aller Anfang ist schwer ...

  • Ersteinmal ein großes Hallo @ all! :smile:

    Ich hoffe das ich mit meinem Anliegen hier richtig bin.

    Es geht um meine Hundedame Lizzy.
    Lizzy lebt seit dem 02.08.10 bei uns. Sie ist eine ca 15 Monate alte Hundedame aus dem Tierschutz.
    Eine gewisse Grunderziehung ist bereits erfolgt. Die gängigen Kommandos wie sitz, platz und Körbchen werden beherrscht und auch ausgeführt. Allerdings nur wenn der Hund nicht allzuweit entfernt ist. Daran wird gearbeitet und das bekommen wir auch ganz gut hin denke ich.

    Das größere Problem habe ich mit der Leinenführigkeit und mit dem Abrufen aus dem Rudel bzw heranrufen der Hündin aus größerer Entfernung.
    Auch zischt sie sofort los wenn sie im Freilauf (Hundewiese) andere Vierbeiner sieht. Da gibt es kein halten mehr.
    Läuft sie an der Leine und andere Hunde kommen uns entgegen, zieht sie wie verrückt. Ich lasse sie im Moment im sitz bis der andere Hund vorbei ist, und dann läuft sie wieder "normal". Das klappt gut, sie bleibt ordentlich sitzen, macht zwar eine lange Nase, aber mehr auch nicht.
    Nur so kann und soll es ja auch nicht weiter gehen.

    Lizzy ist eine unterwürfige und in vielen Situationen ängstliche Hündin. Spreche ich sie zB scharf an, wird sofort die Rute eingeklemmt und sie geht in geduckte Haltung.

    Ihre Unsicherheit äussert sich auch darin das sie alle Hunde aus der entfernung heraus ersteinmal anbellt. Nicht laut, eher so als wenn man selber vor sich hin schimpft. Sie "bufft" solange, bis sie mit dem anderen Vierbeiner Kontakt aufnehmen kann - dann wird gespielt. Es ist also keine Aggressivität im Spiel.

    Meine Prioritäten im Moment liegen also ersteinmal weiterhin in der Grunderziehung.
    Lizzy soll ohne zu zerren an der Leine laufen. Und zwar auch an anderen Hunden vorbei. Sie soll zuverlässig abrufbar sein, und andere Hunde nicht anbuffen.

    Welche bisherigen Methoden bei ihr angewendet wurden kann ich nicht sagen. Vor dem bekannten Schlüsselklappern hat sie zB auch Angst.
    Wie oder wo setzte ich bei ihr am besten an? Ich möchte nicht das sie nur auf Leckelie fixiert mit mir durch die Welt spaziert, und wenn es keine gibt werden die Kommandos nicht ausgeführt. Das habe ich auch schon oft erleben müssen. ;)
    Wie sieht ein gutes Leinentraining aus? Wie oft sollte das gemacht werden? Wie lang sind die jeweiligen Einheiten? Wird dann ausschließlich Leinentraining gemacht, oder wird es im Spaziergang immer mal mittendrin eingebaut?

    Ihr seht, Fragen über Fragen ... ich hoffe allerdings auf Eure Erfahrungen, denn ich bin mir im Ansatzpunkt und der Arbeitsweise mit der kleinen Prinzessin recht unsicher.

    Viele Grüße,
    Amare

  • ja, den thread hab ich auch gefunden! dank dir trotzdem für die schnelle antwort! :smile:

    soweit beschreibt es auch die grundzüge der derzeitigen umgangsweise an der leine.

    allerdings ist es so das sie sich zb immer schlechter "bremsen" läßt. also sie verfällt immer mehr ins zerren, anstatt sich auf das kommando "langsam" zurückfallen zu lassen.

    richtung wechseln hatten wir auch schon ...
    dann zerre und rucke ich ja ständig am halsband. zum anderen, wie weit, wie lange gehe ich in die andere richtung?
    wenn ich die richtung wechsel läuft sie wieder nach vorne und hängt sich in die leine. im endeffekt würde ich mich dann irgendwann im kreis drehen. :???:

    und nen lösungsansatz bzgl. der anderen hunde hab ich damit auch noch nicht erzielt. :sad2:

  • Wenn sie stark an der Leine zerrt, dann würde ich umgehend auf ein Geschirr wechseln. Das ist für den Halswirbelbereich viel schonender und du stauchst nicht die restliche Säule zusammen. Außerdem kannst du dir bzgl. der Richtungswechsel und dem in die Leine hängen weniger Sorgen machen.

