Hundehaltung und Mentalitäten in anderen Ländern

  • Also ich lebe in Kroatien,an der dalmatinischen Küste.Habe eigtl.mehr positive Erfahrungen mit Hundehaltern gemacht.Auch wenn viele ihre Hunde draussen halten,so sind die Hunde(ausser Wachhunde)tagsüber meist frei auf den Grundstücken unterwegs,oder machen einen Rundgang durch den Ort :hust: Sicherlich gibt es auch bedauernswerte Hunde,aber die gibt es leider auch in Deutschland,nur achtet man da vielleicht nicht so drauf,da der Tierschutz dort halt anders ist,als im Süden,

    Auf meinen Hund jdf.reagieren 9 von 10 Leuten super-positiv :gut:
    Habe ihn mal 3 Minuten in der Sonne vor einem Eisstand sitzen gehabt,dann kam gleich eine Frau an und meinte ich soll das arme Tier sofort in den Schatten bringen und ihm Wasser geben :gut:
    Hundi hat sie verständnislos angestarrt,so in der Art: :headbash: vom Eisstand!weggehen?ich?nenene,schliesslich krieg ich was ab :lachtot:

  • Also zu Besucherhunden waren die da eigentlich auch ganz freundlich (halt normal...), was ich so mitgekriegt habe... Wir hatten unseren nicht mit... :sad2: Auch zu den rumlaufenden Hunden waren die nicht aggressiv oder so, die waren halt einfach da...
    Allerdings fand ich das mit den angebunden Hunden da schon grenzwertig... :/

  • Zitat

    Also zu Besucherhunden waren die da eigentlich auch ganz freundlich (halt normal...), was ich so mitgekriegt habe... Wir hatten unseren nicht mit... :sad2: Auch zu den rumlaufenden Hunden waren die nicht aggressiv oder so, die waren halt einfach da...
    Allerdings fand ich das mit den angebunden Hunden da schon grenzwertig... :/

    Kann durchaus sein,dass die Hunde angebunden waren,damit sie die Touristen nicht belästigen.Wenn da 25 Hunde frei am Strand rumlaufen,ist der Teufel los.Ich kenne das auch von hier,da sind die hunde,die sonst hier rumlaufen auch nicht soviel unterwegs.Sobald dann die Touristenzahl kleiner ist,laufen die wieder frei

  • mexnicky: In Mexico gibts noch die andere Art von Hundehaltung. Meine Cousinen sind dort aufgewachsen und leben dort. Sie hatten eine zuerst eine total verwöhnte und verhätschelte Yorkiedame, die natürlich mit Rüschen und Strass verziert überall mit dabei war (in der Handtasche versteht sich, wenn sie auf dem Boden läuft werden ja ihre langen Haare schmutzig und das mag SIE nicht :roll: )
    Die wurde jedoch auch aus dem Garten geklaut, obwohl sie in einer Privada wohnen.

    Jetzt haben sie einen Riesenschnauzer - irgendwas - Rüden (die Hündin einer Verwandten bekam ungewollten Nachwuchs und der Welpe war ja sooo süss). Naja, der hält sie ganz schön auf Trab. Er darf mind. 2h x pro Tag im Park zum joggen mit. Also, er muss mit, weil sonst anscheinend die Wohnungseinrichtung nicht überlebt :p Die Mutter nimmt ihn überall hin mit, da sie mal überfallen wurde und sich jetzt sicher fühlt. Und den Rest des Tages verbringt er schlafend im Bett oder Garten. Die eine Cousine ist sogar aufs Sofa umgezogen, weil sie nicht schlafen konnte, da der Hund sich immer umdrehte und auf sie drauf legte in der Nacht.

  • Stimmt @chanelle, die Kategorie gibt es auch noch, die hatte ich vorhin weggelassen. Ich kann dem nur hinzufügen, der Hund wird nicht nur mit Straß und Rüschen verziert, sondern zum teil werden auch noch die Krallen mit Nagellack lackiert.... :headbash:
    Und dem kann ich nur hinzufügen, was Erziehung betrifft, entweder werden die Hunde gar nicht erzogen oder oft mit Gewalt, Stachel und Leinenruck usw. Selbst beim Chi wurde der Besitzerin ein Würger empfohlen.

    Lg, Nicky

  • Ja da kann ich auch nur wieder absolut zustimmen! Meine Cousine sagte doch allen ernstes zu mir als sie hier in der Schweiz war (4 monatiges Praktikum): "Also weisst du, du musst mir helfen. Mein neuer Hund ist ausser Kontrolle seit ich hier bin, weil niemand mehr mit ihm joggen geht. Er macht alles kaputt und ins Haus macht er manchmal auch.. Meine Mutter will ihn weggeben und es ist alles meine Schuld! Weisst du, diesen Hund habe ich alleine erzogen, weil meine Mutter ihn gar nicht wollte und ich habe total versagt! Wahrscheinlich weil ich ihn nie geschlagen habe, wenn er böse war, oder die Nase ins Pipi gedrückt." :schockiert:

    Sie meinte zwar beim Yorkie haben sie das nie gemacht, weil die einfach brav war von Anfang an und zur Tür ging, wenn sie raus musste, automatisch nach ein paar Wochen.. Aber ihre Verwandten (Familie der Mutterhündin) meinten wohl bei einem Riesenschnauzer seien härtere Methoden unbedingt notwendig, sonst geht gar nichts.

