Keine Hunde für Berufstätige?

  • hallo,


    wie gut kennst du denn den hund den du dir ausgesucht hast? warst du schon mehrmals mit ihm gassi und hast ihn vielleicht schon in action mit anderen hunden erlebt?


    als ich damals meine hündin im TH erblickt habe war es auch "liebe auf den ersten blick", obwohl sie wie ein flummi unter speed neben mir her gesprungen ist. bevor ich sie aber zu mir genommen habe bin ich jeden tag zum gassi gehen gegangen.
    für mich selbst ist das "auf den ersten blick verlieben" eines der wichtigsten kriterien, dennoch solltest du den hund zunächst etwas besser kennen lernen, denn manchmal platzt der traum dann doch!


    zum TH:
    ich denke die TH wissen über ihre hunde schon sehr gut bescheid und können diese gut einschätzen. verständlich finde ich auch das sie einen problemfall nicht in schwierige hände geben wollen, da sie dich ja schließlich nicht kennen.
    durch viele besuche kannst du sie vielleicht umstimmen, wenn sie sehen dass es gut zwischen euch funktioniert ?!

  • Zitat


    Das kann nicht dein Ernst sein.
    Falls du es nicht gelesen hast, soll dieser Hund "nicht" zu anderen Hunden, Tieren und das wohl nicht, weil er so verträglich ist.
    Du rätst der TS eine Haltung im Garten mit Hütte und Stroh, wo er dann ca. 9-10 Stunden alleine, sich selbst, überlassen ist. :ops:


    Es muss doch nicht exakt dieser Hund sein. Ich meinte das eher allgemein.
    Millionen Hunde sind täglich so lange alleine - in der Wohnung. Ohne die Möglichkeit zu haben, sich zu lösen.
    Garten fänd ich da besser. :ka:
    Und sie sagt ja, sie will sich kümmern, und vor und nach der Arbeit Zeit in den Hund investieren.

  • Huhu,


    ich seh das Thema etwas zwiegespalten.


    Ich habe 2 Hunde und bin in Vollzeit beschäftigt.
    Klar kann ein Hund so lange alleine bleiben, wenn er es gelernt hat, aber ich war damals in einer ganz anderen Lebenslage, als meine Hunde kamen.


    Mit meiner jetzigen Beschäftigung würde ich mir keinen (weiteren) Hund anschaffen.
    Zum Einen hab ich eben nur morgens und abends zeit.
    Ich hätte höchstens 2-3 Wochen frei, in denen ich ihn holen könnte und finde es zu wenig, dass der Hund sich an jemanden gewöhnt, die Wohnung als sein Heim ansieht und lernt, 9h oder länger gut zuhause zu bleiben.


    Ich kann also die Meinung der Tierheime verstehen, denn wenn der Hund 9-10h täglich alleine zuhause ist, ist es auch nicht viel anders als im Zwinger und man möchte ja gerne nen Menschen finden, der Zeit für den Hund hat ;)

  • So, also wenn ich mir für meine Hündin aussuchen müsste Tierheim oder Privatperson, bei der sie aber 10 Stunden alleine ist würde ich mich definitiv fürs Tierheim entscheiden!
    Da hat sie wenigstens noch ein bisschen was zu gucken...


    Ich verstehe absolut nicht, wie man auf die Idee kommen kann sich einen Hund anzuschaffen, wenn man von vornherein weiß, dass der dann 8-10 Stunden alleine bleiben muss!
    Möchstest du gerne 8-10 Stunden ohne Sozialkontakt, isoliert und ohne Klo wo eingesperrt sein? Und das für den Rest deines Lebens? :( :


    Und was hast du dann noch von dem Hund?
    Wenn es ein Problemhund ist nur Stress (ich weiß, wovon ich rede, da ich es sehr gut kenne nach 8 Stunden oder so nach Hause zu kommen und erstmal mit Problemen konfrontiert zu werden!)


