So ein Hundeleben...oder doch nicht?

  • Also, ich bin grad in Mittelfranken, ein paar Tage Urlaub vom Alltag machen. Hab dort, in einem kleinen Dorf mit ca 100 Einwohnern, seit ein paar Jahren Bekannte und besuche diese einige Male im Jahr.

    In diesem Dorf gibt es acht oder neun Hunde. Rassehunde und Mischlinge, bund gemischt, aber ausnahmslos große, so ab 50cm Schulterhöhe. Jede Altersgruppe ist vertreten und stirbt einer, kommt ein Junger dazu.

    Durch dieses Dorf führt keine vielbefahrene Straße, lediglich eine Sackgasse.

    Ist eine Hündin läufig, so wird sie vom jeweiligen Besitzer während dieser Zeit im Haus gehalten.

    Ansonsten laufen alle Hunde frei, sie vertragen sich alle untereinander.
    Als meine Hündin noch lebte hat sie sich immer gefreut, wenn sie mit der Meute laufen und spielen konnte. Sie war immer total traurig und weinte die ersten Kilometer, wenn wir wieder mit dem Aufo nach Hause fuhren.

    Aber jetzt mal zu meiner Frage an Euch. Was haltet Ihr von so einer Hundehaltung?

    Bin mal gespannt auf die Antworten... :andiearbeit:

    LG Maria

  • Hört sich für mich total gut an, funktioniert aber auch nur wenn das ganze Dorf mitmacht!
    :D Würde gerne mal Fotos davon sehen!

    Man müsste nur aufpassen das es nicht zu totalen straßenstreunern ausartet die sich ihr essen selbst jagen!

  • Ich sähe da auch die Rudeldynamik etwas kritisch, wenn da ein fremder Spaziergänger mit provozierendem Hund durch läuft z.B. Auch jagen, verbellen von was auch immer... Daneben hätte ich die Ruhe auch nicht, meinen Hund völlig frei streunen zu lassen. Hier gibt es das häufiger, völlig frei laufende Hofhunde. Aber ich persönlich hätte Sorge, dass da doch mal was passiert, ein Auto im falschen Moment auftaucht, ein unverträglicher Hund rein knallt, Spaß am jagen entdeckt wird, etwas giftiges gefressen wird...

  • Find das super. Stell mir das auch total praktisch vor, wenn man dann zur Arbeit muss, man macht im Haus die Hundeklappe oderso auf und Hundi kann dann die paar Stunden mit der Meute laufen und sich bei meiner Rückkehr dann das Fressi abholen. Solang dann immer irgendwer der 100 die man nach einiger Zeit sicher alle kennt, etwas auf die Hunde achtet hät ich da nichtmal ein schlechtes Gefühl bei.

    Besser wie das Leben von so manchen Couchpotatoes, oder Hunde die 24/7 nur den eigenen Garten sehen.

  • Da frage ich mich dann ernsthaft, wozu diese Leute überhaupt einen Hund halten, wenn der dreiviertel des Tages eh nur draußen rumläuft?
    Ist aber bei den Katzen genauso, da brauch ich dann keine halten, denn nur Fressen und Schlafen, das reicht mir nicht.
    Aber beim Hund wäre das mir viel zu wenig.

  • Vielleicht werden die Hunde zu einem anderen Zwecke gehalten als zum Sofa-wärmen...
    Als Gebrauchshunde halt!

    Das kann man aber aus der Beschreibung nicht entnehmen! =)


    Und selbst wenn, nur weil die Hunde die möglichkeit haben ständig draußen auf der Strasse zu sein heißt es ja nicht das sie das ständig sind.

  • Als ich noch 13 war, und aufm Dorf wohnte war es genauso. Die Haustüren standen immer offen, die Hunde waren immer zusammen unterwegs - alle Rassen und Mischlinge. Die Hunde wussten wann und wo es was zu fressen gab und passte man nicht auf, hatte man halt die ganze Hundenachbarschaft in der Küche stehen. :D
    Ich fand es damals toll und die Hunde auch. Es gab nie Raufereien, alle haben sich gut verstanden.

    Mann...wenn ich mich an die Zeit erinnere....es war Lilli - unsere, brauner Wuschenmix, Luke - der schwarze Wuschelmix unserer Nachbarn und sein Kumpel Bradley - ein Irish Wolfhound, die Dackelmixe Sissi und Namenvergessen, und noch 2 andere Mixe aus der Nachbarschaft. Manchmal auch noch die Yorkis der Leute am Straßenende, wenn sie ausgerissen sind. :lol:

    Wie gesagt, die Hunde sahen immer wieder mal vorbei, kamen regelmäßig zum Fressen und kamen Abends getrennt heim.

    Es ist halt oft am Dorf so. Manchmal bleibt die Zeit im Dorf einfach stehen.

  • Danke schon mal für Eure Antworten.

    Und hier zu den Fragen. Jagdtrieb hat nur eine Chou Chou Hündin, aber die brauch dazu immer einen Kumpel. Und nach vielen erfolglosen Versuchen, weil keiner mitgeht, hat sie´s damals irgendwann aufgegeben. Sehr zur Freude des Jägers...

    Der Goldie meiner Bekannten ist der Dorfälteste. Er geht in der Früh eine Runde durchs Dorf und schaut ob alles i.O. ist. Er ist halt der Chef. ;) Danach kommt er heim und schläft eine Runde.

    Gefressen wird dort, wo´s am leckersten ist und das ist meistens beim Metzger. Hungerleider gibt´s unter den Hunden dort nicht, eher im Gegenteil.

    Die Vierbeiner sind auch nicht immer zusammen, manche verstehen sich besser und andere sind sich eher egal, aber Beißereien hat´s meines Wissens dort noch nie gegeben. Wenn ein Alter stirbt und es kommt ein Neuer dazu, wird dieser von den Älteren "erzogen". Auch gegenüber Spaziergängern herrscht eher ein Desinteresse, selbst "fremde" Hunde werden in Ruhe gelassen.

    Die Hunde von den Bauernhöfen haben im Gegensatz zu den anderen wohl auch keine Leinen, mit den anderen werden aber auch Spaziergänge unternommen.

    Ich habe immer den Eindruck, daß diese Hunde, obwohl die meisten von ihnen keine eigentliche Aufgabe haben und auch sonst nicht besonders viel mit ihnen unternommen wird, total zufrieden sind. Obwohl sie keine Hundeplätze, Agility oder andere Betätigungen kennen.

    LG Maria

  • so wie du das beschreibst klingt das alles supertoll.. wenn einer allein gar nicht beschäftigt wird, denke ich kann es schon "schlecht" sein, aber so.... :smile:

    bei uns ist es eher umgekehrt und hunde leben an der kette......

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