Pflegestellen und das Tierschutzgesetz § 11

  • :gut: Bravo Wakan!!!



    In der Hoffnung dass es bald weniger unseriöse Vermittlungsstellen geben wird.


    Bin nur mal gespannt wie DAS kontrolliert werden soll...


    LG
    Indi

  • Hm,


    wo soll das denn hinführen???


    klar gibt es unseriöse, super schlecht informierte Orgas und die Konsequezen sind oftmals negativ für Hund und zukünftigen Halter. Auf der anderen Seite gibt es sehr seriöse Orgas, die eben von Pflegestellen abhängig sind. Und mal ehrlich, wieviele Private Pflegestellen werden hin gehen und den Nachweis nach §11 machen? Eher wenige denke ich und wer leidet dann am Ende?
    Ich bin nicht für unseriöse Orgas, aber ob das so Sinn macht bezweifle ich. Dann sollte das TS-Gesetz an anderer Stelle verbessert werden, bzw. sinnvollere Kontrollorgae geschaffen werden.


    Grüße
    Andrea

  • Indiana!


    Genau darum geht es doch aber!
    Die Pflegestellen die mit ihrer Arbeit nicht nur Kasse machen wollen, werden sich sicher NICHT davon abhalten lassen, dieses Nachweis zu erbringen.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dann die Hunde die Leidtragenden sind. Vielmehr erhoffe ich mir davon, dass die die sowieso nicht korrekt arbeitenden Stellen durch die Erbringung des Nachweises und der Möglichkeit von Kontrollen, durchaus davon Abstand nehmen und sich ggf. ein anderes Tätigkeitsfeld suchen.


    In meinen Augen ist es nur korrekt, wenn Pflegestellen auch kontrolliert werden und auf bestimmte Kenntnisse hin geprüft werden, denn die vermittelnden Organisationen, Tierheime etc. prüfen die neuen Halter ja schließlich auch.


    Leider kann ich auch von privaten "Stellen" berichten, die Hunde abgegeben haben, welche nicht korrekt entwurmt, geimpft, geschweigedenn korrekt durchgecheckt waren. Die Hunde leben in einem Haus, mit mehreren Zimmern, werden in kleine Gruppen zusammeengestellt, jede Gruppe "bewohnt" ein Zimmer. Sie sehen keinen Garten, es kommen nur die erwachsenen mal zu einer Gassi Runde raus. Die Welpen haben bei der Vermittlung oftmals Milben, Zwingerhusten und solche netten Kleinigkeiten gehabt.


    Diese Stelle wurde inzwischen seitens des Tierheims geschlossen!


    Aber es sollte schon was geschehen, deshalb stimme ich Wakan nach wie vor zu. Abgesehen davon, ist es ja jetzt Gesetz und keine wirre Idee. Also wird sich so nun die Spreu vom Weizen trennen.


    LG Indi
    PS Andrea: ich habe Deine Telefonnummer verschlampt! Mail sie mir doch bitte noch mal zu... ich hätte da auch ein enig NEUES zu berichten!

  • Das sehe ich genau gegenteilig Andrea.
    Nur einige Tatsachen:
    Hunderte von Hunden werden ständig von Pflegestelle zu Pflegestelle verschoben weil diese unqualifiziert sind oder einfach nicht über die notwendigen räumlichen und familieren Voraussetzungen verfügen. Auslandshunde sind immer Überraschungseier.


    Eine Pflegestelle hat in quantitativ geringerem Umfang die absolut gleichen Aufgaben wie ein TH. Warum sollte sie also mit einer geringeren Qualifikation auskommen? Pflege im medizinischen und erzieherischen Bereich ist Pflege im medizinischen und erzieherischem Bereich. Außerdem wären die TH's dann rechtlich benachteiligt.


    Die TSV's geben an, die Pflegestellen wären alle ausreichend qualifiziert. Wo ist dann das Problem das man sich vehement weigert, die Sachkundeprüfung beim Vetamt abzulegen. Wenn man tatsächlich qualifiziert ist, sollte die Prüfung kein Problem sein. Und wenn man nicht qualifiziert ist, sollte man die Finger davon lassen. Beim Auto kann auch niemand sagen: "Ich bin ein super Autofahrer, ich brauche keinen Führerschein.


