an alle Verhaltensforscher

  • Hi,


    es ist kein dringendes Problem, aber mich würd mal eure verhaltenstechnische Herleitung für das Schmuse-/Spiel(?)verhalten von Mogli intressieren.


    Es geht darum, dass meine Finger und Arme zu seinen absoluten Lieblingsspielzeugen gehören. Stundenlang könnte er drauf rumkauen (Finger), nimmt sogar die Hand so weit in den Mund, dass ich eigentlich nur noch auf den Würgereflex wart. :shock: Dabei kaut er ganz genüsslich drauf rum. Aber nie fest - hat da ein recht feines Gespür, ab wanns weh tun könnte. Eine beliebte Variante ist auch, dass ich meinen Zeigefinger hinter den Reisszähnen "verhak" und wir dann zerren.


    Dann nimmt er auch gern mal den gesamten Unterarm in den Fang. Mit einer höchst witzigen Kombination. Nach dem Rumgekaue drückt er die Zunge gegen den Arm - gibts auch kombiniert mit Unterarm im Fang, Zunge angedrückt und Gäääähnen.


    Und natürlich das Knabbern. Das kannte ich von den Hündinnen nur während der Läufigkeit, wenn sie gaaanz schmusig waren. Er ziehts aber seit Welpenbeinen an konsequent durch.


    Da ich so ein Verhalten noch nie unter Hunden beobachten konnte, würd ich gern wissen, woher das kommt bzw. wovon es sich ableitet.


    Jemand ne Idee???

  • hi
    mein großer macht das auch oft ( am unterarm in mund nehmen ) aber meistens wenn ich nach hause komme oder von mein hochbett krabbel.
    ich hab schon oft gedacht das er gleich kotzt aber ne. ich denke das es ein liebes beweis ist. denn so zertlich ist der dicke nur zu leuten die er kennt.


    das ist der dicke

  • Hi
    Wahrscheinlich gibt es mehrere zusammenhängende
    Gründe für dieses Verhalten.
    Kauen beruhigt Hunde.
    Besonders bei der Zahnung kann man ihnen mit
    Knabberkram einen Gefallen tun,
    da sie über diese Kau Aktionen einige Endorphine,Glückshormone,
    freisetzen.


    Dann kommt dieses starke Gefühl der Bindung
    und der intensiv aufgenommene Geruch / Geschmack
    des geliebten Menschen hinzu, und
    zusätzlich noch das Wohlgefühl des Menschen
    der diese Aktionen sicher ähnlich genießt
    wie der Hund, und das ganz sicher auch ausstrahlt.
    Sehr toll, habe diese Art der Nähe nur bei wirklich
    gelungenem Mensch - Hund Verhältnis kennengelernt.
    Viele Grüße von Walter

  • Houdini:


    genau - dieses erste Foto kommt mir seeehr bekannt vor. Juhu, mein Hund ist doch "normal"! ;)


    @Redbumper:
    Das mit dem Kauen klingt sehr logisch. Wenn ich das weiterführt, ist das Zunge entgegendrücken wohl dazu gedacht, noch mehr Duftstoffe aufzunehmen, oder?


    Übrigens hat mein Pferd das in ner abgewandelten Form. Der streckt mir immer die Zunge raus und lässt sie sich streicheln. *gg*


    Ich hab wohl einen komischen Einfluss auf Tiere.... :scherzkeks:

  • Hallo!
    Kann ähnliches Verhalten auch bei meinen zwei jungen Hündinnen(1+2 Jahre) beobachten, die dies auch sehr ausgiebig betreiben können. Sie liegen beide auf dem Boden, kauen sich gegenseitig an den Beinen, machen "Flohbisse", manchmal schwappt das ganze dann in Spiel um,um dann nachher wieder bei der gegenseitigen Fellpflege zu enden.
    Werde ich in solche Liebkosungen mit einbezogen handelt es sich meistens
    um Arme ablecken, oder mal Hand in den Fang nehmen. Meine älteste Hündin(10 Jahre)bleibt beim Lecken auch manchmal mit der Zunge "kleben"und verharrt dann einige Zeit so.Das mit dem Zeigefinger hinter den Zähnen verhaken und ziehen ist bei uns übrigens auch eine beliebte Variante.
    Ich denke dieses Verhalten stärkt die Bindung und baut ein Gefühl von Zusammengehörigkeit auf, es dient allerdings auch tatsächlich der Körperpflege, denn ich konnte schon beobachten, das meine Hunde sich gegenseitig Zecken abbeißen, obwohl ich es allerdings bevorzuge das selber zu machen(natürlich nicht abbeißen ich benutze dazu die Finger oder einen Zeckenhaken :wink: ), denn machen sie das selber, bleibt meistens der Kopf hängen.
    Viele Grüße

  • Das ist ein Überbleibsel aus dem Welpenalter. Meist findet man dieses Verhalten bei recht unsicheren aber auch verhältnismäßig devoten Hunden.
    Unter Wölfen und wilden Hunden gibt es keine größere Gefahr als nicht laufen zu können. Bei Auseinandersetzungen ist ein Biss in die Beine also die denkbar größte Katastrophe.
    Welpen und Junghunde trainieren diesen Biss untereinander, der dadurch im Umkehrverhältnis das Zusammengehörigkeitsgefühl und das gegenseitige Vertrauen stärkt.
    In der Konsequenz also ein gegenseitiger Beweis von Vertrauen und Zuneigung.


    Ist meine Version. Erforscht ist dieses Verhalten nach meinem Wissen noch nicht.


    Gruß
    Wakan

  • Klingt auch sehr logisch. Vor allem die Unsicherheit kann ich nur fett unterstreichen.


    Hm...das könnte dann wohl der Grund sein, warum ichs bei den Hunden meiner Eltern nie beobachtet hab - die waren immer mehr als "sicher".


    Aber im Prinzip ist es dann ja nur ein Vertrauensbeweis von mir, weil er mir ja "in die Beine" beisst, oder?! Würde es bei seiner Anti-Unsicherheitstherapie (eigene Wortkreation), die wir grad mit einem Trainer machen, unterstützen, wenn ich ihm auch "in die Beine" beiss??


    Hoffe, das war jetzt verständlich ausgedrückt...

  • unsicher ist mein Hund aber nicht er ist zwar von fremden nicht so begeistert und geht oft mit vorsicht an die Sache ran aber sonst ist er ein selbstbewusster Hund. vielleicht sieht er in mir einfach nur seine Mama. habe ihm als Welpe Milch über den Mund gegeben um die Bindung zu stärken. vielleicht ist das der Grund. vielleicht wollen sie damit nach essen Geiern

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