Schluss mit dem Prinzessinnenstatus! Nur wie?!...

  • Schlagt mich jetzt nicht, aber ich meine, dass ADHS nicht heißt, dass Jemand permenent Aufmerksamkeit einfordert, sondern eher, dass es eine Konzentrationsschwäche ist, weil derjenige einer Sache nicht genug Aufmerksamkeit schenken kann.

    Ansonsten kenne ich das mit "aufs Kissen drängen, wenn Fraule aufsteht" auch :lol:
    Aber ich sage Lucky dann einfach "ne Freundchen, ab hier" und er trollt sich.
    Würde er sich da weigern, dann bekäme er Bettverbot.
    Uns wurde geraten, darauf zu achten, dass alles, was wir dem Hund sagen, durchgesetzt wird und nicht vom Hund aufgehoben.

  • Hallo,

    so wie Du es beschreibst hat Cleo einfach gelernt wie sie ihre Menschen um den Finger wickelt und bekommt was sie möchte.
    Noch dazu hat sie eine Ausdauer entwickelt, die euch beängstigt weil ihr euch schon Sorgen um die Gesundheit macht (Herzinfarkt).

    Nichts wird eintreten wenn ihr sie wirklich ignoriert!

    Die Ausdauer habt ihr Cleo beigebracht, denn sie hat gelernt, dass sie einfach aushalten und weitermachen muss, irgendwann reagiert ihr ja sowieso.

    Da hilft nur:
    ignorieren, wegschieben und auf ihren Platz schicken.
    Ihr dürft weder lachen wenn sie den Clown macht, noch besorgt zu ihr hinschauen.
    Es kann gut sein, dass das Spiel eine Stunde oder länger geht, aber irgendwann wird sie aufhören.

    Wenn Deinem Hund die Aufmerksamkeit so wichtig ist, dann gib ihr diese wenn sie sich richtig verhält. Es gibt Hunde die für Aufmerksamkeit arbeiten und das gerne.

    Ich hatte einen Kundenhund der brauchte drei Stunden bis er mit seinem Programm aufgab und sich mit einem Seufzer auf seinen Platz legte. Ihr müsst jetzt einfach ausdauernder als der Hund sein. Lass es nicht so weit kommen dass sie es schafft damit durchzukommen.

    Ansonsten würde ich mich bei Cleo auch nicht verstecken wenn sie abhaut. Sie scheint recht selbstbewusst zu sein und wahrscheinlich kennt sie die Gegend. Also was soll ihr denn passieren?
    Ich würde hinlaufen, sie am Halsband nehmen, die Leine dran machen und Schluss ist. Fertig!

    Es hat meiner Meinung nach auch nichts damit zu tun ob sie auf der Couch oder im Bett schlafen, denn da gibt es ja keine Probleme, mal von der Kissensituation abgesehen. Das ist aber kein Problem.

    Im Alltag müsst ihr Regeln aufstellen und die Madam auch mal warten lassen, oder einfach mal was anderes machen wie schon geschrieben wurde.

    Ich denke Du bekommst das hin wenn Du wirklich das meinst was Du sagst (also für den Hund verständlich und bindend).

    Bei mir sind auch beide Großen sehr unterschiedlich:
    Wenn ich zu Ronja sag: "Na komm, wir gehen weiter!", dann geht sie weiter. Filou reagiert zum Teil nicht darauf, da es für ihn nicht bindend ist. Je nachdem wie interessant die Schnüffelstelle ist.
    Sag ich:"Weiter!", dann geht er sofort weiter.

    Obiges ist nicht wirklich bindend und Ronja möchte es mir Recht machen, schon immer (Borderlein halt) und Filou der stolze Spanier sucht seine Freiräume, die er da auch sieht in meiner Stimme, was aber meine Schuld ist!

    Bei Ronja kann ich total nett und singend meine Kommandos geben, bei Filou müssen sie mit Nachdruck kommen, also mit einer Bestimmtheit und fest entschlossen. Klingt komisch und ich weiss auch nicht wie ich es beschreiben soll. Ich muss nicht laut sein oder so, sondern einfach den Brustton der Überzeugung mit in die Stimme legen, die keinen Raum für Freiraum lässt!
    Im Internet kann man so schlecht die Stimme wiedergeben, aber ich hoffe Du weist was ich mein. :D

    Liebe Grüße

    Steffi

  • ADHS bedeutet ja eigentlich: Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung

    Was Konzentrationsstörungen ( gerade bei längerdauernden Arbeiten), Hyperaktivität ( innere Unruhe, auch Zappelphillipsyndrom), fehlenede Impulskontrolle ( Emotionen werden mehr oder minder ungebremst ausgelebt), Aufmerksamkeitsdefizite beinhaltet.

    Birgit

  • Da poltert ein Hund durchs Leben, damit ihm endlich mal einer Grenzen setzt und es wird im ADHS unterstellt? :???:

    Wie soll sich ein Hund normal verhalten, wenn er keinen Rahmen dafür hat?

    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Da poltert ein Hund durchs Leben, damit ihm endlich mal einer Grenzen setzt und es wird im ADHS unterstellt? :???:

    Wie soll sich ein Hund normal verhalten, wenn er keinen Rahmen dafür hat?

    Viele Grüße
    Corinna

    :gut: Genau das frag ich mich auch oft!