    Und mal ehrlich leute - das Argument "es gibt ja sogar Kinder, denen es schlechter geht" zieht ja nicht so ganz... dann könnten wir nämlich alle unsere Hunde für 23 Stunden in nen Kennel stecken und nur 1 Stunde rauslassen damit er sich lösen kann (vielleicht reichen auch 10 Minuten) weil es gibt ja immer noch irgendwo ein tier, dem es noch schlechter geht (oder ein Kind) - darum geht es doch nicht!
    Ich kann doch keine schlechte Haltung mit einer noch schlechteren bei anderen vertreten! :shocked:

  • Also ich persönlich hätte für mich alleine mit Vollzeitjob keinen Hund angeschafft. Ich arbeite 8+x Stunden und habe eine Stunde An- und Abfahrt, bin also immer so zwischen 1 und 12 Stunden außer Haus. Das würde ich keinem Hund zumuten wollen und es wäre dann auch zu stressig, weil abends ja noch Hausarbeit etc. ansteht


    Das mit dem Hund geht nur, weil mein Freund Lehrer ist. Er arbeitet zwar auch Vollzeit, ist aber i.d.R. immer 6 Stunden außer Haus und das auch nur an 4 Tagen. Unser Hund schläft dann eben morgens und nachmittags gibt's Action, Kuscheln etc. Spaziergänge teilen wir uns.


    Ich wüsste auch gar nicht, wie ich das alleine mit dem Hund schaffen sollte, es ist so schon sehr stressig (ich geh morgens vor der Arbeit ne 3/4 Stunde und abends noch mal, je nachdem, wie ich Zeit habe). Bis auf Hund und Haushalt bleibt nämlich auch so schon fast keine Zeit mehr, aber unsere Kleine ist das auf jeden Fall wert.


    Ach so, und unsere Hündin hat zwar ein paar Standardmacken, die in ihrem Alter normal sind, ist aber sicher kein Problemhund.

  • Zitat

    Ich kann doch keine schlechte Haltung mit einer noch schlechteren bei anderen vertreten! :shocked:


    Finde ich absolut richtig. Ich würde mich zwar nicht so weit aus dem Fenster lehnen, jede Hundehaltung bei Vollzeitbeschäftigten als "schlecht" zu bezeichnen, denn das trifft sicherlich nicht zu, aber dieser grundsätzliche Gedanke: Vermittlung um jeden Preis - das geht gar nicht.


    Und nur weil ein Hund von der Straße kommt oder Tötungsstationen kennengelernt hat, ist er wohl kaum mit ewigen Phasen völliger Isolation glücklich. Ich spreche da auch aus Erfahrung, meine Kleine kommt von der Müllkippe und hat (vermutlich) die ersten drei Jahre ihres Lebens in Auffangstationen in Serbien verbracht - sicherlich kein Luxusleben. Sie ist erst seit vier Monaten bei mir und zeigt mir trotzdem deutlich, wenn sie rausmuss oder ihr das Wohnungsleben zu langweilig wird. Die sitzt hier nicht in aufgelöster Ergebenheit und himmelt ihr Körbchen an.

  • Hallo,
    also ich seh das auch ein bisschen zwiegespalten. Kommt evtl. auf den Hund an und auch, wie er sich momentan im Tierheim fühlt.
    Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich ein gutes Beispiel war, aber ich kann ja mal kurz erzählen:
    Wir haben uns unseren Hund damals geholt, weil sein Frauchen ihn nicht behalten konnte und
    1. weil wir wussten, dass er es im Tierheim nicht aushält (Zwinger und andere Rüden waren bei ihm absolutes no go. Und er braucht immer SEINE Leute um sich.
    2. weil wir wussten, wir bauen und können ihm endlich ein Haus mit großem Garten bieten
    3. weil damals die Lebenssituation noch eine andere war (er also keine 8 Stunden alleine war).


    Dann haben mein damaliger Partner und ich uns getrennt. Wir entschieden uns aber, den Hund bei mir (mit Haus und Garten) zu lassen. Allerdings musste er jetzt auch 8 Stunden allein bleiben.
    ABER:
    1. kannte er das Alleinsein (bei seiner Vorbesitzerin)
    2. schlief er, wenn er allein war
    3. hatte ich einen Nachbarn, der Mittags mit ihm ging (allerdings ging das irgendwann nicht mehr, weil er andere Arbeitszeiten bekam).
    4. wurde mein Hund auch älter und ruhiger
    5. konnte er jederzeit im Sommer ins Haus oder in den Garten, so wie er wollte (im Winter hab ich dann möglichst etwas eher Feierabend gemacht)
    6. hab ich mal von zu Hause aus gearbeitet, und er konnte gar nichts damit anfangen, dass ich zu Hause blieb, schaute mich an und legte sich dann auch wieder hin und schlief ;-)
    7. wenn wir dann mal länger wegblieben oder in Urlaub wollten, kümmerten sich meine Eltern um ihn.