  • Dann will ich auch mal berichten...

    Meine Familie kommt aus Nordwestspanien. Die Gegend war immer eine der ärmsten Spaniens und hing schon immer ein paar Jahre hinterher :???: .

    In der Stadt sieht man heutzutage meist kleinere Hunde, die von den Besitzern an der Leine spazieren geführt werden, Hinterlassenschaften werden weg gemacht, also insgesamt schon recht zivilisiert, auch wenn diese Hunde wohl nie von der Leine kommen oder großartig ausgelastet werden. Rassehunde (die typischen Moderassen meist: Chi, franz. Bulli, Goldis, Cocker, Dalmis, Huskies etc.) werden dort noch völlig selbstverständlich in Zoogeschäften angeboten zu Preisen wie sie hier auch vom guten Züchter kosten :schockiert: . Darüber macht sich dort niemand Gedanken, dass es ja evtl. auch ganz wichtig wäre zu sehen, wer die Eltern sind, wie die Welpen aufwachsen etc. Natürlich werden sie dort auch zuhauf unüberlegt angeschafft für die Kinder. Werden sie groß oder machen Probleme, landen sie ganz schnell auf der Straße oder in der Tötungsstation, wenn sie Glück haben auch in einem der wenigen Tierheime.

    Auf dem Land sieht es noch anders aus: Die Hunde der umliegenden Grundstücke, die nicht an der Kette gehalten werden, rotten sich zu kleinen Rudeln zusammen und machen als Gang die Gegend unsicher. Meist sind es die kleineren Hunde, die großen sind angekettet, weil sie bewachen sollen und viele Leute vor großen Hunden Angst haben. Kastriert sind dort die wenigsten Hunde, entsprechend oft gibt es Welpen, die entweder verteilt oder auf dem Wochenmarkt verkauft werden (wenn sie klein und niedlich sind) oder leider auch oft immer noch getötet werden. Die meisten Hunde leben nur draußen, werden mit Essensresten gefüttert oder mit billigstem Supermarktfutter (und das ist dann schon ein Luxus). Einen Tierarzt sieht auch kaum jemals einer von ihnen, kostet ja Geld. Das finde ich so schlimm, den Leuten geht es finanziell meist gar nicht schlecht, aber für das Tier Geld ausgeben? Nein. Wir werden immer mit hochgezogener Augenbraue betrachtet, weil unser Hund mit in den Urlaub kommt (teilweise per Flieger - kostet also nochmal extra), ins Haus darf und sogar bei uns im Schlafzimmer schläft.

    Jagdhunde werden meist ganzjährig im Zwinger gehalten, nur zur Jagdsaison kommen sie raus, den Rest des Jahres vegetieren sie mehr oder weniger dahin (sicher gibt es da auch solche und solche). Eine körperliche oder geistige Auslastung oder vernünftige Erziehung bekommen die wenigsten Hunde dort.

    Mit Hund kommt man dort kaum irgendwo rein. In Restaurants und Einkaufszentren nicht und an den Strand schon mal gar nicht (außer einige wenige Strände, wo nichts gesagt wird, die sind aber meist sehr steinig und daher eh nicht so attraktiv).

    Inzwischen gibt es dort zum Glück neben der Tötungsstation (die die Wartefrist nicht ganz genau nimmt, solange nicht alle Zwinger belegt sind) auch einige Tierschutzvereine, die Tierheime aufgebaut haben. Die Leute sind sehr engagiert, organisieren Kastrationsaktionen, holen soweit möglich Tiere aus den Tötungsstationen raus und klären immer wieder auf (in Einkaufszentren, Schulen, im Fernsehen). Langsam merkt man, dass ein Umdenken stattfindet, gerade bei den Jüngeren. Die Tiere werden nur regional vermittelt und es wird sehr darauf geachtet, wohin sie vermittelt werden. Trotzdem gibt es auch militante Gegner dieser Tierschutzvereine, die offizielle Adresse wird nirgendwo im Internet bekannt gegeben, es gibt dort strenge Sicherheitsvorkehrungen, teilweise schicken sie immer wieder neue Leute in die Tötungsstationen, weil die ihnen bekannten Leute der Vereine von den Tötungsstation keine Hunde mehr bekommen.

    Unser nächster Hund wird garantiert von dort kommen, das habe ich mir geschworen und werde dafür alle Hebel in Bewegung setzen. Ich bin fast jedes Jahr dort bei meinen Familie und jedes Mal blutet mir das Herz, dass ich nur so wenig tun kann. Wenigstens einer dieser Hunde soll erfahren, dass ein Hundeleben auch anders aussehen kann.

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