Hund fordert Streicheleinheiten und knurrt od. schnappt
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Wir haben seit sechs Monaten zu unserem 12-jährigen Border einen 2-jährigen Border-Mix-Rüden (beide kastriert) aufgenommen. Der junge ist von Bordercollie-in-Not und war in Frankreich ein Wanderpokal wegen seines dominanten Verhaltens. Bei der ersten Familie hat er die Kinder nicht mehr aus dem Zimmer gelassen, beim nächsten Halter diesen nicht mehr ins eigene Haus. Er war dann im Tierheim, wo er sich aus Verzweiflung kahl gerupft hat und wurde dann von B-i-N vor der Euthanasie gerettet. Dort habe ich ihn im Internet -mehr per Zufall - gesehen und wir haben ihn aufgenommen. Wir haben uns bisher für hundeerfahren gehalten, aber Max bringt uns gelegentlich an unsere Grenzen: Auf mich ist er ziemlich fixiert, ich kann eigentlich alles mit ihm machen - bei meinem Mann aber macht er eigentümliche Dinge: Er stupst ihn z.B. an um gestreichelt zu werden, wenn der dies tut, knurrt er plötzlich und hat auch schon andeutungsweise geschnappt.
Auch bei mir testet er häufig seine Grenzen aus: er versucht mir nicht Platz zu machen, oder zieht das apportierte Frisbee weg anstatt es mir zu reichen.
Ist das nun Dominanz oder Unsicherheit ??
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Hi
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Ich schubs das mal, weils mich auch intressiert, weil wir einen ähnlichen Fall ahben (schnappen beim streicheln).
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Hallo,
da der Bordermix aufgrund seines Verhaltens zum Wanderpokal wurde, kann man davon ausgehen, dass in seinem Vorleben nur alles Erdenkliche falsch gelaufen ist.
Seine Vorbesitzer haben sehr wahrscheinlich wenig bis gar keine Ahnung von Hundeverhalten und Erziehung gehabt, geschweige denn einen Plan über artgerechte Auslastung dieser Rasse.
Dann ist es womöglich eskaliert und dann bekommt der Hund seinen Stempel: Er sei dominant.
Dominanz ist nicht angeboren, sondern stellt eine Beziehung dar.
Einer, der bestimmt, der andere, der sich bestimmen lässt - es ist also situationsabhängig und beschreibt ein Verhältnis zwischen Individuen.Wenn der Hund deinen Mann anstupst, um gestreichelt zu werden, sollte dein Mann das völlig ignorieren:
Den Kopf zur Seite drehen und eine Körperhaltung einnehmen, die dem Hund signalisiert, dass er ihn nicht beachten wird, das Ganze ohne Worte.
Streicheleinheiten gibt es nur, wenn ihr den Hund vorher zu euch ruft.Zitater versucht mir nicht Platz zu machen, oder zieht das apportierte Frisbee weg anstatt es mir zu reichen.
Bei beiden "Problemen" würde ich mal sagen, dass er erwünschtes Verhalten einfach nicht gelernt hat.
Meine Hunde z.B. müssen nicht automatisch aufstehen, wenn ich ihren Weg kreuze, wenn ich das wünsche, gibt es ein Kommando: "Auf".
Auch dieses Verhalten hat nicht grundsätzlich etwas mit Dominanz zu tun.Dass er das Frisbee nicht ausgibt, ist stinknormales Beuteverhalten.
Wie hast du ihm die Ausgabe denn beigebracht?
Sehr wahrscheinlich liegt da einfach nur ein Verständigungs - bzw. Konditionierungsproblem vor.Wenn ihr euch inpuncto Verhalten und Umgang mit dem Hund zu unsicher seid, rate ich euch, ein paar Einzelstunden bei einem guten Hundetrainer zu nehmen. Dieser kann deine Familie mit Hund zusammen besser beurteilen und alles genau analysieren und sicherlich ein paar Tipps geben.
Ein knurrender Hund sollte nicht unterschätzt werden, aber es ist auch kein Grund, Panik zu bekommen.
Vom Thema der grundsätzlichen "Dominanz" solltet ihr abrücken bzw. euch von einem Trainer erklären lassen, in welchen Situationen der Hund tatsächlich dominiert (da es eben situationsbedingt ist) und warum das so ist.
