Beisserei, wie soll ich mich verhalten?

  • Hallo,
    Ich habe gestern zum 2. mal erleben müssen das unsere Emma angegriffen wurde. Beim ersten mal war es ein Rotti der zum Glück in letzter Sekunde vom Besitzer gestoppt wurde. Ich stand geschockt daneben, irgendwie wie gelähmt.
    Gestern passierte folgendes:
    Emma lief mit ihrer Freundin ca. 30m vor uns in Richtung Ruhr. Wir parken dort immer in einer Sackgasse, etwas abseits parkte ein PKW wo gerade eine Frau damit beschäftigt war ihre beiden Hunde einzupacken. Emma und Freundin interessierten sich überhaupt nicht dafür und bewegten sich immer weiter weg. Urplötzlich sprang einer, Schäferhundmischling, aus dem Auto und rannte mit Bürste zähnefletschend auf Emma zu. Emma hatte keine Chance zur Flucht und ergab sich sofort. Die Besitzerin rief natürlich hektisch ihren Hund der aber nur zögerlich zurück kam. Sie meinte dann noch das ihr Hund normalerweise nicht beisst. Ich habe mir unsere Emma, die total verängstlich war, angeschaut und konnte keine Verletzung feststellen. Es sah aus der Entfernung aber so aus als ob der Beisser sie irgendwie erwischt hat. Gestern abend habe ich dann durch Zufall gesehen das sie eine Fleischwunde unter ihrem sehr dichten Fell auf dem Rücken hat. Nichts dramatisches, aber trotzdem mache ich mir leichte Vorwürfe denn ich stand schon wieder wie gelähmt daneben.
    Emma ist übrigens eine ganz liebe und hält sich immer aus allem raus. Das war wahrscheinlich auch gut so, denn sonst wäre die Situation bestimmt völlig eskaliert.
    Ich würde meine Emma sehr gerne beschützen, nur was macht man in solchen Situationen?

    L.G.

  • Wenn sie eine Fleischwunde hat, wie du schriebst..dann muss die vom TA versorgt werden.

    Ansonsten....optimaler Fall, der Hund hinter dir und du blockst den anderen Hund ab. Das -hinter mir- trainieren und dann auch das eigene Selbstbewusstsein trainieren, das du auch blocken kannst.

    Lautes "Hau ab" kann oft reichen. Wenn der andere Hund schon dran ist, Leine fallen lassen.

    Dann bei dem Wetter eh etwas besser aufpassen, hab erlebt das selbst die ruhigsten Artgenossen ziemlich übellaunig drauf sind.
    Ich vermeide momentan kontakt zu fremde Hunde....den auch die eigenen haben so ihre anwandlungen.

    Gruß Gwen

  • Hi, ich rate dir mal mehr auf deinen Hund afzupassen auch wenn du und deine Hündin soweit "keine" Schuld trägt und sie auch noch unterwürfig reagiert.
    Nun wenn du aber sie nicht aus solchen Situationen rausholen kannst dann frage ich mich warum du sie soweit vorlaufen lässt ,wo im ernstfall eh nix zu machen ist ,weil du erst an den Geschehen ankommen mußt:

    Zitat

    Emma lief mit ihrer Freundin ca. 30m vor uns in Richtung Ruhr.


    ich finde 30 Meter schon ein Weg was man erst nachholen muß wenn deine Hündin angegriffen wird :???:
    den Rest hat schon "lady-gwendolyn" geschrieben ..

  • Ist uns neulich auch passiert.
    War ein ausgewachsener Golden Retriver, mit nem kleinem
    Mädchen ( ca. 12 Jahre) am anderen Ende der Leine, war ja klar das sie ihren Hund nicht halten kann.
    Der Goldie auch gleich auf meinen drauf, meiner hat sich gleich hingeworfen und ergeben, hat aber wohl nicht gereicht.
    Nachdem ich dann gesehen hab das meiner schon eine Wunde am rechten Vorderlauf hatte bin ich dazwischen gegangen.
    Ich hab den anderen kräftig im Fell gepackt und weggezogen, der war so perplex das er gleich aufgehört hat.
    Für das nächste Mal hab ich mir vorgenommen gleich dazwischen zu gehen, weil meiner nicht an Selbstverteidigung denkt.
    Viele werden dir sicher raten nicht dazwischen zu gehen, weil du ja gebissen werden könntest, nur möchte ich nicht dabei zusehen wie mein Hund von nem anderen gebissen wird und sich nicht verteidigt.
    Von der Wunde haben wir noch jetzt (3 Wochen später) was.

