
Ich vermittle nicht genug Sicherheit!
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nindog -
22. September 2010 um 22:21
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Guten Abend Foris,
so, nachdem wir jetzt ja wegen Jeppes Unsicherheit auch einen Trainer da hatten (ich berichtete), soll ich Jeppe mehr Sicherheit vermitteln. Okay, das habe ich soweit verstanden, allerdings habe ich oft das Gefühl, es scheitert bei mir an der Umsetzung. Um nur ein Beispiel zu nennen:
Am Wochenende war eine große Familienfeier angesagt und Jeppe war total gestresst, sobald ihm jemand zu nahe kam und ihn ansah und ansprach, bellte er los. Ich muss dazu sagen, dass ich ihn an der Leine neben mir hatte. Liefen die Leute aber nur um ihn herum und interessierten sich nicht für ihn, dann war er entspannt. Es gibt noch weitere Beispiele, in denen ich meine, dass es an mir wäre, ihm so viel Sicherheit zu vermitteln, dass er nicht reagieren braucht. Das wäre mein Ziel, aber leider weiß ich nicht so genau, wie ich dorthin komme. Ich weiß auch gar nicht, wieso er überhaupt mittlerweile so gestresst in solchen Situationen ist, er kennt das von klein auf. Vielleicht hat ja jemand Tips, ich würde mich freuen.
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Hi,
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An dem Beispiel mit der Feier.
Ich hätte ihn dann hinter mich genommen, so dass der Sichtkontakt weg ist.
Den Menschen hätte ich weg geschickt.
Das ist ne harte Prüfung und auch für die Menschen ist das ne Umstellung, weil die ja immer wieder ankommen.Viele Hunde brauchen das, dass sie sich verstecken können, sprich Schutz bekommen.
Das ist oft der Fall, wenn man sie hinter sich nimmt, sprich zwischen dem "Feind" und dem Hund ist.Gruß
Bibi -
nin, ich lese gerade ein sehr interessantes buch zum thema "dem hund ruhe" vermitteln. da geht es zum beispiel um situationen, wie du sie beschrieben hast. der hund wird daran gewöhnt (wenn er im platz liegt) ruhe zu lernen. das übt man, indem man sich zu anfang auf die leine stellt und den hund ignoriert. irgendwann wird sich der hund entspannen.
menschen, die dem hund zu nahe kommen und in seinen individualbereich eindringen möchten, werden vom halter geblockt (wie bibi schon schrieb), hunde die sich nähern, können ebenfalls weggeschoben werden.
dadurch kann sich der hund noch viel mehr fallen lassen, da du ja alles im griff hast. -
Also erstmal solltest Du nicht zu streng mit Dir selbst sein. Es ist oft ganz schwer, bei Stress- und Angsthunden direkt richtig zu handeln - meist ist es eine Gratwanderung, selten hilft ein Patentrezept.
Wir haben unserem Hund einen mobilen Platz zugewiesen - nämlich ein kleines Deckchen. Wenn wir dieses Deckchen rausholen, auch in fremder Umgebung, weiß er, dass das SEIN Platz ist und er hier zur Ruhe kommen kann - soweit das in fremden Umgebungen für ihn möglich ist.
Den Hund an das Deckchen zu gewöhnen, ist der einfache Teil.Nun musst Du Dein Umfeld an das Deckchen gewöhen. Im Vorfeld von jeglichen Feiern rufe ich beim Gastgeber oder dem Restaurant an und bitte um einen Platz, wo ich den Hund halbwegs geschützt platzieren kann. Also lieber in einer Ecke als mitten am Tisch, lieber am Rand als mitten im Durchgangsverkehr. Als Nächstes muss man den Mitmenschen die Funktion des Deckchens erklären. Der Hund darf gern begrüßt werden, wenn er jedoch auf seinem Deckchen liegt, hat keiner ihn zu beachten - Punkt. Ich weiss, eine Horde streichelwütiger Mitmenschen vom Hund fernzuhalten, ist ein Drama. Ich persönlich diskutiere auf Feiern auch nicht darüber, da sonst eine Traube an schnatternden Menschen vor dem Hund steht und ihn - weil man ja über ihn redet - ständig angafft. Auf Feiern gibt es keinen Gnade, wer auf den Deckchen-Hund zusteuert, wird direkt weggeschickt.