    Und was ich überhaupt nicht begreife: Was bilden sich diese Tierschutzvereine überhaupt ein, vom Staat zu verlangen das TSG durchzusetzen, von den Vetämtern ein Eingreifen auf Grund des TSG zu verlangen, in fremden Ländern die Einführung von Tierschutzgesetzen zu verlangen, selbst aber überhaupt nicht daran denken, genau das Gesetz zu beachten, dessen Durchsetzung und Beachtung sie von jedem Anderen fordern?[/list]

  • Indi: Zeig mir die Pflegestelle, die mit ihren Pflegis Kasse macht. Mich hat das bisher immer Geld kostet, anstatt was damit zu verdienen. Futterkosten gehen IMMER zu Lasten der Pflegestelle, TA-Rechnungen je nach Absprache und auch so gibt es immer mal Schäden in der Wohnung usw. Da ist nix mit Kasse machen - da ist nur mit viel Nerven lassen, viel Arbeit und mit Glück durch das frohe Lächeln der neuen Besitzer entlohnt werden. Geld - gabs bisher dafür nicht einen Cent

  • Ich sehe das zweischneidig:


    Zu allerst finde ich es eine gute Sache, da es wirklich sehr viele sehr unfähige Pflegestellen, teilweise völlig überlagert gibt, die nicht zu recht kommen, und aus einem Teirschutzgedanken, der nicht umsetzbar ist, alles sammeln, was da ist.


    Sylvia, Pflegestellen wie dich halt ich für die Ausnahme. Hab schon soviele erlebt, die mit den Hunden hoffnunglos überfordert waren.
    Und gezielt an Problemen arbeiten tun die wenigsten.


    Auf der anderen Seite sollte der SK dann aber vom Land oder TSV bezahlt werden, weil man als Pflegestelle wirklich einige Kosten hat.


    LG Anika

  • Pebbels:


    ich hatte von einer solchen Stelle Kenntnis erlagt und diese ist nun Geschichte.


    Hier wurden in der Hauptsache Welpen importiert, Impfausweise gefälscht und die Tiere für 150,-- Euro "verkauft". Diese Tiere waren nicht geimpft, (zu der Zeit bestand noch keine Kennzeichnungspflicht), nicht entwurmt. Es gab keine Vorkontrollen, jeder konnte sich dort einen Hund holen und es wurden auch keine Nachkontrollen gemacht. Die Hunde kamen per Flugpaten als Handgepäck und hatten somit NULL Kosten bis zur Vermittlung verursacht. Da diese Stelle nur Welpen übernahm, waren die Futterkosten für die wirklich KLEINEN auch nicht sehr hoch.


    Dank Unwissenheit vieler Interessenten und dem "Nielichkeitsfaktor" der Kleinen, waren diese auch meist innerhalb kurzer Zeit vermittelt.


    Das heißt im Klartext, dass hier sehr wohl unter dem Strich GEWINN gemacht wurde, auf Kosten der Tiere!


    Natürlich wollte ich hiermit nicht alle über einen Kamm scheren, natürlich gibt es seriöse Stellen, wo die Wertigkeit des Tieres Vorrang hat! Klar! Aber um diese Stellen geht es ja auch Wakan, dem Gesetz und mir gar nicht! Diese Menschen die das mit Herzblut betreiben, sind sicher ohne Probleme dabei wenn es um die Erbringung eines entsprechenden Nachweises geht.


    Ich denke nur dass dies generell eine bessere Kontrolle sein könnte, zum einen was die entsprechenden Kenntnisse im Umgang und in der Pflege (auch medizinisch) der Tiere angeht, zum anderen werden die Pflegestellen mal offengelegt und auch hier sollten Kontrollen vorgenommen werden. Ich habe schon Pflegestellen gesehen, da hättest Du wahrscheinlich die Hände überm Kopf zusammengeschlagen, weil diese Menschen wirklich keine AHNUNG hatten. Hauptsache, die Hunde waren IRGENDWIE untergebracht.


    Leider gibt es diese schwarzen Schafe nun mal. Alle die jedoch verantwortungsbewußt in jeder Hinsicht, mit ihren Pfleglingen umgehen (auch hier gibt es einen interessanten Fall mit einem schwierigen Auslandshund), vor denen ziehe ich den Hut.


    Besagter Fall war ein Podenco Mix, der bereits einige Monate alt war und ständig fluchtbereit vor allem Angst hatte. Hier wurde seitens der Pflegestelle so eine Art Tagebuch geführt und alles niedergeschrieben. Probleme, Ansätze zu Lösungen, Fortschritte, Rückschläge! Über viele Wochen wurde trianiert und das Angstlevel langsam kleiner. Due Vermittlung solcher Hunde ist nicht einfach, auch hier ist eine Portion Menschenkenntnis notwendig. Lange Rede kurzer Sinn: dieser ANGST-FLUCHT-Hund lebt heute im Bayrischen, mit einer Hündin zusammen. Der Rüde hat nach langen Monaten intensiver Arbeit und weiterer Eingewöhnung erfolgreich den Einstieg in ein wirklich normales Leben gefunden, mit Freilauf, weniger Angst, Stressbewältigung und Dergleichen! Ohne die sinnvolle Vorabeit, welche nur über entsprechenden Sachverstand der Betreuerin zu Stande kam, wäre der Hund hier SO nie zu vermitteln gewesen.


