Hunde machen es doch auch so...

  • 49 Seiten Diskussion (oder sowas in der Art)...49 Seiten teilweise ewig lange Beiträge.. Ich frage mich momentan wirklich wie es einige HH tatsächlich schaffen, mit ihren Hunden zu leben, mit ihnen gut/richtig umzugehen, ohne jemals so einen Thread, irgendwelche Definitionen/Bücher/Ausarbeitungen gelesen zu haben..

    Und ja, ich weiß, das ist OT....

  • Martina, weißt Du, was ich von einem guten Trainer erwarte? Fort- und Weiterbildung!

    Nur weil Methode AB oder xy seit Jahren ja "hervorragend" funktionieren heißt es ja noch lange nicht, daß diese auch das Nonplusultra für den Hund sind.

    Und jedes Hund-Halter-Gespann ist anders.

    lotouselise, so würd ich das sehen. Du hast mit brweitbeinig hinstellen und Handzeichen in die gewünschte Richtung umgelenkt und sie durften weiterspielen.

    Birgit

  • Zitat


    Wozu brauchst du ein Schau? Meinst du, der Hund kann dich sonst nicht sehen? Ein Schau läuft doch der Natur des Hundes völlig zuwider.


    Wieso ist das der Naur des Hundes zuwieder? Das "Schau" ist doch nicht als "Drohfixieren" (aus welcher richtung auch immer ;) ) gedacht, sondern als "ich hätte mal gerne Deine Aufmerksamkeit". Crispel "schaut" öfter mal nur mit seinen Ohren, die er dann nämlich in meine Richtung dreht, und auf weitere Info wartet. Mit dem kann ich das so machen, weil ich ihn in und auswendig kenne und weiß, dass er sich nur sehr selten festfixiert. Anderen Kandidaten definieren wir "Schau" aber mit "Nase in meine Richtung wenden" wobei ich nicht notwenigerweise auf "schau mir in die Augen, Kleiner!" bestehe, wenn der Hund z.B. zu schüchtern ist.


    Zitat


    Und worin genau besteht da jetzt das Alternativverhalten? Darin, dass der Hund weiß, dass andere Verhalten erwünscht oder zumindest erlaubt sind? Was ist dann bei mir anders als bei dir? Auch mein Hund kommuniziert nach einem Nein mit mir und wendet sich dann anderen Dingen zu, wenn ich ihm signalisiere, dass von mir jetzt nichts weiter kommt.

    Ich denke, den wesentlichen Unterschied kann man einem gut erzogenen Hund nicht mehr wirklich erkennen. Das ist ja fast immer so.
    Die Frage ist für mich: Wie sieht es denn aus, wenn ich "Nein" bei meinem Fahrradfressenwollenden Pflegel anwende. Der könnte das einfach noch nicht leisten. Der brauch eben noch die Info "nicht jagen, bitte die Nase in meine Richtung drehen" Je nach Situation braucht er dann sogar noch weitere Info nämlich "hier bleiben"... sonst würde er vielleicht eine Sekunde stoppen, den Reiz neu sehen, und losbrettern. Dem kann ich einfach noch nicht die freie Entscheidung überlassen, was er nach einem Abbruchsignal macht.

    Mit anderen Worten. Selbst wenn ich ein "Nein" konditionierte, was ich aus verschiedenen Gründen, die ich an anderer Stelle hinreichend diskutiert habe, nicht für notwenig halte, könnte ich es in einer solchen Situation eh noch einsetzen. Ich müßte sowieso erst mal erläutern, welche Verhalten denn "erlaubt" sind - und da das viele sind, bestärke ich die auch alle, sofern sie selbstständig angeboten werden, falls nicht, weil er input-overload hat, dann geb ich ihm die Info, welches Verhalten denn z.B. geht.


    Zitat

    Außerdem glaube ich es wäre wichtig, zwischen Kommunikation und Erziehung zu unterscheiden.


    Man kann nicht nicht kommunizieren.
    Man kann nicht nicht erziehen.
    Das ist das gleiche!

    Wenn man sich nicht klar macht, dass in jeder Sekunde irgendwelche Konsequenzen auf den Verhaltensfluß des Hundes wirken, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieser Verhalten in der Zukunft verändert, kommt man offenbar zu solchen Unterscheidungen, die m.M.n. niemandem helfen.

    Ich sags noch mal - ich übe/erziehe/trainiere fast nichts zu Hause (ausser Tricks just for fun). Ich shape und "fange" Verhalten, dass in der täglichen Interaktion gezeigt wird.
    Niemand bringt einem Hund bei, wie hund sich auf den Popo setzt. Ich muß immer aufpassen, dass ich nicht lache, wenn mir jemand stolzgeschwellt erzählt, der Plüschpoppo könnte schon sitz und platz, WIRKLICH :hust:
    Man muß den Nasen doch nur die komische Regel erklären, dass Menschen gerne wollen, dass Hunde den Poppo auf die Erde knallen, wenn Menschen dieses "sitz"-Geräusch von sich geben.

  • Zitat

    Okay, also dass es eher in Richtung Bestrafung tendiert - akzeptiert.

    Aber es käme doch drauf an, ob mit dem Block die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird (negativ) oder eine Bedrohung ausgeübt wird (positiv)?

    nein, die ollen Behavioristen sind Wissenschaftler. Wissenschaftler arbeiten mit Zahlen, und zählen Verhalten.

