• Hallo, wir haben seit dem 10.09.2010 einen wunderschönen Picard-Mischling. Er ist 2 1/2 Jahre alt und heisst Cooper.
    Seit 1 Woche macht er uns nun große Sorgen. Beim Spazierengehen vergangene Woche auf einem großen Feld kippte er aufeinmal urplötzlich auf die Seite, blieb dann liegen und war gar nicht ansprechbar. Zuerst dachte ich, er hätte sich evtl. in Gülle gerollt und würde das total genießen. Nach ca. 1 Minute reagierte er wieder und lief ganz normal weiter. Am nächsten Morgen hatte er diesen Anfall aber wieder. Er legt den Kopf ganz schief auf eine Seite, rollt und flackert mit den Augen und ist nicht ansprechbar. Diese Anfälle hat er jetzt immer, sobald wir spazieren gehen. Manchmal auch im Haus. Heute klingelte z.B. das Telefon, er hörte hin und hatte dann wieder diesen Anfall.
    Wir sind natürlich direkt zum Tierarzt. Zur Zeit wird nach der Ausschlußmethode alles mal ausgetestet: Ohrenentzündung, Herz, Blutuntersuchung (Ergebnis vom Blut kommt erst morgen Abend).
    Ohr und Herz war alles o.k.
    Nun habe ich - auch auf Hinweis des Tierarztes - ganz viel über Epilepsie gelesen. Leider sind die dort beschriebenen Symptome ganz anders. Er krampft nicht. Er fällt um, auch beim Pinkeln auf dieser Seite, dreht sich wie verrückt im Kreis, rennt unkoordiniert hin und her und ist danach total erschöpft.

    Wer hat Erfahrung mit Epilepsie? Kann es das wirklich sein?
    Ich bin so verzweifelt. Alle Symptome, die er hat, habe ich mal bei Google eingegeben und dort kommt dann immer Gehirntumor. Auf einer Seite eines Arztes beschreibt er auch ganz genau die oben geschilderten Auffälligkeiten.
    Ich habe Angst.
    Was meint Ihr?

  • Hallo,
    Epilepsie ist nicht immer nur der klassische Krampfanfall - Epilepsie beim Hund hat zig verschiedene Ausdrucksformen.

    Im Grunde gehört der Ausschluss eines Hirntumores ja mit zur Epilepsie-Diagnostik, hier z. B. ist die Vorgehensweise, die Ihr ja schon durchgeht, noch mal gut aufgelistet:
    https://www.dogforum.de/fpost8344385.html

    Hier gibt es einen Thread, in dem wir betroffenen HH uns über Hunde mit nur leichten Ausfällen ausgetauscht haben, vielleicht magst Du da auch mal reinlesen:
    https://www.dogforum.de/ftopic107133.html

    Was mich sehr stutzig macht, ist, dass das alles so plötzlich und dann gleich so häufig auftritt.

    Ist denn von der Herkunft des Kerles irgendwas bekannt?

    LG, Chris

  • Vielen vielen lieben Dank für Eure schnelle Antworten.

    @ Chris: Cooper kommt aus Portugal. Er kam dort im März 2010 ins Tierheim. Nachdem sich niemand gemeldet hat, sollte er im Juli in die Tötung. Dort hat ihn dann eine Tierhelferin aus Deutschland hierhin holen lassen. Nachdem er einige Wochen in einer Pflegefamilie lebte, haben wir ihn am 10.09. bekommen. Bis vor einer Woche war er ganz normal. Er kebbelt normalerweise gerne, d.h. er "beißt" (also sehr lieb) und möchte auch mal mit uns kämpfen. All das macht er seit letzter Woche nicht mehr. Er liegt viel herum und ist wie ausgewechselt. Noch viel anhänglicher und schmusebedürftig.

    Bentley: Vestibular-Syndrom beschreibt ja tatsächlich unsere Symptome. Ich werde den TA darauf mal hinweisen.

    Danke nochmal.

  • Zitat


    @ Chris: Cooper kommt aus Portugal.

