Tierheimhund aufnehmen oder nicht?
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Hallo!
Ich bin im Moment etwas hin und hergerissen.
Wir haben uns entschieden in der nächsten Zeit einen Zweithund zu unserem BorderCollie hinzuzuholen.
Wir waren im Tierheim und wollten dort zuerst eine Patenschaft für einen schlechter vermittelbaren Hund übernehmen. Dort stellte man uns Saldus vor:Podenco-Mix 15Monate alt, auf der Strasse gefunden worden und sitzt seit seiner 6. Lebenswoche nun im TH. Saldus ist sehr Menschenscheu.
Die ersten 4 Wochen waren wir 2-3mal ins Tierheim.Letzten Freitag haben wir ihn zur Probe für 2 Stunden mitgeholt. Wir wollten testen, ob Saldus sich mit unserem Rüden versteht und ob er ausserhalb des Tierheims offener ist.Mit unserem Rüden gibt es keinerlei Probleme- im Gegenteil.
Das Hauptproblem ist das Saldus eigentlich nichts kennengelernt ausser den TH-Hof. Der erste Spaziergang war natürlich ein Graus, weil ich auch seine Ängste nicht einschätzen kann/konnte.Am Montag waren wir nochmals im TH - ich möchte diesen Hund einfach nicht aufgeben- und haben ihn nun auf Probe mit nach Hause genommen.
Hier im Haus ist Saldus sehr anhänglich und zutraulich. Draussen ist er ansprechbar, orientiert sich sehr an unserem Rüden. Bisher wars mir auch möglich mit beiden zusammen Gassi zu gehen.
Eigentlich möchte ich diesen Hund behalten. Mein Freund überlässt nun mir die Entscheidung, jedoch merke ich, dass er lieber einen kleineren, einfacheren Hund hätte. Wir besuchen mit unserem Border die Hundeschule, weil er an der Leine pöbelt, dass heisst wir haben mit dem Border noch Trainingsbedarf. Bei Saldus müssen wir wie bei einem Welpen bei null anfangen, nur dass ein Welpe halt noch keinen eigenen Kopf hat. Dazu kommt, dass wir manchmal weg fahren und die Hunde zwar in der Nähe aber nicht mit uns untergebracht werden. Ich weiss nicht, wie gut das für Saldus ist, ob man an dieser Angst arbeiten kann.
Allgemein weiss ich nicht, in wiefern man mit ihm arbeiten kann, das TH konnte mir dazu bisher auch nichts sagen. Sie seien halt zu unterbesetzt um mit Saldus zu trainieren, aus der Hundeschule sind sie rausgeflogen, weil Saldus zu grosse Angst vor den anderen Menschen und Hunden hat.Ich weiss auch nicht, obs meinem Rüden gegenüber unfair ist, einen solchen Hund hinzu zuholen- auch wenn sie sich verstehen.
Saldus gegenüber ist es auch nicht fair, er hat uns gegenüber seine Angst abgelegt und verhält sich soweit "normal" und fühlt sich hier auch sichtlich wohl.Ich weiss einfach nicht was ich tun soll. Dieser Hund hats wirklich verdient und in den zwei Tagen ist nichts passiert, was gegen ihn sprechen würde. Ich hab Angst dass mein Freund sich diesem Hund nicht so annehmen kann, nicht so umgehen kann wie ers mit unserem Border tut. Alleine schaffe ich das auch nicht- dabei geht es nicht ums finanzielle- sondern einfach um den Rückhalt, das Training und was sonst noch dazu gehört.
Wir haben Saldus nun bis Freitag hier und ich kann einfach keine Entscheidung treffen. Wie gesagt, von meinem Freund kommt keine klare Meinung, er sagt immer nur, dass es meine Entscheidung ist. Da wird auch in noch so vielen Gesprächen kein klares "Ja" bzw. "Nein" kommen...
grüsse ~mel
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
hast du hier Tierheimhund aufnehmen oder nicht? schon mal geschaut ?*
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Hallo,
nun sind Hunde ein "Hobby", das tatsächlich alle Familienmitglieder betrifft, deshalb kann ich Deine Bedenken bzgl. Deines Freundes sehr gut verstehen.Was spricht denn dagegen, es in der nächsten Zeit noch bei 2 - 3 Besuchen pro Woche und Besuchs-WE bei Euch zu belassen, bis Ihr Euch endgültig für/gegen den Kerle entscheiden könnt?
Podencos sind nun mal Hunde mit gewissen Ansprüchen und sicher ist es auch richtig, dass zwei Hunde mit "Baustellen" so ne Sache sind....
