Cauda equina, Spondylose... Wer hat Erfahrungen

  • Zitat


    Bin verwirrt… mal wieder… Ich finde sie sehr nett, aber ich bin so verwirrt :sad2:

    Das passiert, wenn man in die Jahre kommt... :D

    Hm, im Ernst.
    Die klare Linie für Deinen Hund wirst nur Du selbst finden können.

    Je mehr Leute (Profis) Du fragst, desto mehr Meinungen wirst Du hören - ganz besonders bei nicht wirklich eindeutigen Erkrankungen, die mehrere Optionen bieten.
    Da hat jeder so ein wenig sein Steckenpferd, auf das er gerne alles mögliche bezieht...

    Ein paar Ratlosigkeiten kann ich hoffentlich aufklären:
    Dadurch, dass ein Physiotherapeut ständig und zwar für längere Zeit die ganzen Strukturen (Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen) unter den Fingern spürt und direkt mit ihnen arbeitet, hat so jemand schon allein vom Tastsinn her wesentlich mehr - im wahrsten Sinne - Fingerspitzengefühl, um auch kleinste Unregelmäßigkeiten zu spüren.
    Bei den Reflex-Übungen ist es ähnlich - Physiotherapeuten nutzen diese Reflex-Testungen im Grunde auch als Übungen und machen die bei einem einzigen Hund wesentlich häufiger, als der untersuchende TA. Wenn man bei einem Hund 20 mal den Reflex auslöst, hat man mehr Aussagekraft, als wenn das jemand nur einmal tut.

    Ähnlich ist es oft mit diversen Diagnose-Verfahren und bei unterschiedlichen TÄ - da, wo ein Laie nur Schnee sieht, sieht ein Experte im Ultraschall die wildesten Dinge. Und dazwischen gibt es immer noch "Semi-Experten", die immer mal nen Ultraschall machen, aber nicht so viel Erfahrung haben, wie einer, der den ganzen Tag nichts anderes tut. die sehen dann einiges, aber nicht alles...

    Medizin ist nicht immer so eindeutig, wie wir es gern hätten. Leider.

    Was die Schmerzmedis angeht. Grundsätzlich rate ich bei schmerzhaften Prozessen auch eher zu einer sinnvollen Schmerzmedikation. Zumindest in der akuten Phase. Das hat zweierlei Gründe - Schmerz ist zwar eine sinnvolle Schutzfunktion, aber sobald man den Auslöser erkannt hat, im Grunde nur noch ein überflüssiger Streßfaktor für den Organismus.

    So wie es früher üblich war, Menschen mit akuten Bauchschmerzen bis zur erfolgten Diagnostik kein Schmerzmittel zu geben, damit man die Symptome nicht verwischt (was heute mindestens gegen die Genfer Konventionen verstößt =) ), gibt es immer noch TÄ oder Therapeuten, die die Argumentation drauf haben, dass ein Hund, dem was weh tut, sich ohne Schmerzmedis besser schonen würde.... In meinen Augen eine FRage der Bequemlichkeit, aber der des Halters.
    Unnötiges Erleiden von Schmerzen muss einfach heutzutage nicht mehr sein. Und dadurch, dass Hunde ein etwas anderes Schmerzemfinden haben, als wir, machen sie es uns verflixt schwer, einzuschätzen WIE weh ihnen etwas tut. Die können einiges einstecken, ehe man es ihnen anmerkt.

    Der zweite Grund ist der, dass man gerade bei Schmerzen im Bewegungsapparat beim Verzicht auf Schmerzmittel oft den Genesungsprozess unnötig verlängert.
    Ein Tier, dem was weh tut, kann man nicht erklären, dass jetzt alles gut ist, es sich nur ein wenig einlaufen muss und dann wird das schon... das setzt die bis gestern noch schmerzende Gliedmaße nämlich gar nicht erst auf, weil es ja auch auf drei Beinen geht... so in etwa.. da muss man dem Tier erstmal die Bewegung ohne Schmerz ermöglichen, damit es wieder Zutrauen in die Schmerzfreiheit bekommt. Abgesehen davon - gerade bei Problemen, die mit reflexhaften Muskelverkrampfungen einhergehen, die den schmerzenden Bereich still halten sollen, kommt man i. d. R. ohne Schmerzmedis nicht aus, weil man sonst den Teufelskreis aus Muskelverkrampfung nicht durchbrechen kann.
    Wie ist denn Dein eigener Eindruck - hat Dein Hund noch Schmerzen oder konnten bei der physiotherapeutischen Untersuchung irgendwo nennenswerte Schmerzen ausgelöst werden?