    Positiv und negativ sind wirklch einfach nur "etwas zur Umwelt, das vorher nicht da war hinzufügen" bzw. etwas, was vorher in der Umwelt war entfernen.

    eine negative Bestrafung wäre zum Beispiel, wenn ich ein erwartetes Leckerchen selber esse :p oder mich aus einem zu wilden Spiel "entferne", einen Ball wegnehme, Aufmerksamkeit entziehe, und ähnliches.
    Oder am Beispiel von "mach mir den Baum" gegen "an der Leine ziehen" - wenn ich stehenbleibe, weil der Hund an der Leine zieht, nehme ich ihm die Möglichkeit, weiterzugehen. Ich bestrafe also negativ das Ziehen.
    Wenn der Hund ein schlauer ist, und man selber ein gescheites Timing hat (was echt schwierig ist, weil, wie definitert man "leine ist locker" ;) dann lernt er, dass er darauf aufpassen muß, dass die Leine locker bleibt, sonst stockt das Fortkommen.
    Bei der negativen Bestrafung entfernt man etwas, was der Hund haben möchte. Der Hund möchte vermeiden, dass man dieses Ding bei nächsten Mal wieder enfernt und ändert sein Verhalten (sofern das timing gestimmt hat)

  • Zitat

    Hmhh, man könnte es aber auch so sehen:

    Der Bodyblock ist ein nonverbales Kommando, die positive Bestärkung das Fortsetzen des Spieles??

    OT
    Irgendwie witzig, fast wie vor Gericht

    GANZ GENAU!!!
    Aber das nonverbale Signal ist eben eine positive Bestrafung.
    Auf diese "Aussage" des Menschen antwortet der Hund mit zurückweichen oder zumindest mit nicht weiterrennen.
    Die "Aussage" des Hundes bestärkt den Menschen negativ (das "Bodyblock"-Verhalten wird häufiger auftreten, weils ja geklappt hat - negativ, weil der Hund ja mit dem nachgelassen hat, was er tat).
    Wenn Mensch den Hund nach dem Stoppen zum Spielen zurückschickt. Wird der Hund für sein Verhalten bestärkt, sofern "Weiterspielen" als Bestärkend in dieser Situaion empfindet.

    Cool oder - Wenn man immer den Rütter sagen hört, dass die Hunde den Menschen total erzogen haben, hat er wahrscheinlich recht, weil kommunikation eben genau so funktioniert. Andererseits haben die Menschen den Hunde eben genau so erzogen, wie er zu dem Zeitpunkt ist. Man bekommt das Verhalten, dass man bestärkt :D

  • Stimmt Martina, man kann nicht Nicht-Kommunizieren. Wenn wir verbal nicht kommunizieren, dann kommunizieren wir über Körpersprache und das permanent.

    Was unsere Hunde natürlich registrieren und sich so ihren Reim darauf machen.

    Und auch mit dem Erziehen hast Du recht, auch das läuft völlig "unkontrolliert" von uns, weil wir müssen ja noch dies und jenes ändern.....

    Gismo "schaut" übrigens auch mit den Ohren...... eben aus dem gleichen Grund wie Crispel, kommt da noch mehr Info? Mach ich es richtig?

    Rückfragen halt und die suche nach Bestätigung.

    Birgit

  • Zitat

    Martina, weißt Du, was ich von einem guten Trainer erwarte? Fort- und Weiterbildung!

    Nur weil Methode AB oder xy seit Jahren ja "hervorragend" funktionieren heißt es ja noch lange nicht, daß diese auch das Nonplusultra für den Hund sind.

    Und jedes Hund-Halter-Gespann ist anders.


    Birgit

    Und was soll das jetzt heißen?

    Das, daß was Martina hier seitenlang schreibt ist das Nonplusultra?

    Wetten in spätestens 10 Jahren kommt jemand, der meint, er hätte den Stin der Weisen gefunden.

    Also, wenn ich Revue passieren lasse, was ich hier die letzten 10 Seiten gelesen habe, bin ich ein unfähiger Hundehalter.

    Ich verstehe bloß nicht, wie ich mit meiner Art, die ich hier nicht nochmal beschreiben werde, Hunde zu erziehen, ohne mir pausenlosen Gedanken zu machen, war das nun positiv oder negativ oder gar nicht oder falsch, vielleicht doch richtig, bestraft, bestärkt und was auch immer, heil durch´s Leben komme.

    Tut mir leid oder eigentlich nicht :D gelernt habe ich aus dieser Diskussion nichts. Mitnehmen kann ich auch nichts.


    Zitat

    49 Seiten Diskussion (oder sowas in der Art)...49 Seiten teilweise ewig lange Beiträge.. Ich frage mich momentan wirklich wie es einige HH tatsächlich schaffen, mit ihren Hunden zu leben, mit ihnen gut/richtig umzugehen, ohne jemals so einen Thread, irgendwelche Definitionen/Bücher/Ausarbeitungen gelesen zu haben..

    Murmelchen, daß frage ich mich auch.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Nö Gaby, nur erwarte ich, daß Trainer sich informieren, weiterbilden und über den Tellerrand schauen und nicht auf einer Methode klebenbleiben, weil die ja schon seit Jahren funktioniert.


    Birgit

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