    Das "langsam" muß sie auch erst lernen, da mußt du konsequent daran arbeiten und vor allem viel Geduld haben. Ich würde nicht nur häufige und unangekündigte Richtungswechsel einlegen, sondern auch (gerade bei stürmischen Verhalten) einfach stehen bleiben und Baum spielen und zwar solange bis sie sich ein wenig beruhigt hat und wieder aufnahmefähig ist.

    Zitat

    wie weit, wie lange gehe ich in die andere richtung


    Ich habe das immer von der Situation abhängig gemacht. mal waren es nur 3-6 Meter nach rechts, oder wieder zurück. Mal aber auch nur ein Kreis um uns selbst, oder ein komplett anderer Weg.
    Das hängt sehr von der Situation ab. Ich würde das nicht nur machen, wenn etwas in Sicht ist, sondern auch einfach mal so beim Spazieren gehen mal nen Richtungswechsel, oder einen Stop einlegen.

    Das kann man super im Spaziergang einbauen und zwar mehrmals.

    Zitat

    Auch zischt sie sofort los wenn sie im Freilauf (Hundewiese) andere Vierbeiner sieht


    Hier kann ich dir nur eine Schleppleine ans Herz legen. Hierzu brauchst du aber auch ein Geschirr. Solange sie immer wieder Erfolg mit ihrem Verhalten hat, wird sich daran nichts ändern. Du mußt ihr zum einen die Möglichkeit nehmen sich selbstständig zu machen und zum anderen mußt du mehr an Abruf und Abbruch arbeiten und das Ganze auf Distanz ausbauen.

  • mit der schlepp arbeite ich regelmäßig. problem ist das sie bei der platzarbeit (immer versch. orte und auch mal freies gelände) super benimmt und fast perfekt an der leine läuft. auch an der normalen leine.
    sobald ich aber mit ihr ganz normal "gassi" gehe (meinetwegen morgens wenn wir die kleine in die schule bringen), hat sie alles vergessen und zerrt vorwärts.
    heute habe ich immer mal kleine stops eingelegt oder die laufrichtung gewechselt. allerdings hatte ich eher das gefühl das sie dadurch noch mehr "durch den wind" ist als vorher schon. dann läuft sie im zick zack und drängt noch mehr vorwärts.
    ist sie vielleicht verunsichert und weiß nicht was ich verlange? gebe ich die kommandos nicht klar genug?

  • Wenn du an der Leinenführigkeit arbeitest musst du das Konsequent durchziehen, d.h. jedes Mal wenn die Leine sich strafft wird die Richtung gewechselt/stehen geblieben.
    Das man dazu nicht immer die Lust/Zeit hat ist ja verständlich, daher wäre es vielleicht sinnvoll mit Halsband und Geschirr zu arbeiten, z.B. darf sie am Halsband ziehen, wenn aber die Leine am Geschirr ist, wird Konsequent an der Leinenführigkeit gearbeitet.

    lg

  • Im moment arbeite ich mit ihr nach dem aufmerksamkeitstraining aka david dikeman. allerdings in abgeschwächter form. will heißen, lizzy läuft am geschirr, 5 meter leine, ort variabel.
    dort wird dann ein ausgedachtes viereck abgelaufen. ich lauf mal langsamer, mal schneller, wechsle die richtung oder stoppe auch zwischendrin plötzlich ab. allerdings gebe ich lizzy vor einer aktion die entsprechenden kommandos, so das sie auch zeit zum reagieren hat und nicht ständig durch die gegend geschleift wird.
    das macht sie alles wirklich super mit. läuft teilweise sogar sehr schön bei fuß, hat auf jeden fall immer ein auge und ohr bei bei!
    mittlerweile klappt dieses training eben auch super an der kurzen leine.

    selbst auf dem nach hause weg läuft sie noch richtig prima mit. aber wenn ich dann die abendrunde mit ihr gehe - ist alles gelernt wieder weg! :headbash:

    du meinst das sie unterscheidet zwischen leine ---> ich darf zerren, und geschirr ---> nicht zerren? ist das denn aber nicht auch verwirrend für das tier?

  • :lol: stimmt. die einfachsten dinge erkennt man selber oft nicht. klar unterscheidet sie ...

    ab wann kann man denn eigentlich davon ausgehen das sich der hund im neuen heim eingewöhnt hat und nicht aufgrund von aufregung oder evtl fehlender bindung zum halter noch so aufgeregt an der leine läuft?

    ne pauschale gibt es sicher nicht, aber vielleicht anhaltspunkte an denen man sehen kann "sie ist angekommen" oder "sie baut bindung auf".

  • so, hab das video jetzt auch angesehen, leider ohne ton da ich noch @ work bin. aber die bilder sprechen ja auch schon für sich. so schlimm wie die gezeigte hündin ist lizzy gott sei dank (noch) nicht.

    sieht aber in jedem fall sehr interessant aus. :smile:

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