Wann ist man "würdig" einen Hund zu haben?

  • Nun - ein Hund ist ein Hund ist ein Hund......

    Aber dennoch ist nicht jeder Hund gleich, ebenso wie nicht alle Menschen gleich sind.

    Ich gebe zu: Bei uns ist Leika schon ganz oben auf der Liste, wenn es um die Organisation unseres Lebens geht, und das aus verschiedenen Gründen:

    Mein Mann arbeitet unregelmässig in Altersteilzeit ausserhalb der Wohnung - ich habe einen Laden, ebenfalls ausserhalb der Wohnung.

    Leika ist nicht ladenkompatibel, weil sie schnell gestresst ist, einen starken Wach- und Schutztrieb hat und im Laden keine Möglichkeit ist, sie ruhig und abgetrennt unterzubringen (Kennel ist unmöglich, da ist sie nicht reinzubringen....)

    Leika kann zwar alleine bleiben, aber wir WOLLEN ihr da nicht zu lange Perioden zumuten. Also muss der Gassirhythmus einigermassen eingehalten werden - morgens, mittags, abends.

    Wenn wir abends ausgehen ist das eher selten und nicht "bis in die Puppen".

    Wochenendaktivitäten werden so geplant, dass Hund dabeisein kann. Shoppingtouren gibt es - wenn überhaupt - eher einzeln.

    Die Urlaubsplanung richtet sich auch nach dem Hund, es gibt eher keine Städtereisen sondern Urlaub in kleineren Orten in Gegenden, wo der Hund gerne gesehen ist. Aber das ist für uns keine grosse Einschränkung, nur die Suche nach der Ferienwohnung ist etwas umständlicher....

    Leika ist ein Schlafhund, wenn sie Ruhe hat - also versuchen wir, ihr die zu geben, auch wenn das manchmal bedeutet, dass sie 6 Stunden alleine zuhause ist.

    Wir haben lange gewartet, bis wir uns für einen Hund entschieden haben, denn als ich noch angestellt war, hiess das oft auch mal für zwei oder mehr Tage unterwegs sein. Mein Mann hätte nicht mittags schnell mal nach Hause kommen können, der Arbeitstag war oft sehr lang bei uns beiden.

    Erst als ich meinen eigenen Laden aufgemacht habe und mein Mann seine Arbeitszeit drastisch reduziert hat, war ein Hund eine Option - und auch, wenn es manchmal schwierig ist, haben wir es noch nicht bereut. Unser gemeinsames Hobby - Tanzsport - ist auf der Strecke geblieben. 4 mal wöchentlich trainieren und am Wochenende zu Turnieren fahren geht mit Fräulein Leika halt nicht - oder der Tag müsste 36 Stunden haben.

    Insgesamt beeinflusst der Hund unser Leben und unser Zeitmanagement schon stark - aber wir kriegen es immer irgendwie hin..... ohne dass Mensch oder Tier zu kurz kommen.

    Gruss
    Gudrun

  • :gut:

  • Zitat

    ja, Du hast recht, das gesunde Mittel ... nur wie findet man das als Anfänger ;-) Und Neu-Hundeeltern zweifeln ohnehin ständig an sich, darum die möglichst neutrale Frage :-)

    Ich gebe Dir aber recht, dass bei einem Vollzeitjob selbst bei größtmöglichen Freiheiten doch viel Energie erforderlich ist, auch dem Hund gerecht zu werden. Dann bleibt nicht viel für anderes, man muß es wirklich lieben,sonst geht das nicht.


    Ich denke, wenn man seinen eigenen Alltag gut genug kennt und nicht gerade in einer "Umbruchzeit" ist (also willkürlich Veränderungen eintreten) merkt man sehr wohl wieviel Zeit und Energie übrig sind um sich einen Hundewunsch zu erfüllen.
    ...ich glaube die schlechteste Option wäre die, aus einem momentanen Gefühl heraus zu handeln...sprich man handelt aus Mitleid, weil ein Hund gerettet werden soll...oder auch dem Hundewunsch kurzfristig zu erfüllen...heißt man hat eine kurze "Phase" in denen man unbedingt einen Hund haben möchte und die Euphorie kurzfristig stark ansteigt...meiner Meinung ein ungünstiger Zeitpunkt, weil man sich noch nicht über alle Konsequenzen bewußt ist.

    ungünstige Zeitpunkte sind für MICH: In der Ausbildungszeit (auch Studienzeit und bei Volltimejobs...natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, wenn andere Familienmitglieder oder Freunde hinter Einem stehen und genügend Zeit haben, spricht auch gar nichts dagegen.

    Außerdem kommt es noch stark auf den Charakter des Hundes an...manche Hunde kann man zur Arbeit mitnehmen oder in eine Huta geben...für viele ist das die beste Lösung um einen Hund zu halten...für mich wäre es nichts....aber das ist nur meine persönliche Meinung.

  • Hach, wenn ich mich jetzt hier vorstellen würde, würde mir jeder von nem Hund abraten (und dazu gesagt, ich habe zwei)

    Ich bin 25 Jahre alt, Single, leben in ner 1Zi-Wohnung im 2. Stock und arbeite Vollzeit :lol:


    ok, jetzt an die, die in die Tasten hauen wollen, nur zu


    ich versichere jedoch jedem, dass meine Hunde bestens erzogen sind, sportlich sind und gut bemuskelt, dass sie alles bekommen, was sie brauchen und definitiv ausgeglichen sind, ein Wechsel zwischen Ruhezone Wohnung und draußen Action


    ob ich mir jetzt in der Situation nen Hund anschaffen würde, wage ich zwar zu bezweifeln, aber nur die Hunde abgeben, weil sich die Lebenssituation geändert hat?
    ich denke, wir arrangieren uns gut

  • Moin,

    ich finde die Fragestellung "würdig genug?" impliziert doch schon das die Antworten in eine bestimmte Richtung gehen sollen.

    Klar ist man "würdig" wenn man alles für seinen Wuffel tut und sich in irgendeiner Form arragiert hat.
    Ob es sinnvoll ist - oder doch früher oder später überfordernd - steht auf einem anderen Blatt.

    Zitat

    ob ich mir jetzt in der Situation nen Hund anschaffen würde, wage ich zwar zu bezweifeln, aber nur die Hunde abgeben, weil sich die Lebenssituation geändert hat?

    - eben
    Manchmal kommt es anders - und meistens anders als man denkt.
    DANN muss man aber schauen wie man unter den gegebenen Umständen das Beste draus macht.

    Das ist aber doch eine völlig andere Frage, als wenn man von vorneherein weiss das die Umstände ehr gegen eine Tierhaltung sprechen.

    Und damit ob man für einen Hund würdig ist oder nicht hat das alles nix zu tun. Da tauchen bei mir ehr Assoziationen in Richtung Respekt, Fachkenntniss, Liebe usw. auf.

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