  • musste das auch demletzt sogar mit meinem dobermann erleben. er wurde von einem rotti-mix angegriffen und verletzt.
    normalerweise mache ich es auch so, dass ich samy hinter mich rufe (hat er auf kommando gelernt) und dann den andern hund blocke.
    damit konnte ich bisher erfolgreich alles verhindern.
    bei dem rotti aber kam die attacke aber so überraschend von hinter mir, dass er samy schon am bauch hing, bis ich überhaupt gucken konnte, dann hab ich den rotti von hinten am hals gepackt und von samy weggezogen, weil der auch zu der "ich wehr mich nicht"-fraktion gehört.

    bisswunden immer sofort beim tierarzt behandeln lassen, bei samy hat sichs auch entzündet, obwohl ich es sofort desinfiziert habe.
    und am besten das nächste wenn du sie siehst der besitzerin melden, dass die gleich die kosten übernehmen darf, wozu hat man als hundehalter eine haftpflicht.
    und ansonsten hilft eben nur, hunde an unübersichtlichen stellen, wo man weiß, dass oft hunde laufen, so weit in der nähe behalten, dass man schnell eingreifen kann.

    grüße und gute besserung deinem hundi

  • Oh ja, hatten wir letztens auch, unserer wurde aus dem Spiel heraus von einer Beagle Hündin richtig heftig in den Hals gebissen....sie unterwarf sich ihm, er kam langsam und vorsichtig an sie heran und zack, biss sie ihn voll in den Hals.
    Wunde halt natürlich geblutet ist aber weiterhin nichts passiert.
    Seitdem, darf er mit dieser Dame keinen Kontakt mehr haben

  • Ich denke man wird nie alle Situationen unter Kontrolle haben, gerade wenn Hunde im Freilauf sind.

    Wir sind auch fast jeden Tag im Auslaufgebiet und da laufen nun mal alle Hunde "Frei". Da heißt es nur Augen auf, Hunde im voraus lesen mit welcher Absicht sie auf unsere Hunde zugehen oder stürmen und Schadensbegrenzung machen. :sad2:

    Unsere Reaktionen sind spontan und aus dem Bauch heraus. Mal reicht ein Anschreien, ist der Hund schon drauf wird schon mal das Halsband vom Angreifer zugedreht, damit die Luft knapp wird und von unserem Hund runtergehoben oder mit beherzten Handgriffen ein Hund gegriffen und festgahalten oder ein Stück weiter wieder abgesetzt. Es kommt dabei natürlich auch auf die Größe an und das Aggressionspotential des Hundes.

    Wir haben auch Hunde die sich nicht wehren und somit immer beim TA sitzen zum Nähen, doch konnten wir auch schon viele Angriffe verhindern.

    Leider gibt es im Freilauf kein Patentrezept!

    An der Leine können die ganannten Tipps helfen, doch lassen sich auch manche Hunde nicht immer abblocken und dann kommt unsere Bauchreaktion wieder zum Tragen! ;)

  • Hallo,

    ich denke es gibt da nicht allzu viele Möglichkeiten.

    Du kannst den Hund im Grunde nach nur im Keller einsperren und halten (dann wird er nicht mehr angefallen).

    Sobald Du aber rausgehst musst Du damit rechnen, dass es irgendwann mal so dieser Situation kommt, wie Du sie gerade erlebt hast. Du kannst unmöglich immer alles im Blick haben - wer das von sich behauptet lügt einfach.

    Du kannst aber im gewissen Maße vorbeugen. Ich persönlich finde eine Distanz von 30 Metern zu groß. Ich würde den Hund nicht mehr soweit vorlaufen lassen, höchstens mal im Spiel mit einem anderen Hund.
    Ansonsten, wenn brav spazierengegangen wird, dann hat mein Hund sich in meiner Nähe aufzuhalten. Mit "meiner Nähe" meine ich: maximal 1 Hundelänge voraus, meist jedoch auf Kniehöhe. Aber das muss letztlich jeder für sich entscheiden, wie weit sein Hund sich jeweils entfernen darf.

    Ich kann jedenfalls viel schneller reagieren und brauche nicht 40, 50 oder gar 100 Meter vorauszuscannen. Denn auch wenn dein Hund noch so lammfromm ist.....Du hast gesehen was passiert, wenn Dein Hund einem nicht so lammfrommen Hund in die Quere kommt.

    Wenn du dann 30 Meter weiter hinten stehst - hast Du keine Chance mehr, rechtzeitig einzugreifen.

    Lg
    Volker

  • Hallo!
    Dort, wo ich weit gucken kann (und ich meine wirklich weit,darf Henry auch mal 30m vorlaufen.

    Meist bleibt er aber eh dichter dran, außer, er tobt mit Kumpels über ne Wiese oder so.

    An anderen Stellen, wo ich nicht sehen kann, was kommt, muss er "bei mir" bleiben, d.h. max 1-2m in meinem Dunstkreis, im optimalen Fall neben meinem Bein.

    So habe ich es bisher geschafft, unvorhergesehenen Situationen aus dem Weg zu gehen, bzw. diese unter Kontrolle zu haben.

    Gute Besserung an Deinen Schnuffel!

  • Blöd gelaufen :sad2:
    Aber sowas kommt eben vor wenn wir alle Raubtiere an der Leine durch die Gegend führen.
    Oder auch unangeleint, und wir dann meinen die müssten sich wie Menschenkinder verhalten.

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