Konstant an der Leine, langweilig für Hund und Halter

  • Hallo Silky,
    auch meine Hunde sind sehr schreckhaft und würden gerne mal durchbrennen.Hinzu kommt das meine Hündin starke Angst vor Menschen (Fremde)hat.
    Vielleicht sollte ihr alle mal ein Exemplar-nicht sehr nett(Mensch) fragen,ich denke es gibt oft eine Erklärung.
    Gruss
    Petra

  • Ich gehöre auch zu den "bösen" Menschen, die ihren Hund nicht von der Leine lassen. Der Hintergrund:


    Silky ist ein potentieller Jagdjunkie. Mach' ich ihn ab, bleibt er zwar in einem Umkreis von 30-40m bei mir, durchstöbert aber alles nach Wild. Meine Vermutung ist, daß er als Junghund einfach, ohne irgendwelchen erzieherischen Einfluß laufen gelassen wurde, vielleicht sogar grundsätzlich selbst Gassi gegangen ist. Für ihn ist Jagen der absolute Kick.


    Da ich erstens nicht möchte, daß er hetzt, was er, wenn er was aufstöbert natrülich erbarmungslos macht und er zweitens nicht von einem, bei uns sehr sehr kibbigen Jäger, im wahrsten Sinne des Wortes auf's Korn genommen wird, bleibt er online. Meist an an der 20 m Schleppleine, aber die bleibt dran. Lieber an der 20m Leine, als erschossen.


    Bevor, jetzt irgendwelche wohlwollende User Ratschläge erteilen, wie man die Bindung zu dem Hund aufbauen könne, Silky hat Bindung und zwar eine sehr enge zu mir, aber versucht mal einen Balljunkie, mit dem Ball vor Augen, davon abzuhalten, den holen zu wollen, dann könnt ihr Euch vorstellen, wie es einem Jagdjunkie beim täglichen Spaziergang geht.


    Auch ich bin eine großer Hundefan und habe seit über 20 Jahren Hunde. Deshalb kann ich mich Podenca nur anschließen, man soll Menschen nicht einfach noch den äußeren Fakten aburteilen, sondern bevor man sich ein Urteil bildet, nachfragen.


    Übrigens habe ich die gleiche Erfahrung schon durch die Tatsache gemacht, daß mein Roter kupiert ist. Was man da so an Anfeindungen zu hören bekommt, ist echt heftig. Da bleibt mir nur die Frage zu stellen, hätte ich ihn im TH versauern lassen sollen, nur weil ihm irgend jemand das Schwänzen abgeschnippelt hat???

  • Zitat

    Ich bin ein solches Exemplar!!! Frag mich!


    Nein,
    ich glaube, Walter meinte wirklich Leute, die sich ganz offenbar nicht mit ihre Hunden beschäftigen, während sie so durch die Gegend schluffen. Ich treff da manchmal auch welche. Die Hunde sind oft unsäglich dick und haben einen Watschelgang, der mir Kopfschmerzen beim Zusehen bereitet...


    Es ist klar, dass es verschiedene Gründe gibt, dass Hunde eben manchmal (oder eben meistens) an der Leine geführt werden müssen - z.B bei Jagdtrieb, bei Angst- oder Aggressionsproblemen, oder wenn gerade irgendwas trainiert wird, dass durch die Leine "abgesichert" werden muß (Rückruf, Nicht Anspringen u.a.) - in manchen Gebieten oder zu bestimmten Jahreszeiten ist ja auch Leinenpflicht.


    Ich denke, Walter meint wirklich Leute, die auch einen Plüschhund auf Rädern hinter sich herziehen könnten - ich glaube, in die Gruppe paßt Du nicht rein....

  • Ich denke es gibt da (mindestens) zwei Kategorien von Haltern :


    Erstere sind die, die sich überhaupt keine Gedanken machen. Der Hund trabt einfach mit und man kommt nicht auf die Idee, daß ihm was fehlen könnte. Richtig rennen, mit anderen Hunden toben, eigene Wege/eigenes Tempo gehen, einmal auspowern ! Wozu ?? Komischerweise haben solche Menschen oft Hunde, die sich ihrem Schicksal ergeben haben und damit leben.
    Zweitere sind Halter, die erfolglos in einer HuSchu waren (ein Hoch auf unsere kompetenten Trainer), oder gleich mit der Begründung „Der hat Jagdtrieb!“ aufgeben. Man hat es versucht, er hört nicht, der Hund wird damit langweilig - also Leine for ever ...
    Obs da nur an der Unwissenheit der Leute scheitert, oder an der mangelnden Lust, sich ernsthaft mit dem Hund zu beschäftigen, ihn vernünftig auszubilden !?


