Kann Mäusejagen den Jagdtrieb Befriedigen?

  • die Frage, die am Anfang steht, ist doch, ob man mit Mäusejagen wohl den "Jagdtrieb befriedigen" könne.
    daraus ergab sich dann zunächst eine Art lustiger Erfahrungsaustausch über Mäusejag-Techniken, irgendwann eher ein Pro u Contra.
    daher mein - zugegeben, nicht als "achtung ironie" gekennzeichneter (Fehler!) Vorschlag. damit man weiter über den eventuellen "Nutzen" der Mäusejagd diskutieren kann anstatt über den Schutz von Mäusen.


    ich meine doch rausgelesen zu haben, dass doch einige Hunde vom Mäusejagen etwas beruhigt werden, sich jedenfalls der Jagdtrieb nicht verschlimmert??


    abgesehen davon, dass er (der Jagdtrieb) ja gar nie befriedigt werden kann, weil ein jagender Hund doch nächstes mal schon wieder jagen will[/i]

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    Was ist so schlimm daran, wenn Hund eine Maus erwischt??? Ich habe Blanca drauf trainiert, das sie sie dann bringt und nicht frisst. Wir haben hier ne regelrechte Mäuseplage in der Feldmarkt. Blanca freut sich auch tierisch, wenn sie eine Maus fängt, ist aber wieder gut zu beruhigen. Und wenn wir mal einen Hasen sehen, ruf ich:"Wo ist die Maus??!!!!" Und Blanca ist der Hase egal.


    nicht beabsichtig??? jaaa...neee...is...klar... :hust:


    Zitat

    Wir habt ihr das denn gemacht, als ihr euren Hunden das buddeln abgewöhnt habt?


    warum das buddeln abgewöhnen??? meine hunde dürfen buddeln, das machen sie auch häufig. sie dürfen nur keine mäuse ausbuddeln. ich kann anouk von jedem loch wegrufen - ohne leckerlie. aber von wild könnte ich sie niemals abrufen, bis jezt jedenfalls ncoh nicht.

  • Zitat

    Ich glaub gar nicht so recht, was ich hier lese...
    Was soll daran vertretbarer sein, dass ein Hund Mäuse jagt und tötet anstatt einen Hasen, ein Reh oder sonst was?


    Aus meiner landwirtschaftlich geprägten Sichtweise gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Tieren, die gängigerweise als "Wild" bezeichnet werden und denen, die im landwirtschaftlichen Sprachgebrauch als "Schädlinge" bezeichnet werden.


    Zum einen ganz simpel die Menge - unser Dauergrünland/Ackerland ist von zigtausenden Mäusegängen durchzogen. Es gibt immer wieder in Zyklen von wenigen Jahren s. g. "Mäusejahre", die die schon mit einkalkulierten Einbussen noch einmal um einen großen Prozentsatz steigern.


    Wir arbeiten in Richtung biologisch-ökologischer Landwirtschaft, was sich auf die Bodenbearbeitung auswirkt, da wir nicht ständig den Boden umbrechen, sondern auf eine lebendige Bodenschicht-Erhaltung achten.


    Der lebendige Boden und ein tiergerechtes Drum-Rum (Heckengehölze, überständige Randstreifen, pflanzliche Artenvielfalt ) aber bieten einen großartigen Lebensraum für die Feldmäuse - possierliche Tierchen mit durchaus "Niedlichfaktor", wenn man sie denn nur als Beigabe bei den eigenen Hundespaziergängen zu sehen bekommt, wenn man sie allerdings als ernstzunehmenden Gegner in Massen sehen "darf" und die Schäden, die sie anrichten, in der eigenen Tasche spürt, sieht die Welt schon wieder ein wenig anders aus...


    Meine Hunde dürfen auf unserem Land Feldmäuse jagen. Und fressen. Mir persönlich ist das lieber, als auf chemische Art gegen sie angehen zu müssen und ja, ich bin froh um jedes Mäusenest, das sie aufbuddeln und leerfressen. Ich bin froh um jeden Milan, jeden Bussard, jede Katze und jeden Fuchs, der die Mäuse in Schach hält. Denn die kleinen Tierchen fressen mit großer Begeisterung die Wurzeln der Pflanzen ab, mit denen ich einen (kleinen, aber anstrengenden) Teil meines Lebensunterhalts verdiene.


    Wenn ich nicht nach der Schneeschmelze jedes Jahr mit Augen so groß wie Hundenäpfe all die Mäuseautobahnen auf dem Land sehen würde, würde ich vielleicht auch anders denken, wer weiß, aber so wie es ist, denke ich halt so wie ich denke...



    LG, Chris

  • "Was soll daran vertretbarer sein, dass ein Hund Mäuse jagt und tötet anstatt einen Hasen, ein Reh oder sonst was?"