Da ist eine gewisse Bedenkzeit nur legitim (ich glaub DU hast Dich schon entschieden..), wenn Saldus erstmal über längere Zeit seinen Podenco (den Mix lass ich mal untern Tisch fallen...)-Charme spielen läßt, fällt Deinem Freund das Ja sicher auch leichter...
Unter Druck setzen lassen, auch wenns der eigene Druck ist, den man sich macht, ist nie gut bei solchen Entscheidungen, das soll ja schließlich eine Entscheidung fürs ganze Hundeleben sein...
Also nehmt Euch die Zeit, die Ihr braucht.
So hat Saldus immerhin eine ehrliche Chance!
LG, Chris
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Hallo!
Ich habe gerade deinen Bericht gelesen, etwas Erfahrung mit einem ängstlichen Hund, konnte ich mir auch schon aneignen.
Meine Hündin Gina ist auch sehr ängstlich.
Fremde Meschen, andere Hunde und Geräusche die sie nicht kannte, haben Ihr eine heiden angst eingejagt.
Ich war manchmal der Verzweiflung nahe! Vor allem, als sie anfing eine Ardgenossen Agression aufgrund ihrer Angst zu entwickeln.
Mir hat das Buch der ängstliche Hund von Nicole Wilde einige Gute Tipps geliefert und ich habe mich an einen ausgebildeten Hundeterapeuten gewand.
Dieser hat mit uns einen Trainingsplan ausgearbeitet, an den wir uns strikt gehalten haben. War nicht immer leicht und auch eine Menge arbeit, aber wenn ich uns unser zusammen Leben jetzt anschauen, würd ich es immer wieder so machen.
Gina geht auf keinen Hund mehr los, spielt mit einigen auch wieder. Fremden Meschen gegenüber ist Sie viel aufgeschlossener geworden. Ein wenig mistrauisch Fremden gegenüber wird sie aber wohl immer bleiben.
Sie ist aber auf keine Art mehr aggressiv, halt noch etwas zurückhaltent, aber das ist o.k.!
Es hat sich so gebessert, dass wir nun seit gut zwei Wochen einen Zweithund haben.
Du kannst es versuchen, mach dich aber auf arbeit und Zeitinvestition gefasst, dass geht nicht von heute auf morgen.
Liebe Grüße
Simone Gina und Murphy
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Hallo Metsatöll
Ich kann es völlig verstehen dass du ihn doch gerne aufnehmen möchtest. Ich will dir auch nichts ausreden.Allerdings äussere ich jetzt doch einmal meine Gedanken dazu
:
Ich würde mich dagegen entscheiden, da ihr ja bereits mit eurem arbeiten müsst.
Wenn dein Freund nicht hundertprozent dafür ist, wird es wohl eher an dir "hängen bleiben". Wie du ja weisst :) braucht es viel arbeit, um eine "Macke" eines Hundes zu korrigieren. Willst du gleich zwei haben? Ich kenne das mit zwei Hunden die beide nicht "perfekt" sind, und meiner meinung nach, verdoppelt sich die arbeit nicht mit zwei Hunden mit "Macken" sondern vervielfacht sich.
Das ihr bereits einen Hund habt ist natürlich toll, da der Podenco-Mix so noch eine gewisse Sicherheit erlangt im Umgang mit ihm Unbekanntem. Allerdings wenn er Dinge abschaut, die ihr versucht ab zu trainieren, dann wird es nur noch schwerer. Da sie sich dan meisstens gegenseitig aufstacheln.
Aber das sind wahrscheinlich dinge, die du bereits bedacht hast. :)Ich sage halt immer, wenn man nicht 100% sicher ist, das man das auch alleine schaffen kann, dan sollte man villeicht loslassen, damit er jemanden bekommt, der sich seiner Sache sicher ist und sich auch voll und ganz auf ihn konzentrieren kann. Auf andere sollte man sich nicht verlassen. Man weiss ja nie...
Ich wünsche euch aber viel Glück und falls ihr euch für ihn entscheidet, dann auch noch viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Ich hoffe ich erfahre dann auch die Entscheidung und die weitere EntwicklungLiebe Grüsse
Jepoo -
Ich steckte vor 3 Jahren in einer ähnlichen Situation...
Mein Freund unsd ich (naja, eher ich) wollten einen Hund bei uns aufnehmen. Wir beide waren uns relativ schnell einig, dass es ein Hund aus dem Tierheim werden sollte.