    Egal warum, es ist definitiv bedauerlich für beide Seiten.

  • Also leider kenne ich solche Leute auch.


    1. Beagle. Die Leute hatten vorher einen Zwergschnauzer, der ebenfalls nur beflexileint unterwegs war. Jetzt einen noch recht jungen Beagle, völlig unterfordert. Gassigehen kann nur der Herr des Hauses. Die Dame kann den Hund nicht halten. Neulich trafen wir uns, ich habe meine sofort ins Platz gepfiffen, Beagle sah das als geniale Chance auf ein zweites Frühstück an und Mutter und Tochter (die gemeinsam an der Flex hingen), waren nicht mal in der Lage, den Hund von Face runter zu ziehen. Dieser Hund hat einfach nur Frust und tut mir einfach nur leid.


    2. BC-Mix. Aggressiv (gegen Mensch und Hund) und reißt sich sofort los, sobald sie die Chance hat. Und nein - der Hund kommt nicht aus NOthaltung. Der Hund war eins ein freundliches kleines Welp. Tja - nu isse weg. Im Urlaub aus der Pension ausgebrochen und verschwunden. Kaum eine Chance, sie wieder einzufangen, da sie ja keinen an sich ran läßt (weil die Besitzer ihr natürlich, wie man es so macht, gehörig den Ar... vertrimmen, wenn sie sie mal wieder einfangen).


    3. Goldi - gehört dem TA gegenüber. Keiner wollte den Hund wirklich. Aber: In einen TA-Haushalt gehört doch ein Hund! (O-Ton Frau vom TA und Mutter der 3 angehenden TÄ im Haus). Hund lebt in Garage und Zwinger und wird an kurzer Leine ziehend und zerrend Gassi geführt.


    Sind das Hundeleben??


    Verständnis habe ich z. B. für eine Besitzerin von 3 Windhundis (2 Saluki, 1 Deerhound) - die Dame ermöglicht den Hunden aber Freilauf auf gut abgezäunten Flächen und auf der Rennbahn. Das ist ganz was anderes. Nur mal als Gegenbeispiel, daß es nicht IMMER so ist - aber leider doch recht häufig.

  • Dear All!


    Ich schließe mich Shoppy und Pebbels an, genauso habe ich Walters Frage auch verstanden.


    Insbesondere Pebbels möchte ich nochmals 100% zustimmen, diese Geschichten kennen wir doch alle zu Genüge.


    Die älteren Leutchen haben halt meistens angst, angst ihr Hundchen, ihre Liebe ihr Kindersatz läuft weg, wird gebissen oder überfahren. So ist das zumindest bei meinen Großeltern. Beide nicht mehr allzufit, werden kleine Runden an der Flexi gedreht. Meine Mutter und ich wechseln uns jedoch mit größeren Freilaufrunden für sie ab, weil sie wirklich brav ist und aufs Wort hört! Sie darf frei laufen, buddeln, schwimmen und darf IMMER Kontakt zu anderen Hunden haben (wir sind sowieso eine Gruppe, meine beiden Hunde, der meiner Freundin und die Kleine meiner Großeltern), vorausgesetzt die "Fremden" beherrschen die Nettiquette!


    Mit meiner Großmutter kann ich nicht spazieren gehen, es ist übel, ständig rufts sie den Hund sobald sie sich 50cm weg bewegt, mach Dich nicht schmutzig, komm da raus...


    Aber bei alten Menschen steht wirklich meistens die Angst im Hintergrund, wenn sie dann mal in eine Situation kommen wo rasches Handeln angesagt ist dann können sie ihren Hund nicht schützen! Und das wissen sie auch.


    Meine Großeltern mußten ihre 18 Jahre (1) alte ShiTzs Hündin vor einigen Jahren einschläfern lassen. Mein Opa, der immer viel mit ihr unterwegs war (langsam zwar, aber wirklich mehrere Stunden am Tag), saß nur noch Zuhause rum. Also haben wir ihnen wieder einen Hund geschenkt. Kimmi war damals 3 Jahre alt. Bis letztes Jahr mein Opa einen Schlaganfall hatte, jetzt kann er kaum noch laufen. Also sorgen meine Mutter und ich dafür dass die Kleine regelmäßig und ausgiebig Gassi gehen kann und andere Hunde trifft. Falls meinen Großeltern was passieren sollte, steht natürlich fest, dass die Kleine bei uns bleibt. Einer mehr oder weniger... die fällt ja kaum auf ;-)


    Was die Jagdhunde angeht, hm, da bin ich "gespaltener" Meinung. Für mich stand immer außer Frage mir einen solchen Hund anzuschaffen, weil ich eben nicht die Zeit habe mich SO intensiv mit dem Hund auseinander zu setzen. Deshalb bin ich auch der Meinung dass solche Hunde nur an Leute mit viel Zeit und dem Willen und dem Wissen um dieses Problem, vermittelt werden sollten. Hierzu zählen nicht nur unsere gängigen Jagdhundrassen, sondern eben auch der Podenco aus Spanien.