    Also auch SOLCHE gibt es. Und ich gehe davon aus, dass die Meisten Stellen auch korrekt funktionieren. Aber eben um die schwarzen Schafre herauszufiltern, denke ich dass sotwas schon sinnvoll ist.


    LG
    Indi

  • Zitat

    Natürlich wollte ich hiermit nicht alle über einen Kamm scheren, natürlich gibt es seriöse Stellen, wo die Wertigkeit des Tieres Vorrang hat! Klar! Aber um diese Stellen geht es ja auch Wakan, dem Gesetz und mir gar nicht! Diese Menschen die das mit Herzblut betreiben, sind sicher ohne Probleme dabei wenn es um die Erbringung eines entsprechenden Nachweises geht.


    Richtig Indi.


    Wenn Tierheimmitarbeiter oder Vorstandsmitglieder besondere Fälle mit nach Hause nehmen weil sie dort angemessener versorgt werden können, so ist das völlig OK.
    Wo bei mir schluss ist, dass sind die elenden Beschönigungen der Tierschutzvereine, die man verharmlosend als "Pflegestellenfieber" bezeichnet. Da ist die Pflegestelle X, die einen Pflegehund nach dem anderen aufnimmt, bis der für sie passende Hund dabei ist. Danach hat sich das Thema Pflegestelle erledigt. Im Prinzip nutzen diese Leute die Lage der Vereine aus um einen Hund nach dem anderen auszuprobieren. Das ist nicht nur unprofessionell, dass ist schon disqualifizierend- zumindest vom Charakter her.
    Nehmen wir aber ein ganz reales Beispiel. Und zwar einen der klageführenden Vereine. Ich habe mal mit diesem TSV zusammengerarbeitet. Das man mich belogen hat, in dem man mir versicherte, man verfüge über die Genehmigung nach §11 TSG ist eine Sache. Das ist gegessen. Bei anderen Geschichten sieht das anders aus. So ist der Hauptpflegestelle seitens des Vetamtes vorläufig untersagt worden, Hunde aus dem ausland aufzunehmen, weil die Unterbringung nicht geeignet war (120qm Reihenhaus mit kleinem Garten und bereits sechs Hunde). Die Pflegestelle hat drauf gesch... und fleißig weiter Importe aus Osteuropa aufgenommen.
    Bei einem Transport nach bzw.von Ungarn wollte man 6 Hunde mitbringen, für die auch Transportkennel mitgeführt wurden. Als man das Elend vor Ort gesehen hatte, ließ man die Kennels in Ungarn und stopfte 12 Hunde in einen Renault Kombi (Caddy Pendant). Alles ohne entsprechenden Imfstatus, Bluttest, dafür aber mit großer Gefährdung der Verkehrssicherheit. Vom Tierschutz- Transportrecht und EU- Richtlinien rede ich erst garnicht.


    Kein Zweifel, es gibt Pflegestellen, die machen jedem ausgebildeten Trainer oder Tierpfleger etwas vor. Der überwiegende Teil sind aber einfach nur Pappnasen die viel mehr Selbstbefriedigung als Tierschutz betreiben.


    Unterm Strich hat aber jeder Mensch auf der Welt einen Anspruch darauf, dass die Gesetze seines Landes oder seines Staatenbundes auch für alle gelten und auf alle angewandt werden. Wer soll die Regeln bestimmen, nach welchen festgelegt wird, wer sich an ein Geset zu halten hat und wer nicht? Tierschützer?
    Reden wir Klartext. TSV's die sogenannten, privaten Tierschutz betreiben, wollen sich deshalb nicht an das Tierschutzgesetzt halten, weil ihre Vorstände geschäftlich und politisch nicht fähig sind ein TH zu errichten und zu unterhalten. Das kann es nicht sein. Jedes TH braucht einen Genehmigungsträger gemäß §11 TSG. Wenn man kein Geld für ein Tierheim hat, braucht man auch keine Genehmigung und keine Qualifikation zum Umgang mit Tieren. Das ist der Konsenz aus der Klage.


    Ich hoffe und ich wette, dass das OVG Münster das Urteil des VG Düsseldorf bestätigen wird.
    Dann werden Die Länder endlich durchgreifen müssen und können und Leute die sich wirklich verantwortungsbewusst um ein Tier bemühen, werden die Spreu vom Weizen trennen können. Vor allem aber werden deutlich weniger Tiere durch die Verschiebung von Inkompetenz zu Inkompetenz versaut werden.


    Gruß
    Wakan

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!