Ausstellungen

  • Ich möchte meine ganz persönliche Meinung dazu schildern und dann von euch hören, wie ihr so etwas wahrnehmt und wie wichtig Ausstellungen für euch sind, wozu man sie braucht und wozu nicht.


    Ich habe nie sonderlich über Ausstellungen von Rassehunden nachgedacht - es hat mich einfach nicht interessiert. In der letzten Woche wurde ich damit erstmals richtig konfrontiert und ich möchte euch das mal schildern.


    Auf der Hundemesse in Dortmund bin ich durch die Showhallen gegangen und ich war einfach nur entsetzt. Ich kannte so etwas nicht und ich habe mich da so unwohl gefühlt. Die Hunde schienen mir nicht glücklich, die Halter schienen mir stolz und egoistisch (nicht überall, aber besonders bei Pudeln, kleinen Langhaarhunden).
    Ich konnte mir das nicht gut ansehen, habe die Hallen auch schnell verlassen.


    Eben hörte ich von einem Mädchen meiner Stufe: Wir züchten ja dt. Schäferhunde, sind aber eher klein, wir haben nur 8 Hunde. Meine Hündin ist gerade in China und wurde da ausgestellt. Sie hat den ersten Platz gemacht. Letztens war sie in München auf einer Weltausstellung. Da war sie auf dem 7. von 250 Hunden. Sie ist 1,5 Jahre alt und gehört nicht mir alleine. Der andere will sie wohl bald verkaufen, weil sie sehr vielversprechend ist. (so ähnlich hat sie es gesagt)


    So und jetzt mal meine Fragen: Muss eine Hündin/ein Rüde zur Zuchtzulassung auf SO einer Ausstellung ausgestellt werden? Kann man das auch in einem sehr familiären kreis machen?


    Jetzt zu Hunden die scheinbar sehr oft auf Ausstellungen sind: Warum machen Menschen das?


    Muss ein Hund 1000 Preise haben, um ein guter Hund zu sein?


    Ich verstehe den Sinn von Papieren, ich Verstehe den Sinn sich an Vorgaben zu halten, aber ich kann den Sinn von "den ganzen Tag im Käfig sitzen, drauf warten gezeigt zu werden, wieder weggepackt werden, grinsende Besitzer, genervte Hunde" nicht verstehen.


    Ein Hund hatte viele Preise zu verzeichnen. Wann haben die Leute denn Zeit dazu sich mal persönlich um den Hund zu kümmern? Spaß zu haben und den Hund Hund sein zu lassen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Hund der wöchentlich auf Ausstellungen fährt ein total freudiges Leben führt. Dass es dem Besitzer wichtig ist, dass der Hund Spaß hat, glücklich ist und alt wird.
    Mir kommt es so vor, als wäre es einfach wichtig den Wert dieses Hundes bestätigt zu haben und stolz sagen zu können, dass der Hund ein Gewinner ist. Der Beste der Rasse.


    Erklärt mir bitte, ob es garnicht so schlimm ist, wie es mir vorkommt, oder ob es einige Menschen gibt, die so sind wie ich befürchte und andere die nur gesagt haben wollen, dass die Hündin Welpen haben darf und dann muss sie so eine Ausstellung nie wieder machen, oder spinn ich ganz?


    Das Gespräch eben hat mich ein bisschen sehr geschockt. Das möchte ich unbedingt erklärt haben, denn für sie schien es ganz normal zu sein, dass Hunde überall ausgestellt werden... :shocked:

    • Neu

    Hi


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    • Naja, ich kann Dir jetzt nur sagen, wie es mancher Cattle Dog Züchter handhabt:


      Die Züchterin von meinem Jabba macht einige ausgewählte Ausstellungen im Jahr. Warum? Weil es für sie wichtig ist, zu zeigen, daß auch richtige Arbeitshunde schön sein können, daß sich das eben nicht ausschließt. Sie hat im wahren Leben sehr viel Spaß mit ihren Hunden, die laufen am Pferd mit, machen Hundesport, leben in der Familie, in der Wohnung, werden geliebt und die Ausstellungen nutzt sie natürlich erstmal, damit ihre Hunde die Zuchtzulassung bekommen und danach schon auch, um eben zu zeigen:


      Ein schöner Hund kann auch ein guter Hund sein. Ein guter Hund kann auch ein schöner Hund sein. Das schließt sich eben nicht aus, sondern kann sich suuuuper ergänzen.


      Damit stellt sie leider schon ne Ausnahme dar. Viele, wenn nicht gar die meisten Züchter, stellen nur aus, damit sie ihre Welpen teurer verkaufen können. So mancher Schönheitschampion unter den Cattle Dogs hat keinen netten Charakter, ist wesensschwach, nervös und unsicher. Viele werden rein im Zwinger gehalten, machen keinen Hundesport, werden auch sonst nicht gearbeitet.


      Da frage ich mich auch immer: Wie kann jemand Arbeitshunde züchten und diese dann nicht arbeiten? Wie kann sich jemand als Liebhaber einer Rasse bezeichnen, wenn ihm solche wesentlichen Dinge nicht wichtig genug sind...