Im Großen und Ganzen spielt bei dem Hund sicherlich auch eine große Portion Unsicherheit eine Rolle, gerade dann wäre es wichtig durch einen Fachmann zu lernen, wie man einen unsicheren Hund führt, damit er sicherer wird.http://www.ibh-hundeschulen.de…len/deutschland.html#c204
Gruß
Leo -
Zitat
bei meinem Mann aber macht er eigentümliche Dinge: Er stupst ihn z.B. an um gestreichelt zu werden, wenn der dies tut, knurrt er plötzlich und hat auch schon andeutungsweise geschnappt.
Das ist gar nicht eigentümlich, sondern vielmehr eine Demonstration, dass er bestimmt wann gestreichelt wird und wann damit aufgehört wird.
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Zitat
Das ist gar nicht eigentümlich, sondern vielmehr eine Demonstration, dass er bestimmt wann gestreichelt wird und wann damit aufgehört wird.
Und wie kommt so ein Hund darauf, dass er das DUCRH SCHNAPPEN beenden muss?
Spunky hat das bei mik auch gemacht. Bestimmt 20 Mal. seitdem lasse ich es ganz, und ich habe nie Hand an ihn gelegt. Ich habe ihn "nur" ezogen (Leinenführigkeit, Grundgehorsam).
Wenn Tiffy nichtmehr mag, geht sie weg. Warum also schnappen manche Hudne bzw so wie unser Spunky: Der fässt sogar nach. Mehrfach!
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Leika ist ja ein BC-Mix, und mal ist sie mehr der BC, mal mehr der der Schäfi...
Zum Schnappen beim Streicheln: das macht sie, wenn man an Stellen kommt, an der ihr das Streicheln unangenehm ist. Sie versucht dann die Streichelhand abzuwehren, beisst aber nicht richtig fest zu sondern schnappt und lässt sofort los, wenn sie merkt, dass da "Mensch zwischen den Zähnen" ist.
Knurren und Schnappen könnte natürlich auch darauf hindeuten, dass beim Streicheln eine schmerzhafte Stelle erwischt wurde. Eventuell könnt ihr ja mal beobachten, ob das Knurren und Schnappen bei der Berührung bestimmter Körperregionen auftritt.
Aufstehen um Platz zu machen? Was ist das? Leika hält das in der Regel auch nicht von selbst für nötig. Also entweder drübersteigen oder wegschicken, ggf. auch mal schubsen. Bei uns klappt z. B. auch "Der Flur ist nicht dein Platz!" (Frei nach Scott und Huutsch: Das ist nicht dein Zimmer).
"Beute" nicht herausgeben: Das kennen wir auch gut. Man muss Leika ihren Ball o. ä. richtig abjagen - dann ist das Spiel so, wie sie es mag. Wir haben allerdings auch kein Apportiertraining mit Abgabe gemacht - ist also auch unser Problem, dass sie nichts abgibt.
Ich glaube auch, dass bei Max von den Vorbesitzern sehr viel falsch gemacht worden ist. Ihr habt euch da eine grosse Aufgabe ins Haus geholt, aber bei einem 2-jährigen Hund ist ja noch nichts verloren. Ihr braucht vermutlich nur wesentlich mehr Geduld, als wenn ihr ihn vom Welpenalter an gehabt hättet.
Leika kam mit 4 Jahren zu uns - und wir haben am Anfang viel zuviel von ihr erwartet. Erst als wir akzeptiert hatten, dass es einfach ein längerer Entwicklungsprozess ist, bis sie gelernt hat, dass sie nun zu uns gehört, dass niemand sie herumschubst, dass wir für sie da sind, dass es regelmässig Futter gibt, dass niemand sie einsperrt, dass Geschirr und Leine nichts mit Quälerei sondern eher mit Spass zu tun hat.... das hat schon ganz schön lange gedauert.
Der Tipp mit dem Ignorieren, wenn Max schubst ist wohl schon sehr gut, möglicherweise macht ihr momentan einfach zuviel, damit es ihm nur ja gut geht.
Ein fachkundiger Trainer, möglicherweise auch mit psychologischen Fähigkeiten, kann zusätzlich hilfreich sein, besonders wenn er "verkorkste" Hütehunde kennt.
Gruss
Gudrun -
Hallo,
das was Leo geschrieben hat kann ich nur voll und ganz unterstreichen.
Euer Hund bestimmt wann er gestreichelt werden möchte und wann es genug ist!
Das hört auf wenn er merkt, dass er dies nicht bestimmen kann.Das Aufstehen und Platz habe ich bei meinen Hunden früher nie verlangt, es gab aber auch nie Probleme.