    Birgit

  • Das Problem ist doch nicht der Hund... ;)

    Wenn ich solch ein eingeschliffenes Verhalten des Hundes, das ich ihm erst durch mein Verhalten ermöglicht habe, ändern möchte, dann muss ich mich ändern, erst dann ändert sich der Hund.

    Und schon die Frage nach dem "wie" zeigt doch einen deutlich verunsicherten Menschen, der sich gar nicht so sicher ist, ob er das wirklich ändern kann. (Das ist jetzt absolut nicht böse gemeint!)

    Eigentlich ist es doch einfach. Zeigt Hund ein Verhalten, dass ich nicht wünsche, dann zeige ich ihm. dass ich das eben nicht mag. Nervt er weiter, zeige ich ihm entweder, dass ich das auch nicht mag, oder dass er so nicht zum Ziel kommt.
    Das erfordert aber eben viel Selbstdisziplin und "Impulskontrolle" vom Menschen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    ADHS bedeutet ja eigentlich: Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung

    Nicht ganz: Aufmerksamkeits-Defizit- Hyper oder Hypoaktivitäts-Syndrom

    Was Cleo abzieht hat damit gar nichts zu tun, ich denke, sie macht, was sie will, weil sie kaum Konsequenzen zu spüren bekommt.
    Ich muss grad an den Rütter denken... "Der Hund hat geseufzt!"

  • Zitat

    Nicht ganz: Aufmerksamkeits-Defizit- Hyper oder Hypoaktivitäts-Syndrom

    Was Cleo abzieht hat damit gar nichts zu tun, ich denke, sie macht, was sie will, weil sie kaum Konsequenzen zu spüren bekommt.
    Ich muss grad an den Rütter denken... "Der Hund hat geseufzt!"

    Ich denke auch, dass genau da der Hase im Pfeffer begraben liegt.

    Birgit

  • Tja, wie hat mir mal ein schlauer Mensch erklärt: ADHS ist nur ein Euphemismus für schlechte Erziehung...

    Nee, aber im Ernst, mir kommt das ein bißchen (nicht böse sein) so rüber als würdest Du Dein "Prinzesschen" ein bißl zu viel vergöttern... Hunde funktionieren nun mal so, dass sie eine Hierarchie brauchen. Es gib nen Chef, dann gibts nützliche Untergebene, und dann noch die Heiopeis. Und da Du die Stelle des Chefs bisher nicht besetzt hast... na ja, irgendeiner muss den Job ja machen, insbesondere wenn es ihr so eindeutig angetragen wird...

    Das jetzt ganz allein zu schaffen, aus der Schiene wieder rauszukommen wird wohl nicht wirklich einfach, insbesondere da es Dich ja nicht NUR nervt, sondern du sie ja trotzdem irgendwie süß findest dabei, weil sie so schön traurig gucken kann etc.etc...

    Ich würd ehrlich gesagt empfehlen, Dir nen Coach zu suchen, der auch in der Lage ist, nicht nur das Verhalten des hundes einzuschätzen, sondern auch Deins (sich selbst vorurteilsfrei zu beobachten ist fast unmöglich!!!) und Dir hilft, "Top Dog" zu werden. Ist nicht verwerflich, auch millionenschwere Manager lassen sich coachen ;-)

    Als Erste Hilfe würd ich zu Handfütterung und arbeiten lassen übergehen: Zuhause kommt der Napf weg, Futter gibts bröckchenweise für gut gemachte Sachen, so bekommst Du sie dazu, sich nach Dir zu orientieren, denn das Fressen gibts nicht mehr ohne Dich. Ignoriert sie dich, muss sie auch das Futter abschreiben.

    Dann: Ich würd gleich mal ein paar Ecken in der Wohnung festlegen, die für sie tabu sind: Bett und Couch zu allererst. Geht sie da rauf, fliegt sie kommentarlos runter. Immer! Der "Chefsessel" gebührt dem Boss, und da sie das ja nicht mehr sein soll, sind die Statussymbole als erste dran...

    Dann: was für Dich: Was Du sagst, gilt. Immer. Keine "Na ja hat sie ja mehr oder weniger gemacht", kein "Na ja, einmal sag ich noch nix". Ist hart, insbesondere wenn sie ne halbe Stunde lang fiept oder Du grad versuchst ein Fuß durchzusetzen wenn es in Strömen regnet. Wenn der Hund MANCHMAL Erfolg hat, ist das fast schlimmer als wenn er immer erfolg hat, denn dann verstärkt sich das Verhalten durch den "Ich muss es nur lang genug probieren"- Effekt...

    Und: Wenn Du etwas nicht möchtest, darfst Du ihr das auch zeigen. Wenn ich meinen Hund an die Leine nehme, weil sie grad mal wieder meint, mit mir den Molly machen zu müssen (kommt inzwischen sehr selten vor, war aber als wir sie bekommen hatten öfters mal der Fall), dann mach ich das ganz anders als wenn ich sie an die Leine nehme, weil wir grad in den Verkehr müssen: letzteres mach ich fast zärtlich und spielerisch, aber wenn es Strafe ist, bin ich schon mal ein bißchen ruppiger, guck sie böse an, leg nen Kommandoton vor und dann kann sie die nächsten 150 Meter interessiertes Schnuffeln vergessen... (dann ist es aber auch wieder gut und 5 Minuten später darf sie auch wieder laufen). Brauch ich wie gesagt inzwischen seeehr selten, und die Lernkurve war sehr steil...

    Aber wie gesagt, such Dir nen Trainer, das Geld ist sehr gut angelegt.

    Gruß
    Micha

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