    Ganz einfach: so niedlich Mäuse sind, sie SIND leider Schädlinge, die sich rasend vermehren können. Wir leben z.B. ziemlich innerstädtisch, mit reichlich Gastronomie/Fußgängerzone in der Nähe - und werden folglich von Mäusen & leider auch Ratten regelmäßig geradezu überrannt. Draußen bei den Pferden dasselbe: die Mäuschen vermehren sich eben wie die Mäuse und übertragen Krankheiten, die niemand in der Futterkammer und erst recht nicht am Pferd haben möchte.


    Und genau da haben alle meine Terrier bisher gearbeitet, ziemlich erfolgreich und sehr viel humaner als jede Katze: Sie spielen nämlich, wenn überhaupt, erst mit der toten Beute. Wenn ihnen eine Maus entkommt, entkommt sie auch unversehrt. Was sie einmal haben, das töten sie wirklich blitzschnell, und ja: sie dürfen erbeutete Mäuse auch fressen. Deutlich artgerechter als Rind oder Dose übrigens...


    Warum soll der so (und eben mit einem sehr praktischen Hintergrund, der beim Rehhetzen ja wohl kaum gegeben ist!!!) jagende Hund verdammenswert sein - und was, bitte, ist an Gift/Falle oder spielender Katze mäusefreundlicher?

  • Zitat

    Wir habt ihr das denn gemacht, als ihr euren Hunden das buddeln abgewöhnt habt? Ich hab eben erst immer mit Fuß drauf und "NEIN". Wenn sie dann aufhörte und weiter lief, gabs Leckerchen. Ich kann sie in den meißten Fällen jetzt auch aus der Ferne stoppen. Nur ganz selten will sie unbedingt weiter machen. Ich nehme an, wenn es ganz besonders toll riecht. In den Fällen kann ich nur hingehen und wieder mit der "NEIN" Nummer anfangen.


    Wenn ich in der Nähe bin schubse ich ihn einfach komentarlos weiter, über gesetzte Regeln diskutiere ich nicht.


    Will er es in der Distanz probieren ( die Alte ist eh zu langsam), fliegt die Leine vor eine Füße und ich jag ihn weg.

  • Nach der Schneeschmelze gingen mir hier auch die Augen über. Ich hab hier noch nie so viele Mauselöcher gesehen, wie nach diesem vielen Schnee....
    Umso schwerer war es auch, Blanca davon abzubringen,nur von Loch zu Loch zu hüpfen ;)



    Jaaaaaaaaaaa genau, anfangs, als ich Blanca von Rehen ablenken wollte, hab ich das noch mit den Mäusen gemacht. Das brauche ich inzwischen nicht mehr, aber würde es in Ernstfällen vielleicht noch tun. Mir ist es dann doch noch lieber, Blanca guckt nach Maus, als hetzt ein Reh und verletzt sich evtl noch dabei. Vom Schock des Rehs ganz zu schweigen. Zwar muss ich dann wieder dran arbeiten, das sie nicht wieder von allein auf Mausejagd geht aber ist mir mom noch sicherer, als die richtige Jagd.

  • Zitat

    Ganz einfach: so niedlich Mäuse sind, sie SIND leider Schädlinge, die sich rasend vermehren können. Wir leben z.B. ziemlich innerstädtisch, mit reichlich Gastronomie/Fußgängerzone in der Nähe - und werden folglich von Mäusen & leider auch Ratten regelmäßig geradezu überrannt.


    Bei uns sind die Wildschweine eine Plage. Sie zerstören Gärten und Grünflächen, machen teilweise, wenn sie Frischlinge führen, Jagd auf Menschen, die ihnen unbeabsichtigt zu nahe kommen.


    Vor 3 Jahren hat ein Keiler einen Jäger getötet, indem er ihm die Beinschlagader aufgerissen hat.


    Dennoch lass ich meinen Hunde keinen Schweine hetzen und töten.

  • Meiner hat mir mal ein Rattennest anusgehoben, weil ich gepennt habe...


    Joa, war "chic"... allerdings steht er mir jetzt bei jedem Rascheln im Gebüsch und ich bin "fröhlich" am Gegenkonditionieren...


    Ich hab seinem Jagdtrieb auch lieber in von mir gewählten Bahnen und unterbinde jegliche Anstalten.


    Birgit

  • Morrigan,


    Wildschweine sind bei uns auch eine Mordsplage - aber eben NICHT auf meinem eigenen Grundstück. Da bleibt mir regelmäßig nur die Wahl zwischen Gift und Hund - und ich finde, wie gesagt, den Hund deutlich humaner.

  • Was ist denn hier mittlerweile passiert !!!


    Aus einem harmlosen "mein Hund fängt Mäuse" ist jetzt ein an den Pranger stellen der brutalen Mäusekiller geworden !?


    Laßt mal die Kirche im Dorf, niemand ruft hier zur amüsanten Quälerei auf. Hunde sind Raubtiere und Mäuse Beutetiere, da braucht man sich nix schön reden.


    Ich nehme mal an, niemand hier hat eine Katze, oder nur Wohnungskatzen. Die dürften ja demnach generell verboten werden ...


    Gruß, staffy

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