    Die Frage mit der Herkunft gilt dem Dran-Denken, dass die Impfsituation in anderen Ländern eine andere ist als hier und man z. B. auch nach durchgemachter Staupe zentralnervöse Erscheinungen sehen kann.
    Das wäre aber sicherlich bereits in der PS aufgefallen.

    Wenns ein Vestibularsyndrom sein sollte - hier ist unser Erfahrungsbericht zum Verlauf des VS bei unserer Jenni-Oma:
    http://wildbunchranch.wordpress.com/2009/07/01/jen…ibular-syndrom/

    Vielleicht hilft Dir das ja weiter.

    Mal sehen, was der TA meint. Die Daumen sind jedenfalls gedrückt.

    LG, Chris

  • Deine Angst vor nem Hirntumor oder anderen Gewächsen kann dir nur ein MRT nehmen. Möglichkeit eines Vestibularsyndrom wurde ja schon genannt, würde ich nur komisch finden das er das immer bei nem gassi oder telefonleuten haben sollte und dazwischen nicht. Das schließt es ja fast aus.

  • Wie schon erwähnt, ein Krampfanfall ist nicht immer gleich die typische Epilepsie.

    Meine ehemalige Pflegehündin hat auch plötzlich gekrampft, ohne irgendwelche "Vorwarnungen"
    Beim Bluttest hat sich rausgestellt, dass es "nur" ein Hinweis auf ein Infekt war bzw. auf derben Wurmbefall hindeutete (trotz Wurmkur)
    Im Moment wird das behandelt, ich muss mich nächste Woche informieren (Sie wurde mitlerweile vermittelt - den neuen Besitzern machte es nichts aus)

    Sie war ganz normal drauf, also kann man das Krampfen eigentlich als Glücksfall bezeichnen.
    Dem TA vorstellen, ist ja logisch.
    Aber: Auch eine Epilepsie muss nicht schlimm sein.
    Für den Hund in dem Augenblick sowieso nicht, er wird höchstens nen bisl verwirrt sein.
    Auch mit Therapie kann der Hund meist ohne Probleme leben.

  • Blutwerte sind ok, keinen Hinweis auf irgendwelche Erkrankungen. Er bekommt jetzt Tabletten gegen Epilepsie, die wohl aber erst nach 8-10 Tagen wirken. Bis dahin können wir nur abwarten. Was mich stutzig macht, ist, dass sich sein Verhalten so geändert hat. Er ist nur noch anhänglich, lässt mich nicht mehr aus den Augen. Ist geräusch- und lichtempflindlicher geworden. Er will nicht mehr Spielen - gar nichts mehr. Andererseits ist er wiederum sehr unruhig - läuft dann viel rum und kann sein Pipi nicht mehr halten. Hat gestern 3 mal gepieselt ohne Vorwarnung. Na ja, jetzt erstmal abwarten, ob die Tabletten anschlagen und wenn nicht - dann MRT.

  • Man muß bedenken das die Tabletten dann nur Sympthome unterdrücken können. Das alter des Hundes könnte ja für ne primäre epilepsie sprechen, aber der hund ist ja noch jung, als ihn nun 10+ Jahre mit luminal odg vollzuzstopfen. Wenn sie nun wirken, und man macht kein MRT (die hirnwasserentnahme muß der arzt entscheiden ob er mit machen will), kann es sein das ein eventuell anderes primäres Problem trotzdem noch da ist, und irgendwann von heilbar sich in richtung unheilbar ändert. Außerdem kann man bei einer nicht schlimmen veränderung in einem halben jahr oder bei wieder auftretenden problemen ein erneutes MRT machen und hat dann Vergleichsaufnahmen die oft für therapien eine wichtige sache sind. Findet man nichts im Hirn ist es schon relativ sicher Epilepsie, wenn di schilddrüsenhormone im Blutbild ok gewesen sein sollten. Bei mir beißt sich ein Arzt die Zähne aus, ohne diagnose (bzw. wenigstens schlüssige verdachtsdiagnose per bildgebung und Vorbefunden) keine "harten" Tabletten ^^

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