    Dir bleibt bei solch einem Diagnose-Kuddelmuddel nicht viel mehr übrig, als Dir selbst eine "Arbeitsdiagnose" zu bilden, aus den gesammelten Meinungen aller.

    Was erscheint Dir am sinnigsten von den Meinungen, die Du bisher gehört hast - was sagt Dein Kopf und was sagt Dein Bauch?

    Ich persönlich fand das "Ischias-Konzept" recht schlüssig - vor allem wäre das ein Weg, der einen, wenns der Richtige ist, recht rasch ein gutes Ergebnis vor die Nase führt und ein Weg, der die anderen noch offen läßt, falls er doch nicht zum Ziel führen sollte.

    Wie schon geschrieben - Medizin ist leider nicht immer so klar und direkt, wie wir es gern hätten.

    LG, Chris

  • Hallo,
    tut mir leid, dass ich mich jetzt erst wieder melde.
    Es gibt Neuigkeiten bei uns. Habe mir eine weitere Meinung eingeholt von einer TÄ, die mir von sehr vielen empfohlen wurde. Sie ist unteranderem auch Chiropraktikern.
    Sie hat sich die Röntgenbilder angesehen. Hat die Spondy, die Arthrose und auch die leichte Deformierung der Hüfte bestätigt so und jetzt kommt es. Sie hat hat Betzi komplett durch geknetet und festgestellt, dass sie Blockaden hat. Dann hat es paarmal geknackt und ihr werdet es nicht glauben, aber Betzi läuft wieder wie früher. Sie hat auch gesagt das sie hinten die Wirbelfehlstellung hat, aber nach abtasten usw. meinte sie, dass mein Hund z.Zt. kein CES hat!!! Es gibt da wohl so ein paar Stellen wo man drücken kann, um zusehen ob dort Schmerzen sind.
    War dann gestern bei unsere Physio und sie hat direkt gesehen, dass mein Hund ganz anderes läuft, besser halt.
    Betzi hat sich bei dem Ausflug in den Hasenbau wohl ordentlich vertreten, was ihr die Schmerzen bereitet hat. :gott:
    Ich bin jetzt um einiges ruhiger. Haben unseren „neuen“ Alltag mittlerweile auch gut im Griff.
    Klar, ich weiß, dass ich jetzt einen kranken Hund habe und sich einiges geändert hat und noch ändern wird bzw muss, aber wir genießen unser Leben wieder. Zwar anderes als vorher, aber nicht schlechter. Im Gegenteil ich habe das Gefühl, dass mein Hund und ich noch enger zusammen gerückt sind als vorher.
    Ich bin um jeden Tag dankbar den ich mit ihr habe und genieße die Zeit mit ihr ganz anderes als vor dem ganzen Theater.
    Vielen Dank für eure Tipps und "offene Ohren" :gut:
    @ Chris: Du hast mir ganz besonders geholfen. Wenn ich in den letzten Wochen nicht von dir einige Infos bekommen hätte, wäre ich wahrscheinlich durchgedreht. Also vielen vielen lieben Dank an dich!!!!

    :umarmen:

  • So schön, dass sich alles wieder etwas beruhigt hat.
    Als ich deine Geschichte gelesen habe, da sind mir einige Parallelen zu meinem Hund aufgefallen.
    CEKS wurde vom TA diagnostiziert, allerdings nur durch Röntgen. Da es dem Hund aber gut geht und er selten Probleme (Schmerzen beim Aufstehen z.B.) hat und auch nur, wenn er eine sehr doofe Bewegung macht, hab ich von allem abgesehen, was der TA gesagt hat. Mache seither Akupunktur bei meiner THPin und lass ihn ansonsten laufen wie er möchte und seither hat er 2x Schmerzmittel bekommen, innerhalb von 3 Jahren!!! Einer Chiropraktikerin hab ich ihn auch noch vorgestellt, die hat ihn "durchgedrückt" und beim zweiten Termin schon keine Schwachstellen mehr gefunden. Sowohl THPin als auch Chiro. haben Rohfütterung empfohlen.
    Er bekommt Grünlippmuschel, weitere Ergänzungen für den Bewegungsapparat und bei Bedarf spritz ich ihm selbst Traumeel. Und er läuft und läuft und läuft (neben dem Pferd, neben dem Rad...)
    Also, lass dich bloß nicht verrücktmachen, du kennst deinen Hund am besten. Vertrau auf dein Gefühl und auf deinen Hund!