Also sind wir hingefahren. Da ich hauptsächlich mit dem Hund arbeiten wollte, überliess mir mein Freund auch hauptsächlich die Qual der Wahl, zu entscheiden, welcher es denn sein sollte.
Ich habe mich dann unsterblich in meinen Spike verliebt, obwohl er im Auslauf der einzige unter den ca. 20 Hunden war, der sich nicht anfassen ließ und wahnsinnige Angst hatte.
Mein Freund war wenig begeistert, sich einen Hund nach Hause zu holen, der vor allem und jedem Angst hatte und so rein gar nichts von dem Leben außerhalb des TH kannte.
Bevor ich hier jetzt Romane verfasse:
Ich bereue diese Entscheidung keine einzige Minute!
(Und mein Freund mittlerweile auch nicht mehr)
Wir haben fast ein viertel Jahr gebraucht, bis sich unser Hund uns gegenüber normal verhalten hat und uns vertraute.
Solche Hunde brauchen solche Menschen wie euch, die Ihnen eine Chance auf ein schönes Leben geben! Da es leider wenige solcher Menschen gibt, verbringen solche "Angsthasen" leider die längste Zeit ihres Lebens in einem Tierheim-Zwinger....Wünsche euch, dass ihr mit euren Hunden (ich gehe mal davon aus, dass er bei euch einziehen darf
) eine schöne Zeit!
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ich versteh das nicht. dein freund hat doch eine klare meinung.
du möchtest einen hund, also entscheide selbst.das ist doch nobel!
gruss krusti
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danke für eure Antworten.
Ja,eigentlich habe ich mich schon entschieden: ich möchte diesen Hund nicht mehr hergeben.
Und wie schon richtig erkannt wurde, bin ich es die, die Hunde erzieht, sie bespasst und alles weitere. Mein Freund übernimmt mal den ein oder anderen Gassigang und spielt auch, aber Training oder ähnliches macht er nicht...
In dem Sinne habt ihr und auch er recht: es ist meine Entscheidung, ob ich mir diesen Hund "aufhalsen" will.
Und eigentlich möchte ich dasIch glaube einfach, der Hund hats verdient und kann sich auch wirklich zu nem tollen Hund entwickeln. Ja eigentlich haben das viele TH-Hunde, aber Saldus Interessenten sind bisher immer abgesprungen, als sie gemerkt haben wie ängstlich er ist. Das macht mich noch um einiges trauriger, weil ich sehe wie offen er ausserhalb des TH bei uns ist.
Und hier liegt er gerade auf meinen Füssen und schläft...Hat jemand Erfahrungen mit Bachblütentherapie bei solchen Angsthunden? Das würde ich gerne ausprobieren, kenne aber nur Mimulus-Tropfen. Zur Not müsste ich mich dann mit ner THP in Verbindung setzen.
Ich habe nicht unbedingt Angst, dass ichs alleine nicht schaffen könnte, aber ich fühl mich total unwohl einen Hund ins Haus zu schleppen, den keiner haben will - ausser mir :/ Die Zeit mit beiden Hunden zu arbeiten habe ich, die Nerven könnte vllt ein anderes Thema werden, wenn keiner da ist, bei dem man mal Frust ablassen darf oder der mal einen Hund abnimmt.
gruss ~mel
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Hallo Mel,
schau mal hier rein:
https://www.dogforum.de/ftopic92533.htmlAnsonsten finde ich Tellington Touch für solche Hunde, um die Bindung aufzubauen sehr gut.
Viel Spaß mit dem Hübschen, er ist doch vom Tierschutzverein Kim, oder?
Lieben Gruß
Bibi -
Also meine Maus ist auch aus einem Tierheim war dort ca. 6 Monate.
Ich bereue es nicht sie geholt zu haben und würde auch wieder einen aus dem TH nehmen wenn ich mehr Platz hätte.Aber ich denke jeder Tag den ein Hund im TH verbringen muss ist ein trauriger Tag für den Hund. Und das muss man mit seinem Gewissen selbst aus machen. Klar kann man auch einen "leichteren" Hund nehmen aber ob er dann wirklich leichter ist stellt sich meist erst viel später raus. Und gerade wenn der Hund sich mit deinem Rüden versteht dann wieso nicht? So hat er einen Bezug zu einem anderen Hund und kann sich daran orientieren und das denke ich ist gerade bei einem Ängstlichen und verunsichertem Hund wichtig. So lernt er wenigstens das er nicht vor alles Angst haben muss.
Hoffe du entscheidest dich richtig.
Gruß,
Alex
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@bibi
ja vom Tierschutzverein Kirn
- Vor einem Moment
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