      So, jetzt bin ich aber noch auf die Antworten von Selbst-Züchtern bzw. Selbst-Ausstellern gespannt...



      edit: Das mit den "Käfigen": Für viele Hunde ist das ein Rückzugsort, indem sie dann eben doch entspannen können, abschalten können und sich nicht von den anderen Hunden bedrängt oder angreifbar fühlen...

    • Zitat


      Die Züchterin von meinem Jabba macht einige ausgewählte Ausstellungen im Jahr. Warum? Weil es für sie wichtig ist, zu zeigen, daß auch richtige Arbeitshunde schön sein können, daß sich das eben nicht ausschließt. Sie hat im wahren Leben sehr viel Spaß mit ihren Hunden, die laufen am Pferd mit, machen Hundesport, leben in der Familie, in der Wohnung, werden geliebt und die Ausstellungen nutzt sie natürlich erstmal, damit ihre Hunde die Zuchtzulassung bekommen und danach schon auch, um eben zu zeigen:


      Ein schöner Hund kann auch ein guter Hund sein. Ein guter Hund kann auch ein schöner Hund sein. Das schließt sich eben nicht aus, sondern kann sich suuuuper ergänzen.


      Damit stellt sie leider schon ne Ausnahme dar. Viele, wenn nicht gar die meisten Züchter, stellen nur aus, damit sie ihre Welpen teurer verkaufen können. So mancher Schönheitschampion unter den Cattle Dogs hat keinen netten Charakter, ist wesensschwach, nervös und unsicher. Viele werden rein im Zwinger gehalten, machen keinen Hundesport, werden auch sonst nicht gearbeitet.


      Das kann man eigentlich 1 zu 1 auch auf andere Rassen übertragen.




      Ausstellungen haben aber schon ihren Sinn, damit Züchter und sonstige Intressierte einfach mal viel Nachzucht und potentielle Zuchttiere auf einem Fleck sehen, damit man durch ne möglichst neutrale Bewertung mal weiß, wo man mit seiner Zucht steht, zum Kontakte knüpfen...


      Man sollte es halt nicht überbewerten, Schönheit ist kein Selbstzweck und viele Titel machen den Hund nicht besser.
      Die meisten Rassen sind heute so gut durchgezüchtet und phänotypisch so einheitlich, dass es im Ring um Nuacen, oft auch nur um die bessere Präsentation geht - wer ist am besten gepflegt, wer wird am professionellsten vorgestellt, wer "zeigt" sich am schönsten?
      Man sollte halt mal bedenken, dass jeder Hund, der auf der Zuchtschau ein "sehr gut" bekommt, vom Körperbau her (und viel mehr kann man da nicht bewerten) eben genau das ist: Ein sehr guter Hund. Trotzdem ist für viele eine sg schon enttäuschend...



      Ob das Stress für den Hund ist ist sicher unterschiedlich. Die großen hallenausstellungen wie z.B. auch Dortmund sind sicher anstrengender als eine kleine Spezialzuchtschau im Grünen. Aber da gehen halt auch normalerweise nur die recht versierten Aussteller mit den entsprechend routinierten Hunden hin, Nachbars Lumpi hat da eh keine Chance, außer vielleicht bei Rassen wo die gesamtzahlen eh so klein sind, dass man nur auf großen Ausstellungen überhaupt einen vollen Ring hat.
      Naja, ich denk zwar schon, dass die meisten Hunde einen mehrstündigen Waldspaziergang mit Schlammbad nem Ausstellungstag vorziehen würden wenn sie das bewusst entscheiden könnten, aber ich denk auch, die können das schon mal mitmachen. Und ich weiß, dass auch Hunde die viel ausgestellt werden in der Regel ein ganz normales Leben führen. Warum auch nicht?


      Leute mit falschem Ehrgeiz gibts auch überall...

    • erstmal danke für eure Meinungen.


      Mir ist immer noch nicht so klar, warum mehrere Ausstellungen sinnvoll sind, aber da hat wohl jeder seine eigene Meinung.


      Ich würde mich noch über weitere Meinungen freuen!

    • Eigentlich ganz einfach und übersichtlich. :D


      Was man so zur Zuchtzulassung braucht, das bekommt man auch auf den netten kleinen Vereinsschauen. Übersichtlich, familiär und stressfrei.


      Möchte ich meinen Deckrüden bekannt machen oder möchte ich meine Zucht bekannt machen, dann muss ich mehr ausstellen. Und ist der Hund eben wirklich schön dann müssen die Titel her und die bekommt man nur teilweise auf den kleinen Veranstaltungen gesammelt.


      Und dann ist es für manchen Menschen schlichtweg ein Hobby.


      LG
      das Schnauzermädel

    • Für mich ist es schlichtweg Hobby.


      Meine Rüden stehen nicht als Deckrüden zur Verfügung, ich mache es also nicht für eine hohe Decktaxe ;)


      Ausstellen macht mir Spaß, meine Hunde sind es von klein auf gewöhnt, sie kommen auch in keine Box, werden nicht weggesperrt.