    Auf jeden Fall (denke ich), waren wir die bessere Alternative als das Tierheim.
    Nun lebt mein Hund leider nicht mehr. Ich habe ihn vor 3 Wochen an Magendrehung verloren (er wurde 11,5 Jahre und war völlig fit und munter)... und ich hatte mich so sehr auf mehr Zeit mit ihm gefreut, weil ich ab Dezember in Mutterschutz gehe. Leider durfte er die "Mehr-Zeit" nicht mehr erleben.


    Aber wie man sieht: vieles ändert sich im Leben. Und ich finde letztendlich auch, dass eine Familie besser ist als ein Tierheim... aber nur, wenn man dem Hund wirklich einen Gefallen damit tut. Und das muss man eben vom Hund und von den Situationen abhängig machen.

  • Hy,
    also ich bin auch davon überzeugt das man einen Hund halten kann, auch einen Welpen, wenn man Vollzeit Berufstätig ist. Ich und mein Mann arbeiten beide Vollzeit und unserem Hund hat es nie geschadet. Sie kann ohne Probleme alleine bleiben. Sie kam mit 9 Wochen zu uns.
    Man muss nur damit klar kommen das sie nunmal noch nicht ihren Schliesmuskel unter Kontrolle haben und man ggf. Pfützen und Häufchen in der Wohnung wegmachen muss wenn man nach Hause kommt.
    Gruß
    Katja

  • @La-Bella: ich finde, es ist ein großer unterschied ob sich die Lebenssituation ändert wenn man den Hund schon länger hat oder ob man sich das Tier mit dem Wissen um diese blöde Situation anschafft!




    Und sich einen Welpen anzuschaffen, der dann 9 Stunden alleine bleiben muss ist echt fies - klar kann man die Pfützen dann wegmachen - aber schonmal dran gedacht, dass der Hund es vielleicht schrecklich findet, dass er in die Wohnung machen muss weil er noch nicht anhalten kann?


    Ich finde solch eine Einstellung wirklich egoistisch, da muss das Tier dafür herhalten die Bedürfnisse des menschen zu stillen und dann sprechen die halter noch davon, wie sie ihr Tier lieben...
    Wenn ich ein Tier halte weil ich es mag und nicht weil ich es essen will dann gucke ich doch, dass es diesem tier so gut wie irgendmöglich geht... bzw. dass ich wenigstens die Grundbedürfnisse des tieres befriedigen kann!
    (und bis zu 10 Stunden Pipi anhalten zählt da bestimmt nicht zu)

  • Zitat

    Vollzeit sind bei mir keine 8 Std. sondern mit der Fahrt mehr.


    Aber es steht der Hundehaltung doch nichts entgegen, wenn man jemanden hat, der zwischenzeitlich mal mit dem Hund raus geht.
    Oder eine Tagesstätte, ohne das würde ich es nicht machen, rein aus gesundheitlichen Gründen für den Hund.


    Ja sehe ich ähnlich. Ich mein es kann immer vorkommen, dass wenn man einen Hund hat und warum auch immer, die Betreuung nicht zahlen kann oder keinen hat in diese Situation kommt den Hund doch 8Stunden oder länger allein lassen zu müssen. Ich würd meinen Joker dann auch nicht abgeben.


    Aber wenn man das vorher weiß, würd ICH es selbst nicht machen.


    Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass man dann die übrige Freizeit auch wirklich mit Hundi verbringt.


    Joker geht auch täglich in eine HuTa. Ich steh aber trotzdem um halb sechs auf, mach mich fertig und bin von 7Uhr mind. ne 3/4 Stunde mit ihm raus. Nach der Arbeit geh ich mit ner kleinen gruppe dann auch immer noch mind. ne Stunde mit ihm.
    Und ich mach unter der Woche auch nix großes wo ich den Hund nicht mitnehmen kann.


    Da muss man sich schon drauf einlassen können.
    Aber wenn man einen Hundesitter hat, ne GUTE HuTa oder jemanden in der Familie der den Hund in deiner Abwesenheit mal rauslassen kann, find ich das absolut o.k.


    Mein Hund hat ne total enge Bindung zu mir, also ein Hund weiß auch trotz Fremdbetreuung wer FRauchen ist. Ich nbin ja diejenige die ihn beschäftigt, ihn füttert, mit ihm abwechslungsreiche Dinge unternimmt, ihn erzieht, und ich bin es ja trotzdem die Hauptzeit mit ihm zusammen ist.
    Ich hab 2 kurze Tage die Woche. Joker ist max. 40 Stunden die Woche in der HuTa von 168... also bin ich auch ganz klar die Bezugsperson.


    trotzdem freu ich mich wenn ich Anfang des Jahres von zuhause aus arbeiten darf :D

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