  • Die Zusätze bekommt meine auch. Und dem Barfen sind wir auch wieder verfallen :gut:
    Vom Gefühl her, denke ich, dass ich das bestmögliche mache was in meiner Macht liegt. Hatten jetzt schon dreimal Physio und nächste Woche geht es dann mit dem Wasserlaufband los. Bin schon richtig gespannt wie meine Süße sich da macht :lol:
    Habt ihr ein extra Hundebett oder Kissen? Habe mich jetzt ein wenig schlau gemacht.
    Ist sowas ratsam oder eher überflüssig?

  • Erzähl unbedingt mal, wie das mit dem Wasserlaufbad geht, habe noch eine HD-Patientin zuhause für die das eventuell interessant ist.
    Ein extra Hundebett hab ich nicht, aber bei so vielen Möglichkeiten: alte Bettdecken, Sofa mit Schaffell, Sessel mit altem Kopfkissen oder Fliesen. Ich finde, das sollte reichen, zumindest im Moment. Später, wenn die beiden älter werden gibts vielleicht was anderes. ;)

  • Ich habe immer mehr die Kudde von Sabro im Kopf :roll:
    Mach ich, versprochen ;)
    Werde auch Fotos machen und vllt. ein Video, wenn die Maus "Gas" gibt.
    Werde ich dir dann zeigen.
    Deine Worte haben mir nochmehr Zuversicht gegeben. :gut: Danke.
    Ich versuche auch sie nicht mehr so in Watte zupacken, sie nutzt das schamlos aus, der Rabaucke :lol:

  • Gern geschehen. :smile:

    Eingutes Hundebett gibt dem Hund die Gelegenheit, sich in alle Richtungen lang auszustrecken und sich mit dem Rücken irgendwo anzulehnen. Das kann recht hilfreich für die Rückenmuskulatur sein.

    So eine Kudde ist da schon ganz praktisch.

    In Watte packen würd ich auch nicht - ein wenig "Fürsorge" extra, eben mit Physio, mit etwas Habacht bei Belastungen, mit den Futterzusätzen, das ja, aber Hunde leben im Hier und Jetzt.

    Halt uns auf dem Laufenden.

    LG, Chris

  • Nachdem ich lange nichts mehr geschrieben habe, wollte ich euch doch kurz mal berichten wie es uns so geht.
    Also Betzi geht seit vier Wochen nun aufs Unterwasserlaufband, was sie auch super macht. :gut:
    Zudem machen wir täglich die Übungen, die wir bei der Physio gezeigt bekommen haben und zusätzlich lasse ich Betzi über kleine Hindernisse langsam laufen und verwandel meine Wohnung täglich in einen Slalomparcours um, wo sie dann durch laufen muss.
    Einen Mantel trägt sie bei Nässe und Kälte nun auch. Sieht zwar blöd aus, aber wenns hilft. :headbash:
    Desweiternen habe ich ihr eine Schlafmatratze bei Traumhundbetten bestellt, die aus Visko-Schaum ist. Von der Kudde habe ich abgesehen, da Hunde mit einer Spondy ja eigentlich komplett gerade liegen sollen.
    Bin gespannt, sie sollte nächste Woche kommen.
    Zur Zeit läuft sie super. Krankengymnastik braucht sie zur Zeit auch nicht.
    Habe sie auf Schüsslersalze eingestellt und Nahrungsergänzungen gehören jetzt zu der täglichen Fütterung dazu. Also spezielle für die Gelenke usw.
    Also Fazit: Ich habe den Eindruck, Betzi geht es zur Zeit einfach gut und mir dann natürlich auch :D

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