      Sie liegen einfach entspannt da, dösen bis zu ihrem "Auftritt".


      "Droht" ein Ausstellungswochenende können meine Hunde von Montag bis Freitag Schlammbäder nehmen, so viel sie wollen. Erst dann wird geduscht, getrocknet, gekämmt, gebürstet. Sie sind die überwiegende Mehrheit des Jahres ganz normale Hunde.


      Ausstellungen sind ja nun nicht nur für die Züchter und Aussteller da, sondern sie machen interessierte zukünftige HH mit vielleicht "ihrer" zukünftigen Rasse vertraut. Man kann auf so einer Ausstellung sehr viel über Hunderassen erfahren, kann die Hunde beobachten und manch einer hat sich schon von seiner Wunschrasse abgewandt und einer anderen zu :D


      Natürlich befriedigen Ausstellungen auch die Eitelkeit. Das gebe ich offen zu. Ich bin schon stolz, wenn mein Hund platziert wird oder gewinnt. Aber ich war auch stolz wie ein Spanier, wenn meine Kinder eine 1 aus der Schule nach Hause brachten oder im Sport Erfolg hatten.


      Schön ist auch, immer auf Gleichgesinnte zu treffen, alte Bekannte wieder zusehen und zu "hundeln".


      Wie Schnauzermädel schon schreibt, man muß nicht die großen Internationalen Ausstellungen, die für den Ungeübten schon recht hektisch wirken, besuchen. Kleine Spezialausstellungen, da kann man seine ZTP ablegen, bekommt meist viel Hilfe von den erfahrenen Ausstellern, es geht recht familiär und gemütlich zu. Diese würde ich immer einem Neuaussteller als Einstieg empfehlen.


      Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    • Zitat

      Meine Rüden stehen nicht als Deckrüden zur Verfügung


      Warum denn nicht??? =)

    • Ich hab kein Problem mit Ausstellungen, solang mans im "gesunden" Rahmen hält.
      Ich finde es wenig sinnvoll in der Jüngstenklasse auszustellen, oft auszustellen. Klar, wenn er mal in die Zucht soll, muss ers gewöhnt werden, aber jedes Wochenende mit dem kleinen Wuzi auf ne Ausstellung rennen? Naja..


      Ich hab selbst mal vor zu züchten, und klar, wie schon geschrieben, man muss auf Ausstellungen um sich bekannt zu machen. Klar auch auf Tuniere, aber wer geht auf ein Tunier um sich eventuell nen Züchter zu suchen?


      Was mich an der Züchtersuche, ja ich wollte ursprünglich keinen Mix, immer ziemlich gestört hat, warn eigentlich die vielen Titel.
      Da steht der Name vom Hund mit hunderttausend Titel Abkürzungen und ne mega Tabelle an Ländern, Ausstellungen, Richtern und "Noten", aber nirgends was von Sporterfolgen oder sonstigen Auslastungen.
      Kein Kommentar übers Leben mit der Familie, wenns gut geht ein fünfzeiliger Text über den Charakter des Hundes..
      Und in der Fotogallerie dann nur Fotos von Ausstellungen, aus allen Blickwinkeln auf den Hund in der gleichen Pose und wenns gut geht ein Foto auf dem der Hund auf ner Wiese mit nem Ball in der Gosch gezeigt wird..
      Und von Züchtern, die selbst 8 Hunde halten, ihre Hunde in der Welt herumschicken und nicht mal selbst dabei sind, halt ich sowieso gar nix :zensur:


      Was ich damit sagen will, wenn ich mir nen Hund such, les ich lieber was von Gesundheitswerten, sportlicher Auslastung, leben in der Familie und schau mir Fotos von glücklichen Hunden bei der Arbeit an, als gestriegelte Hundchen im Ring mit ebenso gestriegelten Frauerln in Stöckelschuhen..

    • Zitat

      Warum denn nicht??? =)


      Tanja, ganz einfach.


      Ich habe drei intakte Rüden, die sich sehr gut verstehen. Es geht zwischen den Jungs ausgesprochen harmonisch zu.


      Und das soll ich mir kaputt machen lassen, wegen einiger Decktaxen?


      Nö, zu uns auf´s Grundstück kommt keine läufige Hündin, es gibt keine Konkurrenz unter den Rüden und gut ist es.


      Meine Rüden haben Geschwister, die ebenfalls zuchttauglich sind. Sollen die ihre Gene weiter geben. Meine dürfen es nicht.


      Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    • Zitat


      Was mich an der Züchtersuche, ja ich wollte ursprünglich keinen Mix, immer ziemlich gestört hat, warn eigentlich die vielen Titel.
      Da steht der Name vom Hund mit hunderttausend Titel Abkürzungen und ne mega Tabelle an Ländern, Ausstellungen, Richtern und "Noten", aber nirgends was von Sporterfolgen oder sonstigen Auslastungen.


      Für das was du suchst, gibt es doch die Gebrauchshundeklasse. Oder hat "deine" Rasse keine?


      LG

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