Wenn Ronja (auch BC) irgendwo lag und ich kam vorbei, schaute sie mich fragend an, so nach dem Motto: soll ich aufstehen?Als Filou zu mir kam, hielt er es nicht mal für nötig mich anzuschauen. Auch er war einer der gerne mal knurrte wenn er meinte genug Streicheleinheiten bekommen zu haben. Zudem war er ein sehr unsicherer und ängstlicher Hund, was sich aber hauptsächlich auf draußen, oder Fremde bezog.
Wenn ich vorbeikam schaute er nicht mal ansatzweise hoch, sondern blieb einfach liegen.
Er musste dann eine ganze zeitlang jedes Mal aufstehen wenn ich kam. Ruhe hatte er nur in seinem Korb, oder wenn er nicht mitten im Weg lag.Heute ist es so, dass ich ihm sage, dass er liegen bleiben darf/soll. Der Unterschied zum einfach vorbeilaufen ist:
Das Liegenbleibendürfen ist eine Ansage und keine Selbstverständlichkeit.Spielen:
wenn ein Hund meint das Spielzeug verschleppen zu müssen, dann ist für mich das Spiel beendet. Fertig!
Nach einer kurzen Zeit fang ich wieder damit an und schaue wie er sich verhält. Läuft es genau so ab, dann ist eben wieder Schluss mit spielen.Ihr müsst euch eines merken:
Der Mensch sollte agieren und der Hund reagieren.Jedes Mal wo ihr auf den Hund eingeht wenn er es möchte: Spielaufforderung, Streicheleinheiten, Gassigänge, Futter, usw. bestärkt sein Verhalten.
Überlegt mal ganz genau wie oft euch euer Hund manipuliert?
nur zum Beispiel:
Wie oft lasst ihr ihn in den Garten wenn er möchte?
Wie oft spielt ihr mit ihm wenn er möchte?
Wie oft wird er gestreichelt wenn er kommt?
Wie oft wird er angeschaut wenn er in euer Blickfeld kommt?
Wo liegt er wenn er sich frei entscheiden kann?Ihr solltet den ganzen Umgang überdenken.
Mit einem Konzept und Regeln bekommt ihr die Probleme in den Griff.
Euer Hund braucht klare Grenzen und Regeln an denen er sich orientieren kann.Wie Leo schon schrieb:
wenn ihr unsicher seid, dann holt euch einen Hundetrainer zu Hilfe.Liebe Grüße und viel Erfolg
Steffi
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Hallo,
haben Eure Tipps beherzigt und erzielen damit schon erste Erfolge - bei Einforderung von Streicheleinheiten schicken wir ihn auf den Platz... das klappt bestens !
Max folgt jetzt immer besser und lässt sich z.B.am Pferd auch sehr gut mit Leckerchen motivieren bei Fuß zu bleiben :-)
Allerdings muss man ihn immer und immer wieder erinnern zu BLEIBEN, das fordert mich bzw. meine Konsequenz ziemlich !
Evi
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Ach komm, lass Dich mal drücken.
Weißt Du, ich denke einfach Du erziehst momentan nicht einen Hund von Grund auf, sondern noch zwei, drei unerzogene mit. Je nachdem wie viele Vorbesitzer er tatsächlich hatte.
Es gibt also nicht nur die Dinge, die er jetzt bei Euch neu lernt, sondern einen ganzen, gesammelten Haufen Müll an Verhaltensmustern, die er mitbringt.
Mit dieser Einstellung betrachtet, habt Ihr doch schon ne Menge erreicht und könnt eigentlich stolz drauf sein, findest Du nicht???
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In Bezug auf das Schnappen beim Streicheln hatten wir dasselbe Problem. Da wir die Vorbesitzer jedoch wissen, stellte sich dann raus, dass diese nie mit Happy "geschmust" haben, sondern sie beim streicheln laut eigener Aussage"geneckt und gestänkert" haben, weil das dem Hund angeblich sooo viel Spaß gemacht hätte...
Somit war die Ursache fürs Schnappen gefunden.
Wir haben das dadurch in den Griff bekommen, dass ich am Anfang das Streicheln SOFORT eingestellt habe und wortlos aus dem Raum gegangen bin, wenn Happy geschnappt hat. So ganz wird sie das wohl nie rauskriegen, aber inzwischen schnappt sie mit langgestrecktem Kopf in die Luft anstatt nach den Händen, während sie sich genüsslich den Bauch kraulen lässt.
Ihr packt das schon!
Liebe Grüße,
Lily und Happy -
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