich habe mir den Arsch aufgerissen, ihm alles beigebracht, erzogen, Tricks traniert, aber er hat sich eher für meinen Mann entschieden was mich echt fertig machte.
    In der Schwangerschaft bekam ich so einen Abneigung gegen den Hund, dass ich Atemnot bekam wenn die Türe aufging und Mann und Hund heimkamen.
    Der Hund lebt noch bei uns, aber dazu kam mein Hund, ein quirliger Aussie,
    genau meine Kragenweite.
    Trotzdem hat diese Zeit mich negativ geprägt und ich täte mich mit meinem neuen Hund viel leichter wenn ich die Erfahrung mit dem ersten nicht gemacht hätte.
    Mein Fazit ist, ich hole mir nur noch was in Haus, wenn ich es mit dem Herzen entschieden habe.
    Ich hätte mir die letzten Jahre gerne erspart.

  • Hallo,


    vielen lieben, lieben Dank euch allen. :umarmen:


    Es tut so gut, eure Erfahrungen zu lesen und ich sitze da und schau sie an...
    ich denke und denke und denke... im Moment sage ich mir noch, ich könnte sie ohne Probleme hergeben... aber ich werde sie nächstes WE wohl mal 4 Tage meiner Kollegin lassen, dann bin ich vielleicht schlauer.


    Und ihr habt Recht... kein Hund wird je den Stellenwert erreichen wie der erste Hund. Sie wohnt jetzt in meinem Herzen und irgendwann werde ich sie wiedersehen. Ich war 2 Wochen nicht auf Arbeit, nicht mal aus der Wohnung raus und wäre am liebsten mitgestorben um bei ihr zu sein. Als ich zu Hause saß und geweint habe um sie, sind ihre Bilder von der Wand gefallen, so als wäre sie da und mir zeigen wollte, dass ich nicht traurig sein soll. :ops:

  • Ich finds supertoll, das ihr alle hier so ehrlich schreibt :gott:


    Danke !!!


    Ich hab immer noch das Gefühl, dieser Hund wird
    niemals ein "normaler Hund" ... aber ...ich mag auch Hoffnung
    verbreiten...Momo ist nach einem Jahr immer noch eine
    Großbaustelle die dem Kamener-Kreuz dem Rang abläuft...
    ABER ...und das hab ich beim ersten Post hier eigentlich vergessen
    zu schreiben...
    Sie ist herzlich, liebevoll, eigentlich unkompliziert, ungestüm
    draufgängerisch und ein Knuddelmonster vor dem Herren.


    Es ist mein Job, ihr " Menschengrenzen" aufzuzeigen und sie
    an das Leben zu gewöhnen... braucht halt Zeit, Geduld und ...
    tja ... Bauch ;)


    Grüße
    Susanne

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