Das klappt zumindest bei uns ganz gut. Hund weiß, wenn er auf sein Deckchen geht, hat er seine Ruhe und kann der Alten dabei zugucken, wie sie seine Fans abblockt. Meist wartet er die ersten Begrüßungen ab und zieht sich dann zurück ... hätte er diesen Platz nicht, würde er auf Feiern überhaupt nicht zur Ruhe kommen und wahrscheinlich sogar in Angst verfallen.
Wär das auch was für Euch?
Was für Situationen sind es denn noch?
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Zitat
nin, ich lese gerade ein sehr interessantes buch zum thema "dem hund ruhe" vermitteln.
Das Buch würde mich auch interessieren. Welches Buch ist das?
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Die Methode von kaenguruh find ich genial.
Allerdings ist echt lästig immer den Leuten sagen zu müssen, daß sie doch bitte den Hund in Ruhe lassen sollen. Aber es geht nicht anders.
Ist bei uns das selbe. -
Zitat
Das wäre mein Ziel, aber leider weiß ich nicht so genau, wie ich dorthin komme.
Du bist sicher auf dem richtigen Weg mit Deiner Vorgehensweise, vergißt dabei aber vielleicht das, was wir unseren Hunden völlig selbstverständlich zugestehen - dass das Lernen von "neuen" Verhaltensweisen bei Level 1 anfängt und nicht bei Level-10, auch für uns Menschen.
Vielleicht war die ganze Familienfeier einfach noch ne Nummer zu groß für Euch beide - Ihr habt ja durchaus einige Erfolge dabei verzeichnet, aber im Gesamten war es noch zuviel.
Da würde für mich "Sicherheit vermitteln" nach kleinen Teilerfolgen z. B. bedeuten, dass ich den Hund (und mich) dann aus dieser Situation herausnehme. Also mit dem Hund eine kurze Zeit dort zusammen verbringe, mich über die Teilerfolge freue und ihn dann irgendwo fern ab von der Feier mit einem Erfolgserlebnis als letztes zur Ruhe kommen lasse.Solche Familienfeiern sind für unsichere Hunde eine Riesen-Reizüberflutung, die man ihnen in kleinen Dosierungen anbieten sollte.
LG, Chris
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Oh, vielen Dank für eure tollen Antworten. Erstmal würde mich dieses Buch auch sehr interessieren!!
Dann nochmal zu der Familienfeier. Es war ja nicht die erste Feier, bei der er dabei war und sonst hatte er eigentlich keine Probleme damit, diese große Unsicherheit anderen Menschen gegenüber hat er erst in letzter Zeit entwickelt und ich habe keine Ahnung warum. Die Idee mit der Decke finde ich ganz gut, allerdings hat er überhaupt kein Problem damit, zwischen diesen ganzen Leuten unter dem Tisch zu liegen oder so, solange sich niemand für ihn interessiert können alle noch so nahe an ihm vorbeigehen, es ist ihm egal, Hauptsache sie haben kein Interesse an ihnen, denn er interessiert sich auch nicht für sie. Ich habe auch versucht, ihn hinter mich zu stellen oder zu setzen, das ghet solange gut, wie ihn keiner anspricht oder anblickt, wird das gemacht, bellt er. Als dann abends nur noch einige wenige Gäste da waren, war er viel lockerer und wuselte zwischen ihnen herum.
Ich weiß, dass ich oft zu streng mit mir selbst bin, ich denke, das liegt daran, dass es mein erster eigener Hund und man möglichst viel richtig machen will! -
Es geht um dieses Buch hier (bin durch einen anderen thread auf den trainer aufmerksam geworden und habe es mir spontan bestellt) und bin von dem, was ich bisher gelesen habe, begeistert. :
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Oh dankeschön, das werde ich mir doch gleich nächsten Monat zulegen. Ich würde mich noch sehr über weitere Tips freuen!!!
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