    Hier wären wir aber wieder mal beim Thema Aufklärung durch die Vermittlungsagenturen. Oftmals heißt es bei Welpen und Junghunden (manchmal auch älteren): ER zeigt hier keinerlei Jagdtrieb... Hm, also in einer Perrera, einem Tierheim oder einem Zwinger dürfte das auch schwer möglich sein. Kommt noch dazu dass die meisten Tiere erst nach einigen Wochen der Eingewöhnung ihr "wahres" Gesicht zeigen und dann natürlich sehr oft ein reges Interesse an allem was sich bewegt zeigen.


    Lange Rede, kurzer Sinn.


    Ich verurteile eigentlich keinen der seinen Hund an der Leine läßt, sofern sichergestellt wird dass sich das Tier wenigstens auf einem eingezäunten Areal (oder an der Schlepp) einigermaßen frei bewegen kann. Gleichwohl verurteile ich die Unwissenheit oder sagen wir mal die Unfähigkeit sich gründlich zu informieren VOR der Anschaffung -egal welchen Tieres!
    Ebenso verurteile ich alleinige Zwingerhaltung oder Außenhaltung OHNE Familienanschluß.


    LG
    Indi
    PS: und Staffy gebe ich in einigen Punkten Recht. Jedoch kann man nicht alle Jagdhundbesitzer mit dieser Ansicht über einen Kamm scheren, es gibt sie doch die Menschen die sich Gedanken machen und Willens sind zu lernen und entsprechend Zeit und Energie in Ausbildung stecken wollen und können.


    Ein Umdenken ist doch bereits zu erkennen! Wenn man sich mal dieses Forum und die Menschen ansieht die eine klare, informierte Linie fahren und dieses Wissen breitwillig weitergeben. Auf diese Art werden immer mehr Menschen errreicht.


    Also: Weiter so :gut:

  • Indi ich meinte damit nur die Hundehalter, die aus diesem Grund ihren Hund nie von der Leine lassen und sich mit diesem Urteil (der jagd, der wird nie hören) abfinden - von den ewigen Leinenhunden sprachen wir.


    Daß es mittlerweile doch einige engagierte Hundehalter gibt, die überraschend feststellen, einen Jäger zu besitzen und sich in die Arbeit stürzen, ihren Hund vernünftig ausbilden und sich der Herausforderung stellen, das bestreite ich absolut nicht.


    Ist nur bedauerlich, daß es so wenig Hundeschulen gibt, die sich mit solchen Problemen wirklich auskennen und diesen Haltern weiterhelfen können.

  • :ka:
    keine Ahnung, warum solche :saddev: Hunde halten!! Vielleicht um mit ihm angeben zu können!?!? Soll ja nichts geben was es nicht gibt. Meine Dogs laufen den ganzen Tag bei uns aufm Gelände rum. Wir ham nen Bauernhof mit Pferdepension, da is immer was los und es wird ihnen nie langweilig, weil oft auch andere Hunde zum spielen da sind.
    lg
    Kathrin

  • Hallo,hier meldet sich nochmal Petra.
    Ich habe 2 Podimixe,bei beiden war es nicht zu sehen,das es Podimixe sind,wurde so auch nicht benannt.Sondern als liebe Mischlinge.(Eine aus Griechenland und eine aus Portugal-beides Streuner)
    Bei Aimee ist sehr starker Jagdtrieb vorhanden,sie hat aber eine starke Bindung zu mir.Aber dann ist sie taub.
    Xena ist erst 2Wochen und 4Tage hier.Bin mal gespant was daraus wird.Auf jeden Fall,hier in Cuxhaven sind alle Überfordert mit Jagdtrieb.War mit Aimee zur Hundeschule,in Bezug zum Jagdtrieb nicht geholfen.
    Aber hier sind noch 2 Hundevereine,da will ich mich mal erkundigen.Viel Hoffnung habe ich nicht.Wäre ja zu schön wenn ich meine Hunde ohne Leine laufen lassen könnte.
    